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Unter den Urkunden zur Geschichte des Neuplato- nismns ist die von Damaskios verfaßte Biographie des Isidoros eine der allerwichtigsteiL Wenn es heutzutage als ausgemacht gilt, daß die Rekonstruktion dieser Denkmaler zu den (Singendsten Erfordernissen ^hlt» so bedarf es für die Aufgabe^ die wir uns in dem vorliegenden Buche gestellt haben, keines be- sonderen Berechtigungsnachweises mehr (S. Elter, Zu Hierokles dem Neuplatoniker, Ehein. Museum N. F. 65 [1910] S. 199). Über die Geschichte unseres Problems, über die zahlreichen Einzeluntersuchungen, welche zu seiner Lösung nötig sind, sowie über den hierzu dien- lichen gelehrten Apparat geben unsere Abhandlungen in der Byzantinischen Zeitschrift 18 [1909] S. 424; 19 [1910] S. 265 eingehend Aufschluß. Vorläufige Proben unserer Rekonstruktionsarbeit bieten unsere Aufsätze über den Eyniker Salustios (N. Jahrbb. für d. klass. Altertum 25 [1910] S. 504) und über Hypatia (Studien zur vergleichenden Literaturgeschichte 7 [1907] S. 11). Als wir mit den Vorarbeiten begannen, beschräiikte sich das Material auf das von Photios und Suidas Gebotene. Neuerdings ist zu diesen Auszügen ein für die formale Würdigung und Kritik des Ori- ginals hochbedeutendes Stück hinzugekommen in Ge- stalt der im Codex Vaticanus gr. 1950 erhaltenen tech- nisch-rhetorischen Vorbetrachtung, in welcher der Scharfsinn Brinkmanns die Protheorie zu unserer: Isidorosvita erkannt hat (Rhein. Museum a. a. 0. S. 617). Was sich aus den vielen so verschieden gearteten und gestalteten Bruchstücken wieder aufbauen läßt, ist leider nichts weniger als ein festgeschlossenes Ganzes. Es gleicht einem aus versprengten Trümmern A* DigitizedbyCjOOQu ^ V^^ Vorwort. wiedsr notdürftig zusammengefügten Mosaikbild: Wohl tritt der Hauptgegenstand und der Stilcharakter in der Wiederherstellung noch ziemlich deutlich zutage. Aber die ganze Einfassung und weitaus der größte Teil der Szenerie, von welcher sich die Hauptgestalten einst abhoben, ist verloren. Wir können namentlich die Linien, in welchen sich die Nebenfiguren dem Mittelpunkte zu und von ihm weg bewegten, nicht mehr deutlich verfolgen, und mehr wie ein Steinchen bildet für uns, statt an irgendeiner leeren Stelle als will- kommene Ergänzung zu dienen, vielmehr einen Stein des Anstoßes. Manche sind derart verworfen und beim Verwerfen zerstoßen worden, daß ihre Bedeutung und ihre Zugehörigkeit nicht mehr mit voller Sicherheit zu ermitteln ist. Immerhin gruppiert sich die Haupt- masse, wenn auch nicht unmittelbar zu einem einheit- lichen Gesamtbilde, so doch zu einer Reihe von ein- zelnen noch mehr oder weniger scharf umrissenen kleinen Bildern von Menschen, Begebenheiten und Zu- ständen, deren Anblick das Auge, wohin es auch trifft, anzieht, fesselt und gefangen hält. Für den Betrachter vollends, der imstande ist, sich von 3er bloßen Ana- lyse zur Synthese zu erheben und aus der stummen Trümmersprache den warmen Pulsschlag ihrer er- lösungsdurstigen Zeit herauszufühlen, dem bieten sie ein religionsphilosophisches KulturbiM des fünften Jahrhunderts, welchem sich an Figurenreichtum und Farbenfülle nichts Ähnliches an die Seite stellt Daß der Hellenismus Julians mit der roten Glut seiner Liebe und seines Hasses den Ton für den Hintergrund abgibt, verleiht ihm für den Kenner, der die Züge des Apostaten in seinen Epigonen wiederfindet, noch einen besonderen Reiz. Diese innere Beziehung wird aber besonders dankenswert dadurch, daß sie uns den systematischen Zusammenhang der philosophischen Grundanschauung feststellen läßt, von welcher der Verfasser ausgeht: Es ist im großen und ganzen die- selbe Theosophie, welche bereits Julian seinen Reden auf die „Göttermutter" und auf den „König Helios'* zugrunde gelegt hat: die synkiretistische Theosophie des von unserem Biographen geradezu vergötterten Jam- blichos. Diese beiden „Hymnen*' liefern mit ihrer Schil- uigitizea by Google Vorwort. demng des Attis(-Hermes), des letzten gottlichW und schon an das Halbgöttlich-Menschliche streifenden We- sens, ein vorzügliches Hilfsmittel für das Verständ- nis der Isidorosvita. Soll doch der Held dieser durch und durch mystischen „Botschaft" als Fortsetzer der in der Akademie verkörperten hermetischen Reihe geradeso wie der gekrönte ^^Gefolgsmann des Königs Helios", der sich in dem allegorischen Muster- mythus (Or. VII) von seinem Freunde Hermes (-Logios) wieder zu diesem emporführen läßt, nichts Geringeres darstellen als eine Inkarnation einer der vielen Hypo- stasen des „Gottmenschen", der in so mannigfacher Be- ziehung an den fleischgewordenen Logos erinnert Für die Nachprüfung dieser Zusammenhinge dürfen wir auf unsere Übersetzung von Julians philosophischen Werken (Bd. 116 der Philosophischen Bibliothek. Leip- zig 1908) und auf unsere Abhandlung über „Julians Galiläerschrift im Zusammenhang mit seinen übrigen Werken" (Beilage zum Jahresbericht des Gymnasiums Freiburg L B. 1904) verweisen. Unser Wissen ist Stückwerk: «Stückwerk um sa . mehr, da es einen Gegenstand zu umfassen sucht, der selbst nur Stückwerk ist Wir bescheiden uns daher mit dem Bewußtsein der redlich und ernstlich ver- folgten Absicht, dem Vollkommenen einen Schritt näher zu kommen, damit das Stückwerk aufhöre. Damaskios sagt einmal: „Auch für diesen Lebenslauf ist Kritik vonnöten." Möge sie unserer Behandlung in aus- giebigem Maße zuteil werden und sie gedeihlich weiter fördern! Freiburg L B. im Spätjahr 1911. Bndolf Asmns. Digitized by Google Inhalt. Seite Vorwort m Emleitting ^ VII Disposition XIV Übersetzung der Biographie 1 Kritik des Photios 132 Anmerkungen 187 Register: Namenregister 195 Sachregister 206 Stellenregister zu Photios 215 Suidas 218 Digitized by Google Einleitung. Unter dem für die Wiederherstellung der Isi- dorosvita zur Verfügung stehenden Material nehmen die Auszüge bei Fhotios (Bibliothek Cod. 242: Abge- teilter und durchge2ählter Text von Westermann hinter Cobets Diogenes Laertios. Paris 1850: im wesentlichen übereinstimmend mit der Ausgabe von Bekker. Berol. 1824 II p. 335a 21ss.) die erste Stelle ein. Die 312 Pa- ragraphen dieser Fragmentsammlung zerfallen in drei verschiedene Gruppen, von welchen jede für sich dem Gedankengange des Werkes folgt. Die erste (1 — 230) bildet, nachdem die zweite (231 — 307) richtig in sie eingereiht ist, mit dieser den Grundstock, der dann noch durch die dritte (308 — 310), durch 311 und durch 312 zu erganzen ist In den Rahmen von I und 11 sind ferner noch einzufügen die Elemente, welche der Pa- triarch in seiner Besprechung der Biographie (Biblio- thek Cod. 181 I p. 225 b 30 ss. ed. B.) aus dieser selbst entnommen hat Ihr verdanken wir, abgesehen von einigen autobiographischen Notizen des Damaskios, vor allem wertvolle Angaben über das Vorwort seines Werkes. Von diesem Teil besitzen wir noch den Schluß: Es ist die neuentdeckte Vorhetrachtung, Für die Ein- leitung und die Durchführung des Bios sind aber weit- aus am wichtigsten die zahlreichen Glossen aus dem Lexikon des Suidas (Rec. Bernhardy. Halis et Brun- svigae 1834 ss.), die teils auf Grund von mehr oder weniger deutlichen Quellenangaben, teils nach Maß- Eabe von bloß inhaltlichen oder formalen Indizien der ebensbeschreibung zuzuweisen sind. Mit Ausnahme der innerlich und äußerlich abgerundeten Protheorie gibt die Mehrzahl von diesen Bruchstücken, einerlei, ob sie bei Photios oder bei Suidas erhalten sind, uigitizea by VjOOQIC Vin Einleitung. Büclit mehr den ursprünglichen Wortlaut ßes Damaskios wieder: Sie sind fast samt und sonders redigiert, und zwar hat die Hand des Exzerptors das Original bei- nahe durchweg nicht nur gekürzt, sondern gleich- zeitig, meist eben der Verkürzung zuliebe, auch nicht unwesentlich umgeformt Dies ist soweit gegangen, daß wir den Stil, in welchem die Biographie ge- schrieben ist, viel klarer mittelbar aus der Vorbetrach- tung ihres Verfassers und aus der Besprechung ihres Beurteilers, als unmittelbar aus ihren Resten selbst erkennen können. An sehr vielen Stellen tritt die Re- daktionstätigkeit sogar in Gestalt von notorischen stereotypen Epitomatorenformeln ganz unverhohlen zu- tage. Wo Doppelversionen vorhanden sind, läßt sich die quantitativ oder qualitativ bessere Erhaltung selbst- verständlich leicht feststellen; wo aber nur eine einzige Fassung vorliegt, ist, abgesehen von ganz abgerissenen und dadurch einer Abänderung weniger ausgesetzten Redeteilen, gewöhnlich ein auch nur einigermaßen sicheres Urteil über die Integrität nicht mehr möglich. Die meisten Schwierigkeiten bereiten diejenigen Stöcke, wo wir es nicht mit einzelnen Auszügen an und für sich, sondern mit einer erst nachträglich von dem Ex- zerptor zu einem neuen Ganzen zusammengesetzten Mehrzahl von Bruchstücken zu tun haben. Dies gilt namentlich von den zahlreichen aus der Isidorosvita geflossenen Einzelhioi hei Suidas. Diese jeder bio- graphischen und stilistischen Kunst, ja» oftmals sogar jeder inneren Folgerichtigkeit spottenden Machwerke müssen jeweils erst auseinandergenommen werden, da- mit die einzelnen Bestandteile wieder an die Stelle gelangen können, wo sie ursprünglich gestanden hatten. IHir die Übersetzung bedarf es zunächst einer Rechtfertigung, daß wir überhaupt eine solche geben, statt unsere Rekonstruktion gleich im griechischen Texte vorzulegen. Der Hauptgrund, der uns hierzu bewog, war der, daß unser Interesse vorerst mehr dem Inhalt als der Fassung galt. Diese wird ja selbst dann, wenn sie einmal in einer allen Anforderungen der Textkritik entsprechenden Form hergestellt sein wird, größtenteils doch nur die sekundäre Formgebung der epitomierenden Exzerptoren bieten. (Für Photios Digitized by Google Einleitung. IX 8. jetzt Marti«!, Textgeschichte der Bibliotheke des Patriarchen Photios von Eonstantinopel. I. Teil. Die Handschriften, Ausgaben und Übersetzungen [Abhand- lungen der philoL-histor. El. d. E. Sachs. Ges. d. Wissensch. XXVIII, 6. Leipzig 1911]). Zudem ist seit Bekker, Bernhardy und Westermann mit Ausnahme der Beiträge von Bucherer (Programmbeilage des Wert- heimer Gymnasiums 1892) für die Textkritik nichts Neues geleistet worden. Eine griechische Rekonstruk- tion hätte daher handschriftliche Studien nötig ge- macht, für die es uns vorderhand, von allem anderen abgesehen, schon an der erforderlichen Zeit gebrach. Schon allein die neu zugewiesene Protheorie gibt für eine Neukonstituierung des Textes im einzelnen Ge- sichtspunkte ab, die eine sehr komplizierte Durch- arbeitung der Form zur Voraussetzung haben, wenn sie auch nur einen sehr geringen Ertrag in Aussicht stellen. Aber diese Besonderheiten sind rein sprach- lich-philologischer Art, und wir wollen ja mit unserer Arbeit, die allerdings im Prinzip gleichfalls einen Bei- trag zur Photios- und Suidaskritik darstellt, in erster Linie der Geschichte der spätgriechischen Philosophie dienen. Vielleicht gehen wir auch nicht fehl in der Erwartung, daß die deutsche Fassung der vielseitigen Teilnahme, welche der Stoff verdient, mehr entgegen- kommen wird als eine griechische. Da es sich um Fragmente handelt, die zum ersten Male in einen sinn- gemäßen Zusammenhang gebracht werden, geht unsere Übertragung den bisherigen Versuchen gegenüber ganz ihre eigenen Wege. Wir halten uns, einerseits durch die vielen Abirrungen unserer Vorgänger gewitzigt und anderseits durch die Neugruppierung der Bruchstücke ermutigt und gerechtfertigt, yjgr^BKteätzlich von jeder Willkür fern und schließen uns so konservativ und eng als möglich an die handschriftliche Grundlage an, selbstverständlich nicht, ohne sie jeweils vorher kri- tisch nachgeprüft zu haben. Abgesehen von dem stereo- typen Epitomatoreneingang mit ow lassen wir alles, selbst manche durch die Auflösung beziehungslos ge- wordenen Eonjunktionen und vielerlei Inkonzinnitäten stehen und geben immer wiederkehrende Ausdrückenach Eräften durch gleichbleibende Übersetzungen wieder. y Google X Eiiüeitung. Die Bruchflächen der Fragmente durch eine sogenannte „schöne" Übertragung noch mehr abzuschleifen, hätte bei der nur zu oft offenbleibenden Möglichkeit ihrer anderweitigen Zuweisung keinen Sinn gehabt. In den Photioseklogen ist bei referierenden Ausdrücken des Sagens für das Präsens (z. B. „sagt er" u. dgl.) stets Damaskios, für das Imperfektum (z. B. „sagte er" u. dgl.) aber meist Isidoros als Subjekt anzunehmen. Die Erklärung des Textes will im Grunde ge- nommen nur eine nachträgliche Ergänzung der schon von der Übersetzung geleisteten Hauptarbeit sein, zu- mal da sie durch stetige Vor- und Rückverweisungen und sachdienliche Register ihren Gegenstand vor allem durch sich selbst aufzuhellen sucht. Sie mußte sich, obwohl sie mit dem beigebrachten exegetischen Ma- terial im wesentlichen bloß die gegenständliche Fun- damentierung des Zusammenhangs der einzelnen Bruch- stücke anstrebt, da die in diesen besprochenen Gegen- stände ebenso mannigfaltig wie entlegen sind, verhält- nismäßig umfangreich gestalten. Wer den einzelnen Stoffkreisen ein weiter und tiefer gehendes Interesse entgegenbringt, der möge außer den von uns bereits genannten namentlich folgende Arbeiten und Werke nachschlagen: Kroll, Damaskios (Pauly-'Wissowas Realenzyklop'adie IV Sp. 2039). Zdler, Die Philosophie der Griechen, 8.T., 2. Abt., 4. Aufl. Leipzig 1903. Prächter8 Neubearbeitung von Überwegs Grundriß der Geschichte der Philosophie des Altertums (10. Aufl.). Berlin 1909. Tannery, Sur la periode finale de la philosophie grecque (Revue philos. 42 [1896] p. 266 ss.). Loheck, Aglaophamos. Regimonti Pruss. 1829. Schemmelf Der Sophist libanios als Schüler und Lehrer. — Die Hochschule(n) von Konstantinopel (Athen und Alexandria) im IV. (und V.) Jahrhundert p. Chr. n. (N. Jahrbb. für d. Mass. Altertum 20 [1907] S. 52. — 22 [1908] S. 147; 494. — 24 [1909] S. 438). Bohde. Der griechische Roman und seine Vorläufer. 2. Aufl. Leipzig 1900. Cumont, Die orientalischen Religionen im römischen Heidentum. Deutsch von Gehrig. Leipzig und Berlin 1910. Digitized by Google Einleitang. XI Lagrange, Stades snr les religions s^mitiqaes. 2™® Sd. Paris 1905. Brugichf Religion und Mythologie der alten Ägypter. Leipzig 1888. BoU, Sphara. Leipzig 1908. Beitzenstein, Poimandres. Leipzig 1904. Tülemont^ Hiatoire des empereurs. t. V. VI. Bmxellea 1740. Geizer, Abriß der byzantinischen Kaisereeschichte: in Krumbacher, Geschichte der byzantinischen literatiir. 2. Aufl. München 1897. Barth, Kaiser Zeno. Diss. Basel 1894. Brooks, The Emperor Zenon and the Isaurians (The Eng- lish Historical Review. 8 [1893] p. 209). Wir verweisen auf diese Gewährsmänner schon deshalb, weil wir es uns der dringend gebotenen Kürze halber versagen mußten, die antiken Belegstellen und die weitschichtige Spezialliteratur, welche wir dankbar be- nützt haben, jeweils im einzelnen zu verzeichnen, wie- wohl uns namentlich da, wo wir zu anderen Resultaten gekommen sind, dieser Verzicht nicht leicht fiel. Dem fragmentarischen Erhaltungszustand der Bio- graphie ist die Einrichtung unserer Ausgabe an- gepaßt: Den Text selbst geben wir in gewöhnlichem Druck wieder; rein erklärende Zusätze — meist ein neues, entweder durch den Zusammenhang dargebote- nes oder bloß durch Vermutung gefundenes Subjekt — sind in runde, textkritische Ergänzungen in spitzige Klammern eingeschlossen. Wo wir eine von der VS- gata abweichende Lesart zugrunde legen, ist Kursiv- druck angewandt. Kursiv gedruckt sind ferner all diejenigen Sätze, welche lediglich den Zusammenhang zwischen den einzelnen Bruchstücken herstellen sollen. Diese, um Raum zu sparen, meist apodiktisch gefaßten Übergänge erheben freilich mit nichten den Anspruch, die verlorenen Textpartien zu ersetzen. Ist es doch bei dem sprunghaften Charakter der Darstellung in weitaus den meisten Fällen nicht einmal möglich, den Verlust auch nur der Größe nach einigermaßen richtig abzuschätzen, geschweige denn, daß man sich von der ursprünglichen Fassung des Fehlenden eine ange- messene Vorstellung machen könnte. Nur zu oft, namentlich in der Biographie des Asklepiodotos, ist uigiiizea oy "v^jv^v/v le XII Einleitung. ja nicht einmal die innere Beziehung der nebeneinander stehenden Persönlichkeiten und Sachen sicher fest- zustellen. — Die einzelnen Fragmente sind jeweils so, wie sie nach Maßgabe der Textkritik für sich ein Ganzes bilden, äußerlich durch Absätze als für sich bestehende Teile gekennzeichnet, selbst da, wo sich mit Leichtigkeit zusammenhängende Gruppen hätten bilden lassen. Unvereinbare Parallelversionen sind ein- ander gegenübergestellt Abteilungen sind, da sich von der ursprünglichen Kapiteleinteilung keine Spur mehr erhalten hal, nur im großen gemacht Sie be- treffen die Gliederung des ganzen Werkes im allge- meinen und diejenige seiner Durchführung im beson- deren. — Ob allerdings das von uns für letztere zugrunde gelegte lokale Einteilungsprinzip im Original diese ein- schneidende Bedeutung gehabt hat, müssen wir dahin- gestellt sein lassen. — Der bequemeren Übersicht über den Aufbau und den Gedankengang dient die dem Text vorangestellte Disposition, die jeSoch die vielen Ab- schweifungen nicht berücksichtigt Unter dem Text steht die Quellenangabe: Hierbei bedeutet P. die Bibliothek des Photios; wo eine ein- fache Zahl folgt, ist die Westermannsche Eklogen- nummer, wo eine Stelle aus Codex 181 beigeschrieben ist, die Bekkersche Seiten-, Spalten- und Zeilenzählung gemeint Ein griechisches Stichwort weist auf die betreffende Glosse bei Suidas; ein Stern dahinter be- deutet, daß sie durch irgendein Damaskioslemma be- glaubigt ist, ein beigefügtes Kreuz, daß ihre Zuge- hörigkeit zu unserem Werke sowie ihre Einreihung in dasselbe bloß auf Vermutung beruht Nicht be- sonders bezeichnete Suidasfragmente stützen ihre Ge- währ auf ihren Zusammenhang mit ausdrücklich oder durch charakteristische Eigennamen gesicherten Glos- sen oder auf ihre Beziehung zu Photioseklogen. Die Zusammengehörigkeit mehrerer Stellen zu einem Gan- zen ist durch einen dazwischen gesetzten Doppelpunkt gekennzeichnet Runde Klammern um eine derartige Gruppe besagen, daß der Text durch kritische Zu- sammenarbeitung der in Frage kommenden Stellen gewonnen worden ist Ihre oft nur durch mehr oder weniger wahrscheinliche Kombinationen festzustellende Uigiiizea by VjOOQ IC Einleitung. XIII Eeihenfolge ergibt sich aus dem Nachweis ihrer Fund- orte ohne weiteres. — Die ausdrücklichen Zitate sind jeweils in Klammem nachgewiesen. Für unver- kennbare Aüklänge und Entlehnungen finden sich die Nachweise in den Anmerkungen. Hinter dem Texte der Biographie selbst lassen wir zu seiner Ergänzung die bis dahin noch nicht im Zusammenhang mitgeteilten Partien der Besprechung des Photios folgen. In den Anmerkungen hielten wir es da, wo wir nur unser Nichtwissen hätten bekennen können, für über- flüssig, diesem Bekenntnis jeweils noch besonders Aus- druck zu verleihen. Dies trifft namentlich auf die vielen paradoxographischen Einzelheiten zu, die nur in unserer Biographie erwähnt sind. Soweit sonst nicht bekannte Eigennamen in Betracht kommen, ist ihnen im Namenregister jeweils ein Fragezeichen beige- schrieben. Ein Stern hinter unsern Seitenzahlen ver- weist jeweils auf die zugehörige Anmerkung. Die wenigen vorchristlichen Daten sind jeweils auärück- lich als solche gekennzeichnet, sonst handelt es sich durchweg um nachchristliche. Der Aufschließung der bunten Stoffülle dient das Namen- und das Sachregister. Um inhaltlich zu- sammengehörige und sich gegenseitig von selbst er- klärende Dinge unter einen Gesichtspunkt zu bringen, ist vorwieget die systematische Anordnung gewählt Im Namenregister findet man bei den bedeutenderen Persönlichkeiten die Stationen ihres Lebenslaufs in chronologischer Folge angeführt Bloß erschlossene Namen sind in Klammern gesetzt Ein beigeschriebenes A. bedeutet: Arzt, B.: Bischof bzw. Patriarch, G.: Gram- matiker, K.: Kaiser, Ph.: Philosoph(in), S.: Sophist bzw. Rhetor und TL: Theologe. Die Stellenregister am Schlüsse sollen im Verein mit den Paragraphen- und Seitenzahlen in der Quellenspalte die AiSfindung der einzelnen Bruchstücke bei Photios und Suidas einer- seits und in unserer Ausgabe anderseits erleichtem. Da wir neben dem Westermannschen Texte stets auch den Bekkerschen mit in Betracht ziehen, ist zu den Paragraphen jener Ausgabe jeweils auch der ent- sprechende Fimdort in dieser angegeben. Ein Stern bei W. bedeutet die Bevorzugung von B. üigitized by Google Disposition. Torwort 1, 1 Ankündigung 1, 4 Widmung 1, 6 StUiBÜBche Yorbetraohtong 1,26 Einleitiuig , 8,20 Göttliche Herkunft der Seele des Isidoros • . 6, 13 Diirelifttliniiig 7, 3 Lebensbesclireibang des Isidoros als Beweis für die göttliche Herkunft seiner Seele . 7, 8 Traumgabe 7, 8 Charakter 10, 7 Äußeres 10, » Inneres 10, 29 Seelenteile 11,14 Lebensverfassung 13, 19 Yerlulltnis zur Gerechtigkeit, Besonnen- heit, Tapferkeit, Weisheit (Philoso- phie) und Erömmigkeit (Religion) . 17,34 Lehrweise 26,24 Lebenslauf 28,19 Jugend in Älexandreia 28, 19 Der Hellenismus Zur Zeit des Isidoros 28, 26 Vor der Zeit des Isidoros .... 29, 9 Digitized by CjOOQ IC Disposition. XY Leben und Umgang mit Philosophen 80, 28 Sophisten 87,87 Laien 40,83 Familienbeziehungen 44, 11 Eriter Auf efUhaU in Athen 49,22 Verhältnis zn Proklos 49, 26 Beeinflussung durch Salustios 50, 30 Zweiter Aufenthalt in Alexandreia 60, 6 Studium unter Asklepiades 61, 1 Heraiskos 68, 6 Bedeutung des Asklepiodotos und die Dia- dochenfrage 68, 1 (Asklepiodotos d. J.) 86, 8 (Marinos) 87, 26 Berufung des Isidoros 88,21 Zweiter Aufenthält in Athm 92, 8 (Zenodotos) 92,12 (Marinos) 92,22 Überredung zur Kandidatur 95, 10 Dritter Aufenthalt in Alexandreia 97, 1 LehrUltigkeit und eigene Studien • . . . 97, 13 Hemmung durch Pan^prepios 102, 12 Verfolgung ... * 109,11 Flucht 111, 1 Dritter Aufenthalt in Athen 113, 36 Tod des Proklos 114, 1 Verfolgung der alexandrinischen Philosophen 114, 7 Vierter Auf enthalt in Akocandreia 116,34 Beschäftigung 117, 6 Häusliche Schicksale 118, 3 Eintreffen des Damaskios in Sachen der Dia- dochie 118, 25 Beise nach Athen über 119, 8 Damaskos und 120, 22 Aphrodisias in S[arien 125,23 Digitized by Google XVI Disposition. Viefier Aufenthalt in Athen 126, 19 (Kandidatur des Hegias) 126, 27 Erwählung zum Diadochen 130, 3 Tod des MarinoB und Heimkehr . . . . 131, 37 Sehlnß 132, 4 Rechtfertigimg der Komposition 132, 4 Zusammenfassende Charakteristik des Helden . 132, 25 Digitized by Google Übersetzung- Do« Vorwort des Werkes mlhieU der Besprechung des Photios zufolge zunächst eine Ankilndigung und daran an- schließend eine Widmung: Der Verfasser schickt die Ankündigung voraus, er wolle das Leben des Isidoros schildern, und widmet 5 seine Schrift sodann einer gewissen Theodora. Diese Frau bekannte sich gleich üim zum Hellenismus und war auf dem Gebiet des philosophischen Wissens und der poetischen und grammatischen Übung nicht unbe- wandert Sie hatte sich vielmehr sogar noch eine 10 höhere Ausbildung, wenigstens in der Geometrie und in der Arithmetik, erteilen lassen, und zwar hatten Da- maskios selbst und Isidoros sie und ihre jüngeren Schwestern zu verschiedenen Zeiten hierin unterrichtet Sie war die Tochter der Quirina und des Diogenes, des 15 Sohnes des Eusebios, des Sohnes des Flavianus, welcher seinerseits von Sampsigeramos und Monimos abstammte. Auf diese letzteren wird auch das Geschlecht des Jam- blichos zurückgeführt; es waren Männer, welche bei den götzendienerischen Ungläubigen in höchster Ach- 20 tung standen. Seine Lebensbeschreibung des Isidoros widmet Damaskios also dieser Frau. Gab doch, abge- sehen von mancher anderweitigen Anregung, gerade ihre Bitte dem Verfasser, wie er selbst bezeugt, die Veranlassung zu seinem Unternehmen. . . 25 Den Schluß des Vorworts biMete eine rhetorische Vor- betrachtung: Nach Würde strebt die Darstellung; ihr Ziel wird aber eine Würde sein, welche weder großtuerisch, noch dunkel, noch periodisch 'ist, sondern sie wird klar, 80 4 P. Cod. 181p. 125 b 32 ygdipeiv ^126 s^ 8 ojtovdijg \ 28 Rhein. MuBeum N. F. LKV (1910) S. 618/9. Ph. Bibl. Bd. 125. Isidoros. 1 ^ t üigitized by VjOOQ IC 2 T)a.s Leben des Philosophen Isidoros. natürlich \md frei von Bindewörtern sein und nicht Lust haben, o;^ der neumodischen Redeweise zu streben. DeBn (liö^ürde, die Selbstbeherrschung, die Klarheit, die Freiy^von Künstelei und das altertümliche Wesen 5 ist iiem gWlichen Philosophen, von dem die Darstellung handelt, in der Art und in dem Gepräge seines Aus- drucks eigen. Aber eine Darstellung, welche nicht ge- schmacklos sein will, muß notwendigerweise auch den Vorzug hetzen, nicht durch Überfülle Ekel zu erregen. 10 Wie TOJ^Jjedoch die gar nicht leichte Verschmelzung von Wwoe, altertümlichem Wesen, Klarheit und Knapp- heit ermöglichen läßt, und welche von den Stilarten das zustande bringen, und wie man diese mischen muß, das darzulegen, ist keine so schwierige Aufgabe. Diese 15 Stilarten aber in der Darstellung anzuwenden und in einer fremden Darstellung jeweils wahrzunehmen, weiche es sind, wie es mit ihrer Mischung steht, und \\^ vorwaltet, das ist nicht mehr leicht, fallfi^ man nicht durch tJbung und fachmännische Schulung hierzu an- 20 geleitet worden ist. Es sind also die in bestimmtem, zweifellosem und bewußtem Tone vorgetragenen Ge- danken und Sinnfiguren anzuwenden, welchen man sich auch notwendigerweise anpassen muß, wenn man das Leben und die Taten eines göttlichen* Mannes be- 25 schreiben will, es sind Worte zu gebrauchen, welche nicht geschraubt sind oder an und für sich rauh klingen, und es sind Wortfiguren zu verwenden, welche selb- ständig sind und die Rede nicht ablenken, sondern aus dem Sinnedes Redenden hervorgehen. DieSatzglieder und 80 Satzabschnitte müssen Satzmaße sein, sie sollen, soweit tunlich, nicht periodisch, verbunden oder voneinander ab- hängig sein, sondern es gilt wohl, ihren Zusammenhang zu w^üiren, und es darf freilich nicht sozusagen leere Stelle geben, aber sie müssen einheitlich zusammen- 85 gesetzt sein wie schön geglättete Steine, damit sie schön gefügt ohne die äußerlichen Bindungen ineinander- greifen. Die Kompositionsgebilde müssen natürlich zu- sanmiengesetzt sein, und die Ruhepunkte müssen eine feste Grundlage in nominalen Wörtern haben oder in 40 solchen, die wegen des Zeitmaßes oder wegen der Silbenzahl eine größere Länge besitzen. Und diesen Voraussetzungen soll der Rhythmus folgen: Er soll uigitizea by Google Vorbetrachtung. — Seele. 3 nicht schwankend sein, sondern vor allem den Euhe- punkten entsprechen. An diese Regeln wird sich ja jed^ Daxatellang^ halten, welche zugleich würdig und klar und knapp und altertümlich sein soll. Wie aber jedes Einzelne von 5 diesen Elemenfbn auch in der vorliegenden Darstellung an und für sich und mit andern gemischt vorhanden is^ und welche Elemente vorwalten, und welche beiseite gelassen worden sind, und aus welchem (%inde .dies in jedem einzelnen Falle geschehen ist, w wird der 10 Kenner wenigstens und der wohlgeneigte L^er schon erkennen. Es soll aber jedermann wissen, daß die ge- samte Darstellung nicht um des Prunkens willen, sondern aus Pietät für unseren gemeinsamen Wohltäter verfaßt worden ist. Zeuge dessen ist aber nicht bloß die Wahr- 15 heit, sondern auch der göttliche Vater selbst^ von welchem die Darstellung handelt, er, welcher mil dem Beistande des Grottes erkennt» wie es ein jeder/ mit allen Dingen meint. Die Einleitung begann mit der Behauptung , die Bede 20 des Isidoroa sei göttlichen Ursprungs gewesen, und lehnte diese Ausführung an eine Abschweifung über eine ägyptisch' griechische Seelentheorie an, wdehe die Friorität der Ägypter vor den Griechen zur Voraussetzung hatte: Die Ägypter sind demnach nicht nur nahezu die 25 allerältesten Menschen, welche wir von Hörensagen kennen, , So spät ist niemand ans Lernen gekommen, daß er dies nicht oft gehört oder gelesen hätte. . . Bei den Ägyptern sind aber die Vertreter der Philosophie 30 die Priester, welche mittelst einer unergründlichen und außer- halb des Bereichs aller menschlichen Hoffnung stehen- den Veranstaltung im Interesse ihrer eigenen nach dem Himmel zielenden Hoffnung und für die gesamte Wohl- 85 25 P. 1 Alr^mioi. xxX. \ 32 P. 231. DigitizedlyVjOOQu 4: Bas Leben des Philosophen Isidoros. fahrt der übrigen Ägypter aQ unaussprechlichen Orten die unaussprechlichen Dinge ins Werk setzen .... Die Lehre der ägyptischen Priester ist im wesentlichen eine mystische Unsterblichkeitslehre. 5 Die so gestaltete Weisheit, welche sich in dem Heiligtum dieser in Mythen gehüllten Wahrheit ver- birgt» enthüllt sich demjenigen, welcher imstande ist, den Lichtstrahl der Seele zu Grott emporzurichten, ganz unversehens Schritt für Schritt so langsam . . . 10 SolcheLehren sind aber nicht eigentlich philosophische, son- dern hieratische, ein Unterschied, welcher wohl zu beachten ist: Hieratik und Philosophie gehen nicht von den- selben Prinzipien aus. Die Philosophie erstreckt sich vielmehr von der einen Ursache des Alls bis auf den 16 Bodensatz der Dinge hinunter mitten durch die Gesamt- heit der Ordnungen, der göttlichen, wie der nach den Gottern kommenden höheren, welche, wie man sagt, erst auf der dritten Stufe in die Erscheinung treten. Die Hieratik aber, welche sich mit der Verehrung der 20 Götter befaßt» geht dritten und umweltlichen Ursachen der Welt des Werdens aus, bindet die Halt- taue des emporführenden Heils hier an und gibt sich 25 damit ab. . . Ungeachtet dieser Verschiedenheit besieht eine enge Be- ziehung zwischen Sieratik und Philosophie und speziell der griechischen Philosophie in gewissen allgemeinen Fragen, Denn kein einziger von den besprochenen allge- 30 meinen Punkten ist den beiderseitigen Philosophen . Darum ist auch die wechselseitige Anpassung eine leichte Aufgabe für jeden, welcher den ägyptischen Anschauungen die griechischen an- passen will. Philosophieren <^doch> auch die Ägypter 85 in derselben Weise über die Unsterblichkeit der Seelen ferner unzähligen Lose im Hades, welche für die Tugend und für das Laster bestimmt 5 P. 2 I 12 {'legatixii p. 947, 12—17 die un^lhligen Verwandlungen im Leben, da ja xxX, AmixovCq p. 1187, 4: 'HXixt^trjg p. 888, 15) | 28 P. 234 25 P. 285 I 31 'Ootov p. 1181, 12. Digitized by CjOOQ IC Traumgabe. 9 Denn der große Isidoros besaß auch Alles wirklich eine so vortreffliche Anlage zum traf ihm, Träumen, und er war dabei vom Glücke der- wie er es art begünstigt» daß ich wenigstens mich oft- prophe- mals angesichts der Prophezeiungen, welche zeithatte, 5 tatsächlich eintreffen, über seine so sicher ein . . . zutreffende Prophetengabe wundern muß . . . Die Alexandriner besitzen zwar tatsächlich fast alle eine gute und glückliche Anlage zum Träumen, und deshalb nennen sie auch heutzutage noch die 10 Träume „Chresmoi (Orakelsprüche)" . . . Aber bei Indoros ging diese Anlage doch toeit über da$ Gewöhfdiehe hinaus: Wenn Isidoros wach war, stand ihm seine unaus- sprechliche Sehergabe nicht zu Gebote. Denn das von 16 ihr gespendete Licht war keineswegs so strahlend und so tiefgehend, daß es, falls es auch noch von dem ent- gegengesetzten Widerschein der sinnlich wahrnehm- baren Dinge in Schatten gestellt wurde, in seinem Innern dennoch entfacht worden wäre und durchge- 20 schienen hätte. War seine Seele aber dem Bannkreis dieser Dinge entrückt, da dann seine Sinnlichkeit nicht mehr wirksam, sondern bereits vom Schlafe entkräftet war, dann war das Licht des GrotÜichen, welches alle- zeit in seinem Innern stille stehend leuchtete, allein 25 sich selbst überlassen und von allem befreit» was ihm im Wege stand: Es wurde mehr und mehr zum Leben entfacht und ergoß sich voll und ganz in die Außen- welt, bis es zuletzt auch auf die Einbildungskraft her- niederstrahlte ... 30 Er sprach infolgedessen von einer zwiefachen Art von göttlichem Schauen: von dem mit der sinnlichen Wahrnehmung verbundenen bei den Wachenden und von dem bloß auf der Einbildungskraft beruhenden bei den Schlafenden; beiden Arten erkannte er aber 36 die Wahrheit zu . . • Allerdings legte er mehr Wert auf die nichtsinnliche Art. Während er aber auf die Sinne samt und sonders schalt, schal t er auf den Tastsinn noch mehr als auf la P. }2—7tQOQQ^ae(og | Ib 'An^vta p. 572, 10 | 8 P. 12 Ehl xrX. I 14 P. 13 I 31 P. 14 1 38 P. 312. Digitized by Google 10 Das Leben des Philosophen Isidoros. die übrigen. Denn dieser sei wirklich irdischen Ur- sprungs und widerspenstig und ziehe die Seele in den ewig fließenden Kanal der Welt des Werdens hinab . . . Er flehte um Erlösung aus dem alles überschwem- menden Kanal der Welt des Werdens . . . Für die Göttlichkeit seiner Seele sprach der ganze Cha^ rakter des Isidoros, zunächst sein Äußeres: Isidoros sah aber aus wie ein besonnener, gereifter 10 und zudem gesetzter und innerlich gefestigter Mann. Sein Gresicht war fast viereckig, von der heiligen Form des Hermes Logios, seine Augen aber — wie könnte ich die wahrhaft liebreizende Aphrodite schildern, welche darin thronte, und wie könnte meine Botschaft der 15 allweisen Athene gerecht werden, welche darin wohnte? Es ist wohl keine Übertreibung, wenn ich sage, die ent- gegengesetzten Eigenschaften hätten sich darin zu einem einzigen unbeschreiblich harmonischen Bilde ver- einigt: Sie befanden sich, rund heraus gesagt, zugleich 20 in ruhigem Stillstand und in schneller Bewegung, indem sie sich in demselben Punkte und um denselben Punkt drehten. So brachten sie gleichzeitig die Würde und die Anmut zum Ausdruck und wollten zugleich den Ein- druck von ungewöhnlicher Tiefe und von ungemeiner 25 Einfalt machen. Jene Augen waren, mit einem Worte, die genauen Abbilder seiner Seele, allerdings nicht allein dieser, sondern auch des ihr innewohnenden gött- lichen Ausflusses ... Die Sede des Isidoros nach ihren einzelnen Teilen: 30 Die Sinne aber waren allerdings bei ihm nur mäßig entwickelt und genügten bloß dem unmittelbaren Be- dürfnis. Und dies gilt nicht nur von seinen Sinnen, sondern auch der wächserne Abdruck, die Einbildungs- kraft des Geistes, ging bei ihm nach der Seite des Ge- 85 dächtnisses durchaus nicht über das Maß des Gewöhn- lichen hinaus, und dieses war auch nicht gänzlich frei von dem Mangel der Ver^fllichkeii Denn der Gott wollte eben allem Anschem nach an ihm ersichtlich 5 P. 15 I 9 P.16 I 30 (P. 17: KtiQtrov p. 244, 7). Digitized by CjOOQ IC Charakter. 11 machen, daß er mehr Seele sei als das Doppelgebilde, das aus ihrer Verbindung mit dem Körper entsteht, und er wollte die Philosophie nicht in dem Doppelgebilde bergen, sondern ihr nur in seiner Seele selbst ihren Sitz anweisen. Ich für meinen Teil bin ja schon mit 5 manchen Leuten zusammengetroffen, welche zwar nach außen hin Prachtphilosophen waren: Sie verfügten über ein Gedächtnis mit einem tiefen Schatz von Lehr- meinungen, über eine gewandte Fertigkeit, einen Schluß an den andern zu ketten, und über eine dämo- 10 nische und vielseitige Wahrnehmungskraft, nach innen aber, auf dem Gebiete der seelischen Kräfte, waren sie bettelarm an wahrem Wissen . . . Sah man ihn irgendwo in Zorn geraten oder un- willig werden, so behielt dabei doch die vernünftige 16 Überlegung die führende Stellung, und der Zorn ging tatsächlich bloß hinterher. Es war ihm eben auch gar nicht gegeben, sich bei der Zurechtweisung mensch- licher Laster zur Milde zu bekehren oder von seinem Zorn zu lassen. Denn so bereitwillig er auch zum 20 Wohltun war, so war er doch noch schneller bei der Hand, die Schlechtigkeit zu schelten. Deshalb stieß er tatsächlich auch vielen Leuten wiederholt vor den Kopf, da er es nicht über sich brachte, ihren Lastern schön zu tun, und sich nicht, statt wahre Freundschaf t 25 zu pflegen, auf die vielgeliebte Schmeichelei verlegte . . . Und vielleicht fällt diese Leidenschaft (der Zorn?) auch außerhalb des Willensbereichs, und sie könnte des- halb auch bei den unbefleckten (Seelen?) vorkommen... l8idoro8 in seinem Verhalten gegenüber seinen Neben- 80 menschen: Im allgemeinen: Um aber alles gleich mit einem Worte zusammen- zufassen, so zeigte er bei seinem Handeln selbst deut- lich diejenige Tugend, auf welcher ja nach dem Aus- spruch des Pythagoras die Gottähnlichkeit des Menschen 85 beruht, nämlich die Bereitwilligkeit, Gutes zu tun, und die alle Menschen umfassende Wohltätigkeit, soweit sie darauf abzielt, vor allem die Seelen von den hier unten auf ihnen lastenden vielfachen Lastern empor- 14 P. 18: 'YjtoxoQiCstai p. 1365, 12 | 27 P. 236 | 32 'Aya- ^egyia* p. 35, 1. Digitized by CjOOQ IC 12 Bas Leben des Philosophen Isidoros. zuführen, dann aber auch die Körper aus ihrer un- gerechten oder der Frömmigkeit spottenden Drangsal zu erlösen. An dritter Stelle bemühte er sich aber auch, soweit dies in seinen Kräften stand» um die 5 äußeren Geschäfte . . . €hd war er nur gegenüber denjenigen ^ welche es ver* dienten. Andere aber stieß er förmlich von sich weg als Verfluchte und Unheilbare; und keinerlei Einschüchte- 10 rung brachte ihn dazu, sich ihren Umgang gefallen zu lassen, kein unerhörter Reichtum, keine hervorragende amtliche Stellung, keine unüberwindliche Herrscher- gewalt, keine Böswilligkeit eines .Tyrannen . . . Er betrachtete die Reichen nicht als ein gefundenes 15 Fressen und war ihren Geschenken nicht zugänglich . . . Gegen niemand war er tadelsüchtig oder feind- selig . . . Er erteilte die besten Mah- Die Leute, nungen und spornte mit seinem Zu- welche es mit 20 Spruch die bei der Arbeit Lässigen der Lässigkeit an. Hielt er doch die Lässigkeit für hielten und ein kein geringeres Laster als irgend- lockeres Leben ein anderes, sondern beinahe für das willkommen allergrößte . . . hießen 26 Von solchen Gefühlen war unser Philosoph beseelt dank seiner Liebe zur Verbesserung der menschlichen Geschäfte und seiner Feindschaft und seines unver- söhnlichen Hasses gegen die Betätigungen einer bös- artigen Gesinnung ... 80 Für die Erledigung der Geschäfte genügt nicht die bloße Gutwilligkeit, sondern es ist dazu auch noch Stärke und Aufmerksamkeit vonnöten . . . Diese beiden Tugenden bewies Isidoros . . . So scharfsinnig und so aufmerksam er nun auch 86 war, so war er doch auch sichtlich leicht zu hinter- gehen. Denn es brauchte sich nur jemand einen an- ständigen Anschein zu geben, und er konnte ihn leicht 8 ^EvaysXg* p. 225, 12: ^AfAaxov p. 267, 6 | 14 Bolvri* p. 1218, 18 I 16 P. 19 I 18a (P. 237: BXaxsvsxai* p. 996, 12) | 18b 'Pqaxwvri p. 695, 6 | 26 P. 20 | 30 'Aya^o&eXsia\ p. 35, 13 | 84 P. 21 : *EmatQ8(pYig p. 466, 21. Digitized by Google Charakter. 13 hintergehen, da er dann wegen des unverdächtigen Eindrucks, den das anständige Gebaren auf ihn machte, keinerlei genaue Prüfung mehr mit ihm vornahm. Schien ihm jedoch ein Mensch schon von vornherein verdächtig, dann konnte er ihm nicht mehr unbemerkt 5 nachstellen oder Ränke gegen ihn schmieden • . . Nun folgen einige nicht mehr erklärbare Belege: Der aber war voller Einfalt und leicht zufrieden zu stellen: So ließ er sich denn so weit beschwatzen und herumbringen, daß er vor dem Sklaven zitterte, 10 als ob dieser dem Odysseus und dem Themistokles an Gewandtheit und Durchtriebenheit noch überlegen ge- wesen wäre . . . Jetzt aber wird der weitere Verfolg der Sache auch einen gar nicht lachlustigen Menschen recht zum 15 Lachen bringen . . . Noch brachten sie es über sich, über das Gesagte zu lachen ... Aber entsprechend d^n drei Teilen oder Arten der Seele, oder wie man sie sonst wohl bezeichnen möchte, 20 dem denkenden, dem zornmutigen und dem begehren- den, sagte er, entwickelt sich notwendigerweise auch eine dreifache Lebensverfassung: Jede von diesen Ver- fassungen enthält alle drei in sich, aber in einer Durch- bildung, welche durch den einen das Ganze beherr- 26 sehenden Faktor bestimmt wird, der ihr auch den Namen gibt. So gestaltet sich die eine Verfassung vor- züglich der Vernunft gemäß: Diese könnte man, glaube ich, wohl die des Lebens unter Kronos oder des gol- denen Zeitalters oder die des den Gröttern nahe ver- 80 wandten Geschlechtes nennen nach Maßgabe der von den Dichtern, welche auf dem Dreifuß der Musen sitzen, in Mythen verherrlichten Zustände. Die andere Verfassung gestaltet sich aber dem Zorn gemäß: Sie liebt den Zwist, stürzt sich in Kriege 85 und Schlachten und streitet gemeiniglich um Vorrang SEvxoXosf p. 611, 1: 'O^aaetaf p. 1064, 1 | 14 FeXa- öc/a>*p. 1079,1 I 17*ffv«/;toiTo*p.860,ll | 19 (P. 22 : P. 288 -'MHtjral: Wvxv P. 1729, 16—1780, 1 tJtoXixsCav) \ 84 ÜPvxri p. 1730, 1 JYiv HxLi P. 288 evn

dem Isidoros wenn viele zugleich mit ihm speisten, ihnen auch Naschwerk vorzusetzen, z. B. manchmal Walnüsse, aber nur drei oder vier Stück, und getrocknete Feigen, wenn's hoch kam, fünf oder sechs. Wenn wir uns aber im Scherz die Freiheit 25 nahmen und um noch mehr baten, brachte er wohl noch zwei oder drei weitere zum Vorschein und machte zu dieser Verrichtung ein ungemein würdiges Gesicht, ohne im geringsten zu argwöhnen, wie lächerlich es den Jüngeren vorkam ... 80 Er bemerkte nun zwar wohl, daß es uns irgendwie so zumute war, er stellte sich jedoch so, als ob er es nicht beachte • . . In seiner Lebensführung traten die Tugenden der Ge- rechtigkeU, der Besonnenheit, der Tapferkeit, der Weisheit 85 1 C^Hiataif p. 828, 16: EfQfovf p. 777, 17) | 6 'ESd- riorofft P. 288, 11 I 8 Tewolivf p. 1082, 8 | 9 ÜQoifAwoQ p. 429, 7: ^tXla* p. 1468, 17 | 14 P. 24: Aui^hrjs p. 1280, 17 | 21 (TQari/AataJi j^,llS9,b:'Y Digitized by VjUOy IC 18 ^^ Leben dei Philosophen Isidoros. und der Frömmigkeit, die dem richiigen Verhältnis der ein- zelnen Seeienteile im ailgemeinen imd ihrer Betätigumg im besonderen entsprechen, klar zutage: Seine QerechtigkeU zeigte sidi u, a.in der Art, wie er Geldangelegenheiten behanddte: 5 Er gab nämlich das Grold nicht leichtsinnig preis, und er war auch nicht gleich bei der Hand, auf Geld, das man ihm von rechtswegen schuldete, zu verziohtmi, sondern er suchte es einzutreiben und forderte es von den Leuten, die ihn darum bringen wollten, sogar unter 10 Anrufung der Gerichte auf dem Marktplatz zurück . . . Diesen Orundsatz befolgte er auch in einem Faüe, wo ihm ein Traum die Untreue des Schuldners offenbarte: Und der erhob sich, sobald es hell geworden war, mitten aus dem Schlafe und begann, während seine 15 Seele noch im Banne der göttlichen Stimme stand, seinen Traum zu erzählen . . . Dieser Traum bestätigte sich in wunderbarer Weise. Ich aber wollte mit der Er^hlung dessen, was ich gehört habe, nicht einen Traum für einen Traum, 20 sondern wache Wahrheit für schlaftrunkene Wahr- heit beisteuern ... Damit werde ich allerdings bei dem Durchschnitts- publikum nicht mehr Glauben finden, als wenn ich nichts geschichtlich Wahres vorgebracht hätte. 25 Denn für die große Menge liefert die Geschiclite keinen so wirksamen Stoff zur Überredung und Er- mahnung, als das, was man ihr sonst erzählt^ und zwar gUt dies von der neueren Geschichte und von derjenigen, welche den Zuhörern etwas BekannterjBi 80 bringt» noch mehr als von der älteren . . . <2>e» glaubwürdigsten Eindruck machen wir ja leider,'^ wenn wir statt wirklicher Begebenheiten irgend- welche Phantasiebilder, „einen Schatten von Träu- men", wie Pindar (Pyth. VIII 95) sich ausdräokt^ 85 entwerfen . . . Yomehmer als Isidoros benahm sich in Schuldangdegen' heiten ein anderer Mann: 5 nagiotaa^t* p. 124, 19: ^yo^ofoc p. 68, 8 | 18 F. 25 —IhBiQw I 18 P. «5 *Ey^ hxL I 25 P. 242 | 82 ^nd* p. 790, 18: EfdmXov* p. 755, 5. Digitized by Google Charakter. 19 Als aber der Mann, welcher vordem das P&nd geraubt hatte, in schlechte Verhältnisse geriet, die zur Einziehung seines Vermögens führten, & nahm er jenes Pfand und, so viel er konnte, von seinem eigenen Besitz vorweg und hinterlegte es bei dem Vertrauens- 5 würdigsten von seinen Mitbürgern. Der Epidaurier erkannte aber, nachdem er unter anderen Sachen auch das ihm einst geraubte Pfand erhalten hatte, dieses wieder. Da rieten ihm einige Leute, er solle sein Eigentum zurückbehalten und es dem Manne, welcher 10 es ja ursprünglich geraubt hatte, nicht mehr zurück- geben. Er glaubte jedoch, er dürfe sich da» wo man ihm Vertrauen geschenkt habe, nicht treulos zeigen und nicht die nützlichste von allen Tugenden, die Treue^ durch die anscheinend wohlbegründete Treulosigkeit 16 besudeln. Vielmehr, um mit Aischylos (Sieben V. 691 ff.) zu reden, „Nicht scheinen wollt' er, nein, er wollt* gerecht auch sein, Indem er*' gleichfalls „weisen Rates fimtefüUe mäht', Aus tiefem Saatfeld seiner Brost hervorgekeimt**. 90 Diese Sandltmgtweise wird wohl nickt bei aüen Beifatt finden. Auf jeden Fall ist sie (die erzählte GeschicbteT) aber geeignet, aus der Begebenheit selbst die Treue in den Seelen der Menschen, die mit ihnen in Berührung kommen, Tochtertugenden erzeugen ... Das geordnete und ruhige Wesen war bei ihm mit 20 der wirksamen und männlichen Art gepaart Denn wie- wohl er auf anständiges Verhalten hielt und zudem auch freilich nicht viel von Geschäften wissen wollte, blieb er doch, sobald er sich einmal notgedrungen in den Kampf der Geschäfte gestürzt hatte, hinter keinem 25 von den Leuten zurück, welchen diese zum Lebens- element geworden waren • . . Und obgleich er zwar wohl über eine vortreffliche Seele, aber über keinen (starken) Körper verfügte, suchte er doch seine Kräfte durch Übung auszubilden 30 und in eine männlichere Verfassung zu bringen • . . Und ihm warf keiner von all den Freunden, welche er besaß, vor, er habe ängstliche Ausflüchte gemacht oder dringende Geschäfte hinausgeschoben oder Leicht- sinn gezeigt, welcher in Trägheit oder Feigheit seinen 86 Ursprung gehabt hätte . . . Wohl aber machte er vielen von seinen Freunden derartige Vorwürfe . . . 3 'IdKotrjg* p. 943, 19: 'Ex^fiv^w p.692, 12: KQvyflrovc p. 424, 15: VXfiv p. 1079, 15: MeZay p. 820, 8 | 8 Koofudnfg p. 858, 16: Tditavoa* p. 1041, 8 | 19 Agacniotwi p. 1459, 6 | 27 'ES^oxsif p. 820, 12 | 31 'Enexdhiif p. 365, 14 | 86 'Eju- HdXsif p.866, 1. Digitized by Google Charakter. 21 Denn nicht nnr ,,ist in der großen Gefahr für einen nicht wehrhaften Mann", wie Pindar (Ol. I 81) sagt, „kein Platss*', sondern der große Mann läßt sich auch in keinen Meinen Kampf ein; vielmehr tritt er da, wo die anderen aus Feigheit fliehen und davonlaufen, 6 mutig in die Schranken, wo dem Dichter (Homer, IL 13, 277) zufolge „die Männertüchtigkeit sich hervortut" . . . Isidoros blieb als standhafter Mann unbesiegt . . . Gemäß seinem von Anfang an für sein Leben ge- wählten Standpunkt ... 10 Bei aller Entschiedenheit blieb er denno(^ stets maßvoU. Und er schien wirklich, wenn man es wenigstens genau überlegte, ganz gerechte Vorwürfe zu machen; urteilte man aber lediglich nach der herkömmlichen und den Menschen gemeinhin eigentümlichen Art, so 16 konnte es oftmals den Anschein gewinnen, als ob er über das rechte Maß hinausgehe, und die von ihm Be- schuldigten gerieten auch über vieles in Erstaunen und hatten den Eindruck, als ob er tadelsüchtig seL Er war aber wahrhaftig ein wandelndes Muster von 20 wahrhaftiger Eintracht, und er beurteilte hiernach auch seine Mitmenschen ... Hierbei ließ er sich stets von seinem Gewissen leiten. Denn keines von den menschlichen Gütern (meinte er) wiege ein reines Gewissen auf. Und wenn dem nur 25 scheinbar Guten das wahrhaft Gute entgegengesetzt sein sollte, des Piaton. göttlichen Wissens mitgeholfen habe, sein Ver- dienst schmälern zu dürfen. 13 'Avieif p. 438, 6 | 16 (ZvQiavog* p. 984, 13: P. 36 — ^sid^si: IIvQyovtai p. 568, 14: P. 36 xal xcöv — ^eojtQSTtovg: JhsQOfpolzcDQ p. 522, 8: üvw^aag* p. 971, 14: SwayvQfi6g p. 958, 2). Digitized by Google Charakter. 26 Diese im einzelnen za erwähnen und namentlich aufzuführen, mußte sich die Darstellung wegen ihrer großen Anzahl versagen . . . Jedoch die (Philosophen), welche ihre Arbeitslust bloß sterblichen und menschlichen Fragen widmeten 6 oder bloß hierfür eine rasche Auffassungsgabe besäßen oder bloß hierin ihre Wißbegierde betätigen wollten, leisteten (so meinte er) nichts Großes für die gött- liche und erhabene Wahrheit Denn von den Alten seien Aristoteles und Chrysippos zwar wohl hochbegabt, 10 ungemein wißbegierig und zudem auch sehr arbeits- lustig gewesen, sie. hätten aber die volle Höhe gleich- wohl nicht erklommen. Von den Neuzeitlichen aber, sagt er, hätten es Hierokles und seinesgleichen aller- dings an dem menschlichen Rüstzeug nicht fehlen 15 lassen, aber auf dem Gebiet der glückseligen Gedanken gehe ihnen vieles ab . . . Indoras studierte neben der griechischen PhüoBophie atich die ägyptische Bxeratxk, Hierbei vertauschte er gegenüber den Männemf die ihn unterwiesen, oft die BoUe des Sehiilen mit 20 derjenigen des Lehrers: Die aber zogen den Isidoros auch in den Fragen der ägyptischen Philosophie als Arbeits- und Jagd- genossen bei, um der in der Tiefe verborgenen, wahrhaft heiligen Wahrheit auf die Spur zu kommen, 26 und oft zündete er ihnen bei ihren der altertümlichen Weisheit geltenden Untersuchungen ein Licht an. Im ganzen genommen verschaffte er sich aber seine Fin- digkeit nicht aus Büchern und fremden Lehrmeinungen mittelst des Gedächtnisses, sondern er hatt^ wenigstens 30 für diese Art von Wahrheit, schon von Anfang an eine festgegründete und allseitig fruchtbare Fertigkeit mit- bekommen ... Er wies auch den Bücherwust von der Er ach- Hand, da dieser eher Meinungs- als Gedanken- tete auch 85 fülle erzeuge. Er blieb vielmehr ruhig bei gar nicht seinem einzigen Lehrer stehen und bildete auf die sich nur nach diesem, indem er seine Worte Bücher... nachschrieb . . . 1 Aiafivij/jiovsvmf p. 1299, 4 | 4 P. 86 Toitg /Aeytoi xtX. \ 22 P. 243 I 34a P. 37 | 34b nQoaixoteyf p. 467, 8. ,y Google uigiiizea oy V 26 ^^ Leben des Philosophen Isidoros. Mit der Weisheit ging bei Isidoros die Tugend der JEVömmigkeit Hand in Hand: Er war sichtlich kein Freund der gegenwärtigen Zustände, er wollte aber auch die Götterbilder nicht 5 verehren, sondern er strebte tatsächlich den Göttern selbst zu, welche sich im Innern, nicht von Heiligtümern, sondern des unaussprechlichen Geheimnisses der völ- ligen Unerkennbarkeit verbergen. Wie strebte er ihnen nun zu, da ihr Wesen (seiner Meinung nach) der- 10 gestalt war? Mit einer gewaltigen, gleichfalls unaus- sprechlichen Liebe. Und was gibt es denn sonst für eine Liebe, wenn sie nicht gleichfalls unerkennbar ist? Und was für eine Liebe wir mit dieser meinen, wissen diejenigen schon, welche sie einmal empfunden haben; 15 sagen können wir es aber nicht; fällt es doch auch ebenso wenig leicht, es auch nur zu l^egreifen . . . Die Zeitgenossen haben ja doch kein Verständnis mehr hierfür: Das Licht der Wahrheit scheint erloschen zu 20 sein . . . Und es wird den Menschen untergehen, da sie nicht imstande sind, seinen göttlichen Aufgang zu ertragen . . . Seinem Charakter entsprach die Lehr weise des Isidoros. 25 Zum Lehrer bildete er sich schon in früher Jugend au^s^ als er selbst noch ein Lernender war. Er sah sich gezwungen, für die gute Führung der Kinder zu sorgen . . . Und es gebrach ihm wirklich auch bei seinen Er- 80 klärungen zu sehr an der Ausdrucksfähigkeit, als daß er seine jeweilige Ansicht hätte hinreichend klarlegen können. Jedoch ließ ihn auch hier seine natürliche Begabung, welche er durch sorgfältiges Studium noch 3 P. 38 I 19 XQiJiJLa'\ p. 1665, 5 | 21 P. 244 | 27 P. 245 | 29 (P. 24cQ+noXvi^xoog p. 344, 10 shisv xxX. [: P. 39] -f iEv^«- tifis p. 637, 2 [: P. 4.0^ajioQovyiag\ -\- üoXvrixoog p. 844, 8— »oAvjyÄOOff -f P. 40 oXka xtX. [: UoXvifixoog p. 844, 9 aXXa— dyxtOTiÖQov: 'AyxioTtogog* p. 85, 5-|-i4)Mi;;|fayw* p. 276, 8]), uigitizea by Google Lehrweise. 27 unterstützte, nicht im Stich. Allein bei allem Eifer, welchen er auf die Klarheit verwendete, überließ er es doch anderen Leuten, mit schön abgewogenen Worten zu prunken, und hielt sich an die Dinge: Er sprach weniger Worte als Begriffe und zog auch 5 nicht so sehr Begriffe als das Wesen der einzelnen Dinge selbst ans Licht. Es hätte daher wohl einer von seinen Schülern sagen können, dieser Mann spreche nicht Worte, sondern das Wesen von Dingen. Er war aber auch ungemein findig in der Erledigung von Ein- 10 würfen, welche er selbst anderen und andere ihm machten. (Dabei fiel es ihm aber) nicht ein, die Wahr- heit mit Vielwisserei und Kenntnissen auf dem Ge- biet fremder Lehrmeinungen zuzudecken und zu ver- stecken und so den Fragestellern den Mund zu stopfen. 16 Und er hatte auch nicht eine Menge von Büchern ge- lesen, sondern dank der Stärke seiner edeln und den Göttern nahe verwandten Natur und dank dem un- widerstehlichen Drang seiner Begeisterung für das Göttliche glich er im Finden der Wahrheit gleichsam 20 einem Seher . . . In der Kritik der sprachlichen Leistungen seiner Schüler leistete er nichts Bervorragendes, Wohl aber war er hinreichend imstande zu unter- scheiden, wie der Ausdruck verkehrt und wie er richtig 26 klingt, um ihn in diesem Falle zuzulassen, in jenem aber zu verwerfen . . . Bei der Kritik war es ihm vor allem um die Sache zu tun, und es gelang ihm auch, andere von der Richtigkeit seines Urteils zu überzeugen. Dies zeigt der Faü mit 80 Marines. Dieser Mann, welcher die Schule des Proklos übernommen und im Verein mit anderen den Isidoros in die Werke des Aristoteles eingeführt hatte, unterbreitete ihm, als er nach dem Tode des gemein- samen Lehrers zum zweiten Male nach Athen ge- 86 kommen war, eine von ihm selbst verfaßte umfang- reiche Erläuterungsschrift zu Piatons „Philebos" und bat ihn, sie zu lesen und daraufhin zu beurteilen, ob 24 (P. 41: Ug^aoiTo* p. 488, 9) | 81 (Maglrog p. 698, 12 )9, 5 ßißXiov: P. 4:i). Digitized by Google 28 I^ Leben des Philosophen Isidoros. er das Buch herausgeben solle. Der aber las es sorg- faltig durch und hielt mit seiner Ansicht in keinem Punkte hinter dem Berge. Aber er ließ dabei auch nicht ein einziges unhöfuches Wort fallen, sondern er 5 sagte bloß so viel, die Erläuterungen, welche ihr Lehrer zu dem Gespräch verfaßt habe, seien aus- reichend. Jener aber verstand dies und verbrannte das Buch auf der Stelle . . . Abär auch dies hatte er vor den anderen Philo- 10 sophen voraus: Er wollte sich und seine Schüler nicht bloß durch Schlüsse zwingen, der Wahrheit zu folgen, ohne daß man diese auch gesehen hätte. Die Schüler sollten nicht durch die Gewalt seines Wortes in einer und derselben Wegrichtung zusammengetrieben und 15 wie Blinde den rechten Weg geführt werden; er war vielmehr immer bestrebt, zu überzeugen und der Seele Augen einzusetzen oder, besser gesagt, die ihr bereits eignenden gründlich zu reinigen . . . FiM' die Göttlichkeit der Seele des Isidoros sprach auch 20 sein ganzer Lebenslauf. Dieser fiel in die Zeit des ab- sterbenden Hellenismus, Gleichwohl gab es gerade in Ägypten noch Männer, welche sich offen zu dieser Weltanschauung bekannten, AUein viele von ihnen verleugneten sie später und ließen ihre Glaubensgenossen im Stich. Dies gilt u, a, auch 25 von einem Bekannten des Isidoros: Er (Leontios?) bekleidete ein Amt, welches ihm zur Aufgabe machte, die Verrichtungen der Beamten mittelst Schnellschrift aufzuzeichnen. Hiervon werde ich in meiner Darstellung bei kommender Gelegenheit 80 handeln . . . Dieselbe schmerzliche Erfahrung machte man auch mit Ammonios. Obgleich ich dies weiß, sage ich es nicht; ich hätte es auch überhaupt gar nicht hören sollen • . • 85 Die Abtrünnigen hatten aber nicht aüe Glück. Dies zeigt der FaU des Leontios: Leontios aber kehrte im Glauben, er sei vortreff- lich beraten, wieder nach Hause zurück und erfreute 9 P. 48 I 26 P. 44 I 83 P. 45 I 87 P. 46. üigitized by CjOOQ IC Jngend in Alexandreia. 29 sich einer unglücklichen und von bösen Dämonen be- seelten Redefreiheit; er war aber weder reich ge- worden, noch hatte er sich, wie er wähnte, in Sicherheit gebracht, sondern er war bloß um seine den Göttern fefällige Frömmigkeit gekommen und hatte seine 5 eele in völliger Verderbttieit zugrunde gehen lassen . . . Dieser Mann erschöpfte also seinerseits sein ganzes Leben in einer Kette von Unglücksfällen • . . Der Hellenismus war in Alexandreia neu begründet worden durch Olympios. 10 Olympios, ein Bruder der Generosa. Dieser Mann war von Kilikien nach Alexandreia gekonmien, um den Sarapis zu verehren . . . Niemandes Seele war aber so unerbittlich und f barbarisch, daß er nicht durch die aus dem heiligen 15 Munde jenes Mannes fließenden Worte überzeugt und bezaubert worden wäre. Eine solche Überredungsgabe thronte auf den Lippen des Mannes, etwas nicht mehr Menschliches, sondern schon mehr Göttliches • . . Der Mann bezauberte aber seine Zuhörer nicht 20 weniger, wenn nicht noch mehr, als Odysseus die Phäaken bei Homer (Od. 11, 334; 13, 2). Denn die Alkinoos-Erzählung (Od. 9 — 12) ist ja voll von Mythen, die zwar ihrem tieferen Sinne nach wahr, dem äußeren Wortlaut nach aber dem Vorwurf der Lügenhaftigkeit 25 allzu sehr ausgesetzt sind . • . Was aber Olympios sagte, war lautere Wahrheit. Er besaß aber eine bewunderungswürdige Natur- anlage für alles, einen großen und schönen schlanken Wuchs und einen biederen Blick; er stand damals im 80 einsichtsvollsten Alter, war ein geselliger Mann, recht angenehm im Umgang und für diejenigen, welche ihm folgten, ein ungemein nützlicher Ratgeber Deshalb trat er denn auch unter den Alexandrinern als Re- ligionslehrer auf, nachdem der auch ge- | Gött- 7 P.47 I IVOXvfinogj^AOSa^S—lOZaQmjddvog I U P.48: VXv/iJtoc p. 1088, 15 ovdek—lOSd, 4t ^ttdvsQoy « jitigafiror p. 888, 6 I 20 Ovdirf p. 1198, 1 | 2S'OXvfutoc p. 1088, 10 ijr— 15 nsi^fiirois: P. 49 | 34 a "OXvfinos p. 1089, 4 rot?Tar Isidoros beseelt Und der Lebensunterhalt, der ihm zuteil wurd^ war ziemlich mäßig und nicht üppig: Er war wed^ 25 so kärglich, daß er ihm geschadet, noch so reichlich, daß er ihn zur Trägheit verleitet hätte, sondern er hielt die rechte und schöne Mitte und war wahrhaft auf die dorische Weise der Schicksalsgöttin abgestimmt. . . Allein aber von allen Menschen, welche wir von ao Hörensagen kennen, widerlegte er das alte Sprichwort durch die Tat: Denn ihn wenigstens zog es nicht schon deswegen zu Gleichaltrigen, weil er mit ihnen gleichaltrig war, und zu jungen Leuten, weil er gleich- falls jung war, sondern für ihn war ein anderer Grund- 85 satz maßgebend: Seine natürliche Neigung verband ihn mit den Gleichartigen, nicht nach Maßgabe des körperlichen Alters, sondern der seelischen Eigenart 18 "OXvfiJtog p. 1089, 10 olfzwc xtX. \ 18 Mdipf p. 1197, 5: *Ari8t p. 488, 5 | 28 P. 50: Jc^io; p. 1450,6: "A^&tmtoe* p. 145, 11 I 29 (P. 51: 'ÄUf p. 889, 4). üigitized by Google Jugend in Alexandreia. 31 ergötzte ihn auch nicht der Umgan|^ und die Unterhaltung mit Gleichaltrigen, sondern mit be- jahrten Leuten • . . Diese hatten den Epiphanios und Euprepios noch ge- kannt. 6 Epiphanios und Euprepios stanmiten beide aus Alexandreia und waren sehr gründliche Kenner der bei den Alexandrinern eingebürgerten Weihekulte. Die sogenannten persischen Mysterien leitete Euprepios, die des Osiris aber Epiphanios; jedoch nicht bloß 10 , sondern auch diejenigen des als Aion ge- feierten Gottes. Was dies für ein Gott war, könnte ich zwar schon jetzt sagen, aber ich will es gleich- wohl, wenigstens bei diesem gerade vorliegenden An- laß noch nicht verraten. Epiphanios also leitete auch 15 diesen Gottesdienst Diese Männer lebten jedoch nicht •mehr unter der alten Lebensverfassung, wohl aber ge- hörten sie noch der unmittelbar darauf folgenden Gene- ration an, und sie hatten noch Fühlung mit der früheren. Von ihr gefördert, zeigten sie dann ihren Zeitgenossen 20 den Weg zu reichem Segen, indem sie ihnen u. a. auch das, was man sich von der Vorzeit erzahlte, mit lautem Heroldsruf verkündeten. Man erzählte sich eine für die religiösen wie für die bürgerlichen Verhältnisse bezeichnende Geschichte 25 von der Wohlfahrt in Alexandreia . . . Die Heldin dieser Geschichte war HyptUia, Diese Frau wurde in Alexandreia geboren, auf- erzogen und unterrichtet Da sie aber von Natur edler veranlagt war als ihr Vater, begnügte sie sich nicht 80 mit der mathematischen Bildung, welche sie sich unter der Leitung ihres Vaters erwerben konnte, sondern ihr edler EUer wandte sich auch den anderen Zweigen der Philosophie zu. Sie, die Frau, warf den Philo- sophenmantel um und machte ihre Ausgänge mitten m$ durch die Stadt Sie erklärte denjenigen, welche sie hören wollten, im öffentlichen Auftrag die platonischen oder die aristotelischen Schriften oder die Werke 6 'Eni Digitized by Google Jagend in Alexandreia. 33 ihren Besuch, wie dies ja auch in Athen standig üblich war. Obgleich nämlich die praktische Betätigung der Philosophie bei den Männern, welche das Steuer der Staatsverwaltung handhaben, heutzutage in Verlust ge- raten ist, so besaß doch ihr Name wenigstens bei ihnen 5 damals noch einen prächtigen und wunderbaren Klang. Nun trug sich einmal folgendes zu: Kyrillos, der Bischof der <. . .> entgegen- gesetzten Sekte, war an dem Hause der Hypatia vor- beigegangen und hatte ein großes Gedränge an der lo Türe wahrgenomjmen „von der B,08se Gewirr und der Manner (H. 21, 26)**: die einen kamen, die andern gingen, und wieder andere blieben auch stehen. Er fragte, was die Menschen- ansammlung zu bedeuten habe, und worüber man bei 15 dem Hause einen Lärm mache. Da hörte er von seinem Gefolge, man begrüße eben die Philosophin Hypatia, und das Haus da sei das ihrige. Diese Mitteilung gab seinem Herzen einen solchen Stich, daß er sofort einen Mordanschlag, den allergotüosesten Mordanschlag, 20 gegen sie ersann. Denn sobald sie in gewohnter Weise auf der Straße erschien, stürmte auf einmal eine Rotte von vertierten Menschen auf sie ein — wahrhaft frevelhafte Menschen, „welche weder die Rache der Gotter (IL 16, 388) scheuten noch den Tadel der 25 Menschen (Od. 22, 40; vgl. Hesiod, Werke u. T. 187)" — und brachten die Philosophin um . . . Und während sie noch schwach zuckte, schlugen sie ihr die Augen aus . . . Damit luden sie die schwerste Blutschuld und den 30 größten Schimpf auf die Stadt, und der Kaiser er- grimmte darüber <. . .>, wenn Aidesios sich nicht hätte bestechen lassen« So nahm er zwar die Strafe von den Mördern weg, dafür beschwor er sie aber auf sich selbst und auf seine Nachkommen herab, und 85 sein Nachkomme mußte sie abbüßen . . . Zu dm älteren Bekannten des Isidoros gehSrte auch TheosebioB, der SchiOer des Eierokles. 28 •Kr(wwrai^ diese in erster Linie . In der Ausdrucksfahigkeit zeigte er nämlich größere Mängel als in der Genauig- keit In der Tugend aber war er wohl geübt, so daß nicht einmal Momos selbst ihm etwas Tadelnswertes oder Phthonos etwas Hassens wertes hätte vorwerfen können: 10 Eine so große Sanftmut und eine solche Gerechtigkeit wohnte dem Manne inne. Als ihm daher einmal ein Laie ein Buch verkaufen wollte und einen unter dem Werte bleibenden Kaufpreis heischte, berichtigte er seinen Irrtum und kaufte es teuerer. Und nicht bloß 15 ein einziges Mal bewährte er diese Gerechtigkeit, an welche sich die anderen Leute überhaupt nicht kehrten, sondern wiederholt, so oft es sich traf, daß der Ver- käufer den richtigen Wert nicht kannte. Er freute sich eben nicht wie die andern Leute über den Glücks- 20 fund und wähnte daher auch nicht, er begehe kein Unrecht, wenn er irgend etwas mit gegenseitiger Zu- stimmung kaufe. Denn seiner Meinung nach war bei einem derartigen Geschäfte eine Hinterlist und eine Täuschung im Spiele, nicht etwa weil man dabei eine 25 Lüge sage, sondern weil man die Wahrheit verschweige. Damit begehe man eine Ungerechtigkeit, die von den meisten Leuten nicht bemerkt werde. Diese sei aller- dings keine gewaltsame Ungerechtigkeit, wohl aber eine verstohlene, und auch keine gefährliche, welche 30 wie ein Dieb aufs Stehlen ausgehe, wohl aber eine solche, die zwar von dem Gesetze straflos gelassen werde, aber dennoch das Recht umstürze. Ein solcher Mann war Hermeias. Gregorios, ein Bruder des Philosophen Hermeias. 35 Dieser Mann war in allem das Gegenteil von Hermeias: Von ungemein schneller Auffassung und leichter Be- weglichkeit in den Untersuchungen und im Lernen. Anderseits war er aber ohne Ruhe und stille Abgeklärt- heit in seinem Wesen; Ja, er war vielmehr sogar ein 40 35 {r^y6Q$oc p. 1146, 17: P. 75). Digitized by CjOOQIC 46 ^^ Leben des Philosophen Isidoros. wenig verrückt Nachdem sie (Hermeias und Gre- gorios) aber von' Athen wieder nach Alexandreia zu- rückgekehrt waren, wurde Gregorios sogar noch hef- tiger von der Krankheit befallen, so daß sein Organ 5 zum Denken fast nicht mehr tauglich und in vieler Hin- sicht verschroben wurde . . . Aidesia. Diese Frau war eine Verwandte des großen Syrianos und die schönste und beste von den Frauen in ^exandreia. Im Charakter war sie ihr^n Manne ähn- 10 lieh, voller Einfalt und zeitlebens ebenso sehr auf Gerechtigkeit wie auf Keuschheit bedacht. Was sie aber vor anderen voraus hatte, war ihre Götter- und Menschenfreundlichkeit Deshalb bemühte sie sich so- gar über ihre Mittel hinaus, den Bedürftigen Wohltaten 15 zu erweisen. Darum verstand sie sich auch noch, als sie nach dem Tode ihres Mannes mit ihren verwaisten Kindern <. . .> zurückgeblieben war, für ihre wohl- tätigen Zwecke zu denselben Aufwendungen. Hierdurch bürdete sie denn auch ihren Söhnen für ihr ganzes 20 Leben eine Last von Schulden auf. Deswegen wollten sie manche Leute auch tadeln. Sie glaubte aber, ein Hort für die Hoffnung auf ein besseres Jenseits bestehe in dem redlichen Willen, den heiligen und anständigen Menschen ihre Schuldenlast zu erleichtern, und sparte 25 aus Mitleid mit d^n menschlichen Geschick an nichts. Darum war sie selbst bei den schlechtesten Bürgern beliebt Bei der Fürsorge für ihre Söhne kam es ihr aber vor allem auf die philosophische Ausbildung an, da sie bestrebt war, ihnen das Wissen des Vaters 80 wie ein Erbteil aus dem väterlichen Vermögen zu über- machen. Gelang es ihr doch, ihren Söhnen, da sie sich der Philosophie widmeten, trotz ihr^n noch jugend- lichen Alter die dem Vater zugebilligte städtische Speisung zu erhalten, was unseres Wissens außer ihr 85 bisher nicht einmal ein Mann, geschweige denn eine Frau zuwege gebracht hat Denn die Wertschätzung und Achtung, welche Aidesia in allen Kreisen genoß, war keine geringe. Als sie aber erst ihre Söhne übers Meer nach Athen begleitete, wo sie Philosophie stu- dieren wollten, da wurde ihre Tugend nicht nur von 7 Aldeala p. 16, 12—18, 4 IIq6)cXov, üigitized by CjOOQ IC Jugend in Alezandreia. 47 dem ganzen Chor der Philosophen, sondern auch von dem Chorführer Proklos bewundert Dies ist die Äidesia, welche Syrianos, als sie nocli ein junges Mädchen war, dem Proklos vermählen wollte. Aber einer von den Göttern hielt den Proklos vom Ein- 5 gehen einer Ehe ab . . . Als Henneia8 gestorben war, wußte Aidesia zunächst nicht, wie sie ihre Söhne weiter erziehen solle, Sie bittet Gott, ihr einen wirklich heiligen Rat zu erteilen und sie darüber zu belehren, was sie tun 10 solle • . . Der Gott riet ihr, sich mit ihnen nach Athen zu Pro- klos zu begehen. Gott gegenüber war sie aber so fromm und heilig und mit einem Worte gottgefällig, daß sie vieler Er- 15 söheinungen gewürdigt wurde . . . Und es kamen beständig sehr lange dauernde Schlafzustände über sie, tagsüber bis zum Einbruch der Nacht» nachtsüber aber bis Sonnenaufgang . . . Aidesia war aber von solcher Art und erfreute sich 20 zeitlebens der Liebe und des Lobes bei Gott und den Menschen. Und ich erinnere mich noch wohl an sie. Sie war damals schon eine ganz alte Frau, und ihr zu Ehren habe ich nach ihrem Tode den am Grabe üblichen Lobspruch in Gestalt eines fein ausgearbeiteten 25 Heldengedichtes vorgetragen, wiewohl ich damals noch jung und noch ganz ein Knabe war • . Dem Hermeias wird yon Aidesia schon vor den Söhnen, welche nachmals Philosophen wurden, ein Knäblein geboren. Als dieser Sohn erst sieben Monate 80 alt war, Nudelte Aidesia mit ihm, wie es so üblich ist» und rief ihm die Kosenamen „Babion^' und „Söhn- chen^ zu. Kaum hatte er dies aber gehört, so wurde er böse und verwies ihr dies kindische Grekose, und zwar brachte er den Verweis mit ganz deutlichen Wor- 85 ien heraus. Unter vielen anderen Wundergeschichten erzählt er von diesem Kinde noch, es habe das körper- 9 'Azsxvotsf p. 884, 2 | 14 Aldeaia p. 18, 4 ra— 6 df*- otJoÄM I 17 'ArtsXaf4ßdvovjof p. 462, 6 | 20 AiSscla p. 18, 6 ij —12 fAeigdxiov \ 28 P. 76. Digitized by Google 48 ^^ Leben des Fliilosopheii IridoroB. liehe Leben nicht ausgehalten und sei bereits im sie- benten Jahre von ^^r Bühne des Lebens abgetreten. Denn für seine Seele war auf dieser Erdenwelt kein Raum. fyBahia,^ nennen aber die Syrer und namentlich 6 die Bewohner von Damaskos nach der von ihnen ver- ehrten Göttin Babia die neugeborenen Kinder, aber auch noch die Knaben . . . Die MUteilwig dieser Geschichten entspringt lediglich meinem frommen Eifer, 10 Dieser fromme Eifer also <.i8t zwar Uhlich, aber nicht ganz unbedenklich^ ; denn die unaussprechlichen Geheimnisse der Philosophie wurden schon von manchen von den Leuten mit den zerschlagenen Ohren und den nicht minder verdorbenen Gedanken verspottet und ins 15 Lächerliche gezogen ... Von den Söhnen, welche diese Frau von Hermeias hatte, war der jüngere Heliodoros, der ältere aber Ammonios. Der letztere war besser begabt und lern- begieriger, der erstere aber verriet in seinem Wesen 20 wie in seinen Worten eine größere Einfalt und Ober- flächlichkeit Sie studierten nämlich beide unter Proklos Philosophie, nachdem sie unter der pädago- gischen Obhut ihrer Mutter bei ihm eingetroffen waren. Und Proklos widmete ihnen, da sie £e Söhne seines 25 vertrauten Freundes Hermeias und der mit Syrianos verwandten Aidesia waren, welche damals zugleich mit ihnen zugegen war, seine ganz besondere Aufmerk- samkeit und Sorgfalt. Zugleich mit ihnen traf auch Hierax, der Bruder des Synesios, in Athen ein . . . 30 Hierax aus Alexandreia, der Zeitgenosse des Am- monios, behauptet, er habe ein panartiges Tier, welches aus Äthiopien nach Byzanz gebracht wurde, gesehen. Es habe genau den von den Malern und BiMhauem dargestellten Pangestalten geglichen. Er habe aber 86 bei dem Transport durch Alexandreia auch gehört, wie es sich mit einer gleichsam knarrenden Stimme ver- nehmlich machte. 10 (Kateayv p. 147, 10: P. 77: ^üxa* p. 1296, 1: Tä ^xa p. 1032, 6) | 16 AtSeaia p. 18, 12 ra^s xtL \ 80 P. 78. Digitized by Google Erster Aufenthalt in Athen. 49 Unter dem römischen Kaiser Leon brachten die Äthiopier Eamelparder nnd zwei blödsinnige Männer mit ganz kleinen Körpern, welche Homer (IL 3, 6) ,,Pygmäen'' nannte . . . In der philosophischen Betrachtung wies ihm (dem Damaskios) Ammonios, der Sohn des Hermeias, in Alexandreia den Weg Ammonios war sehr arbeits- lustig und förderte unter allen Erklärern, die es jemals gab, die meisten Schüler. Noch größere Übung hatte er aber in der Aristoteleserklärung. Zu- dem zeichnete er sich aber nicht nur vor den mit ihm gleich- zeitigen, sondern auch vor den älteren Schülern des Proklos, ja, fast möchte ich sogar sagen, vor allen, die es jemals gab, in der Geometrie und in der Astronomie aus . . . Dieser Mann zeich- nete sich ihm (dem Damaskios) zufolge 10 als Philosoph vor seinen Zeitgenossen nicht unerheblich aus, und zwar be- sonders durch seine 15 mathematischen Kenntnisse. Damas- kios berichtet, dieser Mann habe ihm die platonischen Schrif- 20 ten erklärt . . . Zugleich mit Aidesia kam awik Isidoros nach Athen zu BroUoB. Bei der ersten Begegnung sagte sie zu diesem: „Ich kenne dich ja bereits vom bloßen Hören deiner Worte und vom bloßen Anblick deines Auges.*^ 25 Über Isidoros aber kam angesichts des Proklos, dessen Erscheinung einen zugleich ehrwürdigen und bedeutenden Eindruck auf ihn machte, ein freudiger Schrecken, und er glaubte, in seinem Antlitz die ver- körperte Philosophie zu erblicken ... 80 Der gute Eindruck war aber ein gegenseitiger. Denn auch Proklos bewunderte das Antlitz und das Äußere des Isidoros: So gotterfüllt und innerlich 1 ^QsroßXaß^gf p. 1545, 1 | 5 P. Cod. 181 p. 127a 2 T^ff— 6 'EqixbIov I 8a P. 79 | 8b P. Cod. 181 p. 127a 6 5k— 9 ^aygdtpei | 24 Tircöaxcot p. 1106, 18 | 26 (P. 248: AiSoToe* p. 20, 10) I 32 (P. 80 : P. 249: EtatD p. 791, 10: Eldog p. 758, 8: Eihgoxor p. 658, 17 : 'A3toaa uigitizea oy xjOVJV IV^ 50 ^^ Leben des Philosophen Isidoros. voll philosophischen Lebens kam es ihm vor. Die Augen, welche deutlich die Raschheit seines Denkens verrieten und zugleich einen Anflug von ansprechender Würde und ungeheuchelter Ehrerbietung hatten, 5 nahmen den Philosophen sehr für ihn ein und machten ihm den jungen Mann gleich zu einem vertrauten Bekannten . . . Äüein bei näherem Umgang ergab sidi ein grundsätz- licher Gegensatz zwischen den philosophischen Endahsichten 10 des Froklos und der damaligen Qedahkenrichtung des Jst- doros: Proklos räumte der Theologie den Vorrang vor der gesamten übrigen Philosophie ein. Er maß aber der Frömmigkeit, die jener entspricht, gegenüber dem 15 Leben, das bloß von einem starken Streben nach der Tugend erfüllt ist, einen höheren Wert bei . . . Proklos wies aber den Isidoros an, sich aucli äußerlich zu der besten Lebensform zu bekehren und den (Philosophen-) Mantel umzuhängen. Dieser brachte 20 es aber nicht über sich, obgleich er den Proklos wie einen Gott verehrte . . . Isidoros sagte, einem jüngeren Manne, welcher sich eben erst mit philosophischen Fragen zu befassen beginne, stehe mehr das ernste Streben auf dem Ge- 25 biete der Philosophie an, der fromme und von der Liebe zum Göttlichen geleitete Eifer aber komme vor allem den bereits Fortgeschrittenem und denjenigen zu, die es mit den Jahren auch in der Philosophie weiter ge- bracht hätten. 80 Und er fiel bei seiner Götterverehrung nicht, wie es in dem Götterspruch heißt, mit der Tür ins Haus hinein, sondern er setzte sich dabei die seinem Alter angemessenen Grenzen, indem er sich in seinem Ver- hältnis zu den Göttern von seinem guten und reinen 85 Gewissen leiten ließ ... In dieser schon aus dem Einfluß seines nüchternen Pädagogen erklärlichen Zurückhaltung wurde Mdaros noch bestärkt durch SaJ/usHus, welchen er in Athen kennen lernte. 12 'EnlTiQoa^ev p. 447, 1 | 17 (TQißamxpÖQog p. 1206, 6: 'Yjfi/Mivsy p. 1822, 18) | 22 Zaovdii p. 878, 1: ÜQoßeßfjxöoi p. 417, 11 I 80 'Ymgßd^fuw* p. 1827, 1. üigitized byGpogk Erster Aufenthalt in Athen. 51 Salustios. Dieser Mann kam in Begleitung des Philosophen Isidoros von Athen nach Alexandreia. Sonderbar muß aber allen Menschen der Charakter des Salustios vorkommen. Denn in seinem Philosophieren trieb er es mit der Standhaftigkeit, in seinen Scherzen 5 aber mit der Lächerlichkeit zu weit Er ging eben meines Erachtens in beidem über das rechte Maß hinaus. Und auch dieser Lebenslauf erheischt ein besonderes Maß von Kritik. Salustios stammte also väterlicherseits aus <. . •> lo Syrien, mütterlicherseits aber war er ein Emisener. Sein Vater hieß aber Basileides, seine Mutter aber Theokleia. Er war aber vielseitig veranlagt, von herber Gemüts- art und ehrgeizig. Daner richtete er seine Blicke zuerst nach der vielbegehrten gerichtlichen Beredsamkeit 15 und nahm rhetorischen Unterricht bei dem Sophisten Eunoios, welcher sich damals in Emesa aufhielt Später aber wandte er seinen Sinn nicht mehr dem Lebens- beruf eines Anwalts, sondern nunmehr demjenigen eines Sophisten zu und richtete seine rhetorischen 20 Studien darauf ein. Hierbei erregten die Proben seiner Arbeitslust dieselbe Bewunderung wie seine Begabung. Denn die Staatsreden des Demosthenes lernte er alle zusammen auswendig. Aber außerdem besaß er tat- sächlich auch die AiJage zum Redner: Er ahmte nicht 25 die neueren Sophisten nach, sondern er wetteiferte bei der Abfassung seiner Reden mit dem altertümlichen Edelrost und blieb dabei auch gar nicht weit hinter jenen (alten Rednern) zurück. Aber er berichtete auch von unserem Mitbürger Markellos, einem Schüler des 30 Eunoios, er habe die acht Bücher des Geschichts- werkes des Thukydides auswendig gelernt, ohne es jedoch auch in der Beredsamkeit zu etwas zu bringen, das sich hätte hören lassen . . . Bier folgte Hne Lehensskizze dieses Mannes, 86 Es kam eine glühende Sehnsucht über ihn (Salustios?), den toten Markellos noch einmal zu sehen ... 1 (ZaXovotios p. 656, 18—658, 8 äxotjc: P. 250: Illpog* p. 279, 17) I 86 'IfisQog p. 991, 5. u#izea by CjOOQIC 52 ^^ Leben des Philosophen Isidoros. Aber auch von Nomos sagt man^ er habe trotz sechsmaligen Auswendiglernens des ganzen Demo- sthenes nicht einmal den Mund aulmachen können, wenn es wenigstens galt, ein paar anständige Worte 5 zusammenzubringen. Es ist eben nicht dasselbe, vor der Menge aus dem Stegreif zu reden und schön zu schreiben . . . Der Rhetor Eunoios war langsam von Begriff . . . (Salustios war) bereits ziemlich von jugendlichem 10 Selbstbewußtsein erfüllt und hielt stolze Reden . . . Als sich Salustios aber seiner Kunst allmählich mit größerer Reife widmete, genügte Eunoios seinen Ansprüchen nicht mehr. Er brach nach Alexandreia auf und stellte die dortigen Rhetorenschulen auf die 16 Probe . . . Von Alexandreia begab er sich später nach Athen. Hier wirkte damals Superianos, Superianos, ein aus Isaurien stammender Sophist aus der Schule des Lachares. Dieser Superianos war aber 20 erst spät ans Lernen gekommen und von Natur ziem- lich langsam von Begriff. Er besaß aber viel Arbeits- lust und Eifer. Obgleich er sich nämlich erst im Alter von mehr als dreißig Jahren an die Lektüre der rhe- torischen Schriften und, kurz gesagt» an die Beschäf- 25 tigung mit den freien Studien gemacht hatte, legte er sich selbst, ohne es an Scheltworten oder an Geißel- hieben fehlen zu lassen, einen harten Zwang auf: Er verlangte es von sich selbst, noch in einem so fort- geschrittenen Alter das auswendig zu lernen, was Päda- 80 gegen und Lehrer sonst durchweg von den Schülern verlangen, wenn diese noch Knaben sind. Aber den Superianos konnte man oft in den Bädern sehen, wie er sich selbst geißelte. Daher täuschte er sich auch nicht in seiner Hoffnung, sondern er wurde bald nach- 85 her in dem glänzenden und vielbesungenen Athen zum Sophisten ernannt und stand nicht weit hinter dem berühmten Lachares zurück. 1 ZaXovcxiog p. 668, 8 xai—1 xaXXog | 8 P. 81 | 9 P. 82 I 11 2aAot5dvrjg p. 841, Ib^AaxdQov), Digitized by Google 64 ^&> Leben des Philosophen Isidoros. Als er aber noch ein ganz kleines Eind war, rief er einmal aus: »^Ich bin der kahlköpfige Aristophanes^. Und doch hatte er noch niemals etwas Derartiges ge- hört Als aber die Leute, welche es vernommen hatten, 5 ihn fragten, was er damit sagen wolle, versicherte er, er wisse nichts von dem, was er gesagt habe. Gregen diesen Metrophanes schrieb aber der Sophist Superianos eine Abhandlung . . . Metrophanes hielt Vorträge (im Odeion des Herodes 10 Attikus, wo pj) Damaskios sipöier während seiner rhetorischen Lehrtätigkeit vide Merkwürdigkeiten sah: Der Verfasser sagt, er habe ein von dem Sophisten Herodes geweihtes Bild der Aphrodite <. . .> stehen sehen: „Bei dessen Anblick", sagt er, „brach mir der 15 Schweiß aus vor Staunen und Bestürzung, und vor Freude darüber geriet ich in eine solche Seelenver- fassung, daß ich nicht mehr imstande war, wieder nach Hause zu gehen, sondern mich beim Weggehen ein ums andere Mal wieder zu der Augenweide zurück- 20 wandte. So gewaltig war die Schönheit, welche der I(ünstler hineingelegt hatte. Es lag nichts Süßes und Liebreizendes, sondern etwas Strenges und Männ- liches darin, das zwar einen wehrhaften Eindruck her- vorrief, aber doch bloß so, als ob sie von einem Sieg 25 zurückkehre und ihre Freude darüber zum Ausdruck bringe" ... Die schlimmen Erfahrtmgen, wdche Salustios auch mit Superianos machen mußtCj verleideten ihm schließlich zusammen mit anderen Gründen die Bhetorik, und er wandte sich dem 80 Studium der Philosophie zu. Auf diesem Wege wurde er mit Hierios bekannt Er behauptet, Hierios, der Sohn des Plutarchos, ein Mann, welcher unter Proklos Philosophie studierte, habe in dem sogenannten „Haus des Quirinus" einen 85 Menschenkopf gesehen, der so klein gewesen sei <•..> und sich in der Größe und in der Form in nichts von einer Eichererbse unterschieden habe, weshalb nian ihn auch die „Eichererbse" nannte. Im übrigen sei es aber ein Menschenkopf: Er habe Augen, ein Ge- 1 MrjtQOipdytjs p. 841, 16 &v xtX. \ 12 P. 87 | 82 P. 88. uigiiizea by VjOOQIC Erster Aufenthalt in Athen. 66 sieht und Haare toie ein Mensch und einen vollständigen Mund, und er lasse aus dem Munde eine Stimme er- schallen, die so laut halle wie von tausend Menschen. Nachdem der Verfasser diese Wundergeschichte von dem Eichererbsenkopf vorgebracht hat, bringt er noch 5 unzählige andere von ihm vor, welche es verdienen, von dem irrgläubigen Damaskios aufgeschrieben und geglaubt zu werden. ScUustios fvurde auch mit dem JPhÜosophen Odainathos bekannt tmd stark von ihm beeinflußt, 10 Odainathos aus Syrien. Dieser Mann war ein Schüler des Plutarchos; er pflegte die Vorlesungen seines Lehrers mit einer Fülle von Einwürfen zu unter- brechen und ließ die so behinderte Darstellung nicht zu einem wirkungsvollen Ende kommen. Dement- 15 sprechend hielt jener die Ansicht, daß sich der Philo- soph mitten heraus irgendeine Frage vorlegen lassen oder sie beantworten müsse, nicht für recht Aber für die Erfassung der Wahrheit gebrach es dem Odainathos an manchem. Namentlich aber (meinte er), 20 sei es schwer oder fast eine Unmöglichkeit, als Mensch über die Götter eine Ansicht zu äußern oder überhaupt eine solche zu haben . . . Der Einfluß des Odainathos bewirkte schon eine Ent- fremdung zwischen Salustios und FroMos; es kam aber noch 25 ein persönlicher Qrund hinzu ^ der zu einem völligen Brw^ fühHe. Es lebte aber um dieselbe Zeit (wie der Alexan- driner Zenon) noch ein anderer Zenon, ein Schüler des Proklos. Er stammte aus Pergamon und war gleich- so falls ziemlich mangelhaft veranlagt, wenigstens für die Wissenschaft Er war aber ein anständiger Mann und von gesetztem Wesen. Welcher von ihnen aber dem Salustios den Anlaß zu seinem Zerwürfnis mit Proklos gab, kann ich (Suidas) nicht angeben ... 85 Nach seinem Bruch mit Proklos wurde Salustios ein Gegner der spekulativen FhÜoaophie: 11 'Odalva^og p. 1060, 17—20 avfmodiCof^evor, 21 otjxow —28 dr*o€v, 20 oAJla— 21 Vdalra^, 23 fMiaza xxX, \ 28 Ziqvwv p. 726, 11 ^r xtX. Digitized by Google 56 T>M Leben des Philosophen Isidoros. Salustios aber suchte die jungen Leute von der Philosophie abzubringen. Hierzu konnte ihn zweierlei veranlassen: Entweder wollte er den Lehrern vor den Kopf stoßen, so daß er aus Haß gegen sie den Philo- 5 sophenschulen nachstellte, oder er zog die große Be- deutung der Beschäftigung (mit der Philosophie) in Rechnung und meinte deshalb, alle Menschen seien ihrer unwürdig . . . In diesem Bestreben hatte er bei Äthenodoros Erfolg: 10 Dem Äthenodoros stand das ganze zur Philosophie erforderliche Küstzeug zu Gebote, sowohl vonseiten der natürlichen Veranlagung als. auch von selten der anständigen Lebensrichtung <. . .> als Proklos lebte. Und die Erklärung, welche er seinen Schülern bot, 15 besaß den Vorzug der Durchsichtigkeit. Salustios be- wunderte ihn wegen seines ernsten Strebens und sagte, der Mann gleiche einem Feuer, welches alles, was in seiner Nähe liege, in Flammen setze. Aber trotz- dem überredete er den Äthenodoros, sich nicht mehr 20 weiter mit der Philosophie abzugeben . . . Sonst gebrach es damals sehr an jungen Leuten^ die zum philosophischen Studitwh geeignet gewesen wären. Denn tatsächlich war es der Fall, daß die jungen Leute, welche wirklich von der Liebe zur Philosophie 25 beseelt waren, sich (wohl) wie Gold im Feuer be- währten. Gab er (Salustios?) aber nicht zu, daß die Prüfung bestanden sei, so : Ein Streben, welches sich bloß dafür ausgab 80 und den jugendlich ungestümen Regungen nachstellte. Mich wenigstens suchte er von der Sache als einer ungemein schwierigen abzuhalten . . . Salustios, ein Philosoph. Dieser sagte, für die Menschen sei es nicht leicht zu philosophieren, sondern 86 sogar unmöglich. 'Als ich diese Behauptung hörte, er- regte sie damals wahrhaftig meinen Abscheu; mußte ich sie doch für eine ebenso unwürdige wie unwahre Äußerung halten ... Daher suchte ich ihn zu widerlegen. 1 'Anfjyev* p. 568, 2 | 10 'A^v6do>QOs p. 141, 17 "Ou xxX, \ 28 "Andjisi-Qa* p. 639, 2 | 83 laXovoTiog p. 658, 11— U ä^iov. Digitized by Google Erster Aufenthalt in Athen. 57 Der aber hatte zwar einen Zorn über die Ver- werfung seiner Ansicht, er tat jedoch für den Augen- blick nicht dergleichen . . . Die geschilderte Entioicklung entfach nur dem inner- 9ten Wesen des Scdustius. 5 Aber Salustios verstand es eben, dem, was in ihm lag, Ausdruck zu verleihen. Er war nämlich nicht einfach gegen die Philosophen eingenommen, sondern von Natmr ein Feind der Schlechten und wie Heraklit stets geneigt, den Pöbel zu schmähen. Er griff alle 10 Fehlenden an, suchte sie zu überführen und verspottete jeden einzelnen auf jede Weise bei jeder Gelegenheit; manchmal schlug er dabei einen ernsten Ton an, meistens aber gab er seiner Freude am Lächerlichen und seiner Spottlust nach. Denn Salustios war auch 15 recht witzig, sehr veranlagt zum Spotten und stets bei der Hand dazu. So sehr er solche Gaben persön- lich vor anderen voraus hatte, so waren sie gleichwohl ein Erbteil seiner Rasse. <. . .> Denn der Mann, welcher die fichtige Ansicht von den Göttern die 20 fünfte Tugend nannte, welche manchmal den schlech- testen Menschen innewohne, ist Salustios. Außerdem sagte er zu einigen Leuten von dem anderen Volke, die ihn zwar im allgemeinen lobten, ihm aber den einen Mangel vorwarfen, daß er nicht dieselbe Ansicht über 25 die Götter habe wie die große Menge: „Laßt mir doch der Nemesis wegen wenigstens diese Besonderheit!" . . . Es sieht so aus, als ob wir mitten in die Spottreden der Spaßvögel hineingeraten seien . . . Dies von iXQaxl6ss* p. 1097, 4: EUöqxos p. 616, 3) | 12 XvTQÖjtovs p. 1H97,8 I 18 P. 251 | 22a MaQxsXXivog p. 701, U /iBTä—\b noXiisvfiaiog 2!>b P.90 | 27 MaQxeXXivog p. 702,1 Hai^2 n6Xsfiov \ '60 EvctaXi^s p. 651, 15 | 33 Hiorc^ri/c p. 284, 18. uigiiizea by Google Erster Aufenthalt in Athen. 59 Als der Earthagerkönig Geiserich vernommeii hatte, die Römer hätten den mit ihnen gegen ihn ver- büiKieten Marcellinus auf hinterlistige und meineidige Weise umbringen lassen, freute er sich über seine Siegesaussichten und tat einen Ausspruch, welcher eher einem römischen Kaiser als einem karttiagischen König angemessen schien. Er sagte nämlich, die Römer hätten sich mit der linken Hand die rechte abgehauen.. Marcel- linus war aber selbst- herrlicher Fürst des Landes der Dalmatiner (und) sei- nem Glau- ben nach Hellenist... Marcellinus, ein anständiger und edler Mann, herrschte über Dalmatien • . . Jedoch stand der eine je- weils seiner Natur oder seinem Wissen nach hinter dem anderen weit zurück. Daher lief sein (des Heraiskos) 20 Leben auch darauf hinaus, daß er bei jeder Gelegenheit mit der Seele in Heiligtümern und Weihestätten weilte, indem er nicht nur in Ägyp- ten die von den Vätern überkom- 26 menen Weihen, sondern auch im Ausland alles, was sich etwa von solchen Gebräuchen erhalten hatte, wieder belebte . . . Und meines Erachtens war er wohl seiner Lebens- 80 führung nach ein Philosoph, in seinem Wesen aber ohne gründliche Durchbildung, wiewohl es ihm in der Dialektik mehr an der Übung als an der Veranlagung gebrach . . . <^r weilte^ in Heiligtümern und verstand sich ungemein gut darauf, so- zusagen alles, was mit diesen etwas zu tun hat, künstlich einzu- richten . . . 9 'laldwQog p. 1073, 9—10 &d8l- ßog p. 924, 8 o/— 10 Ugih, Digitized by Google 74 ^^ Leben des Fhüofophen Isidoros. Glaubens der Leute von dem anderen Volke . . . ' Wundertäter, welcher gar kein Arzt, sondern ein von den Gottern geliebter und heiliger Mann sei. Und damit logen sie nicht. Denn der Mann war 5 von anständigem Wesen und erfreute sich der Gnade des Gottes. Wenn ich aber das Wort des Philosophen (Isidoros?) mitteilen soll, so war die Seele des Jakobos seiner Ansicht nach eine asklepiadeische und ihrer Natur nach eine paionische. Dazu komme aber noch 10 die von Liebe durchglühte Sorgfalt in der Betätigung, wodurch sich die Vertreter der einzelnen Künste den Schutzherren ihrer Wissenschaft am meisten vertraut zu machen und nahe zu bringen pflegten. So schaffe auch ein Pheidias aus der göttlichen Begeisterung 15 heraus seine Werke. So treSe auch ein Zeuxis in seinen Götterbildern die Ähnlichkeit . . . Diese (Jakobos und sein Vater) gebrauchten gegen die Krankheiten viele Reinigungsmittel und Bäder; zu chirurgischer Behandlung mit Eisen und Feuer 20 waren sie aber nicht sehr geneigt; sie suchten vielmehr auch der bösartigsten Wunden mittelst der Diät Herr zu werden. Zum Aderlaß ließen sie sich aber nicht herbei ... ' Und er hatte wie kaum irgend- einer von seinen Zeitgenossen ein weiches und weib- lich-mitleidiges Herz für die Be- dürftigen . . . in Athen ein Bild Jakobos suchte seine reichen 25 Patienten zu überreden, den armen Kranken zu Hilfe zu kommen; er selbst verlangte nichts für seine ärztlichen Bemühungen und be- gnügte sich mit der bloßen Be- 30 soldung, welche er von der Stadt bezog . . . Der Verfasser sagt: Ich habe von Jakobos gesehen, und es schien daraus nicht sowohl große Begabung als Würde und Gesetztheit a5 zu sprechen . . . Jakobos behandelte einmal auch den FroUoe: Dieser Jakobos verordnete aber bei seinem Auf- enthalt in Athen, wo man ihn sehr bewunderte, dem Proklos gegen seine Krankheit, er solle sich des Kohls 4 'Idxy wies dieser ihm den Weg, wie er u. a. das Geräusch nachahmen könne, 25 welches unsere kleinen Sperlinge und Hühner, wenn man sie aufscheucht, mit ihren Flügeln beim Fliegen verursachen • . . Im ganzen genommen bestand das Verdienst, das sich Asklepiodotos um die Musik erwarb, hauptsächlich in der 80 Neubelebung alter Fertigkeiten. So war es auch mit seinen medizinischen Leistungen: Asklepiodotos war in der Medizin der Schüler des Jakobos und wandelte in seinen Fußstapfen. In manchen Dingen 85 übertraf er ihn sogar. Denn die Ver- wendung der weißen Nießwurz, deren Kenntnis verloren gegangen und nicht Asklepio- dotos hatte auch die Me- dizin stu- diert und ließ von 1 P. 127 T6 de xtX.: Aisaiv p. 1841, 19 | 10 KrjQoO p. 244, 14 ^OTE xxX. I 19 XaXSaiHoTs p. 1588, 19 | 82a P. 128 | 32 b 2(OQav6i, p. 850, 12—14 "laxwßovi P. 129— a/rfi^fi/OTO. Uigiiizea by VjOOQIC Zweiter Aufenthalt in Alexandreia. 77 einmal von Jakobos wieder ausfindig ge- den neueren macht worden war, entdeckte er von Ärzten kei- neuem und heilte damit bisher unheilbare nen gelten Krankheiten wider aller Erwarten voll- außer Jako- standig . . . bos, 5 von den älteren aber nach Hippokrates nur So- ranos aus Kilikien, den sogenannten Malloten • . • Er war in die Mysterien der großen QottermiUter ein- geweiht, Asklepiodotos war aber religiös und fromm, und 10 anfänglich ging er in seiner Furcht vor den Göttern und in seiner £ommen Scheu so weit, daß er es nicht über sich brachte, zu opfern oder irgendein unaus- sprechliches Geheimnis mit anzuhören. Denn dies stehe bloß dem Olymp und denjenigen an, welche ganz 15 im Olymp zu wohnen glaubten, suber nicht der Welt des Werdens . . . Der aber tat, obgleich er oftmals (solche Dinge mit an-) hörte, nicht dergleichen . . . Er verbreitete aber seine Frömmigkeit attch nach außen: 20 Darum blühte unter ihm die Stadt der Aphrodite zu größerer Heiligkeit empor. Er verpflanzte die un- aussprechliche, zauberkräftige Satzung sogar in die jenseits der Grenze gelegenen Städte, nach der Osiris- stadt Alexandreia und nach vielen anderen Städten 25 des Ostens , • . Und sie (die Einwohner von Aphrodisias?) be- kamen einen starken Drang zu dem Studium der Philo- sophie, obgleich es ihnen darin anfänglich an einer guten Führung gefehlt haUe ... 80 Daher machte auch Asklepiodotos die Damiano, seine Gattin, welche sehr, \% sogar ganz unerwartet züchtig war, schließlich zu einer ebenso hochgemuten Frau und zu einer männlich entschlossenen Hausver- walterin wie zu einer keuschen und aller Üppigkeit 35 baren Ehegenossin . . . 6 2(0Qav6g p. 850, 14 x&v HtL: P. 129 r&r hxX. | 10 AetoiSatfiovia p. 1235, 3 | 18 IlQoamoiii^^ p. 464, 15 | 21 *ÄüxXrim6doxog p. 792, 19 xoiyoQOvv — p, 793, 2 fmyvowaav j 27 P. 259 I 31 P. 180: BQdmmi p. 1216, 21. DigitizedbyCjOOQu 78 I^ Leben des Philosophen Isidorot. Der bedeutendste Ktdtort der großen Göttermutter kg nicht weit entfernt von Äphrodisias. Zu Hierapolis in Phrygien stand ein Heiligtum Apollons, unter dem Tempel aber lag der Abstieg zu 5 einer unterirdischen Höhle, aus dem todbringende Dünste aufstiegen. Über diesen Schlund können selbst die beschwingten Tiere, nicht einmal hoch in der Luf t^ ohne Gefahr ihren Weg nehmen, sondern alle, welche in seinen Bereich kommen, gehen zugrunde. Die Ein- 10 geweihten aber, sagt er, können sogar bis ins Innerste hinuntersteigen und, ohne Schaden zu nehmen, dort verweilen« Der Verfasser sagt aber, er selbst xmd der Philosoph Doros seien, von unwiderstehlichem Eifer getrieben, hinab- und mit ganz heiler Haut wieder 15 emporgestiegen. Der Verfasser sagt aber: „Ich schlief damals in Hierapolis ein und glaubte im Traum, ich sei Attis, und die Göttermutter feiere mir zu Ehren das sogenannte Hilarienf est Dieser Traum offenbarte mir unsere Rettung aus dem Hades. Nach meiner Bück- 20 kehr nach Apbrodisias er^hlte ich aber dem Asklepio- dotos mein Traumgesichi Der aber wunderte sich über den Vorfall und berichtete (mir) nicht ,einen Traum' für einen Traum, sondern ein größtes Wunder für ein kleineres. Er sagte nämlich, er sei in jüngeren 25 Jahren einmal an diesen Ort gekommen und habe seine Natur untersucht Er schlang sich das Gewand doppelt und dreifach gefaltet um die Nasenlöcher, um selbst bei wiederholtem Atemholen nicht die verdorbene und verderbliche Luft einzuatmen, sondern nur die un- 80 verdorbene und heilsame, welche er in dem Bausch seines Gewandes von aujQen mitgebracht hatte. Nach diesen Vorkehrungen betrat er (die Höhle) auf dem in die Tiefe f ülurenden Wege , ohne jedoch bis ans Ende des Abstiegs zu gelangen. Denn der Eingang führte mit einem jähen Absturz sogleich in das sehr tiefe Wasser, und für ein gewöhnliches Menschenkind foh es allerdings kein Hinüberkommen. 40 Wer aber Kaiaibates war (d. h. als Eingeweihter hinab- ■■I " wi if 8 P. 181— Ä^ÄTog: 'Jjta^ p. 521, 2. üigitized by CjOOQ IC Zweiter Aufenthali in Akxandreia. 79 Btieg), den img die göttliche Begeisterung bis ans Ziel" . . . Asklepiodotos jedoch kam dank geiner eige- nen Weisheit mit heUer Haut wieder aus jener Tiefe herauf • . • Er brachte aber auch nachmals auf künst- lichem Wege eine der todbringenden ähnliche Luft aus verschiede- nen Luftarten zu- stande Und dank des Gebetes ge- langte er von den seltsamen Gesichten wieder zu der ge- 5 wohnten und menschlichen Wahrnehmung zurück • . . Da er aber von Kind- heit an bis ins Greisenalter sehr gut veranlagt war, be- 10 reicherte er die Heiligtümer durch viele Erfindungen, die er seiner eigenen Begabung verdankte • • • Er schmückte Götterbilder aus und ergänzte den 16 Hymnenschatz • . • Damiane war (?) die Tochter dee Patrikios. Und er (Patrikios?) gab sie (dem Asklepiodotos?), als der Hochzeitstermin gekommen war, wirklich in die Ehe • . • 20 I*iatrikio$ gab sieh nkhi nur edbtt für einen Philo- sophen aus, sondern er hing der Braut sogar wie einer Philo- 9ophi]^ den Philosophenmantel um • . . Auf den Titel eines Fhüasophen haue er aber niM ein- 25 mal selbst einen At^pru^. Denn er war eigentlich selbst (bloß) ein Agyrte und ein Freund der Mantik • . • JDieee Dinge machen aber noch keinen Philosophen; denn einem Philosophen kommt es nicht zu, die Mantik ao tflr seinen Beruf auszugeben und sie auszuüben so wenig wie irgendeinen andern Zweig der hieratischen Wissenschaft Denn die Gebiete der Philosophen und der Priester haben geradeso abgesonderte Grenzen, wie die sprichwörtlichen Grenzen der Mysier und der 35 da P. 131 V idvTOi-^iMa&rig \ 8b P. 260 | 8a P. 131 *ÄUk HtX. I 8b %aHlfjm6doxos p. 708, 4 s^tpvifs^^ /*VX^' fma I 15 UoHXfinMoios p. 703, 7 äy^Xfiara^S ok \ 18 P. 261 1 28 P. 262 I 27 ^^r^e^f p. 82, 18 | 80 (MSip p. 1100, 6: XoQk p. 1658, 0: P. 182). Digitized by Google 80 ^^ Leben des Phüoflophen Isidoros. Phryger es sind. Aber gleichwohl wagte ee Patrikios, nachdem er einmal dem Gesetze der Philosophie zu- wider auf dies Gebiet verschlagen worden war . . . der gesamten Gotterver- 6 ehrung, sowohl der sagbaren, ab auch der unaus- sprechlicheren • • . Sie (Damiano?) tadelte seine (ihres Vaters?) Lei- denschaft für die Offenbarungen der Mantik und seine Geneigtheit^ den Agyrten seine eigenen Angelegen- 10 heiten zu überlassen • . . Sie strebte nicht über ihre Grenzen hinam. Diese aber sagte: ^Jch bin vom Lande und nicht gebUdet" ... Als vortreffliche Gattin bewährte sie sich namentlich, ab 15 Äsidepiodotos krank tvurde, ÄsTdqnosverordneteihmFleischk^ Denn sein Körper bedurfte der Tleischnahrung. Er brachte es aber nicht über sich, von Nichtge- opfertem zu kosten; denn er deutete die alte Weisung, man solle sich des Fleisches von eingegangenen Tieren 20 enthalten, hierauf ... Und er hielt sich nicht an das Traumgesicht • . . Hierin folgte er nur einem bewährten Vorbild: Denn der athenische Asklepios verordnete dem Plutarchos aus Athen durch ein Orakel dieselbe Kur 25 wie dem Syrer Domninos, diesem^ weil er häufig Blut spuckte — von dieser Krankheit ist auch sein Zu- name hergenommen — , jenem aber, weil er an irgend- einer andern, mir unbekannten Krankheit litt. Die Kur schrieb ihm aber vor, sich den Magen mit Schweine- 80 fleisch zu füllen. Plutarchos nun verstand sich nicht zu einer derartigen Gesundung, obgleich sie dem Her- kommen nach für ihn keine Gesetzesübertretung be- deutet hatte. Gleichwohl erhob er sich mitten aus dem Schlaf heraus, stützte sich mit dem Ellenbogen auf 35 das Ruhebett, richtete den Blick auf das Bild des Asklepios — er schlief nämlich in der Vorhalle des 4 P. 263 I 7 'ArfQT^eif p. 88, 8 j 12 P. 188 | 16 Scl^hc q>ayla p. 687, 10: 'Ä^xave* p. 146, 23 1 21 'Ex{^8tof p. 674, 8 | 28 Aofivtvos* p. 1432, 18 d~1483, 18 ävestki^odTf: AuLyMatri" cdfievog p. 1270, 6: P. 134. Digitized by Google Zweiter Aufenthalt in Alexandreia. 81 Heiligtums — und sagte: „0, Herr, was für eine Vor- schrift hättest du aber wohl einem Juden erteilt, der an dieser Krankheit Relitten hätte? Denn einem solchen hättest du doch wohl nicht gleichfalls geboten, sich mit Schweinefleisch zu sättigen/' So sprach er. Ab- 5 klepios aber verordnete eine andere Heilmethode für das Leiden . . . Domninos jedoch folgte, ohne der Satzung, welche 10 den Syrern durch das Herkommen vorgeschrieben ist, treu zu bleiben oder sich nach dem Beispiel des Plu- tarchos zu richten, dem Traum und aß damals und auch noch weiterhin beständig von dem Fleisch. Es wird er2ählt, wenn er auch nur einen einzigen Tag 15 verstreichen ließ, ohne davon zu kosten, habe ihm das Leiden mit aller Gewalt zugesetzt, bis er sich den Magen wieder gefüllt hatte • . . Domninos, ein Philosoph von syrischer Abkunft aus Laodikeia <• . .> und der syrischen Stadt Larissa, 20 ein Schüler des Syrianos und ein Mitschüler des Proklos. In der Mathematik leistete er Grenügendes, aber in den übrigen Zweigen der Philosophie war er ziemlich oberflächlich. Deshalb verdrehte er auch den Sinn vieler Lehrsätze Piatons durch seine eigenen Erftn- 25 düngen. Proklos ließ ihn allerdings für diese Ent- stellungen genu^m büßen, indem er eine ganze Ab- handlung gegen ihn schrieb, welche dem Titel zufolge die Lehrsätze Piatons wieder reinigen sollte . . . Er erreichte aber auch in seiner Lebensführung 30 nicht diejenige Höhe, welche ihn zu dem Ehrentitel eines wahren Philosophen berechtigt hätte . . . Immerhin war Donminot in seinen reiferen Jahren für einen Syrer noch maßvoU zu nennen. Dies behauptete wenige stens AsMepiodotos: 85 Als Asklepiodotos wieder von Athen abgesegelt war, Relangte er nach Seleukeia in Syrien und widmete sich hier dem vergleichenden Studium der mensch- lichen Chars^tere. Und er erklärte, er habe auf dieser 19 AofivTvos* p. 1482, 8—17 nUx(avog \ 30 Ao/ivtvog* p. 1482, 17 ^—18 ebteXv \ 86 MdtQtoi p. 814, 8—7 Av^Qomoig. Fh. Bibl. Bd. 125. Isidoros. 6 uigiiizea oy ^ :.oogk 82 Bas Leben des Philosophen Isidoros. ganzen Reise nur drei Menschen von gemäßigtem Wesen angetroffen: in der an Syrien gren- zenden Stadt Laodi- keia den Philosophen Domninos. Mit diesem Manne traf nun, so erzählt man, Asklepiodotos, als er selbst noch iung, jener aber schon ein Greis war, zu- sammen. Er lernte in ihm aber einen Mann kennen, welcher etwas Überlegenes und Unbewegliches an sich hatte 10 und die Laien oder die Fremden, welche ihm begeg- neten, zumal, wenn sie sich etwas Besonderes dünkten, keiner großen Beachtung würdigte. Auch ihm selbst (so erzählte Asklepiodotos) sei jener wahrlich nicht freundlich entgegengekommen; er selbst habe ihm 15 allerdings in irgendeiner arithmetischen Frage aus jugendlichem Starrsinn nicht beipflichten oder auch nur ganz gelinde nachgeben wollen, sondern seine Aufstellung so kühn widerlegt, daß ihn Domninos nicht mehr in seinen Kreis zuließ . . . 20 Diese ünfretmdlichkeit mußte gerade einem Manne wie AMepiodotos besonders auffallen: Er war bei all seiner Würde doch auch witzig, höflich und ein geselliger Mann, nicht bloß bei ernst- hafter, sondern gelegentlich auch bei scherzhafter 25 Unterhaltung, so daß er seine Gesellschaft für die Leute, welche mit ihm zusammen waren, nicht nur nützlich, sondern auch sehr angenehm gestaltete . . . Der zweite Syrer^ der in seinem Alter gemäßigt wurde, war EUarios. 30 Hilarios aus der syrischen Stadt An- tiocheia. Mit dem Philosophen Hila- rios in Antiocheia (traf Askle- piodotos zusammen) . . . wo er im Rate die erste Rolle spielte. Er war aber seiner Natur nach ein anständiger Mann, lern- 85 begierig, zudem von rascher Auffassung in münd- 3 a MitQioi p. 814, 8 h — 9 2i^Q0>r, 11 Ao/nrivq) — (pdo- aotfKp I 8b AofjtvTvog* p. 1833, 18 rovT

. Denn in seinem Hause ereignete sich ein Unglücksfall, welcher sich, wahr- heitsgemäßer ausgedrückt, zu einem Glücksfall ge- 15 staltete. Seine Frau war nämlich beim Ehebruch mit einem Hausfreund ertappt worden. Der Verführer war aber seinem Beruf nach ein Rhetor und hieß Mos- ches <. . .> Obwohl dieser aber von selten des Hi- larios manches Wohlwollen und mancherlei Freund- 20 Schaft erfahren hatte, belohnte er, wie es sich heraus- stellte, seinen Wohltäter mit Ungerechtigkeit. Wurde er doch beim Umgang mit dessen Frau erwischt Doch dieser geriet über das Unglück keineswegs außer Fassung, sondern er zeigte dabei ebensoviel Tapfer- 25 keit wie Einsicht Er nahm nämlich den Mann beiseite und trat ihm seine Frau ab, er trat ihm aber auch seinen ererbten Grundbesitz ab, damit jener kraft des- selben Ratsherr werde. Er selbst aber verließ seme Heimat, siedelte nach 80 Lydien über und wendete sich dem philosophischen Leben zu . . . Aber er verzog nicht nach Aphrodisias, obgleich er eine Einladung dorthin erhalten hatte . . . Die voUatändige Trennung von Heimat, Haus und Hof 85 war ihm nicht aüzu schwer gefallen: Aus seiner Ehe waren nämlich auch keine Kinder hervorgegangen ... 80 'IXdQtos p. 988, 5 (broXurair— 8 fisravamdc | 88 P. 264 | 37 P. 265: 'LLdgiog p. 988, 5 fetu-^av/ißeßUoHev. fig*,zeaby Google 84 ^&fi Leben des Fhflosophen Isidoros. Bei seinen phHoaophischen Studien brauchte er bloß seine früheren Versuche wieder aufzunehmen. Er war nämUch als junger Mann nach Athen gereist. Aber Hilarios studierte zwar Philosophie; er bekam aber, weil er ein lockeres, ganz in der niedrigsten Sinnenlast aufgehendes Leben führte, den Pro- klos nicht zum Lehrer . . . Er versagte gegen- über den Anstrengungen aus Heimweh nach dem lockeren Leben in Syrien. Aber nach seiner An- 5 kunf t in Athen wollte er bei Proklos Philosophie hö- ren. Proklos konnte aber seine Üppigkeit nicht er- tragen; er hatte nämlich 10 gehört, jener habe seine Bei- schläferinnen mitgebracht und führe sein altgewohn- tes lockeres Leben immer noch weiter ... 16 So zog Hilarios wieder von Athen weg und suchte sich auf eine andere, ihm mehr zusagende Art zu nützen als auf diejenige, welche er von Proklos erhofft hatte . . . Der dritte Syrer, dem ÄBldepiodotoS das Lob der Mäßi- , 20 gtmg erteHte^ war Maras: Maras aus der syrischen Stadt Beroia, einer von den reichsten Männern; aber dennoch erzeugte die Übersättigung in ihm keinen Übermut. Denn es trat bei ihm überhaupt keine Übersättigung an Geld zu- 25 tage, sondern er machte dieses zum Werkzeug seiner Gerechtigkeit und Menschenfreundlichkeit, indem er sich für die Bedürftigen noch zu besonderen Leistungen, verstand und seine Ehre in die Betätigung seiner Po- litik setzte: Er zeigte sich allen Leuten gegenüber 80 so anständig und gerecht, daß ihm weder einer von seinen Mitbürgern, noch von den Fremden, noch von seinen Nachbarn in der Stadt und auf dem Lande jemals einen Vorwurf gemacht hat Er rechnete es sich jedoch nicht als eine gerechte Tat an, wenn er 85 keinem von den Bürgern Unrecht tat, sondern viel- mehr, wenn er ihnen unermüdlich Wohltaten erweise. Deshalb nahm er sich nicht nur seiner eigenen An- gelegenheiten an, sondern auch der fremden, nament- ^n'üdgiog p. 983,8 'A^va^s—U ixSiaiT^ascog | 4b P. 266 1 IIb *E>e8iaixrjaig p. 127, 7 | 15 'üdgios p. 983, 12 dvaxoygi^oag xxX. I 21 Mdqag p. 694, 2—695, 2 ytlxova. y Google Zweiter Aufenthalt in Alezandreia« 85 lieh wenn es Leute anging, deren stadtischer und ländlicher Besitz neben dem seinigen lag. Hierfür ist aber besonders folgendes ein Beweis: Wollte jemand ein Grundstück in seiner Nachbarschaft verkaufen oder kaufen, so steigerte der eine seine Forderung und der andere sein Gebot über den sonstigen Wertanschlag hinaus, selbstverständlich bloß in der Absicht^ Den Maras, den gerechtesten unter unseren Zeitgenos- 10 sen, der sich deshalb den Beinamen des Aristeides erwarb, (traf Asklepiodotos) . . den Maras, den gerechtesten unter allen Menschen, zum Gren^ und Hausnachbam zu er- halten. Infolgedessen wurde Ma^ ras wegen der gerechten Art, wie er mit seinen Nachbarn umging, sogar sprichwörtlich berühmt . . . Hier kehrt die Darstellung toieder zu dem kranken, von 15 Damiane gepflegten AMepiodotos zurück (8. 80, 15). Er rief den Gott um Hilfe an wegen der unerträg- lichen Schmerzen, welche er bei der Entleerung im After zu erleiden hatte . . . Er sagte, er sei überzeugt, die Dauer des körper- 20 liehen Lebens sei ihm wegen der Geschicklichkeit seiner Frau verlängert worden. Und dies sagte er nicht etwa, wie man glauben könnte, aus dem Gefühl der Dank- barkeit heraus, sondern aus Unmut über das längere Verbleiben im körper, und um den Aufschub des T^es, 25 soweit menschliche Mitwirkung dabei in Betracht kam, auf jene zu schieben Indem er sie wegen ihrer Gat- tenliebe lobte ... 80 Und er lobte seine Frau wegen ihrer guten Aufführung und teilte ihre Freude . . . •Damiane hatte, aU sie zum ersten Med guter Hoffwung war, eine Fehlgeburt, Aus Mitleid gab der Gott zum Trost für die fehl- geschlagene erste Hoffnung auf Ehesegen ein Zeichen, daß wi^er ein Kind zu erwarten seL Und der Mann 85 erlebte es wieder, daß seine Frau hochschwanger wurde . . . 8 a Mdgag p. 695, 8 Mdgav hxL \ 8 b Mizgioi p. 814, 9 Mdoq-^U dji8veyHafxivq> | 17 P. 136 | 20 P. 267 | 28 a P. 268 | 28b 'Ejtatviaae p. 861, 17 | 33 P. 269. Digitized byCj OOQU 86 ^^ Leben des Philosophen Isidoros. Der Oott verordnete dem Äskiqpiodotos den Beitusk einer Heilstätte. Er nahm seine Frau, obschon sie hochschwanger war, dorthin mit . . . 5 Hier folgte die weitere DarsieUung der Erlebnisse des ÄsUepiodotos bis zu den letzten Jahren seines Lehrers Proklos, Dieser sah sich nach einem Nachfolger im Diadoehenamt um und faßte hierfür den Äsklepiodotos %md dessen gleichnamigen Schwiegersohn ins Auge* 10 Und so gibt er den Brief, den er an die beiden Philosophen in £arien geschrieben hatte, zur Be- stellung . . . B&o besonders mit denjenigen, welche 5 einflußreich zu sein schienen und nach einer ange- sehenen Stellung im römischen Staate strebten. Die neuen Satzungen achtete er höher als die alten frommen Bräuche und verfiel so, losgerissen von den Griechen, von den noch sowohl 10 Vorfahren, in das Leben der großen Menge. Er merkte es aber nicht, daß seine nächste Umgebung nicht mehr aus seinen Freunden, sondern aus l^trügerischen Schmeichlern bestand. Infolgedessen behielt er seine frühere Hochachtung vor der Philosophie weiterhin 16 nicht mehr bei, sondern es waren bloß noch angeb- lich die Philosophen, in Wirklichkeit aber nur mehr Augendiener, welche er um sich geschart hatte . . . Der aber war im Umgang grob, jedoch in seinen Handlungen ganz im Gegenteil sanft und hinreichend 20 scharfsinnig . . . So kam es, daß Marinos einmal bei Theagenes Anstoß erregte. Dies war die erste Veranlassung zu seinem Arg- wohn gegen Marinos gewesen. Denn Marinos blieb 25 der herkömmlichen Würde der Philosophen treu, und so brachte er dem Theagenes zwar die rechte und der Philosophie geziemende Ehrerbietung entgegen, aber nicht auf die speichelleckerische und gemeine Art Und er zeigte sich ihm gegenüber weder groß- 80 tuerisch, noch grob, noch hoffärtig, noch unzugäng- lich, noch sonst wie ein Mensch, welcher über die einem Privatmann gezogenen Schranken hinausstrebt Vielmehr ehrte er ihn vor aller Augen durch feierliche Begrüßung und Heimgeleitung und Erweisung der 35 ihm gebührenden Ehrenbezeigungen, wie man sie dem Manne schuldig war, welcher in der Stadt und viel- leicht sogar im ganzen römischen Staate zu den Ersten gehörte ... 19 2xai6g-\ p 783, 8 I 24 (Bsayhriq p. 1117, 4 avTj;— 13 ovfjmdan: P. 276: ßionsg p. 1198, 10: P. 155). Digitized by Google 94 ^^ Leben des Philosophen Isidoros. War er doch römi- scher Patrizius und dank seines alten Adels, sei- ner großzügigen Art und 5 seines sichtlich ernsten und sorgfältigen Inter- esses für die Wissen- schaften der Erste im kaiserlichen Rate Denn vor den übrigen zum großen Rate Be- rufenen ragte Theagenes nicht bloß im allgemeinen als Mensch hervor, son- dern er war im Vergleich mit ihnen tatsächlich ge- wissermaßen ein Philo- soph 10 Daher war auch Marinos ernstlich bemüht, auch seinerseits zur Hebung seines allseitigen Glanzes bei- zutragen . . . Er gab nämlich überaus gern und reichlich. Viel von seinem Geld verwendete er aber für Lehrer, Ärzte 15 und die sonstige Förderung der Wohlfahrt seiner Vater- stadt . . . Das Mäzenatentum des Theagenes kam auch der AJca- demie zugute. Das Vermögen der Diadochen hatte nicht, wie die 20 meisten Leute wähnen, von Haus aus dem Platon ge- hört Denn Piaton war arm und besaß bloß den Garten in der Akademie. Aber dieser machte den kleinsten Teil des Vermögens der Diadochen aus. Denn der Garten warf nur etwa drei Goldstücke ab. Ihr Gesamt- 25 einkommen belief sich aber unter Proklos auf tausend und sogar noch etwas mehr. Es hatte sich aber in der neueren Zeit dadurch vermehrt, daß heilige und überhaupt bildungsfreundliche Leute auf dem Sterbe- bette den Philosophiebeflissenen testamentarisch Güter 80 als Grundstock für die Führung des der stillen Muße geweihten philosophischen Lebens hinterließen . . . Marinos war aber dem Theagenes auch nicht genehm, weil er als ein entschiedener HeUenist bekannt war und da- her seine Wahl zum Diadochen einer Serausforderung an die 85 christliche Bevölkerung gleichgekommen wäre. Diese hatte sid^ ihm schon früher einmxil feindselig gezeigt: la Ssayhfjs p. 1117, 14 xal yoQ—lS snifjLeXBlq: P. 166 | Ib P. 157 I 10 esaySvtjg p. 1117, 18 diots xzX. \ 13 Osa- ySvfjs p. 1116, 7 ^v— 10 s^fioovvtjv \ 19 P. 158: HXdtmv p. 297, 6. Digitized by Google Zweiter Aufenthalt in Athen. 95 Wegen des Aufstands entwich Marinos aus Athen nach Epidauros, weil er vor den Nachstellungen, welche sogar sein Leben bedrohten, in Sorge war . . . Durch diese Vorkommnisse war Marinos in eine aÜeu gegensätzliche Stellung zu der christlichen Bevölkerung Athens 5 geraten, als daß seine Kandidatur sich als opportun erwiesen hätte. Jetzt rudern wir also wieder zu der Ausführung zurück, welche wir (S. 92, 7) verlassen haben. Als Mdoros in Athen ankam, waren es noch zwei Kan- 10 didaten, welche, ihre endgültige Zustimmung vorausgesetzt, für die Diadochie in Betracht kommen konnten: Während Asklepiodotos alles besaß, was dem Leben Glanz verleiht, verfügten die beiden andern, welche ihre Eherücksichten vorgeschützt hatten, über keinen 15 von diesen Vorteilen, sondern sie waren bloß wirk- liche Philosophen. Jeder von beiden war in seiner Art vollendet, der eine, nämlich Asklepiodotos, der Tochtermann des großen Asklepiodotos, in der natür- lichen Anlage, stets gleich das Richtige zu treffen, 20 der andere aber, nämlich Isidoros, der gerade auf Freiersfüßen ging, in der ungemein sorgfältigen Ge- nauigkeit in den Wissenschaften. Dieser Vorzug machte ihn zu dem meistbegünstigten Kandidaten, und er war der Akademie daher sehr willkommen. 25 Aber Marinos und Proklos selbst hielten den Isi- doros nicht nur mit einer, sondern mit beiden Händen fest . . . Als aber Proklos sah, daß sein Eifer EineQuel- unverwüstlich und seine Lernbegierde un- le sprudelt 30 ersättlich war, ließ er aus Freude über ihn heiliges unaufhörlich Quellen von heiligen und und wohl- philosophischen Worten in seine Seele schmecken- strömen, wobei jener das Gefäß seines des Wasser Geistes zur Aufnahme weit geöffnet und hervor . . . leichthörig unterhielt ... ^^ Das Zureden des Proklos und des Marinos überwand schließlich den Widerstand des Isidoros. 1 P. 277 I 8 P. 159 I 13 (P. 160: 'lalSwQog p. 1073, 10 etTisQ^ll Z8 I 26 P. 278 | 29 a P. 279 | 29 b P. 161. y Google 96 ^^ Leben des FhiloBophen Iddoros. Er gab nach aus Furcht, die beiden möchten ihn schelten und zugleich ärgerlich und betrübt werden . . . Die Zeit, wo dies geschah^ war eine merkwürdige; denn die Gottheit 5 verursachte ein ganz übernatürliches und nicht bloß von der Natur herrührendes Erdbeben . . . Bei der Überredung des Isidoros hatte auch die QatHn des Theagenes, AsM^geneia d, J,, mitgewirkt: Sie war eben eine attische Frau, welche sich, 10 wie sie es auch bewährte, auf vielerlei Überredungs- künste verstand ... Sie war die Tochter des Archiadas d. Ä. Archiadas. Dieser Mann zeigte, was JEür eine (edle) Seele er besaß. Als ihm nämlich sein Geld zum größten 15 Teile geraubt worden war, bemerkte er, daß sich Thea- genes, welcher damals noch ein kleines £ind war, über den Verlust und die Zerstörung grämte. Da sagte er: „Mein lieber Theagenes, du mußt dich jetzt trösten und den Göttern danken, daß sie uns wenigstens das 20 nackte Leben gerettet haben; wegen des Geldes aber darf man den Kopf nicht hängen lassen. Wenn näm- lich Athene Polias uns befohlen hätte, es für das Panathenäenf est aufzuwenden, welch hohen Preis hätten wir wohl für diese Ausgabe bezahlt? Aber der gegen- 26 wärtige Wettkampf muß uns für herrlicher und frömmer gelten als selbst der panathenäische und jeder andere... Zu dieser Gesinnung erzog er auch den Theagenes: Dieser schenkte nicht nur mit einer Hand, sondern, wie 80 es im Sprichwort heißt, mit allen beiden . . . Nachdem Isidoros sich hereU erklärt hatte, falls Proklos sterbe und Marinos unfähig sei, an seine Stelle zu treten, sich zum Diadochen wählen zu lassen, kehrte er nach Alexandreia zurück. 1 P. 280 I 6 P. 281 I 9 P. 282 | 18 'AqxMoq p. 792, 1 | 29 P. 283 — Bsayivrjs p. 1116, 5 ov— 6 nagoi/ilay: "A/xtpo) p. 813, 14. Digitized by Google Dritter Aufenthalt in Alexandreia. 97 In Aleocandireia hatte w tteil äXllmSKlxck eine uhr odU- hoßre Stellung erworben. Dergestalt war er an Körper und an Seele, daß ^, wenn Würde und eine mehr gesetzte Haltung im Wesen und in den Worten am Platze war, seine Umgebung 5 durch seinen Ernst zu scheuer Bewunderung zwang. Auf der anderen Seite ging er aber auch gern auf einen anmutigen Scherz ein . . . Daher hätte ein dichterisch veranlagter Mann ron seinem Munde und überhaupt Ton se&em Gesichte 10 sagen können, die Göttinnen der Anmut selbtt hätten darin ihren Wohnsitz aufgeschlagen . . . JMoroB war in Hypaiia» Fußstapfen getreten^ obgMeh äüme em so 9Mimme9 Ende genommen hatte. Die Erinnerung an diesen Vorfall hatte sich aber 15 bei den Alexandrinern noch erhalten; sie beeinträch- tigte jedoch die Wertschätzung des Isidoros und das Interesse für ihn nur ganz wenig. Trotz der so be- gründeten Furcht, welche noch über ihnen schwebte^ drängte sich nämlich damals dennoch jedermann zum 20 häufigen Verkehr mit ihm und zu der Gelegenheit, den Worten zu lauschen, welche seinem weisen Munde ent- strömten . . . Denn wenn sie einmal auch selbst in irgendeiner 26 Frage im unklaren waren, gingen sie sofort zu ihm wie Freunde zu einem Freunde . . . 80 brachte es Isidaros schließlich auch in der Aehtwng 80 dieser Leute so weit^ ja noch weiter, wie Hypatia. Denn Isidoros unterschied sich sehr von Hypatia, nicht nur insofern jene bloß eine IVau, er aber ein Mann, sondern auch insofern jene (hauptsächlich) in der Geometrie bewandert, er aber ein wirklicher Philosoph 35 war • . . Wenn er nämlich auch in solchen Dingen nicht ausgebildet war, so steigerte er doch wenigstens durch 8 P. 284 I 9 P. 162 I 15 'Ynaria p. 1816, 1 Tot^Tor— 7 Xdytow I 24a 'Ynaria p. 1316, 7 ijw«^— 9 S^diav \ 24b P. 168 1 82 P. 164 I 87 'YTtatla p. 1816, 9 fi/— 20 A«yr. Ph. Bibl. Bd. 126. Isidoros. 7 r^^r^rrT^ üigitized by VjOOQIC Denn auch allen Lei- tern von Schulen für Rhetorik oder Poetik war der häufige Umgang mit dem Phuosophen will- kommen . . . 98 ^^ Leben des Philosophen Indoros. seine philosophische Genauigkeit überhaupt auch bei jenen Leuten die Sorgfalt für ihre Kleinkünste. Denn, abgesehen von seiner sonstigen Genauigkeit, machte er es auch in der Kritik von Vorträgen und Gredichten 5 nicht wie die anderen Kritiker. Desnalb lobte er auch ▼or einem zum Anhören einer Rede zusammen- geströmten Publikum den Redner nur ganz spärlich und in ganz gelassenem Ton, aber dennoch treffend und sachgemäß. Infolgedessen legte die ganze Zu- 10 hörerschalt, so oft sie über die Leistung eines Redners nach der besseren oder nach der geringeren Seite zu entscheiden hatte, sozusagen sein Urteil als Maß- stab an. Nun folgt eine Abschweifung über literarische Kritiker: 15 Unter meinen Zeitgenossen verstanden sich aber meines Wissens bloß drei Männer auf die Kritik von Vorträgen <, und zwar von poetischen^ wie von un- poetischen. Ist doch zugestandenermaßen zur Kritik von dichterischen und prosaischen Werken das gleiche 20 kritische Vermögen erforderlich; ich glaube aber, auch der gleiche schöpferische Geist für das Schaffen auf beiden Gebieten, nur muß dabei auch die gleiche Übung und der gleiche Eifer vorhanden sein. Unter jene Kritiker rechne ich aber den Isidoros nicht, 25 sondern er stand sogar weit hinter den dreien zurück. Diese Kritiker (waren) aber Agapios, Severianos und Nomos. Nomos aber war ein Altersgenosse von mir . . . Agapios, ein athenischer Philosoph, nach dem Tode des Proklos unter Marines. Dieser Mann wurde wegen 80 seiner Iiernbegierde und wegen seiner Findigkeit im Vorbringen von schwierigen Einwürfen bewundert... Severianos aus Damaskos gehörte einer der älte- sten Familien an. Er war der Sohn des Auxentios, des Sohnes des Kallinikos, und führte seinen Stammbaum B5 auf römische Vorfahren zurück, welche sich in Alexan- dreia heimisch gemacht hatten. Er besaß eine an- geborene rasche Auffassungskraft; er war aber auch in der Poetik und in der Rhetorik tind ferner auch im römischen Recht ausgebildet worden, und so schien 15 'Y/ratla p. 1316, 20 tö^ xtX. | 28 'Äydjtios p. 46, 1 | 82 SeßrjQiavde p. 695, 18—696, 2 duo-. Den Werken der Dichter spendete er im allgemeinen 5 den ihnen gebührenden Beifall; so oft er aber den Xallimachos in die Hand bekam, spottete er jedesmal über den libyschen Dichter. Wenn er sich aber noch mehr (über ihn) ärgerte, so spie er tatsächlich an vielen Stellen das Buch an . . . 10 Er sagte von dem Buch des Kallimachos u. a.: Im übrigen sei es frevelhaft und spotte der Kunst der Erklärer ... Nomos war der eine von zwei sehr ähnlichen Brüdern: Nomos und Jannuarios ragten meines Erachtens 15 durch ihr anständiges Wesen und durch ihre Gerechtig- keit über ihre Mitbürger und fast über alle Menschen hervor, soweit wenigstens diejenigen in Betracht kommen, welche jetzt leben und sich politisch be- tätigen ... 20 Sie sprangen aber auch sonst, zumal dank ihres anständigen Wesens und ihrer edelmütigen Gesinnung, den Philosophen und den Bedürftigen bei . . . (Deshalb) wurden sie auch von den Stadtbewohnern wie von den Fremden gelobt und geliebt 25 Denn ihrer Vaterstadt gereichten sie sehr zum Vorteil, und im Verkehr mit den Fremden waren sie sehr zuvorkommend. Da sie aber das ruhige und durch Geschäfte nicht gestörte Leben erwählt hatten, wollten sie lieber in iluren eigenen Interessen beein- 80 trächtigt werden als auf fremde Kosten einen Vor- teil erlangen. Diese Vorzüge hatten sie nun mit- einander gemein. Einzeln für sich genommen, war aber Nomos besser veranlagt und lernbegieriger in den literarischen Studien, die auf den Genuin der 85 Philosophie und all derjenigen Wissenschaften abzielen, welche den jungen Leuten die Vorbildung dazu ver- 12 Kazcursi^igf p. 120, 10 | 15 NSfiog p. 1008, 5—8 6vao%Q8v \ 21 "ÄXXcog^^ p. 246, 2: 'Eni^Qxsaevf p. 386, 4 | 24 Nöfiog p. 1003, 9 ijtjjvovvro xtX, Digitized by Google 102 I^ Leben des Philosophen Indoros. schaffen. Er hea&Q aber auch unter unseren ge- lehrten Zeitgenossen das meiste Talent zur Kritik der schriftstellerischen Vorzüge und Mängel aller Gedichte und prosaischen Schriften. Kurz gesagt, ich möchte 5 weder dem Severianos noch dem Philosophen Agapios eine so grolle Begabung für die literarische Kritik zugestehen. Jannuarios aber war ein erfahrenerer Ge- schäftsmann und ein besonnenerer Politiker als sein Bruder Nomos, welchen er auch an Selbstbeherrschung 10 und durchgehends an geordnetem Wesen übertraf... Wiederaufnahme des Themas von Isidaroa (S, 98 j 13): Der aber machte in der Denn er konnte nicht Philosophie beständijg und so leicht Fortschritte unbehindert Fortschritte und machen oder ellenweise 15 nahm wirklich sozusagen zunehmen, wie Theodoros ellenweise zu bis zu dem von Asine unter Por- panischen Unglück . . . phyrios zunahm • . . Seine phüoaaphische Weiterbildung verdankte leidoros vor aüem dem Umgang mit Sarapion. 20 Dieser verachtete das Geld so sehr, daß er außer zwei oder drei Büchern, zu welchen auch die Dich- tungen des Orpheus gehörten, nicht das geringste besaß. Die körperliche Lust verachtete er aber so sehr, daß er von Jugend auf seinem Körper nur den 25 notwendigsten Bedarf zuführte und sich zeitlebens vom Liebesgenuß rein bewahrte. Um menschliche Ehrungen kümmerte er sich aber so wenig, daß nicht einmal sein Name in der Stadt (bekannt) war. Er wäre aber auch wohl späterhin nicht bekannt geworden, wenn 30 nicht einer von den Göttern die Menschen mit einem Muster des Kronoslebens hätte begnaden wollen, damit die Erzählungen, wenn ihnen das bekräftigende Zeug- nis der Geschichte fehle, nicht bloße My&en zu sein scheinen. Denn der sogenannte Cheiron stand mehr 35 auf der Grenze zwischen dem Kronos- und dem Zeus- reiche. Daher hat er auch eine Doppelnatur. Dieser Sarapion aber, welchen der Philosoph kennen gelernt hatte, soll hiermit dergestalt geschildert sein . . . 12a (Katä nfjxvv p. 120, 21: 'Enldooiv p. 401, 7) | 12b P. 166 I 20 loQonloiv p. 677, 8—678, 10 htixe^iiiihov: P. 167. Digitized by Google Dritter Aufenthalt in Alexandreia. 103 Dieser setzte den Isidoros zum Erben ein, da er keinen Verwandten besaß nnd auch sonst niemanden seines Besitzes, d. h. seiner zwei oder drei Bücher, für würdig hielt In dieser Zeit traf aber ein anderer Mann in 5 Alexandreia ein, welcher dem Sarapion ganz diametral oder, wenn man so sagen kann, noch mehr wie dia- metral entgegengesetzt war. Denn entsprach jener in seinem Leben ganz dem Eronos- und Zeusleben, so war dieser von typhonischer Art und ein noch verworreneres 10 und noch mehr vom Typhos besessenes Tier als Typhon . . . Dieser Mann war Pamprepioa. Denn niemand von den jetzt lebenden Menschen ist noch im unklaren darüber, wie es mit der Seele des Pamprepios stand, und was er für ein Schicksal 15 hatte ... Seine wahre Natur wurde richtig erkannt von Sdlustios. Bei einer Begegnung mit Pamprepios aber, welcher schon ein vielvermögender Mann war, erwiderte er auf dessen witzig sein sollende Frage: „Was haben 20 Grötter mit Menschen zu tun?" mit der Gegenfrage: „Wer weiß denn nicht, daß weder ich jemals ein Gott, noch du ein Mensch gewesen?" Seine Olückslaußahn begann Pamprqnoa in Athen: Der aber war ehrgeizig und wollte in den Augen 26 der Leute hinter keinem zurückstehen. Darum wett- eiferte er mit allen, nur nicht mit Proklos. An die Weisheit Plutarchos Hierios, einem Manne aus Athen, und bei aus Alexandreia Hermeias den übrigen Philosophen , seinen Standpunkt nicht preis . . . Diesem Manne versprach der Kaiser Zenon das höchste Amt nach der Kaiserwürde, wenn er zu der 10 herrschenden Religionspartei übertrete. Aber auch hierdurch konnte er ihn nicht umstimmen. Auch uns las er aber das Schreiben mit dem Versprechen vor, durch welches er sich nicht hatte umstimmen lassen . . . Zu diesen (Empörern kamen noch) Marsos und 15 lUus. Der eine von ihnen, Marsos, starb noch während der Empörung an einer Krankheit, der andere aber, Illus, wurde gefangen genommen und endete sein Leben unter dem Richtschwert . . . Eine Episode in der Geschichte dieses Auf Standes bildete 30 das Ende des Verräters Pamprepios: Wie er einen ge- waltsamen Tod fand... Er (Illus?) schleudert das Haupt (des Pamprepios?) von der Höhe des Felsens in weitem Schwünge in das feindliche Lager hinab . . . 26 Wir wollen aber unsere Darstellung wieder zu Isidoros (S. 103, 4) zurückrufen . . . Er war das gerade Gegenteil von Pamprepios , der eine so große ÄhniichkeU mit dem mythischen Typhon hatte, daß die alten und ins Mythische ausgearteten 30 Geschichten nicht mehr unglaublich klingen . . . Isidoros war nicht vom Typhos besessen und auch kein ungeselliger Mann, noch auch unbekannt mit der sogenannten stoischen Gefälligkeit ... Er war im gesellschaftlichen Verkehr zugleich 85 voller Würde und Ernst und doch auch wieder zum Scherz geneigt, aber himmelweit entfernt von Witzelei 8 2eßrjQiav6g p. 697, 18 ieQ Philosoph, sondern er behielt auch manches von seinen theologischen Ansichten in der Tiefe seines Inneren für sich. Denn Heraiskos hatte vorausgesagt» er werde zu der anderen Partei übergehen und die 80 von den Vätern überkommenen Bräuche preisgeben. Und dies traf auch ein. Denn ohne einen einleuch- tenden äußeren Zwang entschloß er sich freiwillig zu dem Glaubenswechsel, wohl auf Grund von Hoff- nungen, welche einer ganz unersättlichen Begierde 85 entstammten. Sonst läßt sich nämlich nicht leicht etwas zur Verteidigung seines Übertritts beibringen • . • 4a 'ÜQondXXfov p. 1267, 11 xa«— 12 'laiSrngw \ 4b JToto- teivasf p. 185, 2—8 ow8yva}x6tas \ 9 Kaxatsivaef p. 186, 4 Ol HtX. : 'EfmQlaavTsgf p. 219, 15 | 12 P. 178 | 19 (P. 292 : 179) 1 26 'ÜQOJtöXXcov p. 1267, 18 6 xtX, Digitized by Google Dritter Aufenthalt in Alexandreia. m Das Treiben des Petras erfüüte die dtexandriniechen Phüosophen mit der Besorgnis vor einer nochmaligen Ver- Haftung, Daher beschloß Mdoros, Äleocandreia zu verlassen, und traf die Vorbereitungen zur Abreise: Es lagen Taschen voll Büchern aller Art da • . . 5 Sie warfen sie unter das Gepäck des Julianos • . . Isidoros aber hatte das Kastchen und das übrige Gepäck zurechtgelegt und fertig gemacht, um es in den Packhof zu schicken . . . Da wurde die Flucht vereitelt: 10 Ein Haufe von Männern, welche man zum Angriff zusammengerufen hatte, nahm den Philosophen gegenüber eine drohende Hal- tung an. Die (Diener des Isidoros?) aber wandten sich not- 15 gedrungen zur Abwehr ... Der (Isidoros?) aber gab schon den Dienern den Befehl, sogar zum Schabeisen zu greifen . . . Da erschien der Vertreter der Staatsgewalt. Und er warf die Philosophen auf Grund eines Be- 20 Schlusses, welcher eine nochmalige Untersuchung ver- langte, wiederum ins Gefängnis . . . Da man das gefährliche Kästchen unter dem Qq>ä<:k des Julianos fand, so wurde er der Hauptbelastete und dem ent- sprechend streng behandelt: 25 Julianos aber nahm still- schweigend die Stockschläge entgegen, welche hagel- dicht auf seinen Rücken niedersausten. Er erhielt nämlich viele Stockschläge, ohne, überhaupt einen Laut von sich zu geben . . . Der Mann sei so weit in der Standhaf tigkeit ge- gangen, daß er, obgleich man ihm mit den fürch- terlichsten Dingen drohte 80 und ihn folterte, nichts von den Geheimnissen ver- riet • . . Als Isidoros sich nach seiner Freilassung von neuem zur Abreise rüstete, hätte ihn die UnvorsichtigkHt eines Dieners 85 beinahe wieder in Gefahr gebracht. Julianos wurde abermals sein Better; denn 5 P. 298 I 6 P. 180 I 7 P. 181 | 11 P. 182 | 16 *Avay 9ca>g p. 615, 15 — 16 aymvioäfjLsvog. Digitized by Google Dritter Aufenthalt in AthexL 116 und bewies hierdurch die Wahrheit des Ausspruchs,^ welchen Sokrates dem Xenophon (vgl. Oeconom. 1 15) zufolge dem Ischomachos gegenüber tat, der Gute könne auch von denjenigen, welche ihm schaden woll- ten, Vorteil ziehen. Daher bestritten nicht einmal 5 diese Leute, daß der Mann in jeder Beziehung be- wunderungswürdig sei • . . Agapioe war zugleich würdevoll und Er war ein geselliger Mann. Er hatte sich so- aber würde- wohl im Gebrauch der altertümlichen . voll und 10 Sprache <• . .> eine über das Laien- zeigte in hafte hinausgehende Übung verschalt; allen Lagen er zog die Aufmerksamkeit der Bewohner eine gute von Syzanz auf sich, und er hatte auch Haltongund (schon) inAlexandreia bei den gebildeteren war „vier- 15 Leuten Bewunderung erregt Denn er eckig und fußte auf literarischen Studien und auf ohneTadel% einer allumfassenden Bildung, und er um mit Si- woUte sich in der GrammatUc und der monides(Fr. Bhetorik als Forscher und Kritiker be- 6; vgl Plai 20 tätigen und machte, kurz gesagt, den Prot. p. 339 Eindruck des „viereckigen** Weisen, der B. 344A) zu er auch wirklich war . . . reden . . . Er war sogar auch al$ laironophist tätig. Agapios. Dieser Mann stammte zwar ans Alexan- 25 dreia; er siedelte aber, nachdem er von Kindheit an in den freien Studien herangebildet worden und dann Erklärer der medizinischen Wissenschaften geworden war, nach Byzanz über und schuf sich dort eine ganz vorzügliche Schule. Er wurde dank seiner großen 80 natürlichen Begabung und der Gunst des Geschickes berühmt wegen seiner Kunst und brachte ein großes Vermögen zusammen ... Ebenso tapfer wie Agapios erwies sich Cfesios: Meinen Beifall findet aber die tapfere Entschlossen- 85 heit seiner trefflichen Seele. Denn als Heraiskos vom Kaiser Zenon gesucht wurde, verbarg er ihn in seinem 1 (EvXötpcDs p. 615, 16 dXij^ xxX,i TsiQoyoivog* p. 108*5 18 wate xxX.) \ 8a (P. 298: 'OQ/*cofi€vog p. 1166, 14) | 8b Ts- TQdycDvog* p. 1084, 16—18 2in und daß er sich, weil er mit dem großartigen Wissen Piatons nicht vertraut war, nicht zu der (vollen) Höhe und Herrlichkeit der Gedanken aufschwingen konnte. Als er aber sah, daß es dergestalt mit ihm stand, brachte 20 er ihn allmählich von seinem Standpunkt a1> und ent- faltete ihm die Segel der Seele für die Fahrt auf das gewaltige Meer der Wahrheit Daher schüttelte jener die Last der peripatetischen Genauigkeit, welche bloß auf das Zusammensuchen von Kleinkram hinausläuft, 25 ab und lenkte seinen Lauf zu der Höhe der platonischen Dialektik empor. Diese ist aber sozusagen durch Pro- metheus zugleich mit dem hellsten Feuerstrahl herab- gesandt worden und eben nichts anderes als das reinste Schauen des Geistes und der Einsicht, und darauf grün- 80 dete jener dann die philosophischen Hoffnungen seines Lebens . . . Bei dieser Gelegenheit kommt der Verfasser auch auf seine eigenen dialektischen Studien zu sprechen, die er später unter Isidoros machte: 35 In der 'dialektischen Gewandtheit jedoch, versichert er, sei es der Unterricht des Isidoros gewesen, welchem er seine Stärke verdanke. Der Philosoph habe nämlich 1 Meiwf p. 820, 10 I 7 P. 800 I 10 AcJQog* p. 1462, 9 | 36 P. Cod. 181 p. 127 a 10 t^c— U ie fernere Reise führte zu einem anderen Fluß: Man sagt aber, auch dieses Gewässer sei stygisch. Der Ort aber, wo es fließt, ist eine Ebene in Arabien, welche sich von Osten her bis zu der verlassenen 26 Stadt Dia erstreckt. Hier öffnet sich auf einmal ein tiefer Schlund, welcher rings von Felsen und einer Art von wilden, aus den Felsen hervorsprießenden Pflanzen überdacht ist. Der Absturz zur Linken ist eng und rauh — denn seine schon durch die Steine 30 bewirkte Rauheit wird noch durch ein dichtes Gewirr von wilden Pflanzen gesteigert — , aber gegen fünfzehn Stadien lang. E3 benützen ihn jedoch nicht bloß Män- ner, sondern auch Weiber, sofern sie über eine gewisse Gewandtheit verfügen. Ist man aber unten angelangt, 85 (so bieten sich dem Auge) in der sich daran an- schließenden Schlucht Gärten und zahlreiche bebaute Felder dar. Der äußerste und engste Teil (der Schlucht) umschließt nun aber ein Sammelbecken für die sty- 7 P. 195 I 9 P. 196 I 14 P. 197 | 19 P. 198 | 28 P. 199. uigiiizea by VjOOQIC 120 Bas Leben des Philosophen Isidoros. gischen Gewässer, welche ringsum herabfließen und infolge ihres hohen Falles wieder in der Luft zer- stäuben, um (schließlich) wieder in der Tiefe zusammen- zurinnen: Das ist eine Sehenswürdigkeit und ein Natur- 5 stück voller Würde und Schaurigkeit Wohl kein ein- ziger Mann, welcher es gesehen, würde nicht mit heiliger Scheu erfüllt werden. Die Weihgeschenke aber, welche man in das Wasser hinabwirft^ gehen manchmal, selbst wenn sie leicht sind, in der Tiefe 10 unter, und dies ist ein Beweis von der Gnade des Grottes. Andernfalls aber bleiben sie, selbst wenn sie ganz schwer sind, an der Oberfläche, worauf sie dann auf eine ganz wunderbare Weise ausgespieen werden. Aber einen Eid bei diesem Ort und bei den Gewässern zu 15 schwören, davor schaudern die Einheimischen, durch die Erfahrung gewitzigt, zurück, und sie schwören des- halb auch ungemein selten dabei. Sollte jedoch jemand dabei einen Meineid schwören, so geht er, sagt man, in Jahresfrist an der Wassersucht welche ihm den 20 Körper auftreibt, zugrunde, und es ist noch niemand der Strafe entronnen . . . Von hier kamen die Reisenden nach Damaskoa. Der Name dieser Stadt toird verschieden abgeleitet: Dionysos, sagt er, besiegte den Lykurgos und die 25 ihm folgenden Araber mit Wein, indem er das feindliche Heer mit einem Schlauch besprengte. Danach benannte er auch die Stadt Damaskos (von „Dam" = „bändigen" und „Askos" = „Schlauch"). Andere aber leiten den Namen von einem Giganten namens Askos her, welchen 30 Zeus hier gebändigt habe. Wieder andere geben aber noch andere Erklärungsgründe für die B^ennung an Der Verfasser stammt aber aus dieser Stadt ... Eier hatte er seine frühsten Jugendjahre verbracht und 35 dann in Alexandreia Rhetorik studiert, bis er schließlich in Athen eine Bhetorenschule begründete. Die Rhetorik hatte ihm jedoch nie die rechte Befriedigung gewährt: Denn die Beschäftigung mit der Rhetorik (war mir) schrecklich: Sie wandte meinen ganzen Euer dem 24 P. 200— a^fe I 32a P. 200 V Sk xxX, \ 32b P. Cod. 181 p. I25b 30 I 38 P. 201— l^jyyjjafcw. Damaskios aus Damaskos . . . üigitized by Google Vierter Aufenthalt in Alezandreia. 121 Mund und der Zunge zu und lenkte ihn von der Seele und den glückseligen und den Göttern gefälligen Lehren ab, welche die Reinigung derselben hätten bewirken* können. Wenn ich aber dies bedachte, sagt der Ver- fasser, fühlte ich mich manchmal von meinen rheto- rischen Erläuterungen abgestoßen. So war mir bereits das neunte Jahr vergangen.. Er leitete neun Jahre lang eine Rhetorenschule... Schließlich war dem Dama$kio» die Rhetorik so gründe lieh zuwider geworden^ daß er sie aufgab und FhHoaoph wurdCf 10 obgleich sein früherer Beruf ihm mehr äußere Vorteile geboten hätte. Aber der Gelderwerb, sagt Damaskios, werde nicht ein- mal den Schatten im Hades als Helfer erscheinen und ebensowenig die Üppigkeit oder diese vielbegehrten 15 Ehrenstellen. Diesen werde allerdings von den Poli- tikern der erste Preis zuerkannt. Allein in diesen Männern wohnten, trotzdem die große Menge sie wegen ihres guten Dämons nicht hoch genug preisen könne, doch in Wahrheit nur böse Dämonen ... 20 Wir waren acht Monate lang Tag und Nacht zu- sammen . . . Von Damaskos aus machten sie Studien halber Ausflöge in die benachbarten Städte. Mner derselben führte sie auch nach Hdiupolis, Hier sahen sie einen Baitylos: 25 Ich sah, sagt er, wie sich der Baitylos bald durch die Luft bewegte, bald wieder unter den Tüchern ver- borgen war, bald aber auch wirklich von seinem Be- wahrer in der Hand getragen wurde. Der Verehrer des Baitylos hieß aber Eusebios. Dieser erzählte auch, 80 es sei einmal plötzlich ganz unerwartet der fromme Drang über ihn gekommen, von der Stadt Emesa aus, als es schon beinahe Mitternacht war, den sehr weiten Ausflug nach dem Berge zu machen, auf welchem ein alter Tempel der Athene steht Er sei aber sehr schnell' 85 am Fuße des Berges angelangt, er habe sich an Ort un^ Stelle hingesetzt und, da er (so lange) gewandert, ausgeruht Da habe er aber gesehen, wie auf einmal 7a P. 201 •E'voTor xtX, | 7b P. Cod. 181 p. 126b 41 nQa6. Mittelst dieser Buchstaben erteilte er (der Stein) den von dem Auskunftheischenden ge- 30 suchten Orakelspruch. Und er gab dabei einen fein zischenden Ton von sich, welchen Eusebios auslegte. Nachdem nun dieser Hohlkopf die mitgeteilten Wun- dergeschichten und noch ungezählte andere, noch selt- samere von dem Baitylos vorgebracht hat, fü^ er 35 hinzu: „Ich für meinen Teil glaubte, der Baitylos sei tat- sächlich so etw2LB wie ein göttliches Wesen. Isidoros aber sagte, er sei mehr dämonischer Natur. Es sei nämlich ein Dämon, der ihn bewege, (aber) keiner von den schädlichen oder den allzu materiellen, jedoch 40 auch keiner von den zu der immateriellen Art hinauf- reichenden und auch keiner von den ganz reinen.^' Von den Baityloi gehöre aber der eine dem, und der andere Digitized by Google Vierter Aufenthalt in Alexandreia. 123 jenem Gotte an: wie jener mit seiner Lästerzunge sagt^ dem KronoSy dem Zeus, dem Helios und den übrigen . . . Daß es aueh hÖ8e Dämonen gibt, beweist das Beispiel des Maximinos: Maximinos, sagt er — dieser Mann war aber 5 seinem Glauben nach Hellenist — , konnte aus seinen Augen so furchtbare und schädliche Blicke schießen, daß er diejenigen, welche ihn anschauten, nötigte, die Augen abzuwenden. Und da jener, sagt er, sich dieser Wirkung bewußt war, blickte er meistens zu Boden, 10 ohne die Leute, welche ihm begegneten, anzusehen. Aber dieser Mann bekam auch viele Erscheinungen zu sehen, welche man sonst nicht sieht Er besaß aber auch die Kraft, verderbliche Dämonen loszulassen, und solche, welche von anderer Seite losgelassen wurden, 15 zu bannen. Er wurde jedoch in Byzanz des Irrglaubens überführt und entging der Bestrafung durch das Richt- schwert nicht . . . In HeliupoUs lernten die Beisenden auch den Äkamatios kennen: 20 Äkamatios aus Heliupolis war zwar anständiger als seine Mitbürger, aber von so laienhaftem Gebaren, daß er, ohne sich vor- oder nachher irgendwelche lite- rarische Bildung erworben zu haben, Philosoph genannt werden wollte und sich allen Leuten gegenüber diesen 25 Titel beilegte. Und auch die Einwohner von Heliupolis titulierten ihn samt und sonders nicht als den Philosophen. Aber es ist nicht jeder mrldich ein Philosoph, der da' für gut, 80 noch hat einer begriffen, was philosophisch leben heißt, wenn er sich von der Menge nicht unterscheidet und an seinen Nebenmenschen auf jede mögliche Weise seinen Übermut ausläßt ... Der aber kam durch Mangel an Bildung dazu ... 85 Daraus soll man daher wohl der menschlichen Unbildung einen Vorwurf machen . . . 5 P. 204 I 21 'Axafidxiog p. 151, 10-~16 q>d6aoiXoaoeurgie (vgl. S. 85, 23), d. h. die ^heime Kunst, durch die richtige Form der Anrufung Sötthche Kräfte in das Diesseits herabzurufen; im besondem ie Einweihung in die Osirismysterien, wodurch der Myste zur Unsterblichkeit wiedergeboren wurde. 8. 85 Holhiaiig] Schon nach Porphyrios bildet das Seelen- heil den Zweck des Philosophierens. 4, 6 Heiligrtam] Die Neuplatoniker vergleichen gern die Einführung in die Philosophie mit der Einweihung in die Mysterien. 4, 6 gehlUlteii] Die hieratische Weisheit ist bildlich und stellt nach JambUchos bloß eine Vorstufe zur dialektischen Er- kenntnis dar; s. S. 6, 85*. 4. 8 Liebtstrahl — emporzurlehteii] YgL Platon, Eep. p. 540 A und E.P. I p. 44, 1; 70, 7; 82, 23; 98, 16. 4.9 80 langsam] Erganze etwa: „daß der wahrhaft Wissensdurstige von Stufe zu Stufe ans Ziel gelangen kann." 4,13 Prinzipien] In E.P. wird dieses Thema in schola- stisch-spitzfindiger Weise behandelt 4, 15 Bodensatz] Die Materie bzw. die Erde; vgl. Platon, Phaed. p. 109 C und E.P. I p. 74, 24. U p. 282, 5. 4. 17 höheren] Nach Jamblichos die Seelen der Engel, Dämonen, Heroen und Elementargeister. 4. 18 dritten ^ 4, 22 dritten] Die triadische Gliederung ist eine pythagoreisierende Eigentümlichkeit des späteren Neu- platonismus. Die dritten und umweltlichen, d. h. auf die dies- seitige Welt übergreifenden und sie unmittelbar bewirkenden (s. S. 75, 27) Ursachen (Formen, Seelen) gehen in ihrer Gesamt- heit als ebensoviele immanente Kräfte bzw. Emanationen auf den dritten und letzten Hauptrepräsentanten der intellektuellen Götter und überhaupt der Götterwelt zurück, der daher auch die Offenbarungsgötter in sich begreift Bei Julian heißt er Attis, bei Damasuos ist er durch diesen und noch einige andere vertreten; s. S. 5, 29*. 4, 28 Werdens] Die sublunarische Welt, die auf das Sein keinen Anspruch hat. 4, 28 Halttaue] Bei den Neuplatonikem beliebter mysti- scher (mithrischer?) Ausdruck; vgl. u.a. E.P. 11 p. 186,27. 4,80 Punkten] Fragen der namentlich von der hermeti- schen Literatur behandelten Eschatolopie, in welchen die ägyp- tische, persische, phrygische und die gnechisch-dionysisch-orphi- sche Reli^on sich mit der pythagoreischen und platonischen Philosophie berührten. 4, 36 Lose] Aufenthaltsorte nach Maßgabe der pythago- reisch-platonischen Lehre von der Seelenwanderung. .oogk Anmerkangen. 141 5, 7a Agjptem — Pythagoreer] Ygl E.P. I p. 92, 1. 5. 15 Osiils — Isis] Kinder des Kronos und der Bli«a. Dei: von ilmen handelnde MyUius ist namentlich ans Plutarchs d. A. Schrift ^über Isis und Osiris" bekannt. Was Damaskios von ägyptischer und sonstiger Hieratik mitteilt, hat er durchweg be- reits in philosophisch-systematischer Umpnlgung übernommen. Man kann daher nirgends mehr die reine Unorm erkennen. Sein Osiris ist das erste Glied der intellektuellen Trias des Jamblichos und gleichbedeutend mit dem intellektuellen Helios- Horos bei Julian, der dessen sichtbaren Vertreter, die Sonne, einmal geradezu ihm gleichsetzt und mit konkurrierender Po- lemik dem Galiläergotte Jesus gegenüberstellt. Isis ist das zweite Glied der intellektuellen Trias und gleichwertig mit der intellektuellen Göttermutter- Athene, deren sichtbare Verkörpe- rung, der Mond, von dem Apostaten an derselben Stelle mit ihr und mit Jesus in Beziehung gebracht wird. Wie Helios (-Osiris) der Hort der für sich seienden Formen, so ist die Göttermutter(-Isis) die Quelle des Lebens. 5. 16 Formen und Zahlen] Nach E.P. 11 p. 96, 23 nannten schon die Pythagoreer die Zahlen „Formen*^ (bzw. Ideen), und hierin folgten ilmen Piaton und Proklos. 5, 21a Osiris, Dionysos] Die Gleichsetzung dieser beiden Götter, welcher diejenige von Isis mit Demeter entspricht, ist bereits vorherodoteisch. Sie ist ein Beispiel des religiösen Syn- kretismus, der auf dem Suchen nach einer üniversalreligion beruht, das seinerseits wieder in dem bei den Griechen nament- lich seit Alexander d. Gr« aufkommenden allgemeinen Mensch- heitsbewu£tsein begründet ist. Nach dem Vorgang der Stoiker wiirde dieser auch in der hermetischen Literatur stark aus- geprägte Synkretismus namentlch von den Neuplatonikem und unter diesen wieder besonders von Jamblichos gefördert. 3. auch S. 64, 28. Auch Julian spricht von Helios-Dionysos. 5, 24 Dämon] In der sublunarischen Region wirkende, nach £. P. II p. 222, 8 hinsichtlich ihrer Substanz unter den Göttern stehende Prinzipien, die zur zweiten Klasse der höheren Ordnungen gehören; s. auch S. 4, 17*. 5, 24 Typhoni Ägyptisch Set, der Sohn des Erdgottes Seb; er ermordete den Osiris und zerstückelte seinen Leiclmam ; aber Isis sammelte die Teile und setzte sie bei, worauf der Tote wieder aus der Unterwelt zurückkehrte. 5, 24 zerrissen] Auch Dionysos-Zagreus wurde nach der Lehre der Orphiker von den Titanen zerrissen. Diese ver- zehrten ihn sogar. Pallas hatte aber sein Herz gerettet und gab es seinem Vater Zeus. Dieser verschlang es und erzeugte den Dionysos von neuem. Nach ProMos, der diesen ünsterbhch- keitsmythus in seinem Timaios- und Parmenideskommentar und in seinem Hymnus auf Athene verwertete, bedeutet die Zer- uigiiizea oy "v^jv^v^ ö le 143 Anmerkongen. reißtmg- des Dionysos den durch Zens bewerkstelligten Fortgang der Schöpfung aus dem Ungeteilten zum Geteilten und der Gott selbst den Schopfer der ganzen geteilten Schöpfung ent« sprechend dem einen Vater, welcher die gesamte Schöpfbng erzeugt. Vgl. S. 6, 15*. 5,26 Erlimemiig] In den am Winteranfang gefeierten Osirismysterien wurde das Iieiden, die Beklagung und die Auf- erstehung des Gottes dargestellt; vgl S. 64,81*; 86,38a*. 5, 29 dritte — Prinzip] Das dritte Glied der intellektuellen Trias, der ägyptische Gott Aion; s. S. 81, 11; Tgl. S. 4, 18*. 5,88 Theokrasie] Göttermischung, da die verschiedenen Emanationen And Hypostasen des Gt>ttlichen, zu denen in letzter Linie auch die menschliche Seele in ihrem intelligibeln Teile gehört, nach orphisch-hermetisch-neuplatonischer Anschauung meinander übergehen, ähnlich wie aucn die christliche Logos- lehre zum Teil eine solche Vermischung zeigt. 5, 85 HeimHag] Nach der chaldäisch-syrisch-persischen Mysterienlehre ist der oberste Himmel die Heimat der Seele. Von hier steigt sie durch die Milchstraße und die Sphären der sieben Planeten auf die Erde herab. Über die Milchstrafie ds Läuterungsort der abgeschiedenen Seelen handelte Damaskios, wie Julian zeigt, von «Jamblichos beeinflußt, wohl in seiner para- doxographischen Schrift (s. S. 7, 11*) im Anschluß an den angeb- lichen .^rthagoreer Empedotimos (s. Aristoteles, Meteorologie I p. 217 ed. Ideler). Über die bereits von Piaton vorgetragene Ansicht vom Herabstieg der Seelen hatte Plotin eine besondere Abhandlung verfaßt. Vgl. auch E.P. II p. 247,9; 261, 16. 5, 87 Zerteilnng] Insofern die Menschen aus der Asche der Titanen entstanden, welche den Dionysos versohlungen hatten, existiert dieser Gott auch in ihnen, aber nur als zer- rissener Gott Nach E. P. II p. 251, 1 ist nur in den höheren Seelen das Geteilte und das Ungeteilte zusammen; in uns aber ist infolge der äußersten Zerteüung bald das eine, bald das andere vorherrschend vorhanden; vgl. II p. 255, 5; I p. 144,21. 6, 6 Terworrenheit] Da der griechische Typhon hun- dert Schlangenköpfe hatte, wurde er bereits von Haton, Phaedr. p. 280 A als Gunhild der Verworrenheit gebraucht; vgl. S. 108, 10. 6, 21 Seele] Wohl die dämonische Seelengattung (s. £. P. I p. 262,29; vgl. II p. 259, 17), die von Hermes au^ingr; «. S. 10, 12; vgl. 8, 18*; 20, 1*. Damaskios hatte wohl ausgemhrt, daß sein Held geradeso wie Proklos (s. S. 91, 2*) zu der herme- tischen Kette gehörte; vgl. auch S. 182, 15« 6,80 Freund] Wörtlich „Gefährte" nach platonischem Sprachgebrauch. 6, 84 Gerieht] Demnach ist unsere Biographie zugleich eine Apologie. Der mehr praktisch-mystische als wissenschaft- lich-philosophische Grundzug im Wesen des Isidoros konnte, zu- Anmerinmgen. X43 mal nach seinem Kücktritt vom Diadochenamt, eine Handhabe für Angriffe gegen ihn abgeben. Vgl. S. 112,38ff.; 180,87*. 6, 85 Dialektikeni] Die Dialektik ist im Grande bloJß die XJbang in der GesprächskanBt; in der platonischen Philosophie bezweckt sie die Erkenntnis der Ideen, welche durch dav Auf- steigen Tom Besonderen zum Allgemeinen und das Herabsteigen von diesem zu jenem vermittedt wd. VgL S. 112, 88 ff.; 130,87*. 6, 88 Sehranken] Die Überschreitung dieser wirft Hiotios S. 185, 41 dem Biographen vor. 7,1 wnhr] VgL S. 1,28*. 7.8 Sererns] S. S. 40,85. 7.9 rdnüselrerl Weströmischer: Es gab auch bei den Byzantinern einmi Fatrizierrang; s. S. 94, 2 a. 7. 10 Terkehrte] Nach 470; s. S. 41, 1* 7. 11 folgendes] Eine Wundergeschichte von der Art der- jenigen, welche Damaskios nach dem Bericht des Photios, Bibl. Cod. 130 p. 96, 87 b, in seinem Werke über „seltsame** Erzäh- lungen Torbrachte. DaÜ der Patriarch gerade diesen Dingen Beachtung schenkt, erklärt sich aus dem großen Interesse, das die Byzantiner überhaupt der auf Kalli machos zurücl^ehenden Paradoxographie entgegenbrachten. Das paradoxographische Werk des Damaskios handelte von Göttern (?), Dämonen, wieder- erschienenen Seelen Verstorbener und von Naturdingen und suchte wohl aus diesen Wundergeschichten Beweismaterial für die durchgehende Beseelung des AUs zu gewinnen, wie sie nach stoischem Vorgang der dynamische Panweismus der Neuplato- niker übereinstimmend mit der Emanationslehre der Ägypter postulierte. Diese Weltanschauung, für die alles, auch das Ge- ringste, als Teil eines großen inneren Zusammexüiangs von Be- deutung ist, mag auch zu der schrankenlosen, sich verirrenden Darstellungsart des Damaskios beigetragen haben. Über seine Wundersucht s. Photios S. 183, 14. — Auf das Studium der Mond- und Sonnensteine mußte ihn schon die litholatrie seiner syrischen Landsleute bringen. Einen Mondstein, der eine Art Auge besitze, das mit dem Zu- und Abnehmen des Mondes zu- imd abnehme, kennt auch Psellos. Aber auch schon Plinius be- richtet von einer Varietät des falschen Opals, bei der inwend% vom Mittelpunkt aus ein Stern mit dem vollen Glänze des Mondes leuchte, femer von heiligen Blitzsteinen, welche den Glanz der Gestirne an sich rissen und inwendig einen funkeln- den Stern hätten oder, in Salpeter bzw. Essig eingeweicht, einen solchen bekämen; eine Abart derselben sei rund und werde „Baetyli^ genannt. Bei diesen BUtzsteinen handelt es sich um Meteore, für deren sakrale Bedeutung sich Damaskios ganz be- sonders mteressierte; s. S. 61,32b; 121,26. 7, 17 Konstellatlonssteine] Wörtlich „Mitwanderer**. Die an ihnen &nlich wie bei gewissen Tieren (s. S. 62, 28) und uigiiizea oy "v^jOOQL* e 144 Anmerkangen. Pflanzen (s. S. 75, 2*) zutage tretende Sympathie der irdischen Welt mit der himmlischen verlieh ihnen ilure Heiligkeit. 8,4 Aufsehlnß] Vielleicht führte er das Problem der Sonnen- bzw. Mondsteine auf die von Jamblichos angenommenen Sonnen- bzw. Mondengel zurück; vgl. S. 4, 17*. 8. 7 Tramn] Derartige Offenbarungen wurden auch dem Proklos zuteiL Damaddos beruft sich E. P. Ijp. 137,7 für die Losung einer metaphysischen JBVage auf eine Traumeingebung. 8, 22 Brftdeni — 82 Karlen] Dies ließe sich aus S. 69, 4 vermuten, wonach der Philosoph tatsächlich schon in seiner Jugend einmal in Earien war. Hier hatte sich sein JE^dagog Asklepiodotos in Aphrodisias niedergelassen ; s. S. 77, 21 *. 0, la große] Lieblingsbezeichnung der Neuplatoniker für ihre Autoritäten; vgl S. 1, 18*; 2, 6*. 9.8 Alexandriner] Zusammen mit S. 24,30 ein Beleg für die Herkunft des Isidoros aus Alexandreia. 9, 10 nennen] Aus solchen Bemerkungen spricht das von seinen Ezzerptoren geteilte lexikographische Interesse des ehe- maligen Blietors. 9, 22 entrückt] Das dumpfe Traumleben der Seele ist be- reits nach der pseudojamblicluschen „Schrift von den Mysterien*' der für ihre höhere Erleuchtung empfanglichste Zustand. 9,24 Lieht] Als Teil des göttlichen ürwesens kann der Geist in der Ekstase dieses selbst schauen; vgL E.P. 11 p.256, 15; 270, 6. 9, 29 Einbildungskraft] Nach Plotin das Organ, welches die Aufiiahme der von außen kommenden Eindrücke bewerk- stelligt. 10,9 sah — ans] Dem Offenbarungsfi^lauben der Neu- platoniker entspricht ihr Interesse für die Physiognomonik und speziell bei unserem Biographen das Bestreben, den Charakter der von ihm erwähnten^ menschlichen oder göttlichen Persön- lichkeiten nach ihrem Äußeren zu erklären und zu beschreiben. Dabei stützt er sich entweder auf unmittelbare Anschauung oder mangels dieser auf mündliche oder bildliche Darstellungen. Mit einer derartigen physiognomonischen Schilderung des Haupt- helden beginnt bei ihm wiederholt ein neuer Abschnitt. 10, 11 Tiereekig] Die Vierzahl ist nach der Zahlensymbo- lik der Neupythagoreer und der Neuplatoniker die ganz har- monische, weil sie alle Zahlenverhältnisse in sich enthält. Ihre Übertragung auf den Gott Hermes, in welchem die hermetische Literatur u. a. auch den Gott Osiris wiedererkennen wül, er- klärt sich wohl aus der vi^ecki|fen Gestalt der Hermenpfeiler; daß sie gerade dem Hermes Logios, dem Schutzgott der Iledner und Philosophen, geheiligt war, deuteten die Stoiker auf die „viereckige" Form der wahren Rede, welche sich in allen Anmerkungen. 145 Stücken selbst gleich sei und, auf welchem Gebiet sie sich auch immer bewege, auf allen Grundlagen ohne Einschnmkung fest stehe: Dies sei eben die Eigentümlichkeit des Quadrats, Damaskios hebt E. P. II p. 186,20 den schöpferischen Charakter der Vierzahl hervor, und IE p. 127, 15 erklärt er, die gerad- linigen Figuren kämen den einzelnen intellektuellen Göttern zu, so z. £. das Viereck dem Hermes und das Dreieck der Athene. In unserer Stelle ist nur merkwürdig, daß die quadratische Form auf das Gesicht des Isidoros bezogen wird. 10, 11 belügen] Altertümlich; vgl. S. 2,4; 26,26flf. 10, 14 Botsehaft] Mit dieser S. 90, 37; 182, 20 wieder- kehrenden Bezeichnung verföllt unsere Biographie in den Ton einer mystischen Offenbarungsschrift im Sinne der christlichen „frohen Botschaften'^ 10, 22 Würde — Anmut] Gegenüber der von den Helle- nisten den Christen oftmals vorgeworfenen frostigen und er- heuchelten Würde ist die Verbindung dieser beiden Eigenschaften sehr bezeichnend. S. S. 1,28*; 97,4; 132,28; vgl. S. 82,23. 10, 28 Ausflusses] Ein der ägyptischen Emanationstheorie entsprechender Ausdruck: Das in die Seele des Isidoros über- geflossene göttliche Element stammte aus dem in dem intellek- tuellen 08iris(-Helios) vereinigten Wesen des Hermes Logios, der Aphrodite, der Athene und der Charitinnen (s. S. 97, 11). 10, 29 Teilen] Nach Piaton, Phaedr. p. 246 A ss. Sinnlich- keit, Mut (bzw. Zorn) und Vernunft. 10, 30 nur mttfiig] Über die nicht einmal vor Isidoros halt- machende Nörgelsucht des Verfassers s. Photios S. 134, 4. 10.33 wllehseme Abdruck] Von den Stoikern aus Pia- ton, Theaet. p. 191 C übernommene Bezeichnung. 10. 34 Gedächtnisses] Dieses Seelenvermögen wurde namentlich von den Ehetoren (s. S. 51, 23 ff. ; 52, 29), aber auch von den Philosophen stark in Anspruch genommen : Auch dem Proklos wurde ein vorzügliches Gedächtnis nachgerühmt. Seine Übung hatten schon die Pythagoreer eingeschäm. 11,5 Ich] Damaskios drängt seine eigene Person überall derart in den Vordergrund, daß die Biographie des Lehrers gleichzeitig zur Autobiographie des Schülers wird. Hier han- delt es sich wohl um einen Seitenhieb auf gewisse Peripatetiker. 11, 16 führende] Nach Piaton, Phaedr. p. 246 A, wo der vernünftige Seelenteil zum Lenker des aus dem mutigen und dem begehrenden Seelenrosse bestehenden Gespannes gemacht wird, nannten die Stoiker die Vernunft geradezu den „führen- den" Seelenteil. Auch bei Proklos rühmt Marines seine Über- legenheit über den zornigen. 11, 22 sehelten] Eine namentlich den Kynikem, mit deren Ethik sich Isidoros wie die Neuplatoniker überhaupt auch sonst berührt, eignende Neigung; s. S. 57, 10. Ph. BibL Bd. 125. Isidoros. ^Jg byGoOglc 146 Anmerkungen. 11, 27 Zorn] Dem in der Neigung zur Abwehr bestehen- den Zommut gestanden die Peripatetiker eine gewisse Berech- tigung zu. Auch Flotin und ihm folgend Marmos rücken ihn aus dem Willensbereich heraus. 11,35 Pythagoras] Verbürgt von Jamblichos. 11, 86 OottlUmlichkeit] Die Verähnlichung mit Gott ist nach Piaton das höchste Ziel und nach Plotin gleichbedeutend mit der Tugend schlechthin. Insofern nach Piaton die er- habenste unter den Ideen die Idee des Guten ist, folgt auch schon aus seiner Lehre die Forderung der hier mit hellenisti- scher Tendenz hervorgehobenen Wohltätigkeit, deren Einschär- fung bereits in den sozialreformatorischen Erlassen Julians eine Hauptrolle spielt. 12, 2 Drangsal] U. a. auch Verschuldung; vgL S. 46, 24; 70, 31 ff. 12, 9 Yerflnehte] Z. £. Pamprepios; s. S. 106, 3. 12, 9 Unheilbare] Christen? Vgl. S. 124, 15; 131, 34. 12, 13 Tyrannen] Liebliugsausdnick der kynisch-stoischen Diatribe. Hier ist wohl an Hindemisse zu denken, welche dem Philosophen nach der Rückkehr von der flucht aus chrisUich- reUgiösen Gründen von Staats wegen bereitet wurden; s. S. 116, 34£t.; vgl. S. 110, 10. Auch Simplikios, der Schüler des Dama- skios, beklagte sich später über £e ihn bedrückende „Tyrannei^ des christlichen Regiments. 12,20a Lässigen] Z. B. der „Kyllenier«" ; s. S. 124,20. 13, 2 anständige] Stehendes Beiwort für Hellenisten. 18. 6 naehstellen] Damaskios sagt dies mit Vorliebe den Christen nach. 13, 19 entsprechend] Das Folgende gibt die individual- ethischen Ansichten des platonischen „Poli&os^ (p. 269 A; vgl Rep. p. 468 E) wieder mit Anlehnung an den hesiodeischen Mythus von den Zeitaltem (W. u. T. 109—211). 18,28 Lebensverfassung] Deren richtige Gestaltung ist das Ziel der ethisch-politischen Tugenden. 18, 27 die eine] Die Lebensverfassung des Philosophen. 13, 29 Lebens unter Kronos] Nach E. P. II p. 137, 11, einer Auslegung von Piaton, Polit p. 2710, das der Welt gegen- über absolute Leben des Geistes (Nus). 18,32 welehe — sitzen] S. Piaton, Legg. p. 7190. 13, 34 Die andere] Die des im praktischen Leben stehen- den Menschen, besonders des Staatsmannes; vgl. S. 99,30. 14, 2 Die dritte] Die des gewöhnlichen Erwerbsmenschen; hier insbesondere auch das christliche Leben. Diese ver- steckten Sticheleien gegen das Ohristentum, dem der VerfieiBser wie seine philosophische Schule überhaupt reaktionär-feindselig konkurrierend gegenübersteht, rügt Photios S. 183, 14. 14. 7 sftoisehem] Vgl. Piaton, Rep. 535 E; Legg. p. 819 K Anmerkungen. 147 Bereits Eunapios nennt das Leben der Mönche ein „säuisches". Tatsächlich wollten einzelne Gnostiker wie schon manche Ky- niker der Sinnlichkeit freien Lauf lassen und so den Gleist aus- bilden, da dieser mit ihr nichts zu schaffen habe. 14. 15 entnerrt] Der Vergleich geht auf eine kühne Meta- pher des Demosthenes (3, 81) zurück, den der frühere Bhetor selbstverständlich fast auswendig konnte. Die von Hermogenes gerügte Rauheit des übertragenen Ausdrucks wird von Dama- skios, der diesen Stilcharakter vermeiden will (s. S. 2,26), dadurch vermieden, daß er ihn nicht unmittelbar persönlich, sondern mit Beziehung auf ein zum Vergleich herbeigezogenes sachgemäßes Substantivum anwendet. 14, 18 betlltigrteii] Die Staatsmänner sollten nach Piaton die Vertreter des ersten Seelenteiles sein. Zur Zeit des Isidoros waren aber die Beamten zum Leidwesen der Neuplatoniker fast ausschließlich Christen. 14,23 Sarapion] Ein alexandrinischer (Isis[?l-)Priester; vielleicht ein Bekannter des Sophisten Aineias von Gaza. 14, 31 zasammenzufassen] Diese plotinische Seelentugend preist Marinos auch an Proklos. 14, 88 Malinnng] Des Pythagoras. Ihre Befolgung wurde dem Sarapion wie bereits vor ihm dem Proklos schon durch die die Zeitverhältnisse aufgenötigt, weil er seine Frömmigkeit in der christlich gewordenen Umgebung nicht öffentlich hätte be- tötigen können. 15, 11 sagte er] Wohl während des Gesandtschaitsaufent- halts des Damaskios in Alexandreia; s. S. 118,25. 15. 16 Einsiedlerleben] Wie die christlichen Mönche. 15. 17 allemotwendigsten] Das Ideal der Bedürfnislosig- keit, dem auch die Isispriester zustrebten, hatten die Neuplato- niker mit den Kynikem, Stoikern und christlichen Asketen gemein. 15, 24a Bauwerken] Z. B. die Pyramiden in Memphis, die Mauern Babylons u* a. Auch dies gehört zum Material der kynisch-fltoischen Diatribe. 15, 26b Privatmann] Im Gegensatz zur Priester- bzw. Philo- sophentracht? 15, 30b Festsatzung] Des Isis- bzw. des mit ihrem Dienst verbundenen Sarapiskults, an den der theophore Name des Sa- rapion anklingt. 15, 35a Hanse] Wie die Brachmanen; s. S. 42, 10. 16, la Lebenj Wie es Biotin verlangte und Piroldos nach der Angabe des Marinos führte. 16, 4b trete] In der nach diesem „Heraustreten" sogenann- ten Ekstase. 16, 9b dritten] Drei Gebetsstufen unterscheidet auch Jamblichos entsprechend seiner Tugendlehre, wonach sich die Seele in der Betätigung der reinigenden Tugenden auf sich uigitizea by VjOOQIC 148 Anmerkungen. selbst zurückzieht f in den theoretischen sich der Betrachtung dessen widmet, was über dem Menschen ist, und in den para- digmatischen in den Geist (Nus) selbst eingeht. 16, 17 Orphons] Der sagenhafte Begründer des thraMschen Bakchosdienstes. Imn schrieb man Dichtunc^en von ganz ver- schiedener Entstehungszeit zu, welche den Neuplatonikem als religiöse Offenbarungsurkunden galten. Seine Weihemythen über die Dinge im Hades erklärte Jamblichos. Damaskios er- wähnt E. P. I p. 819, 8 eine orphische Theogonie, welche bereits dem Eudemos, einem unmittelbaren Schüler des Aristoteles, be- kannt gewesen sei. Die Beschränkung Sarapions auf die Or- phika erinnert an den Wunsch des Proldos, da£ seinen Zeit- genossen blo£ die chaldäischen Orakel und der platonische „Timaios" zugänglich sein möchten,* zumal da er wie schon Sy- rianos in jener Sammlung und bei Orpheus die Gedanken Pia- tons wiederfinden woUte. 16, 19 zn Rate] Auch Proklos vertauschte nach Hannos oft die Rolle des Schülers mit derjenigen des Lehrers. Über die bzw. den Lehrer des Isidoros s. S. 60, 10*; 25,37a*. 16,32 Schlichtheit] Im Reden; vgl. S. 2,4. 17, 13 Freundschaft] Die schon von Jamblichos ge- priesene „pythagoreische Freundschaft" gehörte auch zu den Ruhmestiteln des ProMos. 17,34 Tugenden] Der platonischen Ethik. 17,34 Gerechtigkeit] Sie besteht darin, daß jeder ein- zelne Seelenteil seiner Aufgabe genügt. 18, 13 erhob] Jeweils, wenn er etwas geträumt hatte. 18,19 Traum] Sprichwörtlich für etwas Nichtiges; vgl. Piaton, Legg. p. 746 A. 19, 6 Epidaurier] Da S. 88,38 ein Ausdruck aus derselben Aischylosstelle (vgl. Piaton, Rep. 361 B), welche Damaskios hier auf den gerechten Mann bezieht, auf Marines angewandt wird und dieser nach S. 95, 2 tatsächlich einmal nach Epidauros fliehen mu£te, könnte es sich hier um Marinos handeln. Die Ersetzung des Eigennamens durch irgend eine blo£ andeutende Bezeich- nung ist eine schon der späteren Rhetorik eignende Besonder- heit. Zur Sache vgl. S. 46,11; 84,26. 19, 32 Besonnenheit] Die auf der Herrschaft des obersten Seelenteils über die beiden andern beruhende Seelenverfassung. 20. 1 schweigsam] Da Plutarch die sonst auf Pythagoras zurückgeführte Tugend der Schweigsamkeit dem ägyptischen Gotte Harpokrates beilegt (s. S. 65, 16*) und in der herme- tischen Literatur gerade Hermes-Tat von den IVI^sten durch das Schweigen verehrt wird, so soll bei diesem Lob des Isi- doros wohl auf einen ägyptisch-hieratischen Vorzug des Hermes- jüngers und -„Sohnes" (s. S. 6,21*) abgehoben werden. 20. 2 hingehe] Nach Karien? S. S. 8, 22. uigitizea by Google Anmerkungen. 149 20, 8 Geordnetes] Die späteren Neuplatoniker suchen in Übereinstimmung mit den Stoikem die ungeordneten Gemüts- bewegungen durch die ethisch-politisch-reinigenden Tugenden unter die Herrschaft der Vernunft zu bringen. Auch dem Proklos wurde neben der Selbstbeherrschimg das geordnete Wesen nachgerühmt. 20.20 männliehen] Die platonische Tapferkeit, die Tugend des mutigen Seelenteils. YgL S. 111, 17. 20, 28 Seele — Körper] Vgl. S. 11, 1. 20,32 Ansflüehte] Vgl. das von Piaton (Crat. p. 421 D; Legg. p. 761 D) zitierte Sprichwort „Ein Kampf wartet nicht auf Ausflucht«. 21, 8 staudhafter] Eine vorzugsweise kynische Tugend 21. 21 Eintracht] Die „stoische Gefälligkeit« bildete eine Haupttugend des Isidoros; s. S. 108,33. 21, 36 Weisheit] Die Tugend des erkennenden Seelenteils. 22, 2 Erforschung] Diese bezeichnet Plotin nach dem Vorgang des Aristoteles als das höchste Ziel der Menschenseele. 22, 2 drei — Elemente] Ein immer wiederkehrender Be- standteil des von Damaskios zugrunde gelegten biographischen Schemas. 22, 4 Liebe] Der einem göttlichen Wahnsinn gleichende „Eros« der platonischen Philosophie, der nach Proldos den Men- schen durch das Schöne zur Wahrheit führt. Platonisch ist auch der Vergleich der Forschung mit der Jagd. 22.22 Seele — Augen] Vgl. Piaton, Rep. p. 633 D; Soph. p. 254A. 22, 23 intellektuellen] Bezeichnung der durch Jamblichos eingeführten „begreifenden« Stufe der übersinnlichen Welt. Von der Erfüllung der Seele mit dem intellektuellen und gött- lichen Licht ist auch E. P. II p. 270, 7 die Rede. 22,25 Eumoiria] Als „göttliche Moira« bezeichnete Pia- ton Phaedr, p. 244 (vgl. „Ion« p. 534 B und „Menon« 99Bff.) den Begeisterungszustand der Liebe, der am Anfang es Aufstiegs zur Ideenwelt stehe. Auch Hannos schreibt seinem Helden eine derartige „Eumoiria« zu. 23, 1 intelligibeln] Blo£ begreifbar, übersinnlich« 23,8 dieselben lußerungen] S. Piaton, Gorg. p.490E; Xenophon Mem. IV 4, 6. 23, 14 Tiefsinn] Vielleicht leitete Isidoros seine Meta- physik aus der Sokratik her. Proldos wenigstens deutete sogar die Persönlichkeit ihres Begründers allegorisch aus. 23,25 Jamblichos] S. S. 1, 18*; vgl. S. 91, 9. 23, 26 Torliebe] Nach Simplikios zog Damaskios gelegent- lich die Auslegungen des Jamblichos sogar denjenigen des Pro- klos vor, 23,32 Studiengang] Dieser begann mit Aristoteles, auf l .oogk 150 Anmerkungen. dessen rhetorische und poetische Schriften sich das Folgende bezieht. 23, 84 Tlelwisserei] Die auf innere Sammlung bedachte Ablehnung derselben ist herakliteisch-kynisch-neuplatonisch. 23,36 Philosophie] Die Metaphysik 24, 7 Piatons] In der Bevorzugung Piatons gegenüber Aristoteles war schon Proklos vorange^ngen, der ein beson- deres Buch ge^en die Einwürfe dieses Philosophen gegen den „Timaios" schrieb. 24, 18 Terg9ttert] D. h. „nennt ..«göttlich»«; s. S. 2, 6*. 24, 18 er] Damaskios, wohl in Übereinstimmung mit Isi- doros, dessen Standpunkt in der mangelhaften Überlieferung des Folgenden von dem des Biographen nicht mehr sauber zu scheiden ist. 24, 18.. PythagorAS — Platon] Für die Neuplatoniker stand die Übereinstimmung beider außer allem Zweifel. Die Neupythagoreer sind auch tatsächlich neben den Platonikem der alexandrinischen Schule die Stammväter des Neuplato- nismus. 24, 23 beschwingten Seelen] Im platonischen Phaidros (p. 246 SS.) wird der edle (zornmütige) Teil, der die Seelen emporfuhrt, mit einem geflügelten Ko£ verglichen. 24. 26 Feld — Weide] Obwohl man bei einem Neuplatoniker bei der „Wahrheit« zunächst immer an die platonisch^ Metaphysik zu denken hat (s. S. 36,22), so könnte hier „das Feld« bzw. „die "Weide der Wahrheit«, da dieses Bild auch den hermetischen Schriften geläufig ist, gleichzeitig im Sinne der ägyptischen Hieratik aufzufassen sein. Als Seelenhirten hätte man sich dann den Gott „Mensch« bzw. seine verschiedenen Hypostasen zu denken; unter diesen käme vor allem Attis als intellektueller Seelenhort (nach Julian-Jamblichos) in Betracht; s. S. 78, 17. 24. 27 Formen] Diese sind im platonischen „Timaios« tat- sächlich Götter; vgl. S. 89, 32b. 24. 28 Poryphyrios] Neuplatoniker aus Tyros(?), geb. 282/3, Schüler des Plotinos in Kom. 24, 81 Syrianos] Neuplatoniker aus Alexandreia, in Athen Schüler des Plutarchos, dem er 431/2 als Vorstand der Aka- demie folgte (— 450?). E. P. n p. 149,26 heißt er „der Ge- folgsmann des Jamblichos"; s. auch S. 37,40*. 24, 31 Proklos] Neuplatoniker aus Konstantinopel, geb. um 410, in Athen Schüler des Plutarchos und später des Syri- anos, dessen Nachfolger er wurde; gest. 485. 24, 81 TortrelEliehste] Dem Syrianos folgte Isidoros auch in der niedrigen Einschätzung der aristotelischen Philosophie. 25, 10 Chrysippos] Stoiker aus Soloi oder Tarsos in Xili- kien, ffeb. 281/76, gest. 208/04 v. Chr., Schulnachfolger des Kleantbes in Athen. Digitized by Google Anmerkungen. X51 25^ 14 Hlerokles] Neuplatoniker aus Alexandreia, Schüler desPlutarchos in Athen, lehrte um 430 in seiner Heimat; s. S.34, 1. 25, 14 seinesgrleiehen] Z. B. Theosebios; s. S. 35, 11. 25, 22 zogren — beij Vgl. S. 16, 19*. 25, 37a Lehrer] Heraiikos; s. S. 60, 10*. 26. 4 Zustände] Die Yorherrschaft des Christentums. 26, 5 Terehren] Schon Plotin brauchte die Volksreligion und den Kultus nicht mehr, wenn er sie auch nicht preisgeben wollte. 26,8 Unerkeimbarkeit] Da die transszendente Gottheit nur durch den Glauben zu erfassen und durchaus unaussprech- lich ist, spricht Damaskios E. P. I p. 56, 8 sogar von einer „Üb er Unwissenheit^^ dem „Einen^' gegenüber. 26. 28 sorgen] Als Fädagog, der für die Lebensinteressen seiner Zöglinge zu sorgen, sie zu behüten und ihre Studien zu überwachen hatte. 26, 29 gebraeh] Aus dieser Kritik spricht der nörgelnde Ehetor. 26. 29 Erklftmngen] Vor allem der platonischen Schriften. 27. 5 BegiüTe] Durch diese werden nach Piaton die Ideen erkannt. 27. 6 Bm Wesen] Die nach Piaton eine Substanz bilden- den Ideen. 27, 31 Marinos] S. S. 87, 28. 27, 31 weleher — eingeführt] Von einer andern Stelle hergenommener Zusatz der beiden Exzerptoren, der in seinem zweiten Teile wahrscheinlich auf eine das Folgende nachträg- lich begründende Hervorhebung der mehr peripatetischen alt platonischen Eichtung des Marinos zurückgeht; vgl. S. 89, 21. 27. 34 Tode] S. S. 114, 1. 27.35 zweiten] Im ganzen der vierte athenische Auf- enthalt. S. S. 126, 19 ff. 27,37 Philebos] Dialektisches Gespräch; vgl. S. 117,27*. 28.4 nnhSfliehes] Dies verbot ihm seine stoische Ge- fälligkeit; s.S. 108,33. 28. 5 Erlttntemngen] Nicht mehr vorhanden. 28,11 zwingen] Wie die Peripatetiker; s.S. 23, 36 ff. 28, 20 Lebenslauf] Diesen skizzierte wohl die leider fast ganz verloren gegangene Isidorosglosse des Suidas. 28,26 Leontios] Wohl ein Rhetor, der sich aus prakti- schen Gründen auf die Tachygraphie geworfen und dadurch eine Stellung erlangt hatte. Vgl. die Owriere des Pamprepios. 28, 26 Amt] Eines sogenannten Exzeptors, der in irgend einer Hof-, Staats- oder Militärkanzlei mündliche Angaben tachy- graphisch aufnehmen muÜte. Hier handelt es sich wohl um eine Kanzlei in Konstantinopel. 28. 30 bandeln] Diese Partie ist nicht mehr vorhanden. .oogk X 5 2 Anmerkangen. 28, 32 Ammonlos] Auf ihn deutet auch S. 67, 11. Er er- scheint S. 110, 19 ff. als Abtrünniger. 28, 38 znrilek] Wohl nach dem isaurischen Aufstand (484 -488). 29. 1 DSmonen] Solche suchten nach hellenistiBcher Auf- fassung die Christen und die abtrünnigen Hellenisten heim; vgl. S. 121, 20. 29. 2 Bredefrelhelt] Die von den christlichen Behörden nicht erschwerte Lehrtätigkeit; vgl. S. 116, 34. 29, 10 Olymplos] So bei Sozomenos: Olymp os bei Eu- finus und Suidas. Nach Sozomenos war er ein Philosoph. 29. 13 Sarspls] Vgl. S. 30,14, wonach die Lesart „Sarpe- don" bei Suidas wohl falsch ist. Sarapis war ein angeblich aus Sinope stammender G-ott, den der erste Ptolemäer nach Alexan- dreia verpflanzte, wo er dann mit Osiris-Helios und dessen ge- samtem Götterkreis verschmolz und so zu der angestrebten reli- giösen Einigung der Ägypter und Griechen führte. 29, 15 heiligen] Ein stehendes Beiwort für überzeugte Hellenisten; bei den Neuplatonikem hat es wohl sein Vorbild in dem Heiligenkult, der schon früh mit dem Andenken Piatons getrieben wurde; vgl. S. 54,82*. 29, 17 Überrednngsgabe thronte] AnMai^ an einen Yers des Komikers Eupolis ^ab. ine. fr. 4) über Peräles. 29, 23 Alkinoos-Erzählung] „Alkinu Apologos^' ein seit Piaton, Rep. p. 614 B sprichwörtlich gewordener Ausdruck für die von Odysseus dem Phäakenkönig erzählten Abenteuer. 29, 24 Sinne] Einen solchen legten die Neuplatoniker nach stoischem Vorgang den homerischen Mythen unter. 29, 36b getrost] Ohne Furcht vor den Christen. 30, la Lebensverfassnng] Das durch Konstantin d. Gr. zur Herrschaft gelangte Christentum; vgl. S. 14,2*. 30, IIb Dienst] Die tägliche Liturgie. 80. 14 vorhersagte] CJm 389, als die von Theodosios d. Gr. angeordnete Zerstörung der Götterbilder begann. 30. 14 verlasse] Er erklärte, die den vergänglichen Götter- bildern innewohnenden Kräfte seien in den Himmel aufgeflogen. Schon Kaiser Julian wollte von dem daphnäischen Apollon vor dem Brande seines Tempels erfahren haben, er verlasse diesen. 30. 15 geschah] 391 wurde das Sarapeion von den Christen zerstört. Olympios hatte schon vorher Alexandreia verlassen und war nach Italien geflohen. 30, 28 dorische Weise] Ernst und ruhig. 30, 28 Sehieksalsg9ttiu] Tyche, hier als Flötenspielerin gedacht. Bereits Diogenes und Bion verglichen sie mit einer tragischen, die B>ollen verteilenden Dichterin. 30, 30 Sprichwort] „Gleichalt und gleichalt gesellt sich gern": Von Piaton oft im Munde geführt. üigitized by Google Anmerkungen. 153 80,86 Gleichartigen] Vgl. den sprichwörtlichen Homer- vers Od. 17, 218 „Wie doch stets den Gleichen ein Gott gesellet zum Gleichen!" Vgl. Haton, Symp. p. 195B; Gorg. p. 510 ß. 81, 6 Epiphanios] Vielleicht ein Bruder der Hypatia. 81, 9 persischen] Der Kult des Helios-Mithras, der durch die Soldaten und die Sklaven auch nach Ägypten verpflanzt worden war. 81,11 Aion] S.S. 64,28. 81. 17 alten] Die Herrschaft des Hellenismus unter Julian; 8. S. 107, 10. 81. 18 Generation] Um 400. 81,23 Heroldsraf] Wohl mystisch ausgedrückt; wenigstens hieß bei den eleusinischen Mysterien einer von den gewählten Vorstehern „der heilige Herold". 81, 27 Hypatia] Diese Einzelbiographie war mit Eücksicht auf Theodora (s. S. 1,6*) sehr sorgfältig ausgearbeitet. Ihre Ten- denz ist scharf antichristlich und zielt auf die Zeichnung einer hellenistischen Märtyrerin ab. — Das durch Suidas gewähr- leistete Interesse der Byzantiner für die unglückliche Alexan- drinerin hielt noch bis ins vierzehnte Jahrhundert vor, wo sie, wie bereits von Psellos im elften, von Nikephoros Gregoras als Prototyp der gelehrten Frau verwertet wird. 31, 80 Vater] Der Mathematiker Theon. 31, 84 warf — um] Wie die kynische Philosophin Hip- parchia, an welche Hypatias unweibliches Gebaren auch sonst erinnert. 81, 87 Auftrag] Als Inhaberin eines städtischen Lehrstuhls. 32, 9 ungebildeten] Christlichen? Hypatia war wohl mit der Zeit bei den Christen in den Ruf einer Zauberin gekommen. 82, 11 MusUc] Namentlich die Flötenmusik galt den alten Philosophen (Pythagoreem und Peripatetikem) als Heilmittel gegen die Liebesleidenschaft. Von einer Heiligung durch die Musik sprach im Anschluß an Piaton auch Proklos. 32, 23 Schutzlappeu] In Athen weihten die Mädchen die mit dem ersten Menstrualblut befleckten Tücher der Artemis und unterstellten dadurch gewissermaßen ihr Geschlechtsleben dieser Göttin. In dem Falle der Hypatia kommt vielleicht auch der Glaube an die übelabwendende Heilkraft des Men- strualblutes in ßetracht. 32, 26 Priester] Wohl ein priesterlicher Standesbeamter. 82, 27 GSttin] Isis als Göttin der Liebe und Fruchtbar- keit und Schutzgöttin der weiblichen Funktionen? Entsprechend werden in Athen die Priesterinnen der Demeter bzw. der Athene (vgl. S. ö, 16*. 21a*) mit der Eheschließung in Verbin- dung gebracht. Digitized by CjOOQIC 154 Anmerkungen. 82, 38 Beamten] U. a. auch der kaiserliche Pröfekt Orestes. 33.8 Kyrillos] Der erste Patriarch dieses Namens (412 — 444); Orestes lag mit ihm im Streite. Er mußte dem Bio- graphen schon als Verfasser einer Widerlegung von Julians „Galiläerschrift" verhaßt sein. Im Lichte seines Bildes sah er wohl den späteren Patriarchen Petros, der geradeso feindselig gegen Isidoros auftrat wie jener gegen dessen weihliches Vor- bild Hypatia. S. S. 105,6. 33, 8 < • • • >] In der Lücke muß etwas von den Aria- nen! gestanden haben. Damaskios scheint einem diesen nahe- stehenden Uewährsmanne zu folgen, vorausgesetzt, daß die Apposition überhaupt von ihm herrührt und nicht erst später in die Glosse hineingeraten ist. 33.9 Hanse] Die Philosophen hielten ihre Vorlesungen gewöhnlich zu Hause. 33. 18 Ihrige] Das mußte Kyrillos bereits wissen. Der ganze Bericht ist daher wenig glaublich; Damaskios hatte aber vielleicht gesagt, der Patriarch habe sich bloß verstellt. 33. 19 Stich] Hypatia stand angeblich der Wiederaussöh- nung des Kyrillos mit Orestes durch ihren Einfluß auf diesen hindernd im Wege. 33, 23 Tertierten] Mönche von Nitria und die sogenannten „Parabolanen", d. h. von Priestern ausgebildete Krankenpfleger, die eine Art Leibwache des Patriarchen bildeten. Schon Eunapios nennt die Mönche „nur äußerlich Menschen^^; vgl. S. 14,7*. 33. 31 Kaiser] Theodosios H (408—450). 33, 32 <.•->] Hier fehlt ein Satz wie „und hätte die Schuldigen auch sicherlich schwer bestraft". 33. 32 Aidesios] Wohl ein hoher Beamter, den man, um Aufklärung zu erhalten, von Konstantinopel nach Alexandreia geschickt hatte. 33, 36 Nachkomme] Valentinianus III (419—455), der 425 von seinem Oheim als Kaiser des Westens eingesetzt wurde. 33,38 Hierokles] S. S. 25, 14; vielleicht war er der un- mittelbare Nachfolger der Hypatia im Lehramt. 34, 8 überall] Auch in Konstantinopel; s. Z. 30. 34, 11 Schiileru] Zu diesen gehörte auch der Sophist Aineias von Gaza. 34, 15 wieder] Die Exegese hielt unter der von Jambli- chos getroffenen Auswahl von platonischen Dialogen eine be- stimmte Reihenfolge ein. 34, 18 nirgends] Demnach sprach Hierokles frei. 34,26 Würfel] Vgl. S 10,11*, wonach Sokrates dem „vier- eckigen" Hermes Logios gleichgekommen wäre. 34, 31 herrschenden] Die Christen vom Standpunkt der hellenistischen Minorität; vgl. S. 57, 23*. 34. 33 füllte] Dies Benehmen entspricht mitsamt dem uigitizea by Google Anmerkungen. 155 ironisclien Homerzitat ganz dem Auftreten, das die Kyniker den „Tyrannen (s. S. 12, 13*)" gegenüber dem Philosophen zur Pflicht machten. Hierokles gibt hier das Beispiel eines helle- nistischen Märtyrers ab; vgl. S. 81, 27*; 110, 4ff.; 111,26. 35,4 Erläaterungssehrift] Noch vorhanden. 35, 5 Sprttehen] Angeblicnes Werk des Pythagoras, wel- ches auch von JambUchos erläutert worden war. 35, 7 Bttehem] Noch auszugsweise vorhanden. 85, 14 physiognomonischeii] S. S. 10, 9*. 35, 16 Kinder] Nur zu diesem Staatszweck hielten die Neu- platoniker geradeso wie die Stoiker den Geschlechtsverkehr für berechtigt. 85, 18 DUmon] Ein der Materie verwandter; s. S. 122, 39. Hier wohl ein Dämon der Unkeuschheit. 35. 23 theurgisches Mittel] S. S. 8, 34*. 85.24 besehwor] Der durch die Theurgie mit den Göttern der höheren Ordnungen eins gewordene Mensch hat Ge- walt über die in der Natur waltenden Dämonen; vgl. S. 128, 14*. 35, 25 Hebräer] Der Gottesuame der Juden war schon firtihe in die profane Zauberliteratur der Ägypter eingedrungen und auch zu exorzistischen Zwecken verwendet worden. Da er nicht ausgesprochen werden durfte und sein Träger nur durch Schweigen verehrt wurde, gilt dieser in der hermetischen Litera- tur u. a. auch gleich Osiris, dem schweigenden Gotte. Daher verfiel Theosebios vielleicht auf diesem Wege gerade auf ihn; vgl. S. 20, 1 *. An den „Gott derHebräer Jesus", der sich tatsächlich in einer ägyptischen Zauberformel findet, ist hier wohl nicht zu denken. 35, 33 zoruigen] Dem zweiten Seelenteil Platons ent- sprechend; vgl. S. 13, 21. 85,87 Ansieht] Vorausgesetzt, daß dieses Bruchstück überhaupt hierher gehört, handelt es sich hier wohl um eine auf Hierokles zurückgehende Mitteilung. 35, 38 Leib] Nach den Platonikem ein pneumatisches Ve- hikel, dem erst rroklos für die Zeit des Aufenthaltes der Seele in der Welt des Werdens die Immaterialität absprach. 36, 8 Schulter] Die hier noch folgenden Worte : „diese Ansicht hat scheint*s sonst niemand berichtet" sind wohl ein von Suidas herrührender Zusatz. 86, 5 Epiktet] Zum Kynismus hinneigender Stoiker aus dem phrygischen Hierapolis, lehrte in Rom und später um 100 in Nikopolis in Epeiros. Seine von Arrianos aufgezeich- neten Lehrvorträge (Diatriben) sind noch teilweise erhalten. Das daraus zusammengestellte Handbüchlein (Encheiridion) wurde von Simplikios (s. S. 12, 13*) ausführlich erläutert. 86, 20 Lelirmeinungen] Diese machte sich der Neuplato- nismus nur auf dem ethischen, nicht auch auf dem physischen Ge- biet zu eigen. Digitized by Google 156 Anmerkungen. 86, 23 Bttehlein] Nicht mehr vorhanden. 86, 25 Theosophie] Diese letzte, erst unter orientalischem Einfluß entstandene Entwicklungsform der griechischen Philo- sophie wollten die Neuplatoniker bereits bei Piaton finden. Vgl. S. 48, 11 ff- 86, 26 Terehrte] Griechisch „esebe", was mit dem vor- ausgehenden „theo(-sophian)" eine etymologisierende Anspie- lung auf den Namen „Theo-sebios" ergibt. Derartige Namen- deutungen waren bei den Neuplatonikem wie schon bei den Stoikern und bei Piaton selbst beliebt. Sie sind das Gegen- stück zu der dichterischen Gewohnheit, den Personen soge- nannte ,,sprechende^^ Namen zu geben, die ihrer Art und ihrem Charakter entsprechen, ßei dieser Spielerei spielt auch der mystische Glaube an die geheimnisvolle Bedeutung der Namen (vgl. S. 35, 25*) und die Neigung zur Physioffnomonik mit. 36,36 Sffentllehenl Da der Neuplatoniker die christliche Staatsverwaltung^ für schlecht halten mußte (s. S. 14,2*), so durfte er nach Piaton nicht daran teilnehmen. 37, 12 Chaldäer] Von den Reinigungs- bzw. Bewahrungs- mitteln der chaldäischen Theurgen, wozu der hier (gegen den Dämon der Unkeuschheit?) gebrauchte Ring gehört, handelte wohl das Werk des Jamblichos „über die sehr vollkommene chaldäische Theologie^S ^^ Damaskios E. P. I p. 86, 5 zitiert. Die chaldäische Theosophie stand bei den Neuplatonikem seit Porphyrios in hohem Ansehen. Geisterbeschwörungen mittelst eines Ringes kommen jedoch schon viel früher vor. Hier kommt bei dem Ring wohl ein Siegelring mit einem soge- nannten „beseelten Stein^* in Betracht; vgl. S. 7,11*. 37, 26 ohne — Gemeinschaft] Dieser Verzicht wurde auch dem Porphyrios nachgerühmt. 37, 28 YorbenguDgsmittels] Amulette, wie sie auch Proklos anwendete. 87. 39 Ammonlanos-Syriaiios] Derartige an Plutarch (s. S. 41, 6) gemahnende Parallel Charakteristiken kommen in unserer Biographie mehrfach vor. Hier handelt es sich wohl eher um Nene und Oheim als um einen jüngeren und älteren Bruder. 37. 40 Syrianos] Er war ursprünglich Sophist, bis er sich später ganz der Philosophie widmete; eine iVucht seiner rhe- torischen Studien ist sein noch erhaltener Kommentar zur Stü- lehre des Hermogenes; s. S. 1, 26*. 88, 14 Knnst] Das Lob dieser singt Synesios, der Schüler der Hypataa, in seinem „Dion". 38, 17 Esel] Da Ammonianos sich eines Reittieres bediente, um zu seinem Schullokal (s. S. 46,34*)zu gelangen, muß er da- mals schon bejahrt gewesen sein, was auch zu seiner Zusammen- rückung mit Syrianos paßt. — Die Gechichte mit dem Esel hängt wohl mit der pythagoreischen Lehre von der Seelen- UiCjiiizea Dv "v^j v^v^X i^ Anmerkungen. 157 Wanderung zusammen. Von der Verwandlung eines Menschen in ein solches Tier erzählen Lucius aus Patrae, LuMan und Apuleius. Den Glauben an den Verstand der Tiere verlangt schon der pythagoreisierende Dichter Epicharmos. 38, 81 widerstreitet] Nach Piaton ist die Kunst Nach- ahmung des blo£ Scheinbaren durch Scheingebilde, ohne nach der Wahrheit der allein wirklich seienden Ideen zu streben. 38. 35 Hymneii] Nicht mehr vorhandene Dichtungen zum Preise der Götter; s. auch S. 6,24*; 119,19*. 39. 3 mich] Ein Beispiel für das von Photios S. 134, 2 gerügte Eigenlob des Verfassers. 39.9 Sopliist] Vorsteher einer Ehetorenschule; vgl. S. 136, 2. 39. 10 Mareella] Die Mutter des Proklos oder die Gattin des Porphyrios? 39, 27 Born] Verwechslimg mit der Schlacht auf den kata- launischen Feldern 451. 39, 28 Skythen] Hier Hunnen. 39, 29 Talentiulanus] S. S. 38, 36*. 39,33 Anführer] Namentlich Attila und der römische Statthalter Aetius. 40, 1 gekUmpft] Dasselbe wird von der Schlacht bei Mara- thon erzählt. 40.4 Bilder] Leiber; s. S. 36,38*. 40, 23 Auch — 30 Mittagshitze] Von Damaskios oder von Photios oder von einem Scholiasten herrührend? Vgl. den Zu- satz S. 123,2*. 40,31 studierte] In Alexandreia vor 480; s. S. 113,37*; 52,20*; vgl. S. 120,36. 40, 33 Severus] Vgl. S. 7, 8. 40.36 Anthemios] Weströmischer Kaiser (467 — 472), wurde von seinem Schwiegersohn Kicimer gestürzt. Er besaß ein großes Interesse für die Philosophie. 40.38 Falle] Infolge der Plünderungen der Vandalen unter Geiserich. 40. 39 ausgewandert] Nach Alexandreia, 41, 1 Konsulswürde] 470. 41, 7 erzählt] In der verlorenen Lebensbeschreibung des Tiberius. 41. 11 Walamer] Verwechslung mit dessen Bruder Theo- demir. 41, 13 Theoderieh] d. Gr.; s. auch S. 106, 16*. 41, 13 Jetzt] Demnach fällt die Abfassung unserer Bio- graphie vor den im September 526 erfolgten Tod des Ostgoten- königs. 41, 18 Funken] Proklos soll nach dem Bericht des Marinos einmal bei einer Vorlesung von einem sein Haupt umstrahlen- uigiiizea oy "v^jv^v^ ö le 15Ö Anmerkungen. den lichtsohein nmgeben gewesen sein. Nichts kennzeichnet deutlicher die alles Physische ins Mystisch-Metaphysische ver- kehrende Richtung der spätesten Neuplatoniker wie solche Ge- schichten. 41,38 Kaiser] Anthemios,Markiano8(450 — 457)undLeonI. (457—474)? 42, 8 Braehmanen] Indische Philosophen, für deren in der Ethik an den Pythagoreismus und den S^ynismus streifende Lehren sich die Neuplatoniker seit Porphyrios lebhaft inter- essierten. 42, 17 Gebirgsbrachmanen] . Die sogenannten „Jogin". 42. 24 Sehriffltsteller] U. a. Ktesias, Nearchos, Onesikri- tos, Megasthenes, Diodoros, Strabon und Arrianos. 42.25 Begen-Pest] Wettermachen durch Zaubermittel rühmte man auch dem Empedoklei, dem Chaldäer Julianos und dem Proklos nach. Sopatros, ein Schüler des Jamblichos, wurde sogar auf Grund eines derartigen Verdachtes hingerichtet. 42, 28 TerhäBgnis] Bei den Neuplatonikem eine von den Körpern untrennbare, bewul^tlose Kraft, der auch der unterste Teil der Seele unterworfen ist 42, 33 Oorgonenpflanze] Vielleicht eine sogenannte „ma- r* che Pflanze", wie sie die Pythagoreer verehrten; vgl. 61,23*; 75,2*. 42, 38 Mantik] Bei den Neuplatonikem wie bei den Stoikern eine mit dem Götterglauben notwendig verbundene Kunst. 48,8 Leon] Deutsch „der Löwe''; s. Z. 22. 48,4 Aigai] Hafenstadt am issischen Meerbusen. 48,6 Orestiadenl Nachkommen des von Pelops ab- stammenden Orestes, der mit Iphigenie aus dem taurischen Skythia nach der Stadt Komana im Antitaurus auswanderte. 43, 10 Krieg] Gegen Geiserich 468. 43,27 Asper] Hatte 457 den Tribunen Leon zum E^aiser ausrufen lassen, sich aber später mit ihm entzweit. 43, 28 Schnell] Ardaburios und Patrikios (s. auch S. 107, 84a), welch letzterer sich jedoch wunderbarer Weise wieder von seinen Wunden erholte. 43, 29 ermorden] 471. 43,80 henttgen Tag] Da Anthusa bereits vor 468 ver- heiratet war und demnach um 440 geboren sein düi^, so könnte man unter der Annahme, sie sei 60 Jahre alt gewoitlen, die Abfassungszeit unseres Werkes bis auf 500 hinaufrücken; 8. S. 41,13*; 110,22*. 43, 35 Sothis] Der von den Griechen sogenannte „große Hundsstern (Seirios)*S dessen Frühaufganff den Beginn der das Land befruchtenden (s. S. 5, 18) Nilüberschwemmung und damit den Jahresanfang verkündete. Digitized by Google Anmerkungen. 159 43, 36 Isis] D. h. die an den Himmel versetzte Seele der Göttin; vgl. S. 5, 15*. Als Sothis heißt sie ,,das rechte Auge des Lichtgottes Rä*^ 43, 38 Orion] Mit diesem mythischen Jäger identifizierten die Ägypter die an den Himmel versetzte Seele des Osiris; vgl. S. 6, 15*. 43, 40 SUmmelskugel] Proklos spricht wiederholt ..von solchen zu astrologischen Zwecken gebrauchten Globen der Ägy- pter, deren Sternbilder von den griechischen verschieden waren. 44, 1 Leute] Christen. 44, 1 BUd] der Isis? 44. 5 Hafen] Entweder im mystischen Sinne zu nehmen wie „Halttaue^^ S. 4, 23 oder mit Memphis, dem „Grab des Osi- ris" und „Hafen der Güter** zusammenzubringen (?). 44, 7 Hund] Hier wohl als Werkzeug der Isis. Hunde hatten u. a. diese Göttin auf die Spur des von ihr gesuchten Anubis gebracht, den Osiris mit seiner Schwester Nephthys er- zeugt hatte. 44, 15 welche — waren] Umformung einer autobiogra- phischen Angabe des Verfassers. 44, 21 aneh] Bei Damaskios stand wohl noch der Name des Plutarchos, welchen auch Proklos noch hörte. 44, 21 großen] So auch E. P. I p. 30, 13; s. S. 24, 31*. 44,36 Begang] Das Ziel derselben ist nach E. P. 11 p. 256, 9, sich zum Zweck der Vervollkommnung dem göttlichen Lichte zu nähern; s. S. 4, 8"^. 45, 3 ablehnend] Schon Piaton erklärt im „Phaidon**, der Philosoph bestrebe sich, bereits im Leben zu sterben, um des ihm an der "Wahrheitserkenntnis hinderlichen Leibes ledig zu werden; Plotin und Porphyrios schämten sich geradezu, dal sie in einem Leibe leben muliten. 45.6 <•••>] Hier fehlt die Wiederanknüpfung an S. 44, 30. 45,9 Momos — Phthonos] Die sprichwörtlich gewordenen Personifikationen der Tadelsucht (vgl. Piaton, Bep. p. 487 A) und des Neides. 45, 11 Gerechtigkeit] Ygl. S. 19, Iff; 84, 29ff. 45, 17 anderen] Die Ägypter waren berüchtigt als geld- gierige und betrügerische Menschen. 45,20 Olfleksfond] Eigentlich „Geschenk des Hermes", d. h. ein unerhofifter Gewinn; vgl. S. 119, 1. 46, 9 Manne] Hermeias. 46, 17 <•••>] In der Lücke stand etwas wie „ohne Er- nährer**. 46, 20 Seholden] Diese könnten mit zu dem späteren Ab- fall des AmmonioB beigetragen haben; s. S. 110, 19. y Google 160 Anmerkungen. 46, 22 Hofflnungr — Jenseits] Die Yerähnlichung mit der Gottheit; vgl S. 11, 35*. 46,26 sehlechtesten] Christen. 46,34 Speisung] In einem städtischen ,,Mu8eum^', bzw. der Gehalt, durch den die Naturalbesoldung von der Stadtver- waltung abgelöst worden war. 47, 1 Chor] Die platonische Akademie, die eine Ver- einigung von mehreren Lehrern mit ihren Schülern darstellte; vgl. S. 90,32; 182,16. 47, 4 yermälilenl Auch sein alexandrinischer Lehrer Olym- piodoros bot Proklos die Hand seiner Tochter an; diese war zudem philosophisch gebildet. 47, 5 einer von den Gittern] Theandrites? S. S. 119, 19*. 47, 9 Gott] Hermes Logios; s. S. 8, 18*. 47. 12 riet] Denselben Bat hatte angeblich Proklos von Athene erhalten. 47, 15 gottgefällig] Stehendes Beiwort für überzeugte Hellenisten. 47, 28 damals] Als Damaskios in Alezandreia Grammatik studierte; s. S. 40,31* 47, 25 Lobsprueh] Es ist noch ein Grabspruch von einem Philosophen Damaskios auf eine Sklavin vorhanden: „Zosime, welche zuvor mit dem Leib blo£ lebte in Knechtschaft, Hat jetzt auch für den Leib endlich die fVeiheit erlangt." 47, 27 Knabe] Unter 16 Jahren; s. S. 52, 20*. Dies war Anfang der siebziger Jahre (s. S. 113, 37*), als Damaskios noch Grammatik studierte, was gewöhnlich zwischen dem zehnten und vierzehnten Jahre geschah. „ 47, 30 Knttblein] Die Ägypter schrieben den kleinen Kin- dern die Gabe der Weissagung zu; vgl. die Wundergeschichten von der Kindheit Jesu. 47, 34 verwies] Auch Proklos glaubte an solche Fabeln: z. B. die Sibylle habe gleich nach ihrer Geburt wunderbare Sprüche verkündet. Der Glaube an derartige "Wimdererzah- lungen beruht wohl auf der Lehre von der Seelenwanderung; vgl. S. 7,11*; 54,2*. 48, 6 Babia] Ein Lallwort, nach dem die Kindergottin ihren Namen erhielt. 48, 10 ist — unbedenklieh] Ergänzt nach der Bemer- kung des Suidas v. ^Qxa p. 1295, 1 „ . . . sagt Damaskios, weil einige die unaussprechlichen Geheimnisse der Philosophen aus- plaudern**. 48. 13 Leuten] Zunächst die Faustkämpfer; hier wohl die Christen, welche für den Tiefsinn solcher Geheimnisse gleich- falls zerschlagene, d. h. keine empfönglichen Ohren haben. Uiqitizea dv VjOOQ iv^ Anmeikungen. 161 ProldoB kannte eine Art von Dämonen, welche in solcher Ge- stalt erschienen. 48, 18 Ammoiilos] Dieser Philosoph wnrde auch für manche philosophischen Ansichten des Photios maßgebend« 48. 23 Obhut] Vgl. S. 26, 28*. Dieser unterzogen sich sonst mangels eines besonderen Pädagogen die Väter. 48, 29 merax] Zum Namen s. Titel*. 48, 29 Syuesios] Vielleicht ein Verwandter des bekannten Sipholers der Hypatia. 48,31 panartiges] Mit Bocksohren und -fußen, wie sie dem Hirtengotte beigelegt wurden. Pan wurde im äthiopischen Meroe verehrt. 48, 34 Pangestalten] Stand etwa schon hier eine Anspie- lung auf Pamprepios (s. S. 66, 6*), der Beziehungen zu Ammo- nios unterhalten zu haben scheint? S. S. 109, 19. 48, 36 Stimme] Wegen des Interesses für Tierstimmen vgl. S. 76, 14. 49, .2 Kamelparder] Giraffen, die tatsächlich im west- lichen Äthiopien vorkommen. 49, 4 PygmXen] „Fäustlinge*^ Die Äthiopier galten über- haupt für klein; sie wurden für die Urbilder der homerischen Sage gehalten. 49,7 Alexandreia] Nach seinem Wegzug von Athen. 49, IIa Sehttler] Bekannt sind Damaskios, SimpÜkios, Asklepios, Theodotos, Olympiodoros und Johannes Philoponos. 49, 13a Aristoteleserklämng] Seine Kommentare sind z.T. noch vorhanden. 49. 24 kenne] Diese unvermittelte Art des Bekanntwerdens erinnert an ein herkömmliches Komanmotiv. 49, 27 Erseheinong] Die Schönheit des Proklos hebt schon Marines hervor. 50, ] 2 Vorrang] Seit Jamblichos waren die Neuplatoniker mehr Theo- als Philosophen; s. S. 36,25"". Proklos schrieb ein be- sonderes Werk über die platonische Theologie und bezeichnete zeine eigene wissenscha^liche Arbeit selbst als eine geheime Mystagogie. ^,19 Philosoplienmantel] Dieses schwärzliche, rauhe Kleidungsstück hatte der genügsame Sokrates von den unteren Bevölkerungsklassen Athens übernommen. 50,27 Fortgesehritteneren] Diese Abstufong der Philo- sophiebeflissenen erinnert an die Stoa. — Die Praxis der späteren Neuplatoniker gab Isidoros recht, insofern sie das Studium der Theologie ans Ende des mit Logik, Ethik, Physik und Mathe- matik beginnenden Lehrgangs stellten. 50, 31 Götterspraeh] Aus der angeblich chaldäischen Spruchsammlung des Theurgen Julianos unter Mark Aurel, über welche Proklos ein besonderes Werk schrieb und nach Ph. Bibl. Bd. 125. Isidoros. 11 162 Anmerkungen. S. 127, 6 auch Vorlesungen hielt. Auch in E. P. wird sie oft ge- nannt Basselbe sprichwörtlich gewordene Zitat wendet be- reits Marinos auf !noklos an. 50, 33 Grenzen] In Anbetracht der sonstigen Ghreisen- haftigkeit des neuplatonischen Erziehungsideals ein auffallend gesunder Standpunkt. Vgl. auch S. 180, 24. 50,36 Einfluß] S. die Charakteristik des Asklepiodotos S. 75, 5ff: 51, 2 Alexandreia] Als Isidoros seinen ersten Studien- aufenthalt in Athen beendet hatte. Von diesem Abschnitt ist fast gar nichts mehr vorhanden. Der erste Satz der Lebens- beschreibung des Salustios bildete wohl den Abschluß der Darlegung seines Einflusses auf den Haupthelden. 51, 8 Lebenslauf] Zusammen mit S. 132, 23 ein Zeugnis aus dem eigenen Munde des Verfassers für die Richtigkeit der Behauptung des Photios, die Biographie des Isidoros enthalte eine ganze Reihe von Sonderbiographien in sich; s. S. 138,8. Einen größeren Umfang haben naturgemäß die Lebensbeschrei- bungen der Persönlichkeiten, welche auf den Helden einen be- stimmenden Einfluß gewannen. 61, 9 Kritik] Vgl. Photios S. 133, 17flf. 51. 10 < • • • >] Hier fehlt ein Städtename. 51. 11 Emisener] Bewohner von Emesa am Orontes. 51, 15 TlelbegehirtenJ Ironisch, da der Verfasser bei seinen eigenen rhetorischen Studien ursprünglich wohl gleichfalls den lohnenden Beruf eines Sachwalters im Auge hatte; vgl. S. 121, 13; 98,39*. 51, 15 Beredsamkeit] Die Ausführlichkeit, mit der die rhetorischen Studien des Salustios geschildert werden, verrät den früheren Rhetor, daß er gerade über die athenischen Ver- hältnisse so genau Bescheid weiß, den athenischen Sophisten; s. S. 120, 35flf. 51, 18 nickt mehr] Wohl wegen der seit Konstantin d. Grr. immer mehr überhand nehmenden Notwendigkeit der Kenntnis des römischen Rechts, die man sich ohne das Studium der latei- nischen Sprache nicht gründlich erwerben konnte. Vgl. S. 98,39. 51,21 Stadien] Sogenannte „Meletai^* d.h. längere Aus- arbeitungen, die sich meist an einen Schriftoteller anlehnten; in diesem Falle hießen sie „Hamillai" d. h. „wetteifernde Nach- ahmungen^*; B. Z. 26; S. 34, 8. 51, 24 auswendig] Vgl. S. 10, 34*. 51,27 altertttmlieken Edelrost] Der streng attische Sprachchurakter des Demosthenes. Salustios war demnach eben- so wie sein Biograph ein Attizist; vgl. S. 2,4. 51.29 berichtete] Wohl bloß mündlich. 51.30 Mitbiirgerl Aus Damaskos. 52, 6 Stegreif] Die Kunst der Xmprovisation war schon Anmerkangen. 163 seit Goigias berühmt, derartige Reden bildeten aber bei den Rhetoren die Ausnahme. Vgl. S. 66, 25 ff. 62. 18 Isanrien] Lanc&chaft nordöstlich vom westlichen Taurusgebirge; auch der Kaiser Zenon (474 — 491) und sein Gene- ral Illus waren Isaurier. 52. 19 Laehares] Ein Mitschüler des Syrianos unter Plu- tarchos, lehrte ums «fahr 430 in Athen und nach 450 in Kon- stantinopel; 8. S. 1,26'". 52. 20 spät] Das gewohnliche Alter für den Anfang des rhetorischen Studiums war das vierzehnte bis achtzehnte Jahr. 52, 35 Tlelbesungenen] Anlehnung an Findar, Fr. 76. 52,37 zurilek] Superianos war wohl der Nachfolger des Lachares. 58, 24 Yerfolgang] Von Seiten der Christen? 53,26 gefaßt] Wörtlich „anständig"'; s. S. 18, 2^ 53. 28 Stadt] Athen? Hier sah Damaskios auch wohl das Bild des Lachares. 5B, 80 Stadien] Wegmaß von 177 m. 54, 2 leh bin usw.] So war Proklos infolge einer Traum- erscheinung überzeugt, qaQ er die Seele des Neupythagoreers Nikomachos in sich habe. 54,8 Abhandlung] Pasquille gegen rhetorische Gegner waren von jeher an der Tagesordnung. Die Gründe waren meist mehr praktisch-materieue als theoretisch-ideale. 54, 18 Herodes] Zubenannt „Attikus'S berühmter atheni- scher Rhetor zur Zeit der Antonine. 54. 13 ] Hier fehlt ein Satz wie: „Seine Wirksam- keit fiel in die Zeit''. 56, 21 damals] Als Damaskios als Abgesandter der Aka- demie in Alexandreia weilte; s. S. 118, 25 ff. Salustios kannte ihn wohl schon von früher her. 57, 9 Ueraklit] Mit diesem hatten die Kyniker überhaupt den Pöbelhaß gemein. 57. 18 ernsten — Ltteherllchen] Er war ein sogenannter „Spudogeloios" vom Schlage des Diogenes und des Krates, d. h. er suchte seine ernsten Ermahnungen in ein komisches Gewand zu kleiden. Vgl. S. 132, 27. 57. 19 <^. • •> 1 Hier war wohl von der notorischen Witzig- keit der Syrer die Itede. 57. 20 die fünfte Tugend] Wohl neben der platonischen Vierzahl der Weisheit, Tapferkeit, Besonnenheit und Gerechtig- keit; 8. S. 17, 34. Jamblichos allerdings spricht von politischen, reinigenden, theoretischen und paradigmatischen Tugenden und fügt zu diesen an fünfter Stelle noch die hieratischen hinzu, ein S^tem, das freilich, namentlich in seinem letzten Punkte, für einen realistischen Diesseitsphilosophen, wie unser Kyniker einer war, etwas Verstiegenes haben konnte. 57.21 sehlechtesten] Selbstironie. 57,23 Leuten] Die Andersgläubigen, d.h. die Christen: Wohl eine speziell alexandrinische Bezeichnung; vgl. S. 74, la. 57,26 Die große Menge] Die Christen; vgl.S. 84,31^ 57, S7 Nemesis] Da S. 118, 36 ein sonst unbekannter „Nemesion" vorkommt, liegt es nahe, diesen mit Salustios zu identifizieren. Vielleicht nannte er sich seiner Mission ent- sprechend selbst den „Sohn der Nemesis" und lief wie einst der Kyniker Menedemos als Furie maskiert herum. Dies konnte Anmerkimgem 165 wenigstens eine Unterlage abgeben für den S. 51, 5 erhobenen Yorwxirf , er sei mit seinen Scherzen in der Lächerlichkeit zu weit gegangen. 58, 6 Iphikratideii] Nach dem Feldherm Iphikrates be- nannte leichte Schuhart. 58, 10 Übung] „Askese". Vielleicht stammt aus diesem Abschnitt die Mitteilung des SimplikLos in seinem Kommentar zu Epiktets Encheiridion (c. 13 p. 147 Schw.) : ,, Unser Zeitgenosse Salustios legte sich eine brennende Kohle auf den bloßen Schenkel, bhes sie an und stellte sich auf die Probe, wie lange er es standhaft aushalten könne." 58, 16 EmUiniiig] Hierin übten sich schon Diogenes und Krates. 58, 28 b Politik] Betätigung des Bürgersinnes. 58, 30 folgte] Nach Sardinien in den Vandalenkrieg der Kaiser Leon und Anthemios; vgl. S. 43,9. Schon 461 hatte Marcellinus Sizilien gegen Geiserich verteidigt. 58, 33 Hoffnung] Nach der Verbrennung der römischen Jlotte durch Geiserich, worauf sich Marcellinus nach Sizilien rettete, wo er aber im August 468 ermordet wurde. 59, 2 RSmer] Auf .^stiften des Sueben Ricimer. 59, 10 b herrsehte] Seit der Ermordung des Aetius im Jahre 454. 59, 10 b Balmatien] Provinz der Diözese Ulyricimi occi- dentale. 59, IIb Epeiros] E. vetus und nova, zwei Provinzen der Diözese Macedonia. 59, 12b römisehe Bildung] Wohl das römische Recht; vgl. S. 98, 89. 59,25 Torhersagen] Ahnlich sah es Plotin dem Porphy- rios an, daß er an Selbstmord dachte. Nach Proklos war dies eine besondere Gtibe der Chaldäer. 59.32 Apameia] Östlich vom mittleren Orontes. 59.33 Caesarea] An der Küste von Samaritis. 59.35 Zauberer] Vgl. S. 123, 5 ff. 59.36 Nomos] Vgl. S. 98,27; 101,15. 60. 2 MSrder] So erkannte auch Plotin einmal einen Dieb mitten aus einer großen Menschenmenge heraus. 60. 3 Sehließlich] S. S. 51, 1. 60, 10 zwar — Brüdern] Nach S. 25, 37a kam — daher wohl das einschränkende „zwar'^ — genau genommen nur ein einziger als eigentlicher Lehrer in Betracht, wahrschemlich der genialere und tätigere Heraiskos, welcher nach E. P. I p. 324, 3 der jüngere war. „Nach dem einleitenden Satze fehlt eine Her- vorhebung ihrer Ähnlichkeit. 60, 32 Dialektik] Nach S. 67, 31 und 117, 36 handelt es sich in der verdorbenen Suidasglosse um Heraiskos. y Google 166 Anmerkangen. 60. 27 b einzurieliten] Zu theurgisclien Zwecken. Solche Einriclitimgen entdeckte man nach der Zerstorong des Sara- peions in mesem Tempel. 61, 9a Hymnen] Verloren wie alles übrige. Solche Dich- tungen waren eine äg^tbche Besonderheit. Vgl. S. 38, 36*. 61, IIa Werke] Von Damaskios E. P. I p. 824, 18 benützt 61, 12 a Übereinstimmuiigen] Ein echt neuplatonisch-syn- kretistisches Thema. S. S. 5, 21 a'". 61, 12a Theologien] Vor allem der phrygischen, ägyptischen, chaldäisohen, persischen, orphischen und griechischen. 61, 22 und — AsklepisdesJ Das Brachstück scheint stark zusammengezogen. Es handelt sich wohl um eine Studienreise. 61.28 Haarflechte^ Hängt vielleicht irgendwie mit der kosmogonischen Nilgöttm Isis (vgl. S. 5, 15 ff.) zusammen, die sich auf die Kunde von der Ermorduug des Osiris zum Zeichen der Trauer eine Haarflechte abschnitt. Isis wird überhaupt wie ihre Schwester Nephthys oft als Klagefrau mit aufgelöstem Lockenhaar dargestellt. Es gab auch eine Pflanze „£ishaar^^ 61. 24 anderes Mal] Wohl gelegentlich der Gesandtschai^ reise des Damaskios. S. S. 118, 25 ff, 61, 81a Helinpolls] Baaibek am Libanon in Gölesyrien. 61,31b Kugel] S.S. 122,1 ff. 61, d2b Baitylos] Wahrscheinlich syrisch und gleich dem biblischen Bet-El: zu deutsch „Haus Gottes^S d.h. die Materie, in welcher das Göttliche sich verkörpert. Damach handelt es sich um beseelte Steinfetische von meteorem Charakter. Es waren meist rohe Blöcke; s. auch S. 121, 25 ff. 61,88b beschießen] Dal8idorosnachS.122,87dieBaityloi für dämonisch erklärte, erinnert dieser Baitylos an die Deutung, die ProkloB von Phaethon gab : In diesem sah er einen Dämon der Heliosreihe, welcher beim Herabkommen in die Welt eine feurige Umhüllung anlegte und dadurch die Erde in Brand steckte. Vgl. S. 122,86*. 62, 7 Leben] Entsprechend der S. 18, 27 geschilderten ersten LebensverfassuDg; vgl. S. 102,81. 62, 10 entflammten] Auch Froklos tat dies insgeheim. 62, 18 Panther — Sperber] Zwei von den Gestalten, welche die „Lichter*^ des von Isis beherrschten Mondes ver- treten. 62, 22 Hieroglyphen] Nach HorapoUons „Hieroglyphika'^ zwei nach unten gekehrte Flu£pf erdklauen. Das Flußpferd war auch dem Typhon geheiligt. 62. 25 Snehos] Wurde hauptsächlich in Arsinoe am Möris- see, der „Stadt der Krokodile", als lichtfreundlicher Vertreter der gottlichen Weisheit verehrt, die wie Isis das durch Set- Typhon Getrennte wieder sammelt und eint. 62, 28 Die zwölf Stunden-Katze] Dasselbe stellt Hora- Anmerkungen. 157 poUon von dem hundsköpfigen Affen, der ebenso wie die Katze zu den Mondlichterzeichen gehört, für die beiden Tag- und Nachtgleichen des Jahres fest, für welche daher dieses Tier das Hieroglyphenzeichen bilde. Mit den Stunden sind Doppel- stunden gemeint. 62, 30 Uhrwerk] Die Wasseruhr, welche bei astronomischen Beobachtungen verwendet wurde. 62,36 Zahl] Achtundzwanzig. . 63, 1 Kebos] Der äthiopische Hundsaffe oder Pavian, der namentlich bei Memphis verehrt wurde. 63,2 Koojanktion] Um Neumond; vgl. S. 7, 17^ 63, 4 Orjxtiers] Die Säbelantilope, welche den Aufgang des Mondes und die Sonne mit Unwillen begrübt. Als Zeichen der Unreinheit auch Symbol des Typhon. 63,6 Sothis] S. S. 43,35 ^ 63,11 Erseheinung] Pamprepios? Vgl. S. 105, 36. 63, 13 Wachen] Anders als bei Isidoros; s. S. 9, 14. 63, 15 Zenon] Vgl. S. 105, 38. 63, 20 Behindemogen] Vergl. S. 102, 14a. 63, 23 Führer) Wahrscheinlich der Dyophysit Johannes Talaias und der Mionophysit Petros III Monges (s. S. 105, 4). Jener war auf einer für seine Partei unternommenen Gesandt- schaftsreise zwischen 478 und 481 in Konstantinopel mit Illus bekannt geworden und hatte nach seiner Rückkehr nach Alexandreia den Statthalter Theognostos für diesen gegen Zenon gewonnen. Petros war im Juli 477 als Patriarch auf- gestellt, aber schon im September 477 durch kaiserliche Truppen wieder verdrängt worden, um einem Orthodoxen Platz zu machen; er wurde aber nach dessen Tode im Juni 482 auf den Patriarchenthron zurückgeführt, den ihm jedoch der von Theognostos begünstigte Johannes streitig machte. Da sich dieser aber an den am Hofe längst verdächtigen Hlus hielt und sein Bote diesen in Syrien aufsuchen mußte, so hatte der Abgesandte des Petros bei Zenon gewonnenes Spiel, zumal da Petros sich auch noch bereit erklärte, das von dem Patriarchen Akakios mit dem Kaiser vereinbarte Henotikon, ein auf dem Boden des Konzils von Nikaia fußendes Ausgleichsedikt, zu unterzeichnen. Johannes wurde im Dezember 482 vertrieben und Theognostos durch den dem Kaiser ergebenen Pergamios ersetzt. 63, 27 sagte] S. S. 110, 28. 63, 30 Heraiskos] D. h. seine der Wanderung unterwor- fene Seele gehörte der Bakchosreihe an; vgl. S. 54,2*. 63, 30 Bakehos] Der von Thrakien stammende Dionysos, der nach S. 5, 21 mit Osiris identisch ist. 63, 33 GesiehtesJBakchos; zur Beschreibung vgl. S. 54, 14. 64,4 zornige] Wie Isidoros; s. S. 11,14. üigitized by Google 168 Anmerkungen. 64,6 Mensehenl Christen? 64, 11 Erythriosj Vielleicht der Praefectos praetorio ori- entis vom Jahre 466 und 472, der auch noch unter Zenon im Amte blieb, es aber bald darauf niederlegte; seine Tochter könnte die von Suidas v. üavöXßiog p. 50, 18 erwähnte Hypatia gewesen sein, was auf einen Hellenisten weisen würde. 64, 11 bekttmpfteii] Gefährlich wurde dieser Streit wohl durch die Aufdeckung der Beziehungen, in welchen Ammonios zu Pamprepios stand; vgl. S. 109, 30. 64, 18 Götterbilder] Schon Jamblichos bewies in seinem Werke „über Götterbilder", daß diese mit göttlichen Elräften erfüllt seien (vgl. S. 80, 14*); vgl. die Lehre von den beseelten Steinen S. 7, 11. 64, 28 Aion] Die von den Orphikem und den Neuplato- nikem sogenannte »ewige Zeit" als drittes weltschöpferisches Prinzip; s. S. 5, 29. Es ist der Sonnengott, den die Ägypter als Schlange mit einem strahlenumkrilnzten Löwenhaupt dso^teUten. Seine Mysterien werden S. 31,11 zu dei^enigen des Osiris und Mithras in Beziehung gesetzt. Mit Osiris und Adonis bringen sie schon die hermetischen Schriften zusammen: Hier ist er geradeso wie Attis (s. S. 78, 17) der in die Seele des Menschen herabsteigende und wieder aus ihr emporsteigende zweite Gott Anthropos. Da S. 5, 83 die auf die Identifizierung von Osiris mit Dionysos gegründete Lehre vom Herabstieg und Heimflug der Menschenseele geradeso wie hier (S. 64, 30) die Gleich- setzung des Aion mit Osiris eine (mystische) „Theokrasie", d. h. eine »Göttermischung", genannt wird, so haben wir es auch dort mit diesem hermetischen, das intelligible Prinzip der menschlichen Seele vertretenden Gott „Mensch" zu tun. Vgl. S. 119, 19. 64, 81 Adonis] Ein Liebling der Aphrodite, der von einem Eber zerrissen wurde. Aus seinem Blute erwuchs die Rose bzw. die Anemone. Porphyrios deutete ihn auf die Früchte des Herbstes. Tatsächlich versinnbildlichte sein ursprünglich syrisch-phönikischer Kult den Wechsel im Leben der Natur: Im Morgenland und namentlich in Alexandreia wurden dem Gotte zu Ehren im Hochsommer die »Adonien" gefeiert, welche mit einem Trauerfest (vgl. S. 5, 26fiÜ begannen und mit einem Freudenfest wegen seines Wiedererscheinens endeten. Als letzten göttlichen Weltschöpfer bringt ihn Damaskios E. P. 11 p. 214, 7 mit Attis zusammen, der seinerseits bei Julian im Sinne des Jamblichos der letzte intellektuelle und der Stoffwelt am nächsten kommende Gott ist. S. S. 5, 29*. 64, 33 Instinkt] Ahnlich merkte Jamblichos einmal, ohne etwas davon gesehen zu haben, daß auf einer Straße ein Leichen- zug gegangen war, und verließ sie als unrein. 64, 84 Unreine] Vgl. Hypatia S. 32, 16. Digitized by Google Anmerkungen. 169 65. 2 Tode] S. S. 116, 2. 65, 6 leinenen] Die Isispriester tragen weü21einene Ge- wänder als Zeichen der Reinheit. Hier sind die Mumienbinden gemeint, in welche die Leiche nach erfolgter Einbalsamierung eingehüllt wurde. 65,6 Zeichnungen] Hieroglyphen. 65. 8 Erscheinungen] Osiris(-Bakchos) und Aion(-Adonis). 65.9 zusammengelebt] Als Inkarnation dieser Götter. 65, 14 Finger] Der Zeigefinger. 65. 16 Horos] Der Jüngere, Sohn des Osiris und der Isis, auch Harpokrates (Harpechrat), d. h. „Horos das Xind^, ge- nannt. Auf seine kindliche ünföhigkeit (nicht Abgeneigtheit) zu sprechen deutete ursprünglich die schon von Plutarch und auch durch bildliche Darstellungen belegte Geste. Er ist der Gott der Mbrgensonne. 65. 17 Helios] Haruer, der ältere Horos, auch HorapoUon genannt, der Gott der yoUkräftigen Sonne. 65, 23 Proklos-Heraiskos] Damaskios erwähnt E. P. I. p. 324, 12 eine „ägyptische Untersuchung an (bzw. gegen) Pro- klos (gerichtet)^ aus der Feder des Heraiskos, der wohL ebenso wie Asklepiodotos zu den älteren Schülern des Proklos gehörte. 65,32 a Anthemios] S. S. 40, 36 ^ 65, 38 a Plan] Der Biograph trägt ohne alle Gewähr in eine ganze Keihe rein poUtischer Unternehmungen seine hellenisti- schen Repristinationsphantasien als tatsächlich in Aussicht ge- nommene Versuche hinein, woran offenbar schon Photios nicht recht glauben wollte. 66, 8 Illus] Ein isaurischer Offizier unter Zenon, dem er 476 die ihm von Easiliskos entrissene Herrschaft durch seinen Abfall von dem Empörer wiedergewinnen half. Zum Bang eines Patrizius erhoben und zum Magister officiorum (Minister der auswärtigen Angelegenheiten und Oberhofmarschall) er- nannt, bekleidete er 478 das Konsulat und wurde sogar Ma- gister militum per orientem (Oberbefehlshaber der orientalischen Truppen). 66. 3 Leontios] Ein gebildeter S3rrer (?) von unbekannter Herkunft, der es zum Rang eines Patrizius) gebracht hatte, General des thrakischen Heeres gewesen und dem Illus in den Orient gefolgt war. Hier wurde er von diesem, der als An- gehöriger des verhaßten Isaurervolks für sich keine Aussicht auf Anerkennung gehabt hätte, zum Gegenkaiser auserkoren, 484 mit HUfe von Zenons Schwiegermutter Yerina in Tarsos gekrönt und nach Antiocheia gefül&t, wo er dann residierte. 66, 6 Pamprepios] Er war geraume Zeit vor 478 (s. S. 96, 6*) infolge einer ihm von Theagenes (s. S. 92, 33*) zugefügten Kränkung von Athen nach Konsj^ntinopel übergesiedelt. Die Beschreibung seines häßlichen Äußeren erinnert an die Pan- uigitizea by Google 170 Anmerkungen. karikaturen der griechiBchen Kunst (vgl. 48, 84'*'), mit welchen KedrenoB zufolge auch Zenon wegen seiner dunkeln Hautfarbe und seiner Mißgestalt verglichen wurde. Zudem lag bei Pam- prepios der Vergleich mit dem äui^erlich und innerlich bleich häßlichen Hirtengotte auch sonst nahe: Er stammte aus J^^^'^t und sein Name klang, wie wenn er mit „Psoi^ anfinge; man konnte diesen Namen auch ironisch deuten als den Mann „^^^^ Zierlichkeit und Anstand^, was geradeso gut auf seinen Träger wie auf den Gott paßt. Pamprepios forderte auch, da er selbst „Etymologien" geschrieben hatte, zu einer derartigen etymolo- gisierenden Verspottung geradezu "heraus. Endlich lud auch die S. 103, 10 hervorgehobene „Verworrenheit" seiner Typhons- natur zu einer ParaÜele mit dem halbtierischen, halbmensch- lichen Qotte ein. 66, 9 bildungsfreiindlichl Noch während der langen Be- lagerung im Papiriuskastell füllte er die ihm aufgezwungene Muße mit gelehrten Studien aus. 66, 16 Marsos] Ein isaurischer Offizier, der bereits unter Leon I. im Vandalenkrieg befehligt hatte und sich später am Aufstand des Illus beteiligte; s. S. 108, 15. 66,20 Grammatist] Schreib- und Elementarlehrer für sechs- bis zwölQ ährige Knaben, von dem aus der Lehrgang diese zum Grammatiker, dem Lehrer der Grammatik und Er- klärer der Schriftsteller (vgi. S. 88, 14), und schließlich zum Khetor (bzw. Sophisten) führte, der sie in der Rhetorik unterwies. 66, 22 a Pan) Panopolis in der obenlgyptischen Thebais. 66, 22 b Grammatiker] Photios hat bereits die athenische Wirksamkeit des Pamprepios im Auge. 66, 24 hier] In Athen. 66, 26 Torher] Solche Betrügereien bei angeblichen Im- provisationen waren schon zur Zeit Lukians nichts Seltenes. Vgl S. 62, 6. 66, 27 Seelel Das Hauptthema der Neuplatoniker, deren Pan- theismus im Grunde genommen ein Pan psychismus war. Infolge- dessen scheint auch, nach den erhaltenen Besten zu schließen, unsere Biographie mehr eine Psycho graphie, d. h. mehr eine Seelenschilderung der darin vorkommenden Personen als eine genaue Verzeichnung ihrer äußeren Lebensumstände, gewesen zu sein. 66, 82 Konstantinopel] So Suidas statt „Byzanz". Damas- kios gebrauchte als konstantinfeindlicher und auf die siegreiche Konkurrentin von Athen und Alexandreia neidischer Hellenist und Archaist stets den alten Namen. 66, 88 Zuwendung] Zum Dank hierfür widmete ihm Pam- prepios sein Epos „Isaurika". Aus diesem stammte wohl auch das Gedicht, für dessen öfiEentlichen Vortrag ihn Hlus reichlich belohnte; s. S. 104,5*. Digitized by Google Anmerkusgen. X 7 1 67, 6 fühlen] Seine fernere Wirksamkeit folgt S. 103, 5. 67, 8 Bezlehungenlln Konstantinopel; s. S. 64, 12. 67, 11 Gesehlehte] Wie der dem Biographen persönlich nahestehende Ammonios erst insgeheim und später offen (s. S. 28, 82; 110,19) vom Hellenismus abfiel. Vielleicht traf auch ihn wie Pamprepios der Verdacht des Verrats. 67. 28 Er] Wohl allgemein: der Deuter des Orakelspruchs. 67.27 Euböer] Zunächst ein Bewohner von Euböa; von den dort wohnenden Abanten bezeugt Homer die dem Herais- kos hier zugeschriebene lange Haartracht. Etymolo^ch läßt sich der Name als „Gut-Sclu'eier" deuten, worauf hier eben- falls Bezug genommen wird, und zwar wohl mit Hinsicht auf die guten Prophezeiungen des Heraiskos. „Eubios** bzw. „Eu- baios^ war schließlich auch ein Eufhame des Dionysos, zu welchem Heraiskos gleichfalls in Beziehung stand. Die Alexan- driner hatten für Spitznamen eine besondere Vorliebe. 67.29 schrie] Wohl jedesmal, wenn eine göttliche Er- leuchtung über ihn kam. 67,86 Eumoiria] S. S. 22,25*. 68. 2 Asklepiodotos] Nach Simplikios der beste und selbständigste Schüler des Proklos, dem Damaskios aber als rationalistischer Diesseitsphilosoph nicht sympathisch. 68.3 Bladochenfrage] Die geflissentliche Behandlung dieser die Vorstandschaft der platonischen Akademie betreffen- den Präge legt die Vermutung nahe, daß Damaskios unser Werk erst verfaßte, als er bereits Diadochos war; s. S. 41, 13*; 43, 80*; 110,22*. Daß er dieses Amt tatsächlich bekleidete, läßt sich allerdings bloß daraus schließen, daß ihm die Handschriften seiner Werke den Titel „Diadochos" zuerteilen. 68,34 Baityloi] S. S. 61, 32b*. 68, 36 Die Phöniker usw.] Wohl eine vorgreifende Re- miniszenz aus dem Aufenthalt des Damaskios und des Isidoros in Berytos; s. S. 124,29. 68, 36 Kronos] Dieser und El (wie Bei = Gott) galten als Brüder des Baitylos und Söhne des Uranos, der die Baityloi erfand. 68, 37 Bei] Ursprünglich babylonischer (s. E. P. I p. 322, 7), dann palmyrenischer und in ganz Nordisyrien verehrter Sonnengott. 69, 1 Aphrodisias] S. S. 77, 21 ; 78, 20. 69. 4 stiegen] Wohl während der ersten karischen Beise des Isidoros (s. S. 8, 22*), da sowohl die körperliche Kraftprobe als auch das theurgische Interesse mehr auf das jugendliche Alter seines Pädagogen paßt; vgl. S. 77, 10. 69.28 Notwendigkeit] Dem Schicksal oder dem Ver- Imngnis legt Damaskios auch sonst den Untergang des Helle- nismus zur Last; s. S. 105, 16. Digitized by Google 172 Anmerkungen. 70. 3 Torbereitenden Bildung] Hier namentlich die ma- thematisch-naturwissenschaftliclien Fächer. 70f 11 Gaza] Im südlichen Palästina an der Meeresküste. 70,80 Terbraehte] Wie Heraiskos; s. S. 60, 22 a. 70,31 bereit] Wie Aidesia; s. S. 46, 13. 70, 36 Inseln der Seligen] Mythischer Aufenthaltsort der dem Tode entrückten auserwählten Lieblinge der Götter. Sie lagen im äußersten Westen und standen unter der Herrschaft desKronos; vgl. Hesiod, W. u.T. 171 und Piaton, Phaed. p. 115D. Nach der Lehre der syrischen Mysterien liegen sie aber in der ätherischen Eegion der Fixsterne: Hier ist wohl eher an diese Anschauung zu denken; vgl. S. 5, 35'". 71, 8 b Landban] Für diesen interesnerte sich auch Pro- klos; wenigstens schrieb er einen Kommentar zu Hesiods „Werken und Tagen". 71. 17 stadiert] S. S. 76, 82a. 71, 19 a Alexandreia] Hier zog wohl seine Mutter nach seiner in Drepanon(?) erfolgten Geburt (s. Z. 25 b) hin. 71, 20 a Bamasko.«!] Syrien war schon in frühchristlicher Zeit die Heimat der Ärzte. 71,22 b Hesychios] Die Geschichte dieses Mannes liest sich wie ein sopmstischer Roman. 71, 23b Psyehristes] D. h, „der Abkühler** wegen der küh- lenden und wässrigen IHät, die er gegen chronische Krank- heiten verschrieb; s. S. 74, 17. Suidas schreibt „Psychrist os". 71,29 b AlexandreiaJ Von altersher als Pflegestätte der medizinischen Wissenschaft berühmt. 72.4 b Konstantinopel] Hierhin war er bereits im Jahre 430 übergesiedelt. 72,6 a ebenso viele] Wohl aus einer kleineren Zahlen- angabe verschrieben. 72,9 b Leon] Diesen behandelte er im Jahre 462. 72, 11 andere GewÄhrsmÄnner] ü. a. Alexander von Tral- les, der ihn einen „großen Vertreter seiner Kunst und einen den Göttern überaus gefälligen Mann" nennt. 72. 18 Seele] Hier bloß die beiden unteren Seelenteile; 8. S. 13, 19. 72. 19 Katnr] Der Inbegriff der in der höheren Welt für sich seienden und wirkenden Ejräfte, welche in der Erschei- nungswelt an das Körperliche gebunden sind; vgl. S. 75, 28 ; 4, Id'". 72, 22 Abstammung] Die Wiederholung erklärt sich aus der langen Abschweifung. 73, 15 Asklepios] Der Heilgott. 78,31 ogygisehen Gefasels] Sprichwörtlicher Ausdruck (vgl. Piaton, Theaet. p. 162A) nach einem sagenhaften alten Thebaner- (bzw. Öötter-)könig Ogyges. Digitized by Google AnmerkuBgen. 173 78, 33 Altweibergeschwätz] Sprichwörtlicher Ausdruck; vgl. Piaton, Rep. p. 350 E. 74, 1 a Leute] S. S. 57, 23*. 74,6 Gottes] Asklepios. 74,8 asklepiadeisehe-paioiiisehe] Aus der Asklepios- Paioiureihe hervorgehend. 74, 12 Sehutzherren] Zur intellektuellen Götterordnung gehörend. 74,27a nichts] Alexander von Tralles sagt von ihm: „Er sah, wie die meisten Menschen vielgeschäftig waren, am Gelde hingen und zeitlebens nicht aus dem Kummer und den Sorgen herauskamen.^ Die Vielgeschäftigkeit warf man den Christen gerne vor; zur Geldgier s. S. 14,7; 110,19.84. Gleichwohl sollen schon zur Zeit der diokletianischen Christenverfolgung die beiden christlichen Arzte Kosmas und Damianos aus Arabien wegen ihrer Uneigennützigkeit als die „Unentgeltlichen" berühmt ge- wesen sein. Umsonst heilte auch der syrische Arianer Aetios. 74,29 a Besoldung] Für seine Lehrtätigkeit? 74, 32 Bild] Ein solches wurde ihm auch in Konstanti- nopel in den Zeuxipposthermen errichtet. 74, 38 Athen] Wohl Ende der siebziger Jahre; s. S. 96,6*. 74,39 Kraniiheit] Bezeichnend für unsere Philosophen, weil aus ihrer sitzenden Lebensweise und aus ihrer Kasteiungs- diät erklärlich, ist das häufige Vorkommen von Magen- und Darmerkrankungen. 75, 2 Gebot] Bezeugt von Jamblichos, der es damit be- gründet, daß die Malve die erste Botin und Anzeigerin der Mitleidenschaft sei, die jeweils zwischen den himmlischen und den irdischen Dingen stattfinde (vgl. S. 62, 28*). Sie ist näm- lich eine sogenannte „heliotrope '^j d. h. sich stets der Sonne zuwendende Pflanze. 75,10 Standpunkt] Vgl. S. 125,30. 75, 12 platonisehen] Asklepiodotos hatte gleichwohl einen Kommentar zum „Timaios" geschrieben. 75, 22 Neuerungen] Emen Neuerer nennt ihn auch Sim- plikios, da er in der Lehre von der Zeit von Proklos abwich. 75, 24 besehräniLen] Er begnügte sich wohl mit der pla- tonischen Tugendlehre, die nach Proklos nicht über die poli- tische Tugend hinausging und sich nicht zu der höheren Welt erhob; s. S. 57, 20*. 75. 27 umweltUche] S. S. 4, 18*. 75.28 Natur] S. S. 72,19*. 76, 29 weniger] Als Asklepiades? Vgl. S. 61, Iff. 76, 34a verloren] Vgl. S. 32, 14. 75, 36 a Tongeschleeht] Melodische Unterscheidung, die auf einer Stimmungsänderung der beiden mittleren Töne des dori- schen Tetrachords beruht. Beim enharmonischen setzte sich uigiiizea oy "v^jv^v^v IC 174 Anmerkungen. dieses ans zwei durch Spaltu^ des Halbtons entstandenen YierteltÖnen und einer großen Terz zusammen, z.B. efesfa — hcesce; das chromatische war eine ausschließlich in Halb- tönen fortschreitende Tonreihe, z. B. e f fis a — h ccis e; das dia- tonische bestand aus einem halben und zwei ganzen Tönen, z. B. h c de — efga. 76, 5 Biesis] Ein Yiertelton. 76,12 Waehse] Einplatonischeryergleich;8.Rep.p.588D. Vgl S. 10,33. 76, 15 Sttmmen] Vgl. 48, 86'*'. Hierbei handelt es sich wohl um mantische oder theurgische Endabsichten; denn ge- heimnisvolle Laute, wie z. B. auch das Aussprechen zauber- kräftiger barbarischer Namen und Worte (vgl. S. 85, 25""), bil- deten ein Hauptmoment der Magie. 76, 22 ChaldiUseheii Bet&tigimgeii] Wohl einer von den „anderen chaldäischen Stoffen**, welche Froklos nach der An- gabe des Marinos neben dem Gegenstand seines großen Werkes „über die Götterspruche** behandelte. Vielleicht suchten die Ohaldäer die schicksalYerkündende Sprache der Vögel zu er- grunden, deren Kenntnis Pythagoras und Apollonios von Tyana angeblich besaßen. 76, 86a Nießwurz] EUeboros, Heilpflanze, welche besonders kräftig in Antikirrha am malischen Meerbusen gedieh und gegen Wahnsinn verordnet wurde. 77, 8 Mysterien] Der Kult der großen Göttermutter bil- dete ein Hauptgebiet des hellenistischen Widerstandes gegen die christHche Theologie des fünften Jahrhunderts, die ihm die gesteigerte Verehrung der Gottesmutter gegenüberstellte. Da auch Isis zur „großen Göttin der Natur**, zur „Gottesmutter** und zur „großen Zauberin** (vgl. Z. 28) geworden war, erblickte Asklepiodotos in der phrygischen Göttermutter wohl nur eine andere Hypostase der ägyptischen Allgöttin. Als Arzt mußte er für ihre Mysterien ein besonderes Interesse haben, da sie, wie auch Julian behauptet, auf die Eingeweihten auch einen körperlich heilenden Emfluß ausübten. 77, 15 Olymp] E. P. II p. 254, 25 wird die olympische Seelenart als die „geeinte** bezeichnet;, vgl. S. 14, 80. 77, 21 blllhte] Wie Gaza unter Antonios; s. S. 70, 11. 77, 21 Stadt] Aphrodisias in Karien. 78, 3 Hierapolls] östlich vom mittleren Mäander, Haupt- sitz des Kultes der großen Göttermutter, die auch Julian schon mit Helios- ApoUon in Zusammenhang bringt. 78,5 Höhle] „Flutoneion** oder „Charoneion** genannt. Sie galt als Hadeseingang. Diese Schilderung ist wie die Be- schreibung der arabischen Schlucht S. 119, 28 ff. eine rhetorische Ortsbeschreibung im Stile der sogenannten „Phraseis** oder „Ekphraseis". Vgl. 54, 14*. Digitized by Google Anmerkungen. 175 78, 9 Eingeweihten] Die entmannten Galloi, d. h. die Kybelepriester. 78, 13 Boros] S. S. 117, 10. 78. 16 damals] Als er mit Iddoros in dem nahen Aphro- disias weilte; s. S. 125, 23. 78. 17 Attis] Der Liebling der phrygischen Göttermatter. Er floh vor ihr in eine Höhle, gesellte sich dort zu einer Nym- phe, wurde entdeckt und entmannte sich selbst (vgL S. 125, 6 ff.), um sodann zu Kybele zurückzukehren. Über diesen zur mythischen Darlegung des neuplatonischen Grundprinzips sehr geeigneten Naturmytiius ^^gl. S. 64, 28^") hatten Porphyrios, Julian (-Jamblichos) und Proklos besondere Schriften verfaßt. 78. 18 Hilarienfestj Heiteres Erühlingsfest am 25. März zur Feier der Wiederaumndung des verloren gegangenen Attis. Für den Apostaten ist Attis der intellektuelle Gott, der sich vom Intelligibeln weg- und dem Stofflichen zuwendet, um, an der Grenze zwischen den beiden Welten angelangt, wieder den Eückweg anzutreten: Als solcher bedeutet er das vorbildliche Göttliche Muster für das Streben der menschlichen Seele, chon in der hermetischen Literatur wurde der Attismythus wie die ihm ähnlichen Sagen von Osiris, Dionysos und Adonis mit dem Gott „Mensch'' zusammengebracht und als Gleichnis für die Unsterblichkeit der Seele gebraucht, deren männliches Element von dem UberwelÜichen und Ewigen zurückgerufen wird. Vgl. S. 64, 28*; s. auch S. 119, 19*. 78, 40 Kataibates] Wohl eine von dem in die Höhle, d. h« zur Stoffwelt, hinabsteigenden Attis auf die Mysten über- tragene Bezeichnung. 79, 12 Luft] Plutarch d. A. schildert einen ägyptischen Trank von aromatischem Geruch, wodurch die Seele u. a. für Träume aufnahmsf ähiger gemacht wird. 79. 16 Hymnensehatz] Von seinen Hymnen ist nichts mehr erhalten. 79. 17 Tochter] Vielleicht stammte Patnkios aus dem phrygischen Hierapoiis; dann enthielte das Z. 85 zitierte Sprich- wort eine Anspielung hierauf. 79, 23 Philosophenmantel] Vgl. Hypatia S. 31, 34. 79, 27 Agyrte] Verehrer der großen Göttermutter, eine Art Bettelmönch. 79, 30 nieht] Die Stoiker hatten dadurch, daß sie ihrem Idealphilosophen alles Wissen und Können zusprachen, die Grenzen verwischt 79, 32 hieratischen] Vgl. S. 4, 12. 79,35 sprichwörtlichen] Sogar der Geograph Sirabon zitiert dieses Sprichwort unter Betonung der Schwierigkeit der Grenzbestimmung. 80, 12 sagte] Bei der Bekleidung mit dem Philosophenmantel. uigiiizea oy "v^jv^v^ ö le 176 Anmezkuogen. 80. 17 I^lehtgeopfertem] Diese Enthaltung war schon durch das Opferverbot des Theodosios von 891 geboten. 80. 18 Welsunr] Pythagoreisch; auch von Hierokles ein- geschärft Für vollständige Fleischenthaltung, wie manche Orphiker und Neupythagoreer sie empfahlen, entschied sich schon Porphyrios und ihm folgend auch Proklos. 80, 28 Asklepios] Sein Heiligtum lag am Südabhang der Akropolis und wurde noch zu Lebzeiten des Proklos zerstört 80,26 ZnBame] „HaimoptTikos** ? 80, 80 nicht] Gleichwohl mißbilligte er die übertriebene, gesundheitsschädliche Askese bei Proklos. 80, 31 Herkommen] Dies war in religiösen Dingen den Neuplatonikem ohne Ansehung des Landes schlechthin heilig. 80,36 schlief] Um ein ^imiumorakel zu erhalten. 81. 7 vernehmen] Es war demnach ein „beseeltes^ Götter- bild; s. S. 64, 19. 81. 8 andere] Schon Julians Lehrer Maximos von Ephesos wollte den Göttern, falls sie keine günstigen Zeichen sandten, bessere abzwingen. 81, 20 Laodlkeia-Larissa] Wohl die Heimat des Vaters bzw. der Mutter; jenes lag in Cölesyrien am oberen Orontes, dieses südlich von Apameia. Hinter Laodikeia fehlt eine ge- nauere Bestimmung; s. S. 82, 4a. 81, 27 Abhandlung] Nicht mehr vorhanden. 81, 30 erreichte] Als junger Mann. 81, 36 Als nsw.j WillkürSch zurechtgemachte und zudem verdorbene Suidasglosse. 81, 36 Athen] Nach Beendigung seiner Studien untw Pro- klos; s. S. 86,28 a. 81, 87 Selenkela] Hafenstadt nördlich der Orontes- mündung. 81,87 widmete] Nebenher. 82, 1 gemäßigtem Wesen] Diese stoische Tugend war den drei Syrern offenbar nur für ihr reiferes Alter zuerkannt worden. 82, 5 Laodikeia] Hergestellt nach S. 81, 20; der von Suidas hierher gewiesene Maras stammte nach S. 84, 21 viel- mehr aus Beroia. 82, 16 Frage] Die Arithmetik war die HauptstSrke des Domninos: Zwei arithmetische Schritten sind noch von ihm erhalten. '82, 81 a Antiochela] Am unteren Orontes. 83, 12 Schicksal — Umstände] Wörtlich „Tyche und Kai- ros**, d. h. die Glücksgöttin und der Dämon der günstigen Ge- legenheit, welche nach Piaton, Legg. p. 709 AB in Verbindung mit der Gottheit die menschlichen Dinge lenken. 88. 19 < • • • >] Hier fehlt der Lebenslauf des Moschos. Uigiiizea by VjOOQIC Anmerkimgeii. 1 7 7 Dieser Roman iim£te den Biographen schon deshalb inter- essieren, weil der Held ein ehemaliger Standessfenosse von ihm war. Aus der langen Unterbrechung erklärt sich die Wieder- holung im folgenden. 83, 33 Terzog — £liiladaiig] Wohl auf eine spätere Zeit^ nach seinem Aufenthalt in Antiocheia zu beziehen: Vielleicht erfolgte die Einladung auf Veranlassung des nachmals in Aphro- disias ansässigen Asklepiodotos. 84. 16 nützen] Für sein Seelenheil. 84. 21 Beroia] Zwischen Antiocheia und dem Euphrat: Das heutige Aleppo. 84. 22 erzengte] Anlehnung an Theognis V. 153. 84, 28 PoUtik] S. S. 68, 23b*. 84,30 gereeht]^ Vgl. S. 19,18; 45,11 die ganz ähnliche Charakteristik des „Epidauriers" und des Hermeias. 85, 12b Beinamen] „Der Gerechte"". 85. 17 QoU] Asklepios. 85, 22 nieht] Auch Proklos hing nicht am Leben; Askle- pios heilte ihn angeblich nur deswegen nicht von seiner letzten Krankheit, weil er durchaus sterben wollte. 85,36 wieder] S. S. 71,15; 95,19. 86, 6 Jahren] 480—485. 86, 9 Sehwiegersohn] S. S. 95, 19. Vielleicht identisch mit dem im Jahre 528 auf Justinians Befehl hingerichteten Asklepiodotos. 86, 17 Bike] Die Gottin der Gerechtigkeit. Als Jungfrau mit finsterem Blick wurde sie entsprechend der Zeichnung bei älteren Rhetoren auch von Malern dargestellt. 86, 24 bewog] Sein Alter, seine Kränklichkeit und die zweifelhafte Lage der Akademie gaben wohl die Hauptgründe ab. Vgl. aber S. 124, 17*. 86.28 a Sehiiler^ Proklos widmete dem älteren Asklepio- dotos seinen Parmemdeskommentar. 86.29 a €le8ehriebenes] Wie der Brief des Proklos. 86,38 a SchlangenbopH Die Schlange hat in yielen orien- talischen Religionen, namentlich auch in der ä^ptischen, eine sakrale Bedeutung. E. P. II p. 317, 21 erwähnt Damaskios eine ungeheure, aus der Erde und dem Wasser geborene Schlange mit einem Stier- und einem Löwenkopf und einem Götter- gesicht dazwischen, und mit beflügelten Schultern (vgl. den löwenköpfigen Kronos-Mithras S. 31, 9*) als ein orphisches Sym- bol der ewigen Zeit, die das dritte Weltprinzip darstelle. In Ägypten war die Schlange das Symbol der aufgehenden Sonne. 87,5 a Sehlange] Vgl. den Stab des Moses, der zur Schlange wurde. 87.29 I^eapolis] Sichem in Samaria. 87.30 Argarizos] Garizim. Ph. Bibl. Bd. 125. Isidoros. 12 r^^^^T^ Digitized by VjOOQLC 178 Amnerkimgen. 87, 83 Zeus] Den ^»höchsten Gott*' nennt auch Julian den angeblich mit dem platonischen Weltschöpfer identischen, aber von Moses herabgewürdigten Gott Israels. 88,4 Braaehe] Der ursprüngliche Sinn der Stelle ist nicht mehr za erkennen. Dafi abtrünnige Juden am Sabbath ritten, wird allerdings im Talmud berichtet 88, 34 SehrUten] Noch erhalten ist seine Biosraphie des Proklos (y. S. 1, 23*). Ihr nüchterner, schwungloser Stil stimmt zu der Charakteristik, die Damaskios hier von ihrem Yer- fiuMer gibt 88, 88 ErntefttUe] S. 19, 6*. 89,3 Geometrie] Von der hohen Wertsclultzung dieser propädeutischen Disziplin von Seiten Piatons zeugt die Anekdote, er habe die Warnung: „Kein der Geometrie Unkundiger trete untw mein Dach!'* an die Vorhalle seines Hauses schreiben lassen. 89. 9 b Ptolemaios] Dessen Weltsystem war auch noch für Proklos maßgebend; er erläuterte seine Astrologie. 89. 10 a Alexandreia] Nach der Abdankung des Iddoros. 89, 13 Erklärer] Piatons : vor allem «mnblichos ; s. S. 28, 25. 89. 17 Entzweiung] Sonst nicht bekannt. 89. 18 Wlssenseliaften] Nach Aristoteles die Metaphysik, die sich mit den obersten Gründen des Seienden abgibt. 89. 19 andern] Namentlich die Mathematik: „Wenn doch alles der mathematischen Sicherheit fahi^ wäre!" soll Marinos einmal ausgerufen haben. Die gegen^Ltzuche Stellung des Da- maskios zu ihm ist nach dem, was er von den Peripatetikem, von Asklepiodotos und von Hypatia sagt, selbstverständlich. 89,22b schon früher] S. S. 27,84. Suidas hat jene und diese Stelle in eine Glosse zusammenfi^ezogen. 89, 26 b Parmenides] Die Schwierigkeit dieses dialektischen Gesprächs (vgl. E. P, II p. 186. Ib) beruht darauf, daß Piaton darin das Vertrauen auf seine laeenlehre selbst erschüttert. Damaskios widmete ihm seine noch teilweise erhaltenen „Ein- würfe und Lösungen zu Piatons < Parmenides» gegenüber den Erläuterungen des Philosophen (Proklos)", worin er (s. E. P. 11 p. 294, 14) gleichfalls gegen Marinos polemisiert. 89,28 a Parmenideserkli&ning] Zum Teil noch erhalten. 89, 82b Formen] Die objektive Realität der Formen als Ideen (s. S. 24, 27 *) war für die Neuplatoniker selbstverstönd- lich. Marinos sah in ihnen aber wohl lediglich Gattungsbegriffe, welchen eine bloß subjektive Wirklichkeit zukomme. 89, 84b Erlftaterungsselirift] Nicht mehr vorhanden. 89, 36 a ilberwesentliehen Einheiten] Vgl. E. P. n p. 298, 16. Die von Proklos zwischen das Eine und die inteUigible Welt eingeschobene, über das Sein, das Leben und das Deiücen schlechthm erhabene Vielheit der höchsten Götter. Piaton y Google Anmerkungen. 179 hatte die Ideen im Gegensatz zum Mannigfaltigen und Ge- teilten im ,,PhileboB'' bereits als ,,Einheiten'' bezeichnet. 90. 6 a Firmiis] Der römische Staatsmann Castricius Firmus, ein Schüler des PlotinoB und Mitschüler des Porphyrios, der gegen ihn die Schrift ,,Über die Enthaltung von animalischer S[s3umng'* schrieb. Er lebte um 269 in Rom. 90. 7 a Clalenosl Rationalistisch-empirisch-eklektischer Arzt und Philosoph aus Fergamon (131 — n. 200), der in der Er- kenntnistheorie und Logik den Peripatetikern und Stoikern folgte, die Präexistenz der platonischen Ideen bestritt und nur die angeborenen Ideen der Stoa gelten ließ. 90. 8 b TraumgesiCht] Derartige literarische Träimie wur- den auch schon dem Neuplatoniker Plutarchos beigelegt. 90, 82 Chor] Die Akademie. 90,88 gesehant] Vorhergesehen. 90,37 Botsehaft] S. S. 10, 1^*. 91,2 Kette] Zurückschauend war Proklos infolge eines Traumgesichts überzeugt, er sei ein Glied der hermetischen Reihe; s. S. 3,18*; vgl. S. 6,21*. 91, 7 Tttterliches] Demnach war Isidoros wohl minde- stens dreißig Jahre jünger, so daß seine Geburt nach 440 an- zusetzen wäre. 91,8 Aufgabe] Die Pflege seiner Philosophie. 91, 8 Kritik] Die kritische Anordnung, Auswahl und Er- klärung; s. S. 28, 25; vgl. S. 84, 16*. 91, 29 Ibykos] Lyrischer Dichter aus Rhegion in der zweiten ^Ufte des sechsten Jahrhunderts v. Chr. Das Zitat ist ein bei Piaton (vgl. Phaedr. p. 242 C ss.) und den Platonikem geläufiges. Die Anbringung von Zitaten gehörte zum sophistischen Briefstil. 91.32 Kette] Die Akademie; s. Z. 2. 91. 33 Terlassen] Um nach Alexandreia oder an einen andern Ort überzusiedeln, wo die Philosophenschule weniger unter dem christlichen Druck zu leiden hatte imd auf frischen Nachwuchs rechnen konnte. 92, 5 Band] Er wollte gerade heiraten; s. S. 95, 21. 92. 19 in Aussieht genommener] Dies ist wohl der Sinn des verkürzten Ausdrucks „ein Nachfolger des Proklos". Viel- leicht war Zenodotos einmal vorübergehend Stellvertreter für den seit 480 erkrankten Proklos, als Marinos, weil er selbst krank war (s. S. 88, 27; 90,15; 91,84) diesen nicht vertreten konnte. Vgl. S. 129, 25. 92. 20 bedeutend] Diese spätere Erkenntnis entschied wohl gegen seine endgültige Wahl. 92, 26 Arehont] Theagenes ist der letzte bekannte Träger der von den Athenern wohl nur noch als Ehrentitel beibehal- tenen Würde des ersten Archonten (Eponymos). uigitizea by VjOOQ IC ]^80 Anmerkungen. 92,80 Yerfall] Vielleicht eine Vorwegnähme atu dem Zusammenhang von S. 96, 6. 92, 33 Zorn] Diesen ließ er u. a. auch den Pamprepios f&hlen, als dieser das Opfer einer (christlichen?) Verleumdung geworden war; s. S. 66, 6"'. 93.8 Satzungen] Das Christentum. 93.9 losgerissen Ton den Griefhen] Eine romerfeindliche Äußerung, die für den hellenisierten Orientalen bezeichnend ist. 93, 1 1 Torfahren] S. S. 127. 23*. 93, 11 Menge] Die unphilosophischen Christen; vgl S. 67, 26*. 98.28 EhrerMetang] Würdiger Freimut den Beamten gegenüber wurde von den Kynikem und Stoikern dem Philo- sophen zur Pflicht gemacht und u. a. auch der Hypaüa nach- gerühmt; YgL auch S. 34, 33"'. 94,2 b großen Rate] Der durch Konstantin d. Gr. nach Konstantinopel verlegte Senat. 94, 16 Vaterstadt] Die bei Suidas p. 1170, 10 folgenden Worte: „Dies sind nun zwar lobenswerte Eigenschaften des Theagenes" find ein von ihm selbst gemachter Übergang. 94. 21 Charten] Selbst dieser soll nicht aus Piatons Ver- mögen, sondern aus der Loskauf summe erstanden worden sein, die seine Freunde dem Annikeris vergeblich hatten wiederer- statten wollen. 94.22 Akademie] Anlage nordwestlich von Athen, Lieb- liugsaufenthalt Piatons, wo er 387 v. Chr. seinen Schulverein gründete. 94, 24 Ooldstiiebe] Sogenannte „Solidi" bzw. „Chrysinoi" im Werte von ungefähr 12,5 M. 94,27 vermehrt] Auch Proklos erhielt von allen Seiten reichliche Zuwendungen. 94.29 testamentariseli] Die Errichtung solcher Testamente zu hellenistischen Lehrzwecken wurde von Justinian schon vor der Schließung der Akademie verboten. 94,33 Hellenist] Er hielt wohl auch zu Pamprepios, als sich dieser mit Theagenes verfeindet hatte; s. S. 92, 33"'. 95. 1 entwieh] In dieselbe Notwendigkeit war auch Proklos einmal für die Dauer eines Jahres versetzt worden. 96. 2 Epidauros] S. S. 19, 6^ 96, 6 Erdbeben] Wohl dasjenige, welches im September 478 den Hof von Konstantinopel nach Chidkedon vertrieb. 96,8 mitgewirkt] Vielleicht im Interesse ihres Sohnes Hegias, um diesem mittelbar durch Isidoros die Erlangung des Diadochenamtes zu ermöglichen; s. S. 126, 19 ff. 96, 12 Arehladas d« 1.] Ein Freund des Proklos. 96, 14 Als usw.] Wohl während der Verwüstung Nord- griechenlands durch Attila im Jahre 447. üigitized by Google AnmerkuDgen. 181 96, 19 danken] Man nannte den Archiadas gemeinhin >,den fVommen". 96, 22 Athene] Ihre Goldelfenbeinstatue (?) wurde zu Leb- zeiten des Proklos von der Burg entfernt, und die Göttin er- klärte ihm angeblich im Traum, sie wolle fortan in seinem Hause wohnen. 96, 23 Panathenäenfest] Dieses früher alle vier Jahre mit aufwandreichen Wettspielen begangene Fest wurde längst nicht mehr gefeiert. 97f 16 Erinnerung] Von Suidas gebildete Anknüpfung an S. 33, 36. 98, 7 Pnblikmn] Im städtischen Museum; vgl. S. 4G, 34*. 98, 23 Übnng] Für diese sorgte der grammatische Unter- richt; s. S. 38, 14. 98, 26 Seyerianos und Nomos] Dieser ist der bereits S. 59, 36 Genannte, zu jenem s. S. 107, 26 £F. 98, 28 atheniseher] Bezieht sich wohl bloß auf den Stu- dienaufenthalt des Mannes, der nach S. 115,25 ein Alexan- driner war. 98, 29 Proklos] Auch diesen hatte Agapios noch gehört ; denn der Dichter Christodoros sagt von seiner Stellung unter dessen Schülern: „Wenn er den Reigen auch schließt, ist doch er der erste von allen." 98, 39 aussrebildet] Wohl in Alexandreia, wo auch Proklos anfönglich die Kechtswissenschaft studiert hatte, um wie sein Vater Sachwalter zu werden. 99, 14 Blüte] Um 460. 99. 23 Terhftngnis] Das Hineinspielen der feindlichen Schicksalsgöttin Tyche in das Leben der Menschen ist ein dem sophistischen Roman eigentümlicher Zug. 99. 24 die eigene Wahl — - zusammenfällt] Die Stelle ist verdorben: Nach Proklos ist allerdings nur der eigene Wille der Sterblichen für das Böse verantwortlich. 99, 25 Lebensbahn] Die Überlegenheit des theoretischen Lebens über das politische hebt Damaskios auch E. P. I p. 5, 22 hervor. 99, 33 Staats« und Beamtenlebens] Die zweite Lebens- verfassung (s. S. 13, 84), deren typischer Vertreter neben Thea- genes imd Pamprepios Severianos ist. 100. 10 Arkadios] Vielleicht der im Jahre 486 unter Zenon und auch später wieder unter Anastasios I. (491 — 618) als Prae- fectus praetorio genannte Träger dieses Namens. 100.11 Brief sehreiben] Ein Lieblincfszweig der rhetorischen Sophistik im vierten und fünften Jahrhundert. Die epistolo- graphische Technik verlangte u. a. die Wiedergabe des Cha- Uiqiiizea dv "v^jv^v^x^^ 182 Anmerkungen. rakterB des Schreibenden: Dieser Forderung kam Severianos durch seine Vorwürfe nach. Unsere Biographie bot durch die weite Entfernung der in Betracht kommenden Hauptschauplätze dem Verfasser reichliche Gelegenheit zur Einschaltung von echten oder selbstkomponierten Briefen; vgL S. 91, 29'''* 100, 28 erklärte] In Alexandreia nach dem B^giemngs- antritt des Kaisers Zenon (474) , als Serverianos nach S. 108, 8 noch im Staatsdienst war, vielleicht gleichzeitig mit den rhe- torischen Studien des Damaskios unter Theon oder schon vor- her; s.S. 40, 31*. 100,28 Reden] Die sogenannten „epideiktischen^* Schul- reden. 101, 4 <•••>] Das zweite Glied des Satzes fehlt. 101, 7 KallimaehO6]ElegikerausKyreneum810— 235v.0hr., Verfasser der sehr dunkeln mythologischen „Aitia" (s. S. 120,23*) und anderer z.T. erotischer Gedichte. Bei Suidas werden ihm u.a. auch Satyrdramen und Komödien zugeschrieben. Obgleich ihn Proklos als hervorragenden Elegiendichter schätzte, ist doch die Abneigung des Severianos gegen ihn nicht verwunderlich, da, wie wir aus einem von Jiman herrührenden Index librorum prohibitorum wissen, die Neuplatoniker die erotische Poesie schlechtweg verwerfen zu müssen glaubten. 101, 17 Mitbürger] S. S. 59, 37. VgL die Charakteristik des Hermeias S. 45, 11s. 102,7 Oesehäftsmann- Politiker] Hier fehlt ein den "Widerspruch mit S. 101,28ff. tilgendes Stück. 102, 14 unbehindert] Vgl. S. 63, 20. 102, 15b Theodoros] Nach dem Tode des Porphyrios auch Schüler des Jamblichos. Die geographische Zugehörigkeit seines Heimatsortes ist nicht mehr festzustellen. 102,17 a panischen Ungltteks] S.S. 66,22 a; 66, 6^ Vgl. auch den sprichwörtlichen „panischen Schrecken", auf den der Verfasser vielleicht gleichzeitig anspielen wollte. 102, 19 Sarapion] Das Vorbild des Isidoros nach S. 14, 24ff. 102, 34 Cheiron] Der gerechteste Kentaur, d.h. ein Doppel- wesen aus Mensch imd Pferd. Er war ein Sohn des Kronos und nach Antisthenes im „Herakles" der philosophische Lehrer dieses Halbgottes, den die Kyniker als das Vorbild ihrer Lebens- art bezeichneten. Verglichen mit S. 11, 3 ist Cheiron (== „der Schlechtere") der Repräsentant des Menschen schlechthin, in dem alle drei oder mindestens die beiden oberen Seelenteile zugleich herrschen im Gegensatz zu dem Gottmenschen, in dem bloß der obere, und dem "fiermenschen, in dem bloß der unterste Seelenteil mächtig ist. 102,35 Zensreiehe] Nach dem Sturz des Kronos von Zeus begründet. 103, 1 Erben] Sarapion lebte wohl noch, als Damaskios Anmerkangen. 183 von der Akademie nach Alexandreia geschickt worden war; B. S. 15, 11*. 103, 5 Zeit] Ende 482 vor der Ersetzung des illusfrennd- lichen Johannes Talaias nnd Theognostos durch Petros und Per- gamios; s. S. 63,23*. 103, 5 trni ein] Von Antiocheia, wo sich Illus damals aufhielt. 103. 9 Zensleben] Nach E. P. n p. 187, 14 (vgl. I p. 59, 18) das aus sich selbst in die Welt hervorgehende und mit ihr verwachsene Leben des Geistes (Nus); vgl. S. 13, 29*. Zeus, der Vertreter dieses Lebens, steht dem Nus, d. h. dem intelli- S'beln Prinzip, geradeso gegenüber wie Adonis, Aion, Attis, ionysos und Osiris: Er ist wie diese Götter eine intellektuelle Emanation desselben. 103. 10 typhoniseher] Ein Vertreter der dritten, vorzugs- weise den Christen vorgeworfenen Lebensverfassung; s. S. 14, 2 ff. 103. 11 Typhos] Die hohle Aufgeblasenheit. Die Kyniker und die Stoiker brachten in ihren IXatriben diesen Charakter- fehler durch die Namensähnlichkeit verleitet in Beziehimg zu dem mythischen Dämon. 103, 11 Typhon] S. S. 5, 24*. Bei Damaskios baut sich die Geschichte von dem durch Pamprepios gehemmten Isidoros auf der mythologischen Feindschaft zwischen Osiris und Typhon auf. Dieselbe Grundlage hatte sich schon vor ihm Synesios für seine „Ägyptischen Erzählungen über die Vorsehung** gewählt. 103, 14 unklaren] Das Charakterbild des Pamprepios schwankte, weil sein angeblicher Verrat nicht klar au^^ehellt worden war. 103. 18 Begegnung] S. Z. 5*. 108. 19 TielTermOgender] Nach seiner Zurückfuhrung nach Eonstantinopel (479; s. S. 105,28 b*) hatte ihm HIus den sena- torischen Eang und das Amt eines Quästors (Redaktors der kaiserlichen Beskripte) verschafft. Leontios (s. S. 66, 8*) er- nannte ihn 484 zum Magister officiorum. 103,21 €l($tter] Ironisch: Die Kyniker und die Stoiker stellten den wahren Weisen gerne den Göttern gleich. 103. 23 Mensch] Im Sinne der Anekdote von der Laterne des Diogenes; gleichzeitig ein Hieb auf die tierische,,, an Pan erinnernde Häßlichkeit des Pamprepios; s. S. 65, 19*. Über die Nicht-Gt)ttlichkeit des Salustios s. S. 56, 1 ff. 103. 24 Athen] Damaskios greift noch einmal (s. S. 66, 9) in die Vergangenheit des Pamprepios zurück, weil er zeigen will, wie es überhaupt möglich war, dafi dieser Mann mit den ägyp- tischen Philosophen Fühlung bekam. 104, 5 Biehter] Wohl aus der damals herrschenden Schule des Epikers Nonnos (um 400), der zudem gleichfalls aus Pano- poHs stammte. Die Verbindung der grammatischen Studien mit uigiiizea Dy "v^jv^v^v IC ]^84 Anm^kangeii. der gelj^hrten Dichtong war in Ägypten altherkömmlich, zumal da die Ägypter für die Poesie eine besondere Begabung besaßen. 104, II nebenher] Neben seinen Stadien. 104,20 daniaeh] Seit 481, wo sein Gönner Blns mit Zenon zerfiel. 104.25 Bansehl Vgl. das (auch) griechische Sprichwort „Im Wein ist Wahrheit". 104. 26 bereits] S. S. 66, 9 ff. 104, 29 feig] I/iesen ihm auch von dem Geschichtschreiber Malchos vorgeworfenen Mangel hatte Zenon schon 475 durch die Flacht vor dem Usurpator Basiliskos und auch 477 und 478 bewiesen, als er nach dem Fehlschagen seines ersten Attentates auf Dlus diesen auf jede Weise auszeichnete und nach einem zweiten, gleichfalls müJlungenen Mordversuch den Täter der Rache des Bedrohten auslieferte, ohne selbst die Anstiffcerin, seine eigene Schwiegermutter Yerina, zu schonen. 104, 80 Recht] Wegen seiner militärischen Tüchtigkeit, die er 479 durch die Mederwerfung des Aufstandes des Mai^ianos gezei^ hatte, wegen seiner Freigebigkeit und wegen seiner Ge- rechtigkeit. 104, 38 Pittne] Um 481/2 setzte Zenon^ weil Hins die Für- bitte der Kaiserin Areadne für die in dem isaurischen Papirius- kastell eingekerkerte Yerina schroff abgewiesen hatte, einen dritten Mordanschlag gegen ihn ins Werk, der jedoch wieder nicht zum Ziele führte. 105, 2 Petros] S. S. 63, 28*. 105, 16 Sturmes] Die von Marines sogenannten „typho- nischen Gegenwinde" aer christlichen Übermacht; vgl. S. 108, 11'*'. 105.25 a damals] Nach dem dritten Morduischlag 481/2; s. S. 104, 88*. 105.26 b Gewährsmänner] Z. B. die dem Photios be- kannten Historiker Kandidos und Malchos, welche Zeitgenossen des Damaskios waren. 105,28 b Wondergesehiehten] Weil er beim Volke für einen dem Illus wohlgeneigten und dem Kaiser gefährlichen Wahr- sager und Zauberer galt, war Pamprepios 479, als Illus nach dem von Yerina angezettelten Attentat nach Isaurien gegangen war, z. T. auf deren Drängen von Zenon aus Konstantinopel ausgewiesen worden und nach Elleinasien gegangen, aber von Illus nach seiner Aussöhnung mit dem Kaiser in die Haupt- stadt zurückgeführt worden. Infolge der von ihm vorher- gesagten raschen Niederwerfung der Empörung des MaiM- anos (s. S. 104, 80^ kam er aber erst recht in den Buf eines für nius tätigen Zauberers und mußte deshalb samt seinem Gönner nach Nikaia übersiedeln. 105, 29 a hinaussehoben] Auch durch diese mit Zenons Zauderpolitik übereinstimmende Haltung mußte Pamprepios Digitized by Google Anmerkungen. 135 später in den Angen der von ihm Getäuschten verc^chtig er- scheinen. 105, 31 ersehien] S. S. 103, 5'*'. 105, 88 umsehe] Um den Hins an Zenon zu verraten; s. S. 63, 15. 106, 16 bald] Ende 484 nach einer ihnen von den Goten Theoderich (s. S. 41, Id'*') und Johannes beigebrachten Nieder- lage bei Seleukeia in der Nähe des isaurischen Gebirges. 106, 25 a Tergleiehenl Man verglich die Bergfeste tatsäch- lich mit einem von einem Kamelshals getragenen Elefantenkopf. 107, 1 Polybios] Ein nur bei Suidas erhaltenes Bruchstück. 107, 11 Julianiis] Seine Regierung, hiervon der Empörung Anfang Mai 360 bis zu seinem Tod im Juni 363 gerechnet, ist für die Neuplatoniker gewissermaßen das goldene Zeitalter (vgl. S. 18, 27 ff.), insofern sie durch ihn, den sie für die Ver- wirklichung des platonischen Staatsideals erzoc^en hatten, ihrer „Kontrereligion" den Sieg über den christlichen Staat zu er- ringen hofiEten. Mannos datiert die Gisburt seines Helden ge- radezu nach der Re^erungszeit des Apostaten. Unsere Stelle würde, wenn wir sie noch vollständig besäßen, den besten Schlüssel für das Verständnis der religionspolitischen Voraus- setzungen der Isidorosbiographie abgeben. 107, 14 Theodosios] Der Zweite; s. S. 38,31'*'. 107.20 Weib] Dike? Vgl. S.86,17; s, S. 64,22*. 107.21 Oberbefehlshaber] Zenon d. A., Konsul 448; tat- sächlich befürchtete man von ihm, er möchte mit der isau- rischen Besatzung der Hauptstadt einen Staatsstreich unter- nehmen. 107, 27a Severiaiios] S. auch S. 98, d2ff. 107.28 a Tagen] Unter Leon I. im Jahre 471. 107,28b Sohn] Der älteste. 107. 29 b Asper] S. S. 48, 27*. 107,31b Kaiser] Leon L, unter welchem er seine ihm bereits von Markianos verliehenen Würden weiter behielt. 107, 35a Sohn] Der jüngste. 107. 37 a eüier oder der andere] U. a. atich Martinus, ein Offizier des Ardaburios. 107.38 a verrieten] Die Brüder stammten aus verschie- denen 'Ehen, 108, la Zenon] Seit Anfang der sechziger Jahre Schwieger- sohn Leons I. und Magister militum per orientem und dSker der mächtigste NebenbiQiler Aspers. 108. 8 Zenon] Wohl nicht lange nach seinem Regierungs- antritt (474). 108.9 Amt] Des Praefectus praetorio. Es handelte sich dabei wohl bloß um den Rang und den Titel. 108, 14 Marsos] S. S. 66, 16*. Digitized by Google X36 Anmeikimgen. 106, 15 ftarb] Bereits 484 am dreißigsten Tage nach der Belagerung der Papirinsfeste. 106, 17 endete] 488 im isamischen Seleukeia. 108, 21a schleiidert] Auf die Nachricht von der schon gleich sn Anfang erfolgten Gefangennahme von Blns' Bmder Trokon- dos, der sich, nm Bilfe herbeizuholen, durch das Belagerungs- heer durchgeschlichen hatte. Pamprepios hatte die Einge- schlossenen vier Jahre lang auf das Erscheinen des Entsatzheeres vertröstet und wurde nun 488 als Betruger und Verräter hinge- richtet: Angeblich hatte er den Trokundos an den Feind verraten. 108,22 a Felsens] S. S. 106, 19. 108, 83 €lenUllgkeit] Eine Folgerung aus der stoischen Gemeinschaftslehre. \gl. S. 21, 21; 28, 4. 109, 15 damals] Nach der Besiegung des HIus; s. S. 106, 16^ 109,22 Terhaftang] Vgl. S. 111,20. 109, 24 Erythrios] S. S. 64, 11*. 109. 27 Harpokras] Zum Namen vgl. Titel'*'. 109,29 Nlkomedes] Sonst nicht bekannter kaiserlicher Beamter in Konstantinopel. 110,3 HorapoUon] Wohl der Sohn des gleichnamigen Grammatikers, der unter Theodosios II. in Eonstantinopel lebte, ein Buch über Hieroglyphik schrieb (s. S. 62^^22"*^ und als Pa- nopolitaner ein engerer Landsmann des Pamprepios war. Unser Horapollon war ein alexandrinischer Sophist und der Lehrer des Dichters und Grammatikers Timotheos von Gaza. Zu seinem Namen vgl. Titel*. 110, 10 Tyrannen] S. S. 12, 13*. 110, 12 Lebenswandels] S. S. 14, 2*. 110, 19 Ammonlos] S. auch S. 46, 20*. 110,19 Gewlunsaeht] S. S. 14,7. Vielleicht ho£Fte er auch durch seinen Übertritt mehr Schüler anzuziehen. 110. 21 läßt — sich — ein] Hierauf weist S. 28, 33; 67, 11. 110.22 Athanasios] Der zweite alexandrinische Patriarch dieses Namens, ^er Nachfolger des 489 verstorbenen Petros; er starb 496. Seine Erwähnung gibt für die Datierung unserer Schrift einen imgefahren Zeitpu^ ab, nach welchem sie an- zusetzen ist; vgl. S. 41,13*; 43,30*. Sie setzt wohl auch den Tod des Ammonios schon voraus, der dann vor 526 fallen müßte; s.S. 41, 13*. 110, 26 < • • • >] Hier fehlt ein Adjektiv wie „aufrichtiger*^ 110, 26 behielt — in der Tiefe — für sieh] Wohl eine e^inologisierende Anspielung auf HorapoUons Heimatsort „Phaine-bythis", der „Zeige die Tiefe" gedeutet werden kann. 110. 28 Toransgesagt] S. S. 63, 27. 111. 6 Jnlianos] S. S. 100, 36. 111.7 Kttstehen] Eine Kapsel für Briefe oder kleine Götterbilder. Digitized by Google Anmerkungen. 187 111, 11 Mftnnem] Von Petros aufgehetzte Mönche? Vgl. S. 33, 23. 111, 18 Schabeisen] Ein der Koiperpflege dienendes Werk- zeug, das hier als Waffe benützt werden soll. 112. 17 grnndsfttzlich] Den Stoikern folgend. 112. 18 früher] In Athen; vgl. S. 113, 37*. 112. 19 Tortri^rel Das Halten solcher „Epideizeis" vor den Schülern der verschiedenen Schulen und geladenen' Ehrengästen bildete neben dem rhetorischen Unterricht eine besondere Auf- gabe der Ehetoren. 112, 19 Es gab usw.] Eine lexikographische Bemerkung des Photios, Der elegantere Rednermantel war rot oder purpur- farbig und in späterer Zeit wei£. 112, 31 Syrianos] Der Jüngere, ein Schüler des Isidoros zur Zeit seines Diadochenamtes ; s. S. 132, 1. 113, 2 politisehen] Noch Plotin wollte Piatons Staatsideal in einer in Kampanien zu gründenden „Platonopolis** verwirk- lichen, und Julisms Reaktion gründete sich auf ähnliche utopi- stische Phantasien, die schließlich auch noch bei der Auswan- derung der letzten Akademiker nach Persien mitspielten. Die Betonung der Mitarbeit an den praktischen Aufgaben des Tages entspringt der stoischen Eichtung der neuplatonischen Ethik im allgemeinen und der Konkurrenz mit der sozialen Betötigung der Christen im besonderen. 113, 17 Bereitwilligkeit] Pythagoreisch nach S. 11, 35. 113, 36 standhaft] Proklos betätigte diese kynische Tugend (s. S. 21, 8"') sowohl durch das harte, entsagungsvolle Leben, das er sich auferlegte, als auch seiner Krankheit gegenüber, die ihm in den letzten fünf Jahren das Dasein fast unerträglich machte. 113,37 Hause] Da Proklos im Jahre 485 starb, so laxiQ Damasldos nach dieser Stelle damals bereits eine festbegründete Ehetorenschule in Athen besessen haben. Seine neuig ähnge Vor- standschaft (s. S. 121, 7 b) dürfte daher, wenn man das Jahr 485 an den Anfang des zweiten Drittels setzt, etwa 482 begonnen haben. Angenommen, er sei damals ungefähr zwanzig Jahre alt gewesen — für seine Frühreife spricht S. 47,26, und vor einer zu weiten Zurückdatierung warnt die Tatsache, daß er den Frieden mit den Persem 533 noch erlebte — , so wäre seine Ge- burt etwa ins Jahr 462 zu setzen. 114, 4 Er traf — ein] Dieser Satz ist sehr zusammen- gezogen. 114, 13 verdient] Dafi der Schlechte durch den Aufschub der Strafe in seiner Schlechtigkeit gelassen wird, ist nach Pro- klos die schwerste Züchtigung. 114, 23 zn gate] Dank der Verdienste in einem früheren Leben; gemäß der Lehre von der Seelenwanderung. 114, 29 Abgesandte] S. S. 110, 12. uigitizea oy VjOOQIC IgS Anmerkungen. 114. 29 Airapios] S. auch S. 98, 26ff. 115,8 Isehomaehos] Verwechslung mit Eritobulos. 115,11a <•••>! Hier fehlt etwas wie „in der neumodi- schen"; vgl. S. 61,26. 115, 14 a B^zanz] Hier erklärte er im Jahre 511 den Pia- ton und den Aristoteles. 115, 15b Tiereekig] S. S. 10, 11*. 115, 24 latrosophist] Inhaber eines medizinischen Lehr- stuhls. 116, 4 Einhttllang] Vgl. S. 65, 5. 116. 8 Petra] Stadt in Arabia Petraea, südlich vom Toten Meer. 116, 9 Bomnos] Kommentator des Hippokrates, wirkte in Alezandreia. 116, 14 OesamtbUdung] Er stand in nahen Beziehungen zu den Sophisten Prokopios und Aineias von Guza, von denen jener die geschmackvolle Art seines Yortrags rühmt. 116. 30 Ehrenstellen] ..Wohl dank seines durch Zenons Drohungen (?) veranlagten Übertritts zum Christentum, dessen ärztliche Vertreter er jedoch nicht als Fachleute gelten ließ; vgl. S. 78, 22. Wie wenig ernst es ihm mit der TadPe war, be- z.eugt die an kynische Beispiele gemahnende (vgl. S. 84, 88"^) Überlief enmg, er habe beim Verlassen des Tairfbeckens den homerischen Vers Od. 4, 51 1 „Also verschwand dort Aias, ersäufb von der salzigen Woge" zitiert. 116, 85 verboten] Vgl. S. 29, 2^ Im Jahre 529 traf ein solches Verbot auch die athenischen Philosophen. 117. 9 Naehmals] Unter der Diadochie des Isidoros. 117, 9 Boros] Isidoros lernte ihn wohl erst in Aphrodisias kennen; s. S. 78, 18. 117, 11 sagt — €lesehiehte] Von Suidas herrührender Zu- satz; s. Titel*. 117, 14 aiistotellsehen] Die Neuplatoniker wollten der aristotelischen Philosophie, so sehr sie sich auch bestrebten, sie mit der platonischen m Einklang zu bringen, doch nur einen sekundären, propädeutischen Wert zuerkennen; ygl. S. 28, 86 ff. 117, 27 Bialektik] Vgl. die Deutung des „Parmenides" S. 89, 21 ff. 117, 27 Prometheus] Anlehnung an Piaton, Phileb. p. 160. 117, 87 Unterrieh^ Unter der Diadochie des Isidoros. 118, 4 Bomna] Eine Tochter des Domnos S. 116, 9? 118,8 bOsen Tiere] Vgl. Xanthippe. 118, 14 Trinkgefäß] Demnach betrieb die Frau die soge- nannte Lekanomantüc (Schüsselwahrsagung), eine Abart der Hydromantik (Wasserwahrsagung). uigitizea by VjOOQIC Anmerknngen. 189 118, 21 JohannesJ Etwa der Usurpator, dem 425 vor seiner Hinrichtung in Aquileia die rechte Hand abgehauen wurde? 118, 21 AnatoUOfll Vielleicht der Mann, der 897/99 unter Arkadios FHLfekt von lllyrien war. 118, 29 mittlerireile] Wenn Damaakios um 491 von seiner Sophistenllltigkeit zurücktrat, so dürfte dieser Zeitpunkt als Beginn seiner philosophischen Studien anzunehmen sein. S. S. 118,87*. 118, 32 Emesion] „Sohn von Emesa** konnte man den Sa- lustios nennen, da er nach S. 61, 11 mütterlicherseits aus dieser syrischen Stadt stammte. Der Name klingt zudem auch an das griechische „emesis" d. h. „Erbrechen" an. 118, 88 sftuisehes Wesen] War Salustios etwa mittlerweile aus einem hellenistischen ein christlicher Kyniker geworden, wie sie Julian in seinen „Reden gegen die ungebildeten Hunde" ^"id „gegen den Kyniker Heraklios" schildert? VgL S. 14, 7*. 119, 1 Oliiebsfand] S. S. 45, 20^ 119,3 etwas] Da nach S. 91, 32 schon zu Lebzeiten des Proklos die Auswanderung der Akademie in Erwägung gezogen wurde, war vielleicht Damaskos als Niederlassungsort m Aus- sicht genommen; s. S. 124, 11 ff. Wenigstens berichtet Aineias von Gaza, nach dem Tode des Proklos habe die Philosophie in Athen keine Stätte mehr gehabt. 119, 9 Bostra] Treffpunkt zweier von Peraea nach Arabien führenden Straßen. 119, 11 Severus] Alexander S., römischer Kaiser (198 — 211), machte Bostra zur römischen Kolonie. 119. 13 Dionvsier] Bewohner der in der Eparchie Arabia gelegenen Stadt Dionysias. Da Dionysos auch in Arabien ver- ehrt wurde und gleich nachher im Zusammenhang mit Damas- kos genannt wird, hängt der Name wohl mit ilmi zusammen. 119. 14 lo] Die Tochter des libyschen Königs Inachos von Argos. Da Zeus sie liebte und in eine Kuh verwandelte, ließ Hera sie durch eine Bremse überallhin verfolgen, bis sie am Nil Ruhe fand. Sie wurde auch mit der von Set-Typhon ver- folgten Isis identifiziert, die einen Sonnendiskos mit Kuhhömem auf dem Haupte trug. 119, 19 Theandrltes] Diesem sonst nicht näher bekannten Grotte der Araber hatte Proklos einen Hymnus geweiht. Da es auch eine arabische Hermesliteratur gab, gehört er als „Gt>tt- Mann" wohl in dieselbe Götterreihe wie Attis; s. S. 78, 17. Eine „theandrische" d. h. „gott-männliche bzw. -menschliche** Wirk- samkeit teilt der sogenannte Dionysios Areopagita (4. Jahrh.) Jesus zu. 119,26 Bia] Vielleicht identisch mit Dion in Cölesyrien. 119, 37 Gärten] Von solchen Höhlenniederlassungen erzählt uigiiizea oy "v^jv^v^v IC 190 Anmerkungen. schon das Buch der Richter und später Josephos. Es waren Zufluchtstätten vor den Wüstenarabem. 120, 15 seliirOreii] Die Götter schwuren beim Styx. 120, 28 abgreleitet] Die folgenden Etymologien sind ätio- logischer Art, d. h. sie wollen wie die ,,Aitia^^ des auch im sechsten Jahrhundert noch yiel gelesenen Kallimachos die (Ent- stehungs-),,Qründe'' von schwer erklärbaren Benennungen an- geben. 120, 24 besiegte] Auf seinem indischen Triumphzug. 1 20, 24 Lykurgos] Ursprünglich der Sohn der Dryas, welcher die Pflegerinnen des Üirakischen Dionysos verfolgte und dafür von Zeus mit Blendung gestraft wurde. 120, 29 Askos] Blo£ zu etymologischen Zwecken erfundener Gigant, der angeblich im Bunde mit Lykurgos den Dionysos fesselte und in emen Strom warf. Hermes befreite den Gott, und dieser verfertigte aus der Haut des überwundenen und geschun- denen Gegners einen Schlauch zur Aufbewahrung des Weines. 120, 86 studiert] S. S. 40, 31''. 120, 86 begrflnde.te] S. 8. 118, S7*, 121, 2 Lehren] Über die reinigenden Tugenden. 121, 6 abgestoßen] Schon Piaton hatte der Bhetoiik die Bedeutung einer wahren Kunst abgesprochen. Vgl. S. 98, 2. 121,7b leitete] Wohl mit Hilfe von ihm unterstellten Fachlehrern; vgl. S. 89, 9*. 121, 20 Dämonen] Vgl. S. 29, 1*. 121. 26 Baitylos] S. S. 61, 32 b. 121. 27 Tttehem] Hüllen. Da nach Hesychios „Baitylos" der Name des Steines war, den Bhea in Windeln wickelte und dem Elronos statt des neugeborenen Zeus zum Verschlingen gab, so hat man es hier wohl mit dieser Tradition zu tun. 121, 80 Eusebios — Emesa] Vielleicht ein Verwandter des gleichnamigen Sophisten aus Emesa, der den Prinzen Julian unterrichtete und 864 als Märtyrer des Hellenismus hingerichtet wurde. 121, 32 Emesa] Li diesem Hauptsitz des syrischen Helios- kults wurde ein dem Helios-Elagabal geweihter beseelter Stein- kegel verehrt. 121, 84 Berge] Libanon. 122, 1 Feuerkugel] Ein Meteor. Den höheren Dämonen schrieb Proklos kugelförmige Leiber zu; vgl. S. 61, 81 b. 122, 11 L($irenbild] Auf den Bildsäulen des Jupiter Helio- politanus ist tatsächlich oft ein Löwenkopf dargestellt. Vgl. S. 86, 88a*. 122,26 Buchstaben] Talismanartige Zauberzeichen, die schon Jamblichos auf Dämonen zurückführte. 122.28 Wand<1>] Der Text („angestoßen habend") ist hier verdorben. Digitized by Google Anmerkungen. 191 122, 36 Wesen] Etwa von der Art der von Proklos an- genommenen innerweltlichen, mit einem Leib versehenen Stem- götter. Vgl. S. 61,38b*. 122, 39 materiellen] Dämonen, die den schlechten Leiden- schaften der Menschen dienstbar seien und zur Zauberei ge- braucht werden könnten, nahmen Porphyrios und Jamblichos an. Proklos, der wohl an hylische (materielle) Dämonen glaubte, bestritt aber die Existenz von bösen« 123, 2 Kronos] S. S. 68, 36*. Damaskios erwähnt E. P. 11 p. 228, 2 Ejronosdämonen, die nach hieratischen Überlieferungen Sander fräßen. Diese bringt er in Zusammenhang mit Ejronos, der seine eigenen Kinder in sich umschließen wollte, ein Mythus, der die Lehre von der in absoluter Weise für das Zweite sor- genden ersten Substanz zum Ausdruck bringe; vgl. S. 13,29*; 108, 9*. 128,2 Übrigen] Hier ist am Rande der Photioshandschnfb A folgende Bemerkung beigeschrieben: Über einen derartigen Dämon (Daimonion), der sich in der Pamaßgegend zeige, habe auch ich (Photios? Vgl. S. 40, 23*) in Griechenland von den Einheimischen (etwas) vernommen. Über diesen sagten sie auch noch andere, noch seltsamere Dinge, die eher ver- schwiegen als weitererzählt zu werden verdienen. 128. 14 loszulassen — bannen] Nach Proklos ist die Theurgie hierzu imstande. Vgl. 35, 24*. 124,3 Eingeweidesehau] Daß diese damals in Heliupolis noch geübt wurde, beweist, wie zäh sich der hellenistische Kultus trotz der strengen Verbote des Kaisers Theodosios II. im Orient erhielt. 124, 12 Zweck] S. S. 119, 3*. 124. 15 heillosen Terhältnissen] Der Druck von seiten der Christen? Vgl. S. 12, 9*; 131, 34*. 124, 17 Karlen] Aphrodisias, wo Isidoros wohl noch einmal mit Asklepiodotos wegen der Übernahme des Diadochenamtes verhandebi sollte; s. 8. 86,24ff. 124. 19 Gott] Asklepios; vgl. Z. 34. 124. 20 der Kyllenler] Wohl der auf einen Philosophen in Damaiskos übertragene Beiname des Hermes, der nach dem arkadisch-achäischen Grenzgebirge Kyllene, wo er geboren war, so genannt wurde. 124, 20 lässig] Vgl. S. 12, 20. 124, 34 Asklepios] Ein ihm geweihter Hain lag zwischen Berytos und Sidon. 124, 34 Berytos] Beirut. 124.36 Nationalgott] Die besonderen Volksgötter gehören in die intellektuell^ Reihe des jamblichischen Göttersystems. 124, 86 Sadykos] Deutsch „der Gerechte'^ 124. 37 geboren] Von einer Titanide. üigitized by Google 193 Anmerkungen. 124, 87 Blosknren] Die ,fSohne des Zeus" Kastor nnd Polydenkes, die Schatzherren der Schiffer, wurden auch in Krankheiten angerufen und oft mit den Kabiren, den Helfern in Sturmesnot, zusammengeworfen. Die Zahl dieser wechselte zwischen zwei und einer ganzen Schar gleichartiger Dämonen. 125, 1 Esmiuios] Dem Folgenden gemäß ein phönikischer Attis; vgl. S. 78, 17*. „Esh" heißt Feuer. 125. 11 Zeogangsglled] Wörtlich „kindersäende Natur'*. 125. 12 Paion] Beiname des Asklepios. 125, 18 lebenerzengenden] Bei den Neuplatonikem das stehende Beiwort für die Göttermutter. Damaskios nennt E. P. II p. 150, 8 Rhea so. Vgl. S. 5, 19; 77, 8*. 125,26 Kunst] S.S. 71,17. 125,81 Lebensriehtung] Vgl. S. 75,8ff. 126. 8 Regnnge^ Vgl. S. 112, 14. 126. 9 Wesen] Eine Traumgeliebte, wie -sie in altorienta- lischen und griechischen Erzählungen vorkommen. 126, 11 Kopf binde] Damaskios hatte wohl im Traum eine Frau mit einer „Fhosomon^^ genannten Kopf binde gesehen und diese Bezeichnung dann mit „Orarium^^ erklärt 126,22 Hegias] Als noch zu Lebzeiten des Proklos so- gleich Isidoros zu seinem Nachfolger ausersehen wurde (s. S. 96, 1), war Hegias noch zu jung für die Kandidatur. Proklos setzte aber schon fünf Jahre vor seinem Tode große Hoff- nungen auf ihn, weil er in ihm die Tugenden seiner Ahnen wieder- zufinden glaubte. 126, 25 vertretungsweise] Vgl. S. 92, 19*. 126,29 unseren] Des Damae&os und des Isidoros. 127, 6 Torlesung] Wohl eine Vorarbeit zu dem E. P. I p. 86, 5 erwähnten umfangreichen Werke „über die chaldäischen G-öttersprüche^S Auch Damaskios stellte E. P. II p. 182, 9 eine Schrift über dieses Thema in Aussicht. 127, 23 Verwandten] In seiner Familie war seit Nesto- rios, dem Vater des Plutarchos, die Überlieferung der theurgischen Kunst erblich. Sein Stammbaum — Marines nennt ilm (wie Damasldos S. 91, 32 die Diadochenreihe) „die wirklich goldene Kette" — reichte angeblich bis auf Selon zurück. 127,35 Rellgioiisgebriuehe] Das Christentum. 128, 10 Werke] Die Theurgie. 129, 12 Sokrates] Im ersten Such des platonischen „Staates*^; vgl. auch p. 495 Äff. 129, 21 Silvanos] Die Zuweisung dieser inhaltlich gar nicht näher .bestimmbaren Glosse zu unserem Werke beruht bloß auf ihrer Ähnlichkeit mit S. 48,20; 81, 24. 129, 32 ocyglscher] S. S. 73, 81. 129, 32 Finsternis] MellenistiBche Bezeichnung für die Herr- schaft des Christentums. Digitized by Google Anmerkungen. 193 129, 38 Lieht] Nach Marinos hatte die Sonnenfinsternis des Jahres 484 der Welt im voraus angekündigt, was für ein helles Licht ihr im nächsten Jahre durch den Tod des Proklos ent- zogen werden sollte. 130, 27 Mensehen] Diese Ansicht entspricht dem der Wirk- lichkeit mehr Berechtigung zugestehenden Standpunkte des platonischen „Staatsmannes^^ und der „Gesetze^^ Überhaupt charakterisiert die durchgängige Betonung der praktischen Richtung des Isidoros, die ihn den kynisierenden Stoikern nahe bringt, den Philosophen trotz seines Mystizismus mehr als einen Welt weisen, als man es von dem Bewunderer eines Sarapion erwarten sollte. 130, 28 Sehneide] Sprichwort; vgl. Homer, II. 10, 173. 131. 15 Künstler] Der Fachmann. 131,34 heillos] S. S. 124, 16*. 131,39 verlassen] Damaskios ging wohl mit ihm nach Alexandreia. 132, 1 Syrianos] Der Jüngere; vgl. S. 112, 31*. 132, 3 anfznhelfen] Hinter diesem Satz steht die Bemer- kung: „Alles durch die Schönheit des Ausdrucks Hervorragende, was übergangen worden ist, muß den Auszügen beigefügt werden." Hierauf folgen dann die Exzerpte P. 231—312. Rührt diese Bemerkung von Photios selbst her, so enthält sie von seiner Seite, dieselbe bedingte Anerkennung des formalen Könnens des Damaskios, wie sie aus dem Referat S. 134, 21 ff. spricht. . 132, 11 noeh — nieht] Etwa bis S. 86, 7. 132.13 Darstellung] Griechisch: „Logos" : Wohl im Sinne des von Hermes Logios (s. S. 10, 12) inspirierten Offenbarungs- „Wortes", dessen L^amation der Held der Darstellung selbst ist. Zu dieser Erklärung pa£t auch der mystische Ausdruck „Botschaft" vortreffUch; s. S. 10, 14*. 132. 16 a reinen Chor] Dieser schloß mit Proklos, den die Götter, wie Marinos sagt, gerade deshalb nach Athen brachten, um die Reinheit der platonischen Diadochenreihe zu erhalten. 132, 23 Biadoehen] Asklepiodotos d. Ä., Marinos, Zeno- dotos, Asklepiodotos d. J. 182, 30 ernst — Seherz] Hiemach war auch Isidoros ein „Spudogeloios"; vgl. S. 67, 13*. 138,5 zerlegen] S. S. 10,9*. — Die Fortsetzung der Kritik ist von uns S. 1, 4 ff. vorweggenommen. 133, 11 Absehweifnngen] S. S. 3, 22*. 133. 14 Altweiherfabeln] S. S. 7, 11*. 133, 14 hellt — an] S. S. 14, 2*. 133, 19 wissensehaftliehen Forsehungen usw.] Anleh- nung an das S. 22, Iff. erörterte biographische Schema des Damaskios. Ph. Bibl. Bd. 125. Isidoros. Digitized IfGoogk 194 Anmerkungen. 183, 21 yerirOttertJ S. S. 24, 18*. 138, 21 Biehter] S. S. 51, 9. 184,6 Einwürfe] Hiervon ist wie überhaupt von den theoretisch-systematiBclien Partien unseres Werkes fast gar niclits mehr vorhanden; vgl. aber die Einleitung und S. 130, 21 ; 131, 3. 134. 14 dSmonisehen] Vgl. S. 8, 15; 11, 10; 61,23; 122,37. 134, 17 oberfläehUeli — befaßt] Vgl S. 128, 27. 134. 23 klaren Stils] Vgl. S. 1, 30. 134, 25 Banheit] YgL S. 2, 26. 134, 32 BUdem] S. S. 2, 26*. 134. 39 Neueningssaelit] YgL S. 2, 2. 134. 40 überladen] Y^. S. 2, 9. 135, 16 Wortflguren] Vgl. S. 2, 27. 135. 15 Perioden] Vgl. 8. 1, 80*; 2, 31. 135, 21 Herbheit] Vgl. S. 184, 25. 185. 24 Mischung] Vgl. S. 2, 18. 135, 32 Last] YgL S. 91, 14. 185, 36 Biographie] Vgl. S. 2, 24. 135, 38 GrOle] Nach Hermogenes die zweite Stilart, von welcher die von Damaskios S. 1, 28 angestrebte "Würde die erste Unterart bildete. Der von ihm S. 2, 20 für nötig erach- tete „bestimmte Ton^^ scheint seinem Kritiker für eine Bio- graphie nicht zugesagt zu haben. 185. 41 Ausführilehkeit] S. S. 6, 88*; 7, 11*. 136. 1 Bamaskios ~ Theon] S. S. 40, 81. 186. 2 leitete — Bhetorensehnle] S. S. 121, 7b. 136. 3 in der — Lehrer] S. S. 89, 8. 186, 6 In der — Weg] S S. 92, 17. 186, 9 und — Sehriften] S. S. 49, 5. 186. 15 und — erklärt] S. S. 89, 9a. 136. 16 In — f esteUt] S. S. 117, 36. Digitized by Google Register. A. Namenregister. A. Abraham 87, 38. Adonis 64,31. Agäisclies Meer 61,21. Xgrypten: Alter 8, 26; Urge- schichte 61, 14 a; Mythologie 65fl5; Hieroglyphen 62,22; Priester 3,31; 65,3; Theolo- gen 43, 85; Weisheit 4, 5; 25, 27; 60, 14; 75, 29; Bu- cher 61, 2a. S. auch Aion, Alexandreia, Asklepios, Erythrios, Göttermutter, HeraiskoB, Horapollon,|^ Koros, Isis, Nil, Osiris, Pamprepios, Pan (Stadt), .. Sarapis, Sothis, Typhon. Äthiopien 48,82; 49,2. Agapios, Ph. Q-. A 98, 26; 102,5; 114, 29 ff. Aidesia 46, 7ff. Aidesios, St.? 38,32. Aigai (KUik.) 48,4. Aigyptos? 44,16ff. Aion 81,11; 64,28. Aischylos 19,16 (Sept.691ff.: vgl. 88, 38ff.). Akademie 94, 22; „Chor<' 47, 1 ; 90,32; 182,16a; Aufgabe 91,8; Sitz 91, 38; Zwist 89, 17; Ver- mögen 94, 19ff.; Diadochen 94, 19 ff.; die von Proklos er- korenen D. 132, 28; Kette der D. 91, 2ff.; 132, 14a; Amt der D. 91,12; 130,10; Wahl 130,7. S. auch Piaton, Plutarchos (Ath.), Syrianos d. A., Ma- rines, Zenodotos, Askle- piodotos d. Ä. und d. J., Isidoros, Hegias, Dama- skioB. Alexandreia: Religiöse Ver- hältnisse 29,d5a; 31, 8; Osiris- stadt 77,24; Sarapiskult 29, 13; Traumgabe 9,9; Schulen 84, 2; 52, 14; 97, 25 a; Hafen 112, 8; Eheschließung 32,26; Pa- triarchen 83,8; 68,28; 105,4; 110, 22; Dialektausdrücke 9, 11; 32, 21. S. auch Agapios, Aidesia, Aion, Antonios, AsklepiodotoBd.A.,Brach- manen, Epiphanios, Eu- prepios, Gregorios, Her- meias, Hesychios, Hie- ron, Hierokles, Hypatia, Jakobos, Isidoros, Ölym- §ioB, Pan (Gott), Salustios, arapion,Seyerianos,Se- verus, Syrianos d. A., Ze- non Ph. Alkinoos 29,23. Ammonianos G. ? 87, 89. . uigitizea oy "v^jOOQIC 196 Register. ^ Ammonios Ph. (28,32); 44,14; 48, 18ff.; 64, 11; 109, 28ff.; 110,19. Anatolios ? 118,21. Anthemios, K. 40, 86; 65,82a. Anthusa ? 4d,2ff. Antiocheia 82,81. Antonios 70, 5. Apameia 59,82. Aphrodisias (Kar.) 78, 20; 83,83; vgl. 77,21. Aphrodite 10, 18;54,18; 77,21. ApoUon 69,20; 78,4. Arabien 117,10; 119, 7ff. Archiadas d. A. 96,18. ArchiadaBd.J., Ph.? 128,1 ff. Ardaburios St. 107,27b. Argarizos 87, 30. Argofl 71,25b. Aristeides 85, Idb. Aristophanes 54,2. Aristoteles, Ph.: Metaphysik 23,36; Poetik 23,34; Ehetorik 23,34;Erklänmff27,33; 31,88; 49, 13 a. Vergleich mit Piaton 24,6ff. S.auchDoros, Peri- patetiker. Arkadios 100,10. Asine ? 102, 16b. Askleplades, Ph. ?: Heimat 60, 16; (Bruder 60, 10; 65, 2); Hauptgebiet 61, la; Hymnen 61, 9 ff.; Werk über die Über- einstimmung sämtlicher Theo- logie^ 61, IIa; Urgeschichte der Ägypter 61, 14a; Reisen 61, 22 an.; Beziehungen zu Heraiskos (60, 10); 65, 2; zu Damaskios und Isidoros s. dort (Asklepigeneia d. J.) 96,9. Askleptodotos d. iL«, A. Ph.: „Der große" 95, 19; Heimat 69,31; Eltern 69,32; Vater 70, Iff.; Schwiegervater (?) 79, 18ff.; Braut 79,28; Frau 77, 31; 85,22ff.; Töchter 71, 15; Schwiegersohn 96, 19 ; Charak- ter 69, 84; 82, 22; 125,30; Anlage 68, 6ff.; 75, 5ff.; 79, 8b; Forschungsgebiet 68, 8ff. Verhältnis zur Religion 69, 16ff.; 77,10; zur Philosophie 70,2; zur Metaphysik 75,10; zur Naturwissenschaft 68, 9; 75, 17; zur Mathematik 75, 19; zur Ethik 75, 21; zur Medizin 76,32; zur Musik 75, 32 ff.; Hymnen 79, 16; Krank- heit 80, 16ff.; 86,17; Kandi- dat für das Diadochenamt (86, 10); 96,18; Vision 86,16. In Alexandreia: Erzieher des Isidoros 69, 6. Sonstige Be- ziehungen zu diesem und zu Damaskios s. dort. Schüler des Jakobos 76,33 a. In Athen 81,86: Schüler des Proklos 86,28 a; Reisen in Sy- rien 81,87: Beziehungen zu Domninos 82,7a; zu Süarios 82, 30b; zu Maras 85, 8b; in Phrygien 78, 24. InKarien: 69,5; (86,11); (126, 25). AsklepiodotoB d. J., Ph. 95, 18; (86, 10). Asklepios 73, 15; 74, 8; 80,23; (86,17); (124,19); 124,34. Askos 120,29. Asper, St. 43,27; 107,29bff. Astronoe? 126, 6. S. auch G-öttermutter. Athanasios ü., B. 110,22. Athen : Stadt der Athene 91, 38 ; Sitz der Akademie 91, 33; Ehrung der Philosophen 33, 1 ; Stand der Philosophie 126, 27; 130,27; 132,2; Schulen 62, 19; 56, 4; 104, 17; Asklepioskult 80,23; Büder58,10; 54,13; 74, 32. S. auch Agapiqs, Aidesia, Archiadas d. A., Asklepiodotos d. Ä., Da- y Google A. Namenregister. 197 maskios, Q-regorios, Her- meias, Hierax, Hierios, Hilarios, Jakobos, Isido- ros, MarinoSf Pampre- pios, Flaton, Plutarchos, Proklofl, Salustios, Seve- rianoB, Superianos, The- agenes, Ulpianos. Athene 10,16; 91,33; 96,22; 121,86; Fanathenäen 96, 23. S. auch Pallas. AthenodoroB, Ph. ? 66,10. Attika 68,6; 96,9; 127,24. Attila 39,29; 41,11. Attis 78,17. S. auch Götter- mutter, Hilarienfest; vgl. Esmunos. Auxentios 98,33. B. Babia ? 48, 6. Bakchos 63,30. Basileides? 61,12. Bei 68,37. Beroia (Syr.) 84,21. Berytos 124,34. Bolathen 68,37. Bostra 119,9. Brachmanen 42, 8. S. auch Inder. By zanz : Senat 94, 2 b ; Religiöse Verhältnisse 34, 80;.. Helle- nistenhader 64, 12 ; Arzte 72, 4b; 73,22: Schule 116,80; Goldstücke 94,24; Erdbeben 96, 6. S. auch Agapios, Ammonio8,Antonio8,Ery- thrios, Hesychios, Hie- rokles, Jakobos, Kon- stantinopel, Lukios, Ma- ximinos. C. Caesarea (Pal.) 69,33. (Castricius) s. Firmus. Ghaironeia 41, 7. Chaldfter 87, 12; 76, 14; 76, 22; 127, 6.. S. Asklepiodo- tos d. A.» Hegias, Froklos, Theosebios. Charitinnen 97,11. Cheiron 102,34. (Chrtstentniii.) Vgl. Hellenis- mus: Die andere 110,29, herr- schende Partei 84,31; 106,4; 108, 10; 110, 22; die große Men^e 67, 26 ; 93, 1 1 ; die Leute von dem anderen Volke 67, 23 ; 74, 1 a ; die L. mit den zerschla- genen Ohren u. den nicht min- der verdorbenen Gedanken 48, 13; Finsternis 129,82; der dem Schöneren entgegenwehende Sturm der Notwendigkeit 106, 16; die alles Alte sturzende Notwendigkeit 69, 28; der — in die Tiefe reißende Strom der Lebensverfassung 30, la; die neuen Satzungen 93, 8; die gegenwärtigen Zustönde 26, 3; die bestehenden Beli^onsge- bnluche 127,36; die jetzigen Politiker 14, 18; die Führer (Patriarchen) 68, 23; 106, 4; die Glaubenshüter (Patriar- chen) 106, 5 ; 1 10, 22 ; Tyrannen 12, 13; 110, 10; vgL 117, 3; Nachstellungen 13, 6; 64, 6; 95, 2; 127, 36; Lebensver- fassung 14, 3 ff.; Lebenswandel 110, 12; Eigenschaften frech 106, 6; geldgierig 14, 7 110,21; Muisch 14,7; 118,33 schlecht 46, 26; 106, 7; lio; 12; 114,12; ungebildet 32,9 unheilbar 12,9; 114,12; 124 15; 131,34; verflucht 12,9 vertiert 33, 23. S. auch Am m o - nios, Horapollon, Leon- tios,Pamprepios. — Atha- nasios, Kyrillos, Petros. Chrysippos 25, 10. uigiiizea by VjOOQIC 198 Register. D. Dalmatien 59, 10b ff. Bamaskios, Fh.: Heimat 120, 88 b; Mitbürger 51,80; 59,87 107,27; Zei^enossen 98,27 Brader 100, 36 (s. Julianos) Weltanschauung 113,4; Stu- diei^ang 186, 1; Verhältnis zur Philosophie 11,5; zu den ältesten FhüoBophen 24, 17; zu Jamblichos 28,27; zurMan- tik 79, 80; 130, 86; zur Dicht- kunst 98, 21; zur Rhetorik 120, 38; zur literarischen Kri- tik 98,18; zur Politik 113,4; Lobgedicht auf Aidesia 47,25; Korrektur der Hymnen des isidoros 89,8. „Leben des Philosophen Isidoros" bzw. „Philosophi- sche Geschichte" Titel*. „Bio- graphie** 2, 24; 6, 38; 51, 8; 132,23. — 183, 7 ff.; 135,86. (Nach 500 und vor 526: S. S. 43,30*; 41,13*]. Ankün- digung 1, 4; Widmung 1, 6; Veranlassung 1, 26; Vorbe- trachtung 1, 26; Besprechung 182, 4 ff.; Umfang und Ein- teilung 133, 4 ; Tendenz 183, 12 ; Quelle 7, 1 ; „Botschaft" 10, 14; 90,37; 132,20a; Schwierigkeit 132, 11; Zuverlässigkeit 7, 1; Stil 1,28. — 134,21; Sprach- liche Besonderheiten 5, 28 ; 62, 11; 63, 15; 67, 28; 87, 17; 105, 19; 126,11. In Älexandreia I: Rhetori- sche Studien unter Theon 40, 31; unter Severianos 100,28 [Nach 474: S.S. 40, 81*]. Be- kanntschaft mit Aidesia 47, 22; mit Antonios 7.0? 83; mit As- klepiodotos d. A. 69, 34. In Athen I: Leiter einer Rhe- torenschule 112,18; 121,7b; Beschützer des Isidoros 113, 86; Schüler des Marinos 89,8; des ZenodotoB 92, 17; Gesand- ter (der Akademie nach Äle- xandreia) 118,84. In Älexandreia II: Zusam- mensein mit Asklepiades und Isidoros 61,25; mit Emesion bzw. Nemesion 118, 82 ff.; mit Salustios 56, 31 ff. Eeise mit Isidoros nach Karten und Athen (s. Isidoros): Be- such von Hierapolis (Phryg.) mit Doros 78, 12; Erkrankung auf der Fahrt von Samos nach Athen 126,3; Heiratsgedanken 126,6; vgl. 112, 14. In Athen II: Kritik der Schule des Hegias 126,27; Gespräch mit diesem 130,36. In Älexandreia III: Schüler des Ammonios 44, 14; 89,9a; des Heliodoros 44, 14; des Isidoros 7, 1 (vgl. 3, 14); 117, 36; Lehrer der Theodora 1, 12; (vgl. 3, 14). Damaskos 48, 6; 71, 19bff.; 98, 32; 120, 27 ff. Damiano? 77,31. Demosthenes 51,23; 52,2. Dia ? 119, 26. Dike 86,17; 114,16. Diogenes ? 1, 15. Diomedes? 129,6. Dionysia? 119,13. Dionysos 120,24. Dioskuren 124,87. Domna? 118, 4ff. Domninos,Ph. 80,25; 81,10ff.; („Haimoptyikos" 80, 26*). ..S. auch Asklepiodotos d. Ä., Proklos. Domnos, A. 116,9. Dorisch 30,28. Doros, Ph. ? 78,13; 117,10. Dreißig, die 117,3. Drepanon (Arg.) ? 71,25b. uigitizea by Google A. Namenregister. 199 EkdikioB 80,11. El 68, 37. Emesa 51, 11 ff.; 121,82. Emesion? 118,32. S. auchNe- mesion, Salustios. Epeiros 69,11b. Epidaaros 95,2. S. auchMa- rinos. Epiktet, Ph. 86,5ff. Epiphanios, Th. 31,6. Ermanrich, St 107,34a. Erythrios? 64,11. Esmunos 125,1; „der Achte" 125, 17. Vgl. Attis. Eaböer, der 67, 27. S. auch Heraiskos. Eunoios, S. ? 51, 17ff.; 52, 8ff. Eupeithios, Th. ? 128, Iff. Euprepios, Th. ? 31,6fif. Eusebios, Th. ? 121,30; 122, Uff. Eusebios, Sohn des Flavianus ? 1, 16. F. Firmus, Ph. 90,5a. Flavianus? 1,16. Galenos, A. Fh. 90,7a. Gaza 70, 11. Geiserich 59, 1. Generosa? 29,11. Gennaios 122,9. Gesios, A, (115,84); 116,6. Gigant 120,29. Göttermutter 78, 17; Agyrte 79,27; 80,9. S. auch Attis, Hilarienfest. Vgl. Astro- noe, Esmunos. Goten 43,24. Gregorios, Ph. ? 46,86. Griechenland 4, 33; 5, 10; 48, 36; 66,28; 92,27; 93,9; 124, 35; S. auch Hellenismus. Hades 4, 36; 16, 24; 69, 15; 78, 19* 121 14. Harpokras, G. ? 109,27ff. Hebräer 35,25; 87, 34. S. auch Juden. Hegias,Ph.l26,29ff.; 127,16ff.; 128, Iff. Heliodoros, Ph. ? 44,14; 48, 17. Helios 35,25; 65,17. Heliupolis 61,31a. Hellenismus 1,7; 59,19 a; 66, 38 a; 87, 39; 108, 4. S. auch Götterverehrung. Das Licht der Wahrheit 26, 19; die gute alte Zeit 105, 11; die dte Lebensverfassung 31, 17; die alten Bräuche 30,7a; 93, 8; die von den Vätern überkommenen Bräuche 110, 30; Repristinationspläne 65, 38a; 66,6a; Eepristinations- versuche 107, 6 ff. Eigen- schaften: glückselig 25, 16; 30,9a; 62,7; 90,12a; 121,2; göttlich 2, 5 ff.; 3, 16; 15, 38a; 24, 18 (vgl. 133, 21 ff.); 26, 22; 29, 19; 60, iJO; 89, 13; vgl. 63, 30. — 183, 28; den Göttern gefällig 29,4; 53, 18; 62,7; 74,2b; 91,18; 121,2; groß 9,1a; 44,21; 46,7; heilig 29,15; 39,10; 70,8ff.; 74,3b; 88,7; 94,27; 108,4; 118,11; 127,22; vgl. 4,6; 10,11; 16, 28aff.; 24,10; 26,25; 65,11; 67,24; 70,11; 71,11; 87,32; 128, 8ff.; altertümlich 2, 4ff.; anständig 12, 36; 13, 2; 20, 21 ; 21,31; 46,6; 44,19; 46,23; 53, 26*; 65, 32; 56, 13; 59, 9b; 69,33; 82,34; 84,30; 88,6; 101, 16; 112,37; 113,30; 123,21; 127,8; 129,21 ; gesellig 29. 31 ; 82,23; 108,82; 115,9a; vgl. 12, y Google 200 Begister. 16; 21.31; 98,81; 97,7; 183, 31 ; in Furcht vor den Christen 97, 19; 109, 18; verschuldet 12,2*; 46,20; 71,8a; verleum- det 114,85 b; verfolgt 109, 29ff.; 116, 86 ff.; verhaftet 110, Iff.; 111, 20; 114,30; gefoltert 107,87b; 110, 4ff.; lll,26ff.; standhaft 110, 9; 111,26; 114, 82ff.; fliehend }09, 84; 111, 9 ff.; vorgeladen 114,26; Ab- trünnige 29,4; 98.9; 110.19ff.; Proselyten 87,89; 88,3. (YomStandpunkt desPho- tio8 aus: Irrgläubig 87,81; ]28, 16; 188, 12; ungläubig 1,20; 62,2a; 73,27; lästernd 87,31; 128,1; fanatisch 107, 6; 183,14). Heralskos, Ph.?: Heimat 67,31 ; (Bruder 60, 10; 66, 2); Stand 65,3; Beiname 67,27; Seele 60,21a; 65, 9; Äußeres 65, 20; 67, 30; Verhältnis zur Philo-^ Sophie 60. 80; zur Dialektik 60, 32; zur B«ligion 60, 19; zu einzelnen Göttern 65, 9: zu Aion 64,28; zu Bakchos 68, 80; zu Helios 65, 17; zu Ko- ros 65, 16 ; ProphetischeTrilume 63, llff.; (106,34); 110,28; Anlage und Charakter 60,19; 64,3; 67,81; „Eumoiria" 67, 36. In Älexandreia I: Geburt 66, lOff. (In Athen : Schüler des Proklos 66, 23.) (In Älexandreia II: Lehrer des Isidoros 60, 10; 26, 87 a). Beziehungen zu Ammoniosund Erythrios 64, 11; Schicksale nach dem Fehlschlagen des isaurischen Aufstands 110, 8; 116, 36; Beziehungen zu Ge- sios 116, 37; Tod 66, 2; 116, 8. Heraklit, Ph. 67,9. Hermeias, Ph. 44, 18ff. Hermes Logios 10, 12; vgl. 8, 18*; Geschenk des H. 45, 20*; 119,1*. Herodes, S. 54,13. Hesychios, A. 71,22b. Hierapolis (Phryg.) 78,8. Hierax, Ph. ? 48,29ff. Hierios, Ph. ? 64,32; 108,82. Hierokles 34, 1; Werk über die „Goldenen Sprüche der Pythagoreer** 36, 4 ; Buch „über die Vorsehung*' 85,7. S. auch Isidoros. Hilarienfest 78, 18. S. auch Attis, Göttermutter. Hilarios 82, 30ff. Hippokrates, A. 77,6. Homer 21,6 (11.13,277); 29, 22 (Od. 11,834; 18,2); 33,12 (n. 21, 26); 33, 24ff. (IL 16, 388; Od. 22,40); 84,36 (Od. 9,847); 38,3 (0.2,58); 49,3 (H8,6). Honorius, K. 89,30. Horapollon, G. 110, 3ff. Horos 66, 16. Hypatia, Ph.: Heimat 81, 28; Vater 31, 30ff.; Charakter 81, 29; Äußeres 32,6; Lebensbe- tötigung 31, 36; Verhältnis zur Philosophie 31, 34; 97, 32; zur Mathematik 81,81; 97,185; zur Politik 32, 36. Vergleich mit Isidoros 97, 82; Liebes- feschichte 82,6; Ende 88,8: 'olgen für Isidoros 97, 15. I(J). Jakobos, A. 71, 18 ff.; 76,88a; „Heiland" 73, 16; „Pöychri- stes" 71,23b. Jamblichos, Ph. 1, 18; 23, 25 ff.; 91,9. Jannuarios 101, 15. Digitized by Google A. Namenregister. 201 Ibykos 91,29 (Fr. 24). IlluB,St.66,8ff.; 104,30ff.; 105, 33; 108, 15ff. Illyrien 69,11b. Inder 42, 19; s. auch Brach- manen. lo 119, 14. (Johannes Talaias, B.) 63,23*. Johannes? 118,21. Isaarien 62, 18. Ischomachos 115,3. Isidoros, Ph.: „Der göttliche" 2, 6; 3, 16; „der große" 9, la; Herkunft seiner Seele 6, 26; deren vorherbestimmte Stelle 132,15a; Heimat 9, 8*; 24,30; Mutter 20, 1; 44, 17; Mutter- bruder 44, 16; Bruder 8, 32 (?); 112,24; Schwestersohn 8, 1.8; Frau 118,4; Sohn 118,5; Äußeres 10,9; 97,3; Inneres 10, soff.; Lebensverfassung 13, 19 ff.; Einzel Charakteristik 10, 9ff.: Einfalt 2, 4; 10,25; 13,8; 16, 32; 39, 6; Würde 2, 3; 10, 22; 60, 4; 97, 4; 132, 28; Ver- hältnis zur Büchergelehrsam- keit 25, 34a; 27, 16; zur Philo- sophie 22, Iff.; 26,28; 60,23; 95,16; 97,35; zur Theologie 16, 20; 60, 25; zur Religion 26,3; 60,30; zu Orpheus 16, 19; Pythagoras 24, 18; Sokra- tes23,13 ; (117,1) ; Platon24,7ff.; Aristoteles 23, 36 ff.; 26, 10; zur Stoa 108,33; zu Chrysippos 25,10; Jamblichos 23,26; 24, 29 ff .; 9 1 , 9 ; zu den neueren Phi- losophen 24,27; zur Rhetorik 28,34; 39, 6; 97,37; zur Dicht- kunst 23, 34; 38, 25; 97, 37 (s. auch Damaskios); Hymnen 38, 36; Ausdrucksweise 2, 3; 16,32; 26, 29; 88, 32; Kritiker 28, 1 (philos.); 27,24; 98, 4 (lit) ; iSlume 8, 7 ff. ; Dämono- logie 122,37; „Eumoiria" 22, 25; Briefe (88,26); 89,37 b; (91,16); 109,38; (112,7). In ÄUxjcandreia I: Sein Päda- gog 69,6; sein(e) Lehrer 25, 37a; 27,32; 60,10; Reise nach Karlen 8, 32; 20, 2; 69, 5; 86, 37a ; selbst Fädagog 26, 27 ; Lebensunterhalt 30, 33; Lehr- weise 26,29 ; Beziehungen zu Sa- rapion 14, 32 ; Epiphanios und Euprepios 31, 6; Hierokles 84, 1 ; Ammonianos 37, 39 ; Theon 39,9; Hermeias 44,13; Gre- gorios 45, 36; Aidesia 46, 7; Severus 7, 8; Theosebios 35, 11; Hierax 48, 29; (Ammonios 28, 32); Heliodoros 44, 14; 48, 16; Leontios, S. 28, 26 ff. In Athen I: Beziehungen zu Proklos 49,26; 76,19; Salu- stios 51, 2; Marinos 89, 22 b. In Alexandreia II: Beziehun- gen zu Salustios 61, 2; As- klepiades 60, 11 ; Heraiskos 60, 10; Proklos (brieflich wegen der Diadochie) 88,21; 91,5; Marino» (briefl.) 88, 26 ; 89, 37b ; Bräutigam 95, 21 (92, 5). In Athen II: Erfolgreiche Verhandlungen mit Proklos und Marinos 95, 26 ff. [Nach 478: s.S. 96,6*]. In Alexandreia III [Um 482 —Ende 484: s. S. 66,23*; 106, 16*]: Vergleich mit Hypatia 97, 32 ; Verhältnis zu Sarapion 102,20; Pamprepios 103,6; Haltung und Lage nach dem FehlscUagen des isaurischen Aufstandes 109,15; Beziehun- §en zu Harpokras 109, 27 ff.; rikomedes 109, 29; Flucht- versuch 1 1 1 , 5 ff. ; Brief an Da- maskios 112,7; Abreise nach Athen 113, 34 [Um ?— Anfang 485: s.S. 113,37*]. In Athen III (1. Aufenthalt uigitizea by Google 202 Register. nach Proklofl' Tod) : Wohnung bei DamaskioB 113,36; Teil- nahme am Begräbnis des Pro- klos 114, 4 [Um 485: s. S. 113, 37*]. In Älexandreia IV: (Lehrver- bot 116,34); Beziehungen zu Theodora 1,6; 8,14; Damas- kios 3, 14; 16, 11 ; zu diesem und Asklepiades 61, 25. Beise mit Damaskios 1 19, 7 ff. : Nach Bostra 119, 9; Damaskos 122,22; HeHupolis 121,25; Berytos 1 24,29 ; Karlen (Aphro- disias) : Beziehungen zu Askle- piodotos d.Ä.l 25, 25 ; Dorosl 17, 10; Fahrt nach Samos 126, 1. In Athen IV (2. Aufenthalt nach Proklos' Tod 27,34): Be- ziehungen zu Hegias und seinen Freunden 126, 29 ff.; erfolgrei- che Verhandlungen mit Mari- nes : Übernahme der Diadochie 130,6; Gespräche mit Marines 28,2; Hegias 130,21; 131,3; Doros 117,20; Damaskios 130, 36; Syrianos d. J. 132, 1 ; Ab- dankung 131, 37; Platz in der Diadochenreihe 132,14 a. Isis 5,15; 43,36. Isokrates 100,29. Italien 41,14; 71,30b. Juden 88, 2; 116, 9; Sabbath 88, 5 ; Synagoge 88, 5. S. auch Hebräer. Julianos, S. ? 100,86; 111, 6ff. Julianus, K. 107,11. Kabiren 124,37. Kallimachos 101,7. Kallinikos ? 98.34. Kappadokien 43,5. Karlen 8, 32; 40, 17; 69, 20; 86, 11 ff.; 87,2a; 124,17. Karthager 59, 1. Kilikien 29, 12; 43, 4; 77, 7. Komanosberg 43, 5. Konstantinopel 66, 82; 72, 4b. S. auch Byzanz. Kronos 13,29; 68,36; 102,31 ff. Kurboi ? 40, 16. Kyklop 84,36. Kyllenier, der ? 124,20. Kyniker 57,36bff. Kyrillos L, B. 88,8. Lachares, S. 52, 19ff.; 53, Iff. (103,84?); Reden 63,5; Büd 63, 10. Laodikeia (Syr.) 81,20. Larissa (Syr.) 81,20. Leon L, K. 43,8ff.; 49,1; 72, 9b; (107,31). LeontioB, K. 66, 3. Leontios, S. ? 28,26ff. Libanon 61,32aff. Libyen 44,7; 101,8. Lukios 107, 18. Lydien 88,31. Lykurgos 120,24. M. Mäander 69,4ff. Mallos 77,7, Maras. („Der Gerechte" 85, 12 b); 84,21; 85, 8 ff. Marcella. „Die heilige" 39, 10. MarcellinuB, St. 58,20ff. Marinos, Ph.: Heimat 87,28; sein Lehrer 27,35; 89,31a; Verhältnis zur Wissenschaft 88,16; 89, 17; zur platonischen Philosophie 27, 86; 89, 21 ; zur Religion 87, 35 ; Vergleich mit Zenodotos 92, 20; Schriften 88,34; Erläuterungsschrift zu Piatons „Philebos" 27,37; zu .oogk A. Nameoregister. 203 dessen ffParmenides" 89,84 b; Brief 89,27 b. Zm Lebzeiten des ProJdos: Be- ziehungen zu Theagenes 93, 24 Ö.; zu Isidoros 8. dort. Krankheit 90, 15fif.; 91, 84. Nach dem Tode des ProUos: Schulhaupt 27, 81; 87, 28; 89, 6; 98, 29; Flucht 95, 1. S. auch Epidauros. Bezieh- ungen zu Agapios 98,28; zu Hegiafl 129,87; zu Damas- kios, Isidoros s. dort Krankheit 129,26; Vision 90, 25; Tod 131,38. Markellos, S. ? 61,30fif. Marsos, St. 66.16; 108, Uff. Maximinos ? 123,5. Metrophanes, S. ? 58,37; 54,7. MomoB 46, 9. Monimos ? 1, 17. Moschos, S. ? 83,18. Musen 13,32; 86,6; 67,23. Mysien 79,35. BT. Neapolis (Pal.) 87,29. Nemesion ? Il8, 36. S. auch Emesion, Salustios. Nemesis 67, 27. Nikomedes, St. ? 109,29ff. Nil 61, 23ff. Nomo8?59, 86; 98,27; 101,16ff.; 102, 9. Nomos, S. ? 52,1. O. Odainathos, Ph. ? 55,11. Odysseus 13,11; 29,21. Ogygisch 73,31; 129,32. Olymp 77,15ff. Olympios, Ph. 29,11. Orestiaden 43, 6. Orion 43,38. Orpheus 16,17; 75,13; 102,22. Osiris 6, 16; 31, 10; 64, 30; 77, 24. Paion 74,9; 125,12. Palästina 59,34. Pamprepios, G. St. : „Das pani- sche Unglück" 102, 17a; Hei- mat 66, 20b ff.; 104, 5; Frau 66,23; Beruf 66, 20 äff.; 104, 6 ff.; Anlage 104, 6; Charakter (Seele) 103, 5; 106,8; Äußeres 66, 18; Verhältnis zur Keli- gion 66,6; Prophet 105,25 a; Schicksal 66,37; 104,19; Vor- trag^66, 27. In Ägypten I: 104, 5. In Griechenland (Athen) : Stu- dien 103, 26; Verhältnis zu Proklos 103, 27; Heirat 66, 23; AnsteDung 104, 17. In Konstantinopel: Verhältnis zu lUus 66, 80 ff.; 106,31; zu Leontios (K.) 66, 3; zu Marsos 66, 16 ff. In Ägypten (Alexandreia) II: 108,5; 105,31. Beziehungen zu Isidoros s. dort; zu Salustios 103, 18. In der Papirius feste: Tod 108, 21. Pan (Gott) 48, 84. Pan (Stadt) 66,22a; (102,17a). (Papiriusfeste) 106, 19; 108, 22 a. Parmenides 89, 26b ff. Patrikios ? 80,1. Pelops 43,7. Percfamon 55, 30. Peripatetiker 117,24. S.auch Aristoteles. Persien 31,9. Petra 116, 8. Petros, B. 105,6; (63, 28*). Phäaken 29,22. Pheidias 74,14. Philebos 27,37. Phönizien 68,36; 124, 85; 126, 5 ff Digitized by Google 204 Register. Phrygien 78,8; 80,1. Phthonos 45, 10. Pindar 18, 34 (Pyth. Vni,95); 21, 2 (Ol. 1, 81) ; 24, 8 (Ol. 1, 1 1 4); 91, 23 (Ol. 1, 52) ; (62, 35 : Fr. 76). Plftton, Ph.: Vermögen 94,19; Aufgabe 91, 8; Schriften 130, 11; Gedanken 23,22; 24,7; 34, 10; 75, 12; Wahrheit 36,22; Theosophie 36, 25; Dialektik 117,27; Sprache 34,9; Er- klärer 23, 24; 28, 5; 31, 36; 49, 10a; 89, 26b ff. ; Gorg. : 34, 12; G. P.459D : 66,28; Parm.: 89, 25 b ff. ; Phaedr. p. 276D : 89,15; Phüeb.: 27,37; Rep.: 36, 24; Tim. p. 47B : 130, 25. S. auch Akademie, Amm.p- nios, Asklepiodotos d. A., Damaskios, Domninos, Doros, FirmuB, Galenos, Hierokles, Hypatia, Isi- doros, Marinos, Proklos, Theosebios. Polias 96, 22. S. auch Athene. Plutarehos aus Athen, Ph. : „Der Große" 127, 3; Heimat 80, 24; Sohn 54, 32; (ürurenkel) 126, 33; Schüler 55, 11 ; Kritik 91,9, Als Phüosoph 55, 15; 103,31. Verhältnis zur Religion 80, 30. Krankheit 80, 24. Plutarchos aus Chaironeia41 , 6. PolybioB 107,1. Porphyrios, Ph. 24,28. Proklos, Ph.: „Wie ein Gott" 50,20; „der Gewaltige" 44,23; „der Chorführer" 47,2; 90,32; Schulhaupt 27, 31 ; 87, 28 ; 89, 5 ; 98,29; 132,23; Seele 90,26; AntUtz 49; 29; Blüte 99, 14; Ansehen 129, 86; Krankheit 74, 39; 113, 85; Traum 90, 8b; Tod 90, 25; Bestattung 114, 5; Verhältnis zur Philosophie bzw. Theologie 50, 12; zur Reliß^ion 50,14; zur Musik 76, 19. Weis- sagungen 90, IIb ff.; Schrift über die „Reinigung der pla- tonischen Lehre" 81,27; Er- läuterung von Piatons „Phile- bos" 28,5 und „Parmenides" 89, 28 a ; Vorlesung (?) über „die chaldäischen Orakel'^ 127, 6; Werk(?) über die „chaldäi- schen Betätigungen'' 76, 22; Briefe 86, 10; (88, 22); 91, 5. Beziehungen zur Akademie, zu Asklepiodotos d. jL. und d. J., Damaskios, Herais- kos, Isidoros, Marinos, Pamprepios, Salustios, Zenodotos s. dort; zu seiner Nachfolgerkette 91, 2; zu Sy- rianos 44, 22 ; Hermeias 44, 22 ; Aidesia 46, 38 ff.; 49,24; Dom- ninos 81, 21 ff.; Ammonios und Heliodoros 48, 21 ; Agapios 98, 29*; Hegias 127, 5; Hierios 54, 33; Hilarios 84, 4; Jako- bos 74, 37; Severianos 99, 12; Zenon Perg. 55, 29; Atheno- doros 56, 13. Proklos, Sohn d. Isidoros 118, 6. Prometheus 117,27. Psychristes 71,23b. Ptolemaios 89, 9b ff. Pygmäen 49, 4* Pythagoras bzw. Pythago- re er 5, 8; 11, 35; 17, 12; 24, 18; 75,2. Pytheas 87,2a. Pythische, der 67,26. ^• Quirina ? 1, 15. QuirinuB ? 54, 34. B. Rhodos 41,9; 71,24b. Rom, römisch 7, 8ff.; 39, 27 ff. 40, 36 ff.; 41,37; 43,2; 49,1 59,2ff.; 65,31a; 93,7ff.; 94,1a 98,35; 105,88; 116,31. uigiiizea by Google A. Namenregister. 205 Sadykos 124,36. Salustios, Ph.: Heimat 51,11; Vater 61, 12; Mutter 51, 12; Anlage und Charakter 51, 18 ; Studien 51, 14 ; Verhaltnia zur Bhetorik 51,15; zur spekula- tiven Philosophie 56, 1 ; zur Religion 57, 19; zur Mantik 59,28; zum Kynismus 57,38; Vergleich mit HerakHt 57, 9 ; Witze 57,19; Reisen 58,18. In Emesa: Verhältnis zu Eu- noios 51, 17 ff.; 52, 8 ff.; zu Markellos 51, 30 ff. In Älexandreia I: 52, 13. In Athen: 51, 2; Verhältnis zu : Superianos 52, 18 ; Lachares 53, 1 ; Metrophanes 53, 37 ; Hi- erios 54,32; Odainathos 55,11; Proklos 55, 35; Zenon Perg. 55, 29; Athenodoros 56, 10; Reise zu Marcellinus 58, 20. In Älexandreia II: Beziehun- gen zu Damaskios, Isido- ros, Pamprepios s. dort. S. auch Emesion, Neme- sion. Samariter 87, 35. Samos 126, 1. SampsigeramoB ? 1,17. Sarapion, Th. 14, 23 ff.; 102, 20ff. Sarapis 29, 13. Seirios 43,37. Seleukeia (Syr.) 81,37. Severianos, St. S. 98, 26 ff.; 107. 27 äff. Severus, St. 7, 8; 40, 36; 66, 36a. Severus (Alexander) K. 119,11. Silvanus ? 129,21. Simonides 115,18b (Fr. 5). Sizilien 40,25; 43,9. Skythen 39,28. Sogda ? 40, 13. Sokrates 23, 13; 34, 26; 86, 87; 115,2; 117,1; 129,12. Soranos, A. 77,6. Sothis 43, 35. Stoiker 36,20; 108,38. Styx 119, 7ff. Superianos, S. 52,18. Synesios ? 48,.?9. Syrianos d. A., Ph. („Der Große" 44,21; 46,7); 24,31; 37,40; 47,3; 48,25; 81,21; (103, 32 ?). Syrianos d.J.,Ph.ll2,31;132,l. Syrien 48, 4; 51, 11 ; 55, 11 ; 59, 33; 61,32a; 68,36; 80,25; 84, 14b. T. Tetrapyrgion ? 40,26. Theagenes, St.: Heimat 92, 26; (Prau) 96,9; (Sohn) 126,33; (Schwiegervater) 96,13; Cha- rakter 92, 26; Freigebigkeit 94, 13; 127, 37; Verhältnis zur Philosophie 93, 2; 94, 8b; zum Hellenismus 93, 8; Bildung 94, 6a; Stand 92, 26; 94, Iff.; An- sehen 93,36; Beziehungen zu Marin OS s. do.rt. S. auch Archiadas d. Ä. und d. J. Theandrites 119,19. Themistokles 13, 11. Theoderich 41,13. Theodora ? 1,6. Theodor OS von Asine, Ph. 102, 15 b. Theodosiosn.,K. (33,31); 107, 14. Theodote ? 44,17. Theokleia ? 51,12. (Theon), Vater der Hypatia 31, 30ff. Theon, S. 39,9ff. Theosebios, Ph. 34, 12ff.; 35, llff.; 36, 4ff.; 37, 7; Schriften 36, 15. Thukydides 51,82. uigitizea by Google 206 Register. Tiberius, E. 41,6. Typhon 6,24; 6,4ff.; 108,11. U. UlpianoB, Ph. 112,24ff. Uranios 59, 82. V. Valentinianu8 in.,K. (83,86); 89,29. W. Walamer 41,llff. Xenophon 115, 2 (Oeconom. I, 15). Z. ZenodotoB, Fh. 92, 13 ff. (Zenon, G-eneral) 107,21. Zenon, K. (63,15); 66,4; 104, 29ff.; 108,laff.; 109,29; 115, 87; 116,6. Zenon (AI.), Ph. ? 88,2ff. Zenon (Perg.), Ph. ? 55,29. Zeus 87,83; 102,85; 120,80; 122, 10. „Der höchste" 87, 82. Zeuxis 74, 15. B. Sachregister. A. Astronomie 49, 21 a; 89, 11 ; G-lo- buB 48, 40; Eoi^junktion 68, 2; Konstellation 7,17; Stonden- maß 62, 80; Uhrwerk 62, 30. Astronomen s. Ammonios, Damaskios^ Ptolemaios. VgL auch Welt. Axt 125, 10. B. Babion 47,82. Bad, öffentliches 42, 12; 52, 82. Baitylos 61,82bff.; 121,26ff.; 122, 6ff. Barbar 29,15; 107,30b; 114,27. Beischläferinnen 84,10a. Berg als Fahrzeug 99,21. Bodensatz 4,15. Botanik 68,.^6. S. Asklepio- dotos d. Ä. Briefschreiben 100,11. Bttehenresen: Besitz 16, 17 (» 102,21; 103,3); 42,2; 83,1; Herausgabe 28, 1; 90, 7 b.; Kauf 45, 13; Tasche 111, 5; Wissen 25, 29 ff.; 27,16; vgl. 44, 84. C. Ghresmos 9, 11. D. Dankopfer (liter.) 125,84. Diät, feuerlose 58, 16. Diametraler Gegensatz 103, 6ff Dünste, todbringende 78, 6; 79,11a. Ehe: Vertrag 82,27; Hochzeit 79,19; Zweck 85,16; 37,16; 112, 14; Ehesegen 85, 84; Ehe- bruch 88, 16 ff.; Doppelehe 71, 32 b; Ehelosigkeit 32, 4; 47, 5; 113,29; vgl. 119,21; Keusch- heit 37, 7 f.; Ehegenossin 77, 86; vgl. 118, 8. Eigenwille 99,24. Elektrizität, animalische 41, 3ff Digitized by Google B. Sachregister. 207 Erdbeben 96,6. Erdspalte 119,27. Ethik 16,4a; 17, 34 ff.; 20,6; 21, 86; 28, 10; 86, 6ff.; 57, 83ff.; 68,lff.; 76,21ff.; 118, 4 ff.; Prinzipien des Handelns 11, 88; die Tugend (Begriff) 20, 9; die (4 bzw. 5) Tugenden 17, 84 ff.; ihre Portpflanzung 20, 16; die fünfte Tugend 57, 20; Streben 58, 4; Übung 20, 29; 58, 10; 118, 8. S. auch Hellenismus. Etymologie 119,15; 120,26. Eumoiria 22,25; 67,86. F. Farbenlehre 68, 12; 8. Askle- piodotos d. A. Felsen 106,19; 108,22 a. Festungen 106, 80 ff. Feuerkugel 7,24; 61,81b; 122, Iff. Fleischnahrung 80, 16 ff. Folterung 114,17;^ 118,21; s. auch Hellenismus. Formen, s. Götter 11. Freitisch 101,4. Frömmigkeit 130,81. Gefälligkeit 108, 88. Ge^enkaiser 66,4. Geisterschlachten 89,35ff. Gelderwerb 14, 7; 17, 8 ff.; 18,5; 74,27a; 92,6; 99,17; 100,2; 121,18. Gelehrte 118. 19. Geordnetes Wesen 20, 8; 102, 10; 112,38. Gepäck 111,6; 112,1. Gerede, bloßes 118,25. Geschichte 18, 25 ff.; 89,24; 102, 83. Geschlecht, das heilige 62, 6; vgl. 13,80. Geschlechtsverkehr 37, 8; 87,21; 102,26. GlasgefäÜ 118,14. G9tter: 1. Die eine Ursache des Alls 4, 14; das Ungeteilte 14, 30. II. Die göttlichen Ord- nungen 4, 16. S.auchOlymp. : Der Geist 16,8b; die über- wesentlichen Einheiten 89,86 a (« Götter 89, 32 b); die un- sichtbaren, intelligibeln Dinge 75, 11 H göttUch 75, 11); die intelligible Schönheit 23,1 . D i e intellektuelle Welt 24,4; das intellektuelle Licht 22, 28 (= göttiich 9, 24; vgl. 124, 81). : der Schöpfer 5, 16, Lenker 58,26 des Alls 5,16; der Ordner des Stoffs 5, 17 (= Osiris-Horos-Helios). < Das 2. intellektuelle Prinzip >, das belebende 5, 19 ; 1 25, 18 (=l8is- Astronoe -Göttermutter - Athe- ne). Das dritte <^ intellektu- elle > Prinzip 5, 28 : Enthält in sich: die Schutzherm der Kün- ste 74, 12 (Asklepios, Bakchos, Hermes Logios, raion) mit den einzelnen Seelengattungen 6, 82; Formen bzw. Zahlen 5,16; 24, 27; Ursachen 22, 19; die dritten und umweltlichen (d. h. aus der intellektuellen Welt ins Diesseits hinüberwirken- . den) Ursachen 4, 22 (vgl. „umweltliche Natur*' 75, 27) Na- tionalgöttem 124, 85; Erschei- nungen 47, 15; 63, 82; 79, 5b; 86,17; vgl. 128,12. y Google 208 Eegister. m. Die höheren Ordnun- gen 4, 17: Die Dämonen: gute 121,19; ganz reine, im- materieUe 122, 41 (vgl. 121 , 19) ; an diese heranreichende 122, 40; zwischen den ganz im- materiellen mid den ganz ma- teriellen stehende IS^, 88; zn nahe an den Stoff streifende 122, 89; schädliche, materielle 85, 20ff.; 122, 89 (vgl. 121, 20; 128,14). 6,24; dämonische, 15; 11,10; 61,28; 122,87. — 184, 14. Schicksal, G-lück 80, 28; 88, 12; 104, 23; 114, 85a; 116, 81 Notwendigkeit (Ananke) 69,28 106,16 ; Fügung (Chreon) 99,28 , Verhängnis (Heimarmene) 99, 28; Verkettung der Umstände (Kairos) 88, 12 ff. Göttersprüche, Orakel 9, 11; 50, 81 ; 80,24; 122,80. S. auch (Chaldäer,Pythisch). Gött- liche Stimme 18, 15; 67, 17; 81, 7; 122,31; Schrift 122, 26; Göttliche Strafe, BAche 33, 24 ; 67,19; 114,18; vgL 100, 19 ff. Gtftterrerehrang : Heilige Stätten 15, 28b; 26,6; 44,10; 60,20bff.; 70,80; 78,8; 79,11b; 81,1; 87,82; 119,88ff.; 121,85. Weihestätten 60,22 a; Familienkulte 127, 28; Götter- bUder 26, 4; 44, 1; 64, 13; 62, 18; 64,18; 69,28; 79,15; 80, 35; 81,6: strengblickende 54, 22 (vgl. 63,86; 107,19); be- seelte 64, 19 ff.; Hieroglyphen 62,22; Altäre 62,10; Götter- dienst (Hieratik 4, 12 ff.; 79, 82; 130, 21); 29, 84ff.; 81,8ff.; 62,8; 70,10; Gebet 10,5; 16, 24b ff.; 48, llff.; 47, 9; 70,85; 79,3b; 81,1; 85,17; Priester 8,81; 65,3; 121,28; Priesteramt 91, 17; Religions- lehrer 29, 86 a ; richtige Ansicht von den G. 57, 20; Erkenntnis 85, 9; Deutung der G. 48, 35; 124,87; 125, 2ff.; Furcht vor ihnen 77,11; liebe zu ihnen 26, llff.; 69, 88; Opfer 77,18; 80, 17; Weihgeschenke 120, 7; Hymnen 88, 36; 61,9a; 79,16; Eid 85,22; 45,1; 120,14. Gorgonenpflanze 42,33. Grammatik 1,9; 37,89; 109, 28; 115, 19a. S. Agapios, Ammonianos, Harpokras; Pamprepios. H. Haarflechten 61, 28 ff. Herdenmenschen 129,4. Herrscher (Begriff) 131, 3ff. Höhle 78,5. Hungersnot 42,26. I. Immateriell s. Götter III. Inseln der Seligen 70,36. Intellektuell s. Götter 11. Intelligibel s. Götter 11. Iphikratiden 58,6. K. Kästchen (Kibotion) 111,7. Kanal des Werdens 10, 3ff. Kataibates 78,40. Kichererbsen -Menschenkopf 54, 85. Kleidung: Kopf binde 86, 20; 126, 1 1 a ; Schuhe 58, 6 ; Wisch- tücher 82,21; 126,llbff.; Ein- schlagtücher 121,27; Mäntel 31,84; 60,19; 79,24; 86,21; 112, 19. Kleinkram 117,25. Kleinkünste 98,2. Kneipwirtinnen 128,82. y Google £. Sachregister. 209 Kochkessel 58,18. Konstellationssteine 7,17. Konsul 41, Iff.; 66,d4aff. Krieg 43, 10; 58,29; 105,28a. Künstler (=» Fachmann) 131,15. Kugel 7,24ff.; 61,81b; 122,1. Kunstwerke 48, 84; 54, 18; 74, 16; s. auch Götterver- ehrung, Physiognomo- nisches. Ländlich 80, 12. Lager 108,24. Laien 82, 10; 115,11a; 128,22; 124,9; 125,81; 128, 15 ff. Leben 5,19; 96,20; 125, 18ff.; Lebensverfassungen 18, 23 ff.; 30,1a; 36,89; I02,31ff.; Le- bensrichtung bzw. -grundsätze 69,86; 128,8; Lebensformen 86, 11; Lebensführung 86, 80; 45,2; 57,33b; 81,80; Philo- sophisches L. 62, 8; 81, 32, 83, 31; 94,31; 118,5; Gott- gefälliges 62, 7; Schöneres 83, 9; Lrdisches 6, 22; Eheliches 87,8; Unweibisches 119,21; im Verborgenen 14, 88; Ein- siedlerisches 15, 16; Privates 86, 35. Lebenerzeugend 125, 13; vgl. 5,18. Lebensfeuer (-wärme) 125, 13. Leiehe: Begräbnis 114,5; Ein- hüllung 65,5; 116,4; Grab- spruch 47,24; Leintücher 65, 6; Rauchfaß 114,6. Lesen 68,81; 86, 28a ff. Löwenbild 122,11. Logik 24,1; 181, 2L — 184,7; Dialektik 6, 85; 82, 84; 60, 32; 89, 85b; 117, 7ff.; 128,28 (vgl. 44,28); Schlüsse 11, 10; 28, 1 1 ; 89, 28b; 128,30; Begriffe 20,8; 22,14; 27, 5ff.; 89,83b; 181,8. Luftarten 79, 13a. Fh. Bibl. Bd. 126. Isidoros. Mantik 59,18b; 79,28ff.; 130, 39; Seher 9,15; 27,21; Ein- geweideschau 124,8; Wasser- schau 118, 18; Wolkenschau 42,38; 43,31. Materiell s. Götter III. Mathematik 81, 81; 49, 16b; 75,19; 81,22; 112,25; Arith- metik 1, 12; 82, 15; 89, 8; Geometrie 1, 11 ; 49, 20a; 89,8; 97, 85. S. Amm.pnios, As- klepiodotos d. A., Domni- nos, Hypatia, Marinos, Ulpianos. Medizin: Heilgötter s. Askle- pios, Paion. Traum-Orakel 80, 21 ff.; Arzte 94, 14; s. Agapios, Asklepiodotos d. A.; Brachmanen, Dom- nos, Galenos, Gesios, He- sy chios, Hippokrates, Ja- kob o s („Heiland", „Psychri- stes**), Soranos. Der rechte Arzt 73, 6; Gehalt 74, 29a; Krankheiten 74, 39; 80, 26; 81, 8: Wunden 74, 21; Anschwellen der unteren Ex- tremitäten 126,8; Blutspucken 80, 25; Herzweh 64, 22; Kopf- weh 64, 87; Magenbeschwer- den 80,16ff.; 90,17; 91,84; Pest 42, 26 ; Beschwerden beim Stuhlgang 85, 18; Wassersucht 120, 19;ZahnausfaU72, 14;Dia- gnose 72, 12ff. Heilmittel: Aderlaß 74,22; Bäder 74, 18; Chirurgie 74,19; Diät 74,21; Fleischkost 80, 16 ff.; Kohl- enthaltung 74, 39 ; Malve 75, 1 ; Musik 32, 11 ; Nießwurz, weiße 76,86 a; Reinigungsmittel 74, 18; Schweinefleisch 80, 29; Behandlung, unentgeltliche 74, 27a; Unterricht 115,28; 116, 12. Meer Olbertragen) 84,22; 117, 28. DJgitized byCjOOgk 210 RegiBter. Menseh: Doppelnatur 1 1, 1 ; 20, 27 ; 45, 4; 69, 18; 97, 3; vgl Cheiron. (>ottäliiüichkeit27, 18;66,1 ;69, 16; 72,82; 118,12; Mensch im vollen Sinne des Wortes 108, 28;180,26ff. Sonderbare M. s. raradoxographisches. Seele (vgl. Gott er II): Vor dem Eintritt in den Korper: Ursprang 5, 85 ff. ; 6, 8 ; Gottes- gemeinschalt 65, 9; Gattungen 6,32. In Verbindung mit dem Korper: Herabstieg 6, 21 ff.; Verbin- dtmg mit dem Körper 6, 2; 69,18; Leib (Vehikel) 85,38; Sitz 36,2; ihr Abbild 10,26; Verlust der Einheit (Zertei- lung, Zerreißung, Zez^eßen) 5, 37 ff.; Verderbnis 29,6; Kon- flikt mit der Weit 47, 87; Schmerzen 58,9; Zustände 72, 18 ; Richtungen 104, 24 ; Eigen- arten 80,34: Die unbefleckte S. 11, 29; die geordnete 20, 15; die forschende 22, 11; die be- schwingte 24,23; die bildsame 36, 9; die lernbegierige 95, 30 a; die zweckenteprechende 99, 8; die aufrechte 109, 17; die S. des Reichen 127, 10. — Drang nach Vervollkommnung 38, 11;.. Sammlung 14, 31 ff.; 45,4; Übung (Askese) 20,29; 58,10; 113,8; Reinigung 22, 23; 28, 18; 121, 8; Weitung 124,38; Bekehrung 32,31. Teile: 13, 19ff.: I. Der Geist 10, 34; 24, 2; 44, 36; 67, 17; 95, 85a; 98, 21 ; 100,88; 117,30;128,21;K]^fte 11, 12; Einsicht 117,30; Denk- kraft 22, 18; 46, 4; Regung 44, 86; Vernunft 11, 15; 16,6b; Urteilsvermögen 22, 16; Ge- dächtnis 10, 34; 44, 84; 88, 13; 89, 16; WiUe 11, 28; Gewissen 50,35; 128,13. Verhältnis zurGottheit: Ausfluß 10,27; Ziel8,85ff.; 28,6; 24,25; das göttliche (intellektuelle 22,28) Licht 4, 8 ; 9, 24; Augen 22, 22; 28, 17; göttliche Beeinflussung (Begnadung bzw. Eumoiria 22, 25; 67,36) 22, 21 ff.; im Ge- bet 15, 84b; Ekstase 16, 4b; vgL 9,21; 54,16; 64,23; En- thusiasmus 16, IIb; 24, 4; 27, 19; 80,18; 58,21; 64,23; 74, 14; 125,21; Schauen 9,82ff.; 22,24; 88,87. S.auchGötter, Paradoxographisohes. — Einbildungskraft 9, 29 ff.; 10, 33; 22,15; 88,29. n. Der Mut (Zorn). Zorn 11, 14ff.; 18, 21ff.; 57, 1; 92, 33; 100, 16; vgl. 70, 15; 113, 18. IIL Die Begierde 6,5; 18, 21 ff.; 14, 3ff.; 87,84; 102,23ff.; 110, 19 ff.; 128, 36; 129, 17; wollüstige Regungen 112, 14; 126, 7; natürliche Zustände 72, 18. Vom Körper getrennt: Trennung 45, 4; 48, 8; 181, 88; VgL 85, 24; 90, 25; 113, 35; 116, 3; Erscheinungen 8, 18; 89,85ff.;68,ll;90,27. S.auch Paradoxographisohes. — Bilder der S. 90, 26; die S. im Hades 4, 86; Schatten 121, 14; Verwandlungen 5, 1; vgl 54,2; 68,30; Heimflug 5,35; Theokrasie 5,83; 64,80; Un- sterblichkeit 4, 85; 44, 38 ff.; Eschatologie (Hoffnung) 8, 85 ff.; 16, 24; 44,5; 46,22; 69, 88; 117, 81; Inseln der Se- Ikren 70, 36; vgl. 3, 18*; 90, 26; YoTing über die S. 66, 10. y Google B. Sachregister. 211 Ursprong 6, 2; Natur 45, 4; 72,19; Organe 46,4; 76,11; Sinne 9,22ff.; 10,80fif.; Tast- sinn 9, 39; sinnliche Wahr- nehmung 9, 82; 11, 11 ; 79, 7b; Schlafzustände 9, 28 ff.; 18, 14ff.; 47,18. Menschenhaupt 54,85. Mineralogie 68, X!, S. As- klepiodotos d. A. Morder 60, 2; Mord 88, 20; 48,19; 100,19. Mondsteine 7, llff. Musik 82,11; 75,83a; in Yer- lust geratene 82, 14; 75, 84 a; Diesis 76,5; Steg 76,2; Stimm- bildung 76, 10; -nachahmung 76, 15 ff.; Tongeschlechter (Chromatisch 75, 85 b ff.; Dia- tonisch 75, 87b ff.; Enharmo- nisch 75, 84a ff.) 75, 85 a ff. ; Töne : Knarren 48, 86 ; Zischen 122 81 Mystik 8,82ff.; 15,84b; 16,24; 25,24; 48,11; 60,22aff.; 63; 80ff.; 64,30; 65,11; 69,11; 70, 10 ff.; 77,18; Einigung 5, 84; emporführend 4,24; vgl. 69,38; Hafen 44,5; Halttaue 4, 28; Mythen 4, 6; 13, 83; 29,23; 65,15; 102,83; 108,29; 119,14; 120,24; 126, 5 ff.; Theosophie 36,25; Mysterien 31, 9; Speiseverbote 75, 2; 80, 18ff.; 81,10; unaussprechlich 4,lff.; 9,14; 48,11; 64,27; 65, 21; 69, 11; 70, 10; 77, 13ff.; 80, 5; Heroldsmf 31, 28; An- hören 16,26; 77,14; zauber- kräftige Satzung 77,23; Diät s. Medizin; Weihen 44, 3; 60,25 a; Magie 35,23; Zauber- ringe 87, Uff.; Theurgie 85, 28; Zauberer 59,35; vgl. 123, 5; Wundertäter 74,1b; vgl. 42,26; 128,5. ir. Nacken 106,25. Nahrang: Dattel 42, 16; Feige 17,24; Kohl 74,39; Äeis 42, 16; Wahiuß 17, 23; Wasser 42,16; Wein 84,37; 120,25; vfi^L 80, 23. S. auch Diät, Medizin. Natur s. Welt. Naturgebilde 7, 33; 68, 9; 120, 4. Neuerer 75,22; 87,38. Ökonomie : Haushaltung 17, 15; 71, 3a; 77, 34; Grund- besitz 83, 28; 85, 2; 87, 2a; 94, 29; Grundstückserwerb 85, 4; Landbau 71, 3 b ff.; Ver- schuldung 12,2*; 46, 20ff.; 71, 8aff. Orarium 126,12a. Ordnungen s. Götter II, HL P. Paradoxographisehes : Wun- derdinge 7,33; 15,28a; 16, 22; 34, 19; 39, 34; 51, 3; 78,23; 79,4b; 87,8b; 106, 21b; 118, 12; 120, 18. Von Göttern s. dort II (Erschei- nungen). — Von Dämonen s. Götter ni. — Von See- len Verstorbener s. Mensch (Seele : Erscheinungen). — Von Menschen 41 , 11 ff. ; 42, 25 ff. ; 49, 2; 64,35; 59,23ff.; 61,28ff.; 69,4; 72, 12; 86,27; 123,6 (Von Kindern 47, 30; 64, 1). Von Naturgebilden: Tieren 88, 17; 40, 35 ff.; 48, 31; 62, 18ff.; 86, 86 ff.; Pflanzen 42,33; Steinen 7, llff. (Baityloi 61, 32bff.; 12l,26ff.); Vorgängen 14* uigitizea oy xjv^v^v iv. 212 Register. 69, 21 ; 96, 5; Orten 78, 8; 119, 24. S. auch Mantik, Mensch (Seele). Patrizier 7,9. Patrizius 94,2a. Pflanzen 5,4: Gorgonenpflanze 42, 33; Holzarten 68, 15; Kichererbse 54,37; Kohl 74, 89; Kräuter 68, 17; Malve 75, 1; Nießwurz, weiße 76, 86 a. Philosophie : Begriffsbestim- mung 24, 28; 117, 27; Wert 180, 26; ein Heiligtum 4, 6; 24, 10; ünverletzlichkeit 129, 11; Herkunft 36,25; 117,27; Sitz 11, 5; Einteilung 25, 4; 86,28; 50,12ff.; 75, 10 ff.; 81, 22; 89, 1; zünftige Ph. 16, IIa; 24,3. S. auch Ägyp- ten, Ghaldäer, Orpheus, P 1 a t o n. — Verhältnis zur Hie- ratik s, Götterverehrung. — Schwierigkeit 56, 5 ff. ; dazu erforderliche Eigenschaften 22, 1; Ansehen und Lage 126, 27; 130, 27; 182,22; Drang, Liebe, Eifer z. Ph. 77, 28; 92, 4; 120, 39; vgl. 38,11; Erklärungsart 100, '61. Philosophen: Echte 24, 18ff.; 38, 12; 81,82; 95, 16; 97,35; 127,17; „viereckige" 115, 15bff.; vgl. 10,11; Wahr- heitsucher 16,7a; 44,80; 70, 7; vgl.ll,18;21,29;24,26ff.; 55, 19; große 9, laff.; 44, 21; 46,7; 95,19; 127,8; Wahr- heitsverfechter 67, 83; An- fänger 50,22; Prüfung 56,27; Fortgeschrittenere 50, 27 ; Un- echte 11,6 (vgl. 118,20); 56, 29; 79,80; 93, 16; Diesseits- philosophen 25,4; 75,23; 89, 18; lachende 82, 24; 97, 8; 108,36; 132,31; s. auch Sa- lustios. — Die ältesten Ph. 24, 17; mittleren 24, 32; neue- ren 24,27; neuzeitlichen 25, 18; Tracht 81,34; 50,19; 58, 5; 79, 23; Vorträge 66, 10; Philosophiebeflissene 98, 2 ; 128, 13.— 134, 18; Phüosophin 79, 23. S.Hypatia, Theodora. Phosonion 126,11. Phylakeion 32,21. Physiognomoniselies : Von Menschen 10, 9; 29, 29; 35, 18; 88,5; 49,24ff.; 59, 28 ff. 66,18; 67,80; 97,3; 105,86 109,16; von Bildern 58,10 54, 18 (vgl. 63,32); 74,82. Poetik 1,9; 23,34; 38,14; 97, 26 äff. ; 98, 38 ; 104, 3. S. auch Agapios, Ammonianos, Damaskios,l8idoro8, Mu- sen, Nomos, Severianos, Theon. Dichter s. Aischylos, Ari- stophanes, Homer, Iby- kos, Isidoros, Kallima- chos, Orpheus, Pampre- pios, Pindar, Simonides. IMchtkunst 88, 25 ; 98, 21 ; 104, 6; Dichterberuf 104,7; Kritik 98,4ff.; 101,5. PoUtik 113, 1 6ff.; 14, 18; 41,38ff.; 58,23b; (67,7); 70,13; 88,4; 92,26ff.; 99,83ff.; 100,29ff.; 101, 19; 102, 8; 118, 8; 121, 16; Armenpflege 12,2*; 46, 14; 74, 25a; 84, 27; 92, 81; 101,28; 127,39. Prinzipien s. Götter 11. Purpur 122, 25. B. Bausch 104,25. Reehtswesen: Anwaltschaft 51, 18; 99, 16; Bichter 100, 15; Gerichte 6, 84; 18,10; 84,81; gerichtliche Beredsamkeit 51, .oogk £. Sachregister. 213 16; Prozeß 70, 18ff.; Studium des römischen Rechts 98,39; Testament 94, 'J9; 108, 1; Unterpfand 19, Iff.; Verban- nung 34, 88. Bedefreiheit 29,2; vgl. 116, 34. Reichtum 92,28; 127, 9ff. Reisen 15, 21aff.; 58, 18; 60, lÖafif.; 71, 29a; 73,21; 82,1; 119, 4ff. Rhetorik 2,19; 23,84; 89,5; 97,26 a; 98,38. Rhetoren s. Aristoteles, Damaskios, Demosthe- nes, Eunoios, Herodes, Isidoros, Isokrates, Ju- lianos, Lachares, Leon- tios, Markellos, Metro- phanes, Moschos, Salu- stios, Severianos, Supe- rianos, Theon. VgL auch Agapios, Nomos. Studium 61,14; 52,27; 100,87; 120, 88; Tracht 112, 19; Sophisten 89,9; 61, 16ff.; 52,36; 53,4fif.; 54, 7ff.; sophistisch 100, 30; Redeweise (Stil) l,28ff. —184, 21 ff. Sprache: Altertümliche 2,4ff.; 3,5; 61,27; 115, 10a („Edelrost" 51,28); neumodi- sche 2,2; 61,26; Kritik 27, 24; 98,4ff.; 102,2; 115,20a; Stegreifrede 52,6; 66,10; Vor- träge 98,4ff.; 112,19. Sammelbecken von Lastern 129, 3. Schabeisen 111,18. Schicksal s. Götter a. E. Schiff 87,16; 126,6. Schlauch 120,26. Schloß (zum Schließen) 112,33. Schmeichelei 11,26; 98,14ff.; 128,7; 129,9. Schweigen 16,5a; 20, Iff. Schweigenge bieten der Fin- ger 65, 13. Selbstentmannung 125, 10. Selbstherrscher 59,11a. Seligpreisen 6,29. Sklave 13, 10. Sonnenstein 7, 18. Stimme, imbekannte 87, 1 5. T. Tachygraph 28,26. Tastsinn 9,89. Technik 68,9; 79,8aff.; 112, 32. S. Asklepiodotos d. A., Ulpianos. Theokrasie 5,88; 64,30. Theologie (Theosophie s. Mystik) 16, 20; 23, 86; 24, 28; 43,35; 50,12; 66,22; Gl, 4aff.; 76,11; 110,27; Rang- Ordnung 50, 12; 89, 18; dazu geeignetes Lebensalter 50, 25 ; Erfordernisse 22,30; Schwie- rigkeit 56, 21; Übereinstim- mungaller Th. 61,12a; Zweck 121,3; Ziel 24,25; Wahrheit 24,26ff.; 26,19; 86,22; 67, 24; 117,23. S. auch Philo- sophie. Tiere 5,8; 68,28; 80,19; 103, 11 ; vertiert 33, 23; vgl. 118, 8; Bremse 119, 16; Esel 38, 17; 41, 9; Flußpferd 62, 21 ; Huhn 76,25; Hund 43,38; 44,7; Ka- melparder 49, 2; Katze 62,28; Kebosaffe 63, 1 ; Krokodil 62, 25; Kuh 119.16; Löwe 40,22; 122,2; Oryxtier 6.3,4; Pan- ther 62,18; Pantier 48,31; Pferd 40, 85; 41, Iff.; 107, 23; Schlangen 42, 81 ff.; 80, 88 a; 87, 6 äff.; Schwein s. Christen, Medizin; Sper- ber 62,18; Sperliog 76,25; Stier 87,1; Strauß 44,8; Su- uigitizea by Google 214 Register. choskrokodil 62, 25; Vögel 76, 20; 78,7; Tierlaute 76, 16 ff.; Stimmen 76, 15 ff.; Fleisch 80, 16ff. S. aach Paradoxo- graphisches. Todessehnsuoht 10,5; 28,5; 45,3; 47,87; 85,24. Träume (6,24); 8, 7ff.; 9,3aff.; 18,16ff.; 43,11; 63, llff.; 78, 16ff.; 90,8bff.; 99,20; 126,7. Typhös 108,11; 108,31; 128,21. Tyrannen s. Christen. U. Überwesentlich s.G-ottern. Umweltlich s. Götter II; Welt. XJnerkennbarkeit 26,8. Ungeteilte, das s. Götter I. Unheilbar s. Christentum. Unrein s. Weib, Welt. Untadelig 115,17b. Unterrieht: Lehrer 52, 80; 94, 14; Pädagogen 26, 27; 48, 22; 52, 29; 69, 6; Geiße- lung 52, 26; Schulstube 67, 4; Grammatist 66, 20 a; öffentliche Schulen von (be- soldeten 66, 33) Gramma- tikern 66, 22b; 104, 77; Schulen für Poetik 97,25a: Unterweisung 38, 14; 101, 1; Schulen für Khetorik 52, 14; 97, 26a; 121, 8b: Erklärung 100, 28; 121, 6; Auswendig- lernen 51, 28ff.; 52,2; 101,2; Schulen yon (besoldeten 46, 84) Philosophen 34, 2. Sonstige Seh. 27,31 ; 56,4; Vorlesungen 86, 4; 55, 12; 127, 6; Erklä- rung s. Aristoteles, Pia- ton. — Nachschreiben 25,39a; 34, 13ff.; 89, 13; Einwürfe 27, 10; 44,31; 55,13; 75,8; 98, 31.-134,6. Schulen für Me- dizin 115,30; 116,9. Unweibisch s. Leben. Ursachen s. Götter II. V. Verworrenheit 6,6; 103,10. Vielwisserei 23,34; 27,13. Viereckig s. Philosophen. Völkerpsychologie 81,38. Vorbedeutungen 41, 4ff. W. Wächserner Abdruck 10,33. Wahrheit 3, 15; 24, 26; 82, 12; 117,23. S.auchPhilosophie, Theologie. Wassermondsteine 7,30. Weib: Unterschied vom Mann 97, 33; Menstruation 82, 15; 64, 38 (= unrein 82, 16; 64, 85) ; Menstruationstuch 82,15ff.; Schwangerschaft 85, 36; 86,8; Geburt 65, lOff.; 118,7; (Fehl- geburt 85, 32). Weide 24,27; 127,11. Weissagungen 9, 4bff.; 27, 21; 68,27; (90,29); 110,28; 118, 16; 122, 18ff. S. auch M antik, Träume. Welt (vgl. Götter). Das All 4, 14; 5, 16; 53, 26; das Über- wesentliche 89,36 a; das Be- sere 6, 27 ; das Uberhimmlische 24, 25; die Schöpfung 5, 16ff.: das Sichtbare 22, 86; 75, 24; der Himmel 3, 85; 43, 16; 87, 6a; sein Scheitel 6,22; Sonne 7,15ff.;35,25;40,20;48,18ff.; 47,19; 68,2; 69,9ff.; s. auch Helios; das himmlische Licht 22,28; 85,88; 40,14; 86,30a Mond 7, 12ff. (Phasen 7, 12ff. 62, 31 ff.); 62, 31 ff.; 68,8; 69, 23 ff.; Sterne 35,88; 48,35ff. Digitized by Google C. SteUenregister. I. 216 63,5; 69,25; Wolken 42,88; 43, 17fif.; 87,6aff.; Regen 42, '25 ff.; Meteore s. Paradoxo- graphisches (Steine); die (omweltHche 4, 22; 75, 27) Natur 7,88; 68, 9 ff.; 72,19; 75, 28: 96, 6; 120, 4; die Welt des Werdens 4,23; 6,26; 14, 18; 28,5; 82,16; 64,34 (— unrein 32, 16; 64, 34); 77, 16; die Welt hienieden 11, 88; 75, 23; die Erde 6, 2ff.; 10, 1; 48,3; 87, 6a; 92, 5; die bewohnte Welt 58, 19; 71, 28a; 78,21; der Stoff 5, 16; 122, 89ff. — die Unterwelt s. Hades. Wesen — Worte 131,23. Wettermachen 42,25. Wissenschaften: Freie 52, 25; 115, 27; vorbereitende 70, 8; 101,87; 104,2; Tgl. 44, 25. Würfel 84, 26. Zahlen 5, 17. Zeitaufwand 70,17; 124,24. Zerfließen 6,2; 14,4. Zerreißung 5,24ff. Zerteilung 5,37. Zinnober 122,27. Zoologie 68, 28. S. Askle- piodotos d. Ä. C. Stellenregister. I. Zu Photios. Cod. 242. w§ BHp. S. w§ BIIp. S. w§ BHp. S. 1 885a 22 8,25 16 386a 4 10, 9 31 887a 19 22, 1 2 25 4, 5 17 19 10,30 82 28 22,14 8 28 5,14 18 82 11,14 88 89 23,18 4 88 5,28 19 886b 2 12,16 34 337b 6 23,27 5 84 5,83 20 3 12,25 35 9 23,34 6 885 b 8 6, 8 21 7 12,34 36 20 24,16 7 6 6,21 22 13 13,19 86 21 24,16 8 7 6,28 28* 21 16,82 86 27 25, 4 9 16 7, 8 24 25 17,14 87 87 25,34a 10 20 8, 1 25 29 18,13 88 888a 2 26, 8 11 22 8, 6 25 31 18,18 39 10 26,29 12 28 9,1a 26 38 19, 1 40 11 26,29 12 27 9,12 27 887a 6 19,29 40 15 26,29 18 30 9,14 28 8 19,38 41 18 27,24 14 40 9,81 29 9 21, 1 42 19 27,81 15 386a 3 10, 5 80 18 21,12 48 28 28, 9 Digitized by Google 216 Register. w§ BHp. S. w§ BHp. S. w§ BHp. S. 44 338a 36 28,26 86 342a 4 63,21 122 344a 23 74,17 45 37 28,33 86 6 63,37 123 27 74,24a 46 38 28,37 87 7 64,12 124 29 74,32 47 338b 4 29, 7 88 16 64,32 126 32 74,37 48 6 29,14 89 27 68, 1 126 36 75, 5 49 10 29,16 90 36 68,22b 127 344b 12 75, 32a 60 13 30,23 91 37 69. 1 127 16 76, 1 61 17 30,29 91 342b 4 69, 9a 128 22 76,32a 62 26 32,20 92 6 59,23 129 28 76,32b 63 26 32,26 93 19 61,21 129 29 77, 6 64 28 34, 1 94 26 61,30a 130 31 77,31 64 36 34,11 96 31 62, 6 131 36 78, 3 66 339a 7 36,16 96 34 62,10 131 346a 24 79, 3a 66 8 36,20 97 36 62,18 131 25 79, 8a 67 14 36,31 98 36 62,21 132 27 79,23 68 17 36, 4 99 39 62,26 133 31 80,12 69 20 37, 7 100 343a 2 62,28 134 31 80,23 60 31 37,39 101 10 63, 1 136 33 82,22 61 37 38,23 102 12 63, 4 136 36 86,17 62 339b 6 39,13 103 13 63,23 137 38 86, 3 62 8 39,16 104 16 63,27 138 39 86,16 63 12 39,27 105 16 63,32 139 346b 6 86,27a 64 340a 4 40,35 106 21 64,17 140 8 86,36a 66 27 41,30 107 22 64,17 141 18 87,28 66 28 41,33 108 343b 4 66,31a 142 28 88, 16. 67 31 42, 7 109 9 66, 3 143 31 88,26 68 340b 10 42,33 110 12 105,24b 144 32 88,34 69 13 42,38 110 13 106, 8b 146 36 89, 9b 70 36 43,36 HO 13 110,21b 146 38 89,13 71 40 44, 1 110 14 66,20b 147 40 90,16 72 341a 4 44, 6 111 16 67,11 148 346a 2 90,25 73 6 44, 9 112 17 67,26 149 6 90,30 74 7 44,13 113 19 67,29 160 10 91, 5 76 33 46,36 114 20 67,30 161 17 91,32 76 341b 1 47,28 115* 21 68,36 162 19 91,34 77 14 48,10 116 22 69, 4 153 20 92, 4 78 17 48,30 117 34 69,20 164 23 92,12 79 22 49, 8a 118 344a 2 69,28 166 26 93,24 80 28 49,32 119 3 69,31 166 27 94, la 81 33 62, 8 120 6 71, 18a 167 29 94, Ib 82 34 62, 9 120 7 71, 22a 168 32 94,19 83 36 62,18 120 11 72,11 169 38 95, 8 84 342a 1 62,18 121 17 73,20 160 346b 2 95,18 Digitized by Google C. Stellenregister. I. 217 w§ Bllp. S. W§ BHp. S. W§ EHp. S. 161 346b 8 96,29b 200 348a 19 120, 32a 240 360a 24 15,34b 162 9 97, 9 201 20 120,38 241 31 16,28 168 11 97,24b 201 26 120, 7a 242 32 18, 25 164 13 97,32 202 26 121, 21 243 36 25,22 166 16 98,32 203 28 121, 26 244 360b 4 26,21 166 19 102, 12b 204 348b 29 123, 5 246 6 26,27 167 21 102, 20 205 39 123, 31 246 7 26,29 168 23 103, 25 206 40 124, 14 247 15 29, 34c 168 27 104, 6 207 349a 2 124, 16 248 16 49,26 168 29 104, 17 208 3 124, 19 249 19 49,32 169 30 104, 29 209 4 124,20 260 21 61, 1 170 35 105, 4 210 6 124, 24 251 27 53,18 171 37 105, 24a 211 8 124,31 252 29 62,11 172 347a 1 105,31 212 9 124,34 263 31 63,11 173 4 105,36 213 11 126, 19 264 33 63,14 174 6 106, 19a 214 13 125, 27 255 36 63,19 175 11 108,25 216 14 125,30 256 36 67,17 176 13 108, 31 216 15 125,34 257 39 67,23 177 14 109, 15 217 16 126, 1 258 40 73,35a 178 18 110, 12 218 17 126, 3 259 361a 1 77,27 179 19 110, 19 219 19 126, 6 260 8 79, 3b 180 20 111, 6 220 20 126, Ha 261 6 79,18 181 21 111, 7 221 21 126, 27 262 6 79,23 182 23 111,11 222 24 128, 1 263 7 80, 4 183 24 111, 17 223 29 128, 1 264 9 83,33 184 26 111,20 224 31 129, 25 265 10 83,37 186 27 111, 26a 226 32 129, 37 266 11 84, 4b 186 30 112, 1 226 35 130, 6 267 18 86,20 187 33 113,36 227 38 130,21 268 8 85,28a 188 34 114, 4 228 349b 6 131,33 269 19 85,33 189 36 114, 12 229 9 131, 37 270 22 86,27b 190 347b 3 114,26 230 10 132, 1 271 23 86,36b 190 6 114, 32a 272 26 87,15 191 7 118, 11 231 15 3,32 273 26 87,17 192 13 118,21 232 19 4,12 274 27 87,20 193 14 118,23 233 21 7, 8 275 30 89, 21a 194 16 118, 32 234 .37 8,23 276 35 93, 24 196 18 119, -7 235 38 8,25 277 87 95, 1 196 19 119, 9 236 360a 1 11,27 278 39 96,26 197 23 119, 14 237 3 12, 18a 279 351b 1 P5, 29a 198 26 119. 19 238 6 13,19 280 6 96, 1 199 28 119,23 238 11 13,34 281 7 96, 6 200 348a 13 120,24 239 20 15, 21a 282 8 96, 9 Digitized by Google 218 Begister. w§ BHp. a w§ BHp. S. w§ BHp. S. sat 861b 10 96,29 298 362a 14 111, 6 806 362b 30 132, 11 284 11 97, 8 294 16 112, 14 806 31 132,13b 885 16 99,28 296 16 112, 18 806 82 132, 21 286 21 100,24 296 18 112,24 307 34 182, 27 287 28 106,11 297 32 118,34 288 24 106,16 298 84 116, 8a 308 363a 1 106,19b 289 26 106,19 299 362b 2 116, 6 809 1 108,29 290 27 107, 6 800 6 117, 7 310 3 112, 7 290 362a 2 107,26a 801 6 118. 4 290 6 108,14 802 11 124,34 311 4 37, 7 291 9 108, 21a 808 27 129,32 292 11 110, 19 804 28 129,84 312 17 9,38 Cod. 181. Bp.l25b, 30 AafMCxiou —81 ßior (:R 1 toG [ll'-iptXooöipav) . . Titel 31 Ibri— 32 axagriCeToi 133, 4 32 y^My — 126 a 8 ojtovdffg 1» 4 8 Ov— 127 a 14 tprjoiv 133, 6 12eb 40 •0—41 dimö- vtiat 40,31 B42 3reott;QVfiQ • . . . p. 88, 8 'AyxiyoM . . . . p. 84, 88 'AfxianoQog . . . p. 86, 6 'Ada^liwes . . . p. 87, 1 11,88 18,80 98,88 116, 86 188,88 18, 6 61, 7b 79,87 80, 7 88, 1 86,89 76, 1 'A^vödiOQOs . .p. 141, 17B "A^ßvntos . . . p. 146, 11 'A^^ovg . . . . p. 146, 88 AlStoia p. 16,18 18—18, 4 Uq^hIov 4 TÄ— 6 &^tova^ai, 6 ^ — 18 fut^dmov 18 rawcrje htX, AtdoloQ , . . . p. 80, 10 AUhfYfta .... p. 88, 18 'AMafidrioe p. 161, 10 10—16 iptX6aoq>ov 66,10 80,88 80,16 46, 7 47,14 47,80 48,16 49,86 66,81b 188, 81 Digitized by Google 0. Stellenregister. IL 219 16 rovro— SO UqO' . . . a>umo9v . • • 16 rovro ml« • 'ÄHiQtuov. . . .p. 166,10B 'ÄHQoaxrii • . . p. 180, 15 'ÄHQonoXie . • . p. 188, 11 'Ä3LaC<&v . . . . p. 190, 8 'AXfi^tvoq, . • . p. 818, 4 'AXltoi p. 846, 8 "Äfiaxov . . . . p. 867, 6 'Äfi^XO''*o^ . . . p. 876, 8 *ÄfifJUoviav6Q . . p. 884, 16 *AfutXdHtjfia . . . p. 887, 18 'A/npißolo€ . . • p. 899, '8 'A/*tptiaq>^ . . . p. 806, 16 'AfKpoo . . . . . p. 818, 14 'AvayMcuor . . . p. 880, 18 'AraytOYta . . . p. 888, 11 'AvaXtag . . . . p. 841, 81 'AvaaeovQfUmfv • p. 866, 16 'AvtnteQwto . . p. 411, 11 "Av^emnos . . . p. 449, 11 *Avui p. 488, 6 'AvUt, p. 488, 6 'AmtXafißdvorto . p. 468, 6 'AmiHQv . . • . p. 478,' 9 'Amtbinos, . . . p. 499, 6 'A^UofjM . . . . p. 610, 7 •Ana&il . . . . p. 681, 8 'AniJYer . . . . p. 668, 8 'Amlrza . . . . p. 678, 10 "AnXaarog . • . p. 688,' 18' *A7Ko&6^oatavft»iki • • p. 906, 14 BXoHwttat BßVMt . Bat/ioXoxog . p. 995, 18 p. 1048, 10 p. 1084, 80 niaati» . • . p. 1079, .1 JVrwwff . . . .p. 8068, 81 rtmuog. . . .p. 1068, .8 ria toe p. 1886,4 -10 10 6 ntA. • I\y«ioHm . • . P. 1106, 18 rQa/*/*av»iov • . p. 1185,18 . p. 1146, 17 p. 1168, 8 . p. 1187, .4. p. 1885,. 8. Aatj/Mriataxoe AiufMviq^ . • AtuftdiuiMoria . • p. xsav, . o Auvptmvutdfuvog p. 1870, .6 Atayviiiuaif . . p. 1870, 11 J«a«i(3«ro9e p. 616, 16 16^16 dyoavtadfAWOQ 16 ilfi^ tnX. . . Ei>X6qHos* . • . p. 616, 8 ElfioiQia, . . . p. 621, 6 Ehnel^tos p. 682, 2 2 — 18 ifMunXafUroov 18 nad&v wcX, , . EitetTije . . . . p. 637, 2 EÜQove . . . . p. 642, 2 ElaraXifiQ . . . p. 661, 16 E^^X^' . . . p. 668, 17 'Exifiv^w . . . p. 692, l2 Zifjvmv p. 726, 1 1 — 10 hoiftStaroe 11 ^v tnX, • • . 'Hylae p. 811, 16 '^Huna . . . . p. 828, 16 85,88b 111, 26b 20,81 80,36 88,23 101, 15 81, 6 108, 12 ft 58,25 86, 4 129, 21 60,12 18,84 86,10 31, 6 99,28 108,84 44, 18 118, 36 44,18 44,18 82, 1 128,83 80,21 81,24 73, 3 b 16,82 13, 8 114, 82 b 115, 1 68, 1 22,14 128, 1 128,86 26,29 100,88 58,80 49,80 20, 3 68, 8 55,88 126,88 17, l Digitized by Google 0. Stellenregister. II. 221 HXiHumfje . . . p. 888, 16 B ^HUS p. 889, 4 'Hvsixoino . . . p. 860,. 11 'HQaioHog p. 871, 4 4—872, 6 inwr^fifjs 6d— 874,2ye»'«ff»a>ff 8 S'&SV — 7 TOlOVXtOV 7 xal — 8 Koasfii^vv aev 8 v— 1117, 8 ^e- Qcuzevovrae . . ' ' 4 avTij — 18 avfindaxi ' 14 x€u yd^— 18 im- fieXsüjf .... 18 aavs ktX. . , eer . 9 Jfd^— 11 a^r«. 11 Aofiy i rtp yi- Aoa^^pq» ... Jf»?»« p. 888, 18 Iff^r^o^yayf^ff p. 841,16 16-~'Aaxd{iav . . 16 &v $nX. , , , MutonQdYiuov . p. 864, 18 M&fMs .... p. 888, 6 NeftBciw . . . p. 868, 8 JV^<5A«off p. 1008,6 6— Sdroos^«^^. VOM' 8 inn*<»^o mX. . 10,80 76,88b 76,10 66,88 SO, 8 SO, 8 14,88 68,18 88,18 84,81 86, 8» 87,81 89,81b 69, 9b 68,S8a 68,87 69,80 80, 8 117, 1 81,86 88,80b 88, 8» 86, Sb 88, 8» 91,88 68,87 64, 1 118,84 44,18 118, 86 101, 16 101.84 OSa£ra&os . . . p. 1060, 17B Odvoctta . . . p. 1064, 1 "OXtir p. 1079,16 "OXvfinog p. 1868, 8 8—10 Za^miSovoc 10 i^i»— 16 9€st4>o- fUvots .... 16 oi)d«r . . UcLUa— 669,10/«oi 10 «4^—14 äyi^ea>- noQ 14 rovrd— 16 Sa- Xoviniov . . . 16 MwiMtättQor HvX. HaQanimv p. 676, 12 18—676, 9 hioK . 9 tf^XTCK^— 12 v6fM>i 12 Ta— 19 iveqfvtto 19^(^—677,8 91^0. ßsßXijfuyor . . 8 Sv—S afMQdoT*' QCV ..... 8 5s^-678, 10 im- 11 ofinm fnX. . . SoQxoipafia . . p. 687, 10 SaßfiQiaros p. 696,18 18— 696,2 4i«a9KUi7 94,19 67, 8 26,29 60,22 17, 9 67, 1 17,81 77,18 82, 8 26, 84b 129,84 27,24 16,88 24,16 6, 7b 24,16 12, 18 b 89, 6 88,28 61, 1 68,11 62,11 66,88 67, 6 108,18 67,80 67,88» 14,82 16,21b 16,84» 16,17 14,24 102,20 108,18 80,16 98,82 2 nQov^fAi^^ — 16 ain^yvtov ... 16 «—697,6 !{/- oxeufvQ* . • • 6 duidCotr — 11 KO- ttongaytais . . 11 htel—iS hatd- otcoe .... 18 Ue<&raxog — 20 &UnJQtoe . . . 20 i/uH — n^, 18 TtQoaintcvt . . 18 TOVTtXoo6Qoe p. 1180, 63 , p. 1206, 6 'YriveM . . . . p. 1800, 18 'Yriveia . . . . p. 1801, 6 'Ynazia p. ISlt, 18 IS— 1814,18o«a«i^ff U TOT— 1816, 18 9>»- X6aotpo¥ » . . 18 Jfj'oc— 1811,1 A(. fCVOS .... 1 rovTCor — 7 XSymv 7 inti — 8 d/nUa» . 9 «t— 20 Xvf6vxc»¥ . 20 Tflor tnX. . . . 'Tne/A9wer . . . p. 1822, 18 'Yntgßd^fuov . . ^. 1827r 1 'YnegriYOQcav . . p. 1882, 4 'rjre^^MM' . . . p. 1840, 26 'YnoHOQiCniu . . p. 1866, 12 'YnoancuQOvaije . p. 1874, 6 'YnovXoK . . . p. 1880, 22 'Yq>oQ<&ß*9vog . . p. 1896, 6 ^iXia p. 1468,17 17,21 60,17 18,84 18,84 81,28 82,29 88,80 97,16 97,24 a 97,87 98,16 60,17 60,80 28,18 16,82 11,14 88,28 106, 8 a 17,21 17, 9 ^eroßXaß^S ^XuKia XcJmqo, . . XaiScuxoie Xa^urrtC^ts XoQiotov . Xenf*o- . . XQfjfta . . XQtftMaiajude XQtjfMxtaf*6e XQfivai . . XvxQonove . XtOQlS . . p. 1484, 6B p. 1646, 1 p. 1668, 8 p. 1689, 21 p. 1640, 6 1688, 2 1688,19 1600,14 1608,16 1664, 6 1666, 6 1668, 9 1668, IQ 1670, 6 1697, 8 1668, 9 Wvx^ p. 172t, 16 *QQan6XX